Mit der Shadow Base Serie bringt be quiet drei neue Midi-Tower für das Performance-Segment auf den Markt. Der Hersteller bietet nicht nur zwei beleuchtete Versionen (DX & FX), sondern auch eine schlichtere Variante ohne RGB-Party an. Im Folgenden wollen wir das unbeleuchtete Shadow Base 800 genauer unter die Lupe nehmen und schauen, ob es auch in der Praxis überzeugen kann.
Das Shadow Base 800 kostet in der Standardvariante rund 150 Euro (hier kaufen), womit es das günstigste Modell der Serie ist. Zum Start ist das Gehäuse lediglich als schwarze Farbvariante erhältlich, die DX- und FX-Modelle sind zudem in Weiß erhältlich. Der Hersteller setzt hier auf einen luftdurchlässigen Aufbau und verspricht dabei maximalen Platz und Airflow, um auch besonders performante Systeme kühl zu halten. Dem Gehäuse liegen alle notwendigen Schrauben, Kabelbinder, ein Handbuch sowie ein HDD-Bracket bei.
Zur Info: In diesem Test geht es überwiegend um das Shadow Base 800 ohne Beleuchtung (Schwarz). Auf diversen Fotos seht ihr jedoch auch die weiße FX-Variante mit LED-Streifen und Light Wings ARGB-Lüftern. Weitere Details zur beleuchteten Variante bekommt ihr weiter unten, kurz vor dem Fazit. ?
Design & Verarbeitung
Be quiet hat sich beim Shadow Base 800 für ein sehr offenes Design entschieden, um den Airflow zu maximieren. Entsprechend besteht die Front größtenteils aus luftdurchlässigem Mesh, durch das Frischluft direkt ins Innere eingesogen werden kann. Daneben kommt hauptsächlich Stahl zum Einsatz, wobei auch einige Kunststoff-Element zu finden sind. Abgerundet wird der Midi-Tower durch ein großes Glasseitenteil, welches einen exzellenten Blick auf eure Hardware ermöglicht. Beim FX und DX gibt es zudem eine Zierleuchte, auf die beim normalen Modell verzichtet wird.
Auf der Oberseite befindet sich noch ein gut ausgestattetes I/O-Panel mit 1x USB 3.2 Gen 2 Type-C, 2x USB 3.2 Typ-A und 2x HD-Audio-Klinkenanschlüssen. In der Mitte sitzt der Power-Button, während rechts außen ein Reset-Knopf zu finden ist. Beim DX und FX ist noch eine LED-Steuerung mit an Bord, die sich alternativ auch mit dem Mainboard synchronisieren lässt. Mit einer Größe von 550 x 247 x 522 mm fällt das be quiet Shadow Base 800 etwas wuchtiger ausfällt als etwa das ähnlich teure Thermaltake Ceres 500 TG (Test).
In seinen Grundzügen erinnert die Optik an das Dark Base Pro 901 (Test), wobei vor allem die Front etwas „verspielter“ wirkt. Insgesamt vermittelt das Gehäuse aber einen modernen und schlichten Eindruck, durch den es problemlos in die meisten Setups integrierbar sein dürfte. Die Verarbeitung ist analog zum Topmodell auf einem sehr hohen Niveau: Metall- und Kunststoff-Elemente haben keine scharfen Kanten und auch die Spaltmaße passen.
Innenraum
Platztechnisch kann sich der Innenraum wirklich sehen lassen, denn größere Komponenten, wie etwa E-ATX-Platinen, können problemlos untergebracht werden. Für CPU-Kühler stehen 180 mm zur Verfügung und Grafikkarten dürfen maximal 430 mm lang sein. Somit lassen sich auch die größten GPUs unterbringen, wobei sogar eine vertikale Montage möglich ist. Hierfür werden die sieben Erweiterungsslots einfach um 90 Grad gedreht, nur ein PCIe-Riser-Kabel ist optional und muss bei Bedarf erworben werden.
Shadow Base 800 – Die wichtigsten Zahlen
- CPU-Kühler: max. 180 mm hoch
- GPU: max. 430 mm lang
- PSU: bis 250 mm Länge
- Erweiterungsslots: 7x
Zwischen Mainboard-Tray und Rückwand steht ausreichend Platz zur Verfügung, um Kabelstränge übereinander zu verlegen. Im Auslieferungszustand sind bereits zwei Klettverschlüsse angebracht, um mehrere Kabel zusammenzufassen. Einige Kabeldurchführungen werden außerdem durch eine Abdeckung versteckt, durch die der Innenraum nochmals cleaner wirkt. Falls ihr ein E-ATX-Board verbaut, lässt sich dieses Cover einen Platz weiter in Richtung Front versetzen.
Theoretisch können bis zu zwölf Speicherlaufwerke installiert werden, be quiet liefert allerdings nur sechs Befestigungsmöglichkeiten mit. Somit können ab Werk bis zu 2x 3,5 Zoll und 4x 2,5 Zoll Platten gleichzeitig verbaut werden. Wer mehr Platz braucht, kann sich mal im be quiet Zubehör-Shop umsehen.
Kühlung
Out-of-the-Box bietet das Shadow Base 800 drei 140 mm große Pure Wings 3 PWM-Lüfter mit bis zu 1.200 RPM. Die einzelnen Lüfter befinden sich an der Front, am Heck und am Deckel – eine eher ungewöhnliche Platzierung im Vergleich zu den meisten Modellen. Angeschlossen werden die Lüfter über 4-Pin-PWM-Anschlüsse, deren Kabellänge jedoch etwas knapp ausfällt – ein längeres Y-Kabel kann hier Abhilfe schaffen. Darüber hinaus sitzt dann sowohl an der Front, im Deckel sowie im Boden ein entnehmbarer Staubfilter.
Shadow Base 800 – Lüfterplätze
- Front: 3x 140 m
- Oberseite: 3x 140 mm
- Rückseite: 1x 140 mm
- Boden: 1x 140 mm
- Radiatoren: max. 420 mm in Front oder Deckel
Maximal können bis zu acht 140-mm-Lüfter untergebracht werden, alternativ ist ebenso die Installation von mehreren Radiatoren möglich. Sowohl in der Front als auch im Deckel lassen sich bis zu 420 mm große Wärmetauscher montieren. Dementsprechend könnt ihr auch größere Custom-Wasserkühlungen im Shadow Base 800 integrieren. Das rechte Seitenteil ist zudem schallgedämmt, um die Betriebslautstärke etwas zu reduzieren.
Hardware-Einbau
Für den Praxistest haben wir unser neues Gehäuse-Testsystem in das be quiet Shadow Base 800 eingebaut. Hierfür setzen wir auf einen AMD Ryzen 7 7700X, dessen acht Kerne auf einen festen Takt von 4.5 GHz limitiert wurden, um eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Kombiniert wird der Prozessor mit einem Asus ROG Strix X670-E Gaming und einem be quiet Pure Rock 2 FX. Dazu gesellt sich eine KFA² GeForce RTX 4080 SG sowie Kingston Fury Beast RGB DDR5-4800 32 GB Arbeitsspeicher. Als Hauptspeicher kommt eine Seagate Firecuda 530 PCIe Gen4 SSD zum Einsatz.
Dank des großzügigen Innenraums gibt es genügend Platz, um die Hardware bequem in das Gehäuse einzusetzen. Im mitgelieferten Handbuch sind alle wichtigen Schritte gut und bildhaft erklärt. Beim Einbau gab es keine Auffälligkeiten, unser Testsystem konnte problemlos verbaut werden. Praktisch ist außerdem die Möglichkeit, das Netzteil samt Kabel einfach in das Gehäuse zu schieben und anschließend zu verschrauben.
Temperatur & Lautstärke
Mit einer fixierten Lüftergeschwindigkeit von 1.000 RPM liefert das Gehäuse bereits gute Werte ab. Unter Vollast (Prime95 + Furmark) erreicht der Prozessor eine Temperatur von knapp 80 °C, während unter Teillast (Cinebench r23) nur 58,8 °C anliegen. Der Takt von 4,5 GHz konnte dabei stets gehalten werden.
Mit 1.000 rpm Lüfterdrehzahl:
- Cinebench r23: CPU: Ø 58,8 °C
- Prime95 + Furmark: CPU: Ø 79,8 °C // GPU: Ø 55,2 °C
Maximale Lüfterdrehzahl:
- Cinebench r23: CPU: Ø 58,4 °C
- Prime95 + Furmark: CPU: Ø 70,4 °C // GPU: Ø 54,6 °C
Bei maximaler Drehzahl behält die CPU einen deutlich kühleren Kopf, unter Volllast konnten wir gerade einmal 70,4 °C messen. Weniger gravierend ist der Unterschied bei Teillast, denn hier verbessert sich die Temperatur kaum. Selbst bei hoher Drehzahl kann das Gehäuse mit einem ruhigen Betrieb überzeugen. Somit sollte das System auch bei leistungshungrigen Spielen ruhig bleiben.
Noch luftiger & bunt: Shadow Base 800 FX
Nachdem wir uns bei diesem Test vor allem auf das „normale“ Shadow Base 800 ohne Beleuchtung fokussiert haben, wollen wir euch in diesem Absatz kurz noch einen Eindruck zur FX-Variante geben. Denn wer seinen Rechner etwas mehr hervorheben möchte, wird sich über die beiden LED-Streifen auf der Front sowie die vier vorinstallierten Light Wings Lüfter freuen.
Dazu gibt es einen integrierten Controller, der bis zu 8x ARGB-Lüfter aufnehmen kann. Die dort angeschlossenen Komponenten, denn LED-Strips oder sonstige ARGB-Hardware ist natürlich auch möglich, lassen sich dann entweder über den RGB-Button am Frontpanel steuern oder ganz klassisch mit dem Mainboard synchronisieren.
Fazit
Be quiet liefert mit dem Shadow Base 800 ein rundes Gesamtpaket ab. Der Midi-Tower kann in so gut wie allen Aspekten überzeugen und macht vor allem optisch durch das neue Mesh-Design einiges her. Die drei vorinstallierten Pure Wings Lüfter im 140 mm Format sorgen zudem für eine ordentliche Kühlung und arbeiten dabei angenehm leise. Einzig die Lüfterkabel hätten etwas länger ausfallen dürfen, da die Anschlüsse am Mainboard so eher schlecht erreichbar waren.
Ansonsten verlief der Hardware-Einbau sehr flott und unkompliziert ab. Wirklich praktisch sind hierbei, sofern ihr die Grafikkarte vertikal verbauen möchtet, die um 90 Grad drehbaren Erweiterungsslots. Dazu bietet das Shadow Base 800 einen großzügigen Innenraum, in dem ihr selbst Mainboards bis zum E-ATX-Formfaktor unterbringen könnt. Wer zudem noch eine Custom-Wasserkühlung einbauen möchte, wird sich über die vielen Plätze für Lüfter und Radiatoren freuen – denn in Front und Deckel ist Platz für bis zu 3x 140 mm Lüfter. Abgerundet wird der Midi-Tower von einer hochwertigen Verarbeitung.
Das Shadow Base 800 ist ab sofort verfügbar und startet ab 149,90 Euro (hier kaufen). Damit ist es zwar nicht unbedingt das günstigste Gehäuse, der Preis erscheint aber angemessen. Wer doch lieber ein beleuchtetes Modell möchte, findet mit dem Shadow Base 800 DX (ab 145 Euro) und Shadow Base 800 FX (ab 180 Euro) entsprechende Alternativen. Während das DX nur über einige Lichtstreifen verfügt, kommen beim FX zusätzlich vier Light Wings PWM Lüfter zum Einsatz.
Pro
- schickes Design
- großzügiger Innenraum
- ordentliche Kühlleistung
- leiser Betrieb
- gute Verarbeitung
- drei vorinstallierte Lüfter
- viel Platz für zusätzliche Lüfter oder Radiatoren
Contra
- Lüfterkabel könnten etwas länger ausfallen
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