Test: MSI MPG Sekira 500X

Was steckt hinter der schicken Fassade des Gehäuses?
Das MSI MPG Sekira 500X ist das Flaggschiff-Gehäuse des taiwanischen Herstellers und soll durch eine hochwertige Materialwahl sowie eine integrierte ARGB-Beleuchtung punkten. Doch steckt hinter der schicken Fassade auch ein funktionales Gehäuse?

Übersicht

MSI erweitert sukzessive sein Produkt-Portfolio. Während das Unternehmen früher vor allem für Komponenten wie Grafikkarten und Mainboards bekannt war, gehören jetzt auch Monitore und Gehäuse zum Angebot.

Uns wurde für diesen Test das MPG Sekira 500X zur Verfügung gestellt, das sich durch einen hochwertigen Materialmix aus Aluminiumverkleidung und Hartglas auszeichnet. Wer den Look von Aluminium bevorzugt, erhält mit dem MPG Sekira 500G eine Variante mit reduziertem Hartglasanteil.

Design & Verarbeitung

Wenn allein die Optik für eine gute Wertung ausreichen würde, dann hätte das MSI MPG Sekira 500X schon jetzt gewonnen. MSI setzt auf einen Mix aus Stahl, Hartglas und gebürstetem Aluminium und setzt mit einer RGB-Beleuchtung sowie vorinstallierten RGB-Lüftern Akzente. Das Gehäuse ist recht wuchtig und misst 530 x 232 x 545,5 mm bei einem Leergewicht von über 19 kg.

Die Front wird von einem RGB-Streifen zweigeteilt: im unteren Bereich besteht sie aus Hartglas und ist oberhalb des RGB-Streifens aus Aluminium gefertigt. Hinter dem Frontfenster rotiert im Betrieb ein ARGB-Lüfter und sorgt für schicke Lichteffekte.

Mit Aluminium geht es auch auf der Oberseite weiter, in deren vorderem Bereich das üppig ausgestattete I/O-Panel untergekommen ist. Es setzt sich aus vier USB 3.0-Anschlüssen sowie einem USB 3.2 Gen2-Anschluss mit Typ C-Stecker zusammen, darüber hinaus gibt es einen Headset-Anschluss. Neben dem Einschaltknopf befindet sich ein Schalter, der die Beleuchtungseffekte durchschaltet.

Der Metalldeckel wird schon nach wenigen Zentimetern durch Hartglas abgelöst. Hartglas ist überhaupt sehr dominant beim MPG Sekira 500X verbaut. Die Front und der Deckel werden von zwei großen Seitenfenstern flankiert, die sich über ein Scharnier wie die Suicide-Doors eines Rolls Royce nach hinten aufschwingen lassen. Magneten halten die Türen im geschlossenen Zustand in Position – zumindest sollten sie das. Es sollte bei der Installation der Hardware auf ein gutes Kabelmanagement Wert gelegt werden, da die Kabel sonst die rechte Seitentür aufdrücken können.

Während bei vielen Hartglas-Gehäusen die Lufteinlässe zu kurz kommen, hat MSI das MPG Sekira 500X großzügig mit solchen ausgestattet. So erstreckt sich ober und unterhalb der Seitenfenster über deren komplette Breite ein Luftein beziehungsweise -auslass. Die Vorderseite ist an beiden Seiten ebenfalls mit Lufteinlässen ausgestattet, sodass die Frontlüfter eine Möglichkeit haben Luft anzusaugen.

Auf der Rückseite erwartet uns das von Gehäusen bekannte Bild, allerdings bietet das Sekira 500X acht anstelle der meistens sieben Erweiterungsblenden. Im Lieferumfang ist zudem eine alternative Abdeckung vorhanden, mit der eine vertikale Installation der Grafikkarte möglich ist, allerdings muss das passende Riser-Kabel optional erworben werden. Die Verarbeitung des Gehäuses entspricht dem äußeren Erscheinungsbild und ist dementsprechend hochwertig, wird allerdings durch die zu schwachen Magneten getrübt.

Innenraum & Installation

MSI nutzt für den Innenraum ein Zwei-Kammer-Design und hat der Hauptkammer ein ordentliches Platzangebot spendiert. Im Inneren finden bis zu 400 mm lange Grafikkarten Platz und CPU-Kühler dürfen 170 mm hoch sein.

Unter der durchgängigen Netzteilabdeckung kommt ein ATX-Netzteil unter (Entkopplungen vorhanden) sowie bis zu vier 3,5-Zoll- oder 2,5-Zoll-Laufwerke, die sich auf zwei HDD-Käfige aufteilen.

 

Ungewöhnlich: die Laufwerke sind über eine seitliche Aussparung der Netzteilabdeckung zugänglich, sodass der Laufwerksschlitten bequem herausgezogen werden kann. 3,5-Zoll-Laufwerke lassen sich werkzeuglos und entkoppelt installieren, wohingegen 2,5-Zoll-Laufwerke verschraubt werden müssen.

Der hintere HDD-Käfig lässt sich demontierten und in der Hauptkammer installieren, um längere Netzteile unterzukriegen. Auf der Rückseite des Mainboardtrays sind zudem zwei Halterungen für SSDs vorhanden, eine weitere befindet sich auf der Netzteilabdeckung.

Kühlung & Lautstärke

Auf dem Papier bietet das MSI MPG Sekira 500X eine sehr gute Kühlausstattung. In der Front sind zwei 200-mm-Lüfter vorinstalliert, davon einer mit integrierter ARGB-Beleuchtung. Im Deckel befinden sich zwei 200-mm-Lüfter (ebenfalls mit ARGB-LEDs) und im Heck sitzt ein 120-mm-Lüfter mit Beleuchtungseffekten.

Vier ARGB-Lüfter bedeuten viele Kabel, daher hat MSI einen passenden Controller integriert, damit nur ein Kabel in die Hauptkammer ragt. Allerdings ersetzt der Controller nicht die 4-Pin-Lüfteranschlüsse, das Mainboard sollte also mindestens fünf freie Anschlüsse besitzen.

Luftfilter werden durch die bereits erwähnten Luftein und -auslässe in Gitterform geboten, einen richtigen Filter ersetzen diese allerdings nicht. Ab Boden sind hingegen feinmaschige Filter vorhanden, der vordere Filter lässt sich jedoch nur durch das Lösen der Front erreichen.

Wer anstelle von Lüftern lieber eine Wasserkühlung mit Radiator verwenden möchte, kann in der Front einen maximal 280 mm großen Radiator installieren. Größere Radiatoren sind aufgrund der durchgängigen Netzteilabdeckung im vorderen Bereich nicht möglich, immerhin fasst der Deckel noch einen 360-mm-Radiator. Zur leichteren Installation kann die Radiatorbefestigung aus dem Deckel herausgezogen werden. An der Rückwand lässt sich der 120-mm-Lüfter durch einen entsprechenden Radiator austauschen.

Aufgrund ihrer Größe agieren die Lüfter in einem recht niedrigen Drehzahlbereich (bei maximaler Auslastung sind es circa 800 Umdrehungen pro Minute), sodass die Lautheit recht gering ist und noch am ehesten vom 120-mm-Lüfter getrübt wird. Die Kühlleistung ist gut, allerdings hätten wir aufgrund der zahlreichen großen Lüfter mit besseren Ergebnissen gerechnet. Im MSI MPG Sekira 500X heizt sich unser Core i9-7900X auf maximal 72°C auf und unsere KFA2 RTX 2070 Super erwärmt sich auf 67°C, womit das Gehäuse in etwa auf dem Niveau des FSP CMT510 Plus befindet. In einem Fractal Design Vector RS wird die CPU nur 65°C warm, wohingegen die GPU-Temperatur identisch ist.

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Fazit

Das MSI MPG Sekira 500X erweist sich im Test als rundum gelungenes Gehäuse, doch einige Makel verhindern eine klare Empfehlung. Zwar ist Design ein subjektiver Bewertungspunkt, doch besticht das Gehäuse gerade durch seine opulente Optik. Die Symbiose aus Aluminium und Hartglas in Kombination mit den ARGB-Lüftern ist ein wahrer Augenschmaus.

Hinter der schicken Fassade steckt ein Gehäuse mit zahlreichen Funktionen und einem üppigen Platzangebot. Allerdings wird ein gutes Kabelmanagement vorausgesetzt, da die rechte Seitentür bei leichtem Druck öffnet, da die Magneten etwas schwach sind. Gut gefällt uns die Integration der Festplattenkäfige, sodass diese über die Hauptkammer erreicht werden können. 3,5-Zoll-Festplatten lassen sich werkzeuglos und entkoppelt montieren. Reichhaltig ist auch das Angebot an Anschlüssen am I/O-Panel, das auch einen USB Typ C-Anschluss vorweisen kann.

Keine Selbstverständlichkeit: MSI bietet ab Werk fünf Lüfter, von denen vier mit ARGB-LEDs ausgestattet sind. Die Beleuchtung lässt sich über einen Controller oder über einen adressierbaren ARGB-Anschluss des Mainboards steuern. An richtigen Luftfiltern mangelt es dem Gehäuse, feinmaschige Filter finden wir nur am Boden vor. Das MSI MPG Sekira 500X ist zu einem Preis von rund 200 Euro im Online-Handel erhältlich.

Pro

  • schickes Design (Hartglas-Aluminium-Mix)
  • fünf Lüfter vorinstalliert
  • integrierte RGB-Beleuchtung inklusive Controller
  • viel Platz im Innenraum
  • Festplatten werden entkoppelt
  • werkzeuglose Montage von Festplatten

Contra

  • nur Mesh-Gitter statt Luftfilter an der Front
  • vordere Staubfilter am Boden umständlich zu reinigen
  • mäßige Kühlung

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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