Test: Seasonic Prime 600 Titanium Fanless

Hohe Effizienz trifft auf lüfterloses Design
Seasonic Prime Platinum Fanless Beitragsbild

Das Seasonic Prime 600 Titanium Fanless soll sich durch sein lüfterloses Design ideal für Silent-PCs eignen. Doch wie ist es im Betrieb um die Wärmeentwicklung des passiven Netzteils bestellt?

Übersicht & Technische Daten

Seasonic erweitert die Prime-Serie um ein lüfterloses Netzteil. Das Prime 600 Titanium Fanless weist darüber hinaus eine Effizienz von 94 Prozent bei 50 Prozent Auslastung auf und darf sich daher mit dem 80Plus Titanium-Zertifikat schmücken.


Das Single-Rail-Design stellt die Leistung von 600 Watt über eine einzelne 12-Volt-Schiene zur Verfügung. An Schutzschaltungen werden OPP, OVP, UVP, OCP, OTP sowie SCP geboten.

Design & Eigenschaften

Die Abmessungen des Seasonic Prime 600 Titanium Fanless betragen 170 x 150 x 86 Millimeter. Es ist somit länger als herkömmliche ATX-Netzteile, was der Hersteller vermutlich für eine bessere Kühlung nutzt.

Seasonic Prime Platinum FanlessDie Seitenwände sind mit wabenförmigen Luftauslässen versehen, damit die Wärme schnell aus dem Gehäuse entweichen kann.

Das Netzteil ist an nahezu allen Seiten großflächig perforiert, damit die Wärme im Inneren schnell entweichen kann. Durch die Lüftungsschlitze lässt sich gut das Innenleben des Netzteils erkennen, was zugleich für eine interessante Optik sorgt. Seasonic hat an vielen Stellen Kühlkörper integriert, die den passiven Betrieb in Zusammenarbeit mit den vielen Lüftungsgittern möglich machen.

Seasonic Prime Platinum Fanless AnschluesseDas Netzteil ist vollmodular, wodurch nur die Kabel angeschlossen werden, die tatsächlich benötigt werden.

Das Seasonic Prime 600 Titanium Fanless bietet ein vollmodulares Kabelmanagement. Der obligatorische 24-Pin-ATX-Anschluss wird durch zwei 4+4-Pin-Anschlüsse für die CPU ergänzt. Für Grafikkarten stehen zwei Kabel mit jeweils zwei 6+2-Pin-Anschlüsse zur Verfügung. Es können zudem fünf Geräte mit Molex-Stecker sowie sechs SATA-Laufwerke an das Netzteil angeschlossen werden. Der Anschluss für ein Diskettenlaufwerk ist auch im Jahr 2019 nicht totzukriegen.

Seasonic Prime Platinum Fanless AufgestelltAnstelle eines Lüfters kommen beim Seasonic Prime 600 Titanium Fanless nur passive Kühlkörper zum Einsatz.

An der Verarbeitungsqualität des Gehäuses gibt es nichts zu bemängeln. Die Seiten lassen sich trotz der viele Lüftungsschlitze nicht nennenswert eindrücken.

Leistungstest

Unser Testsystem weist einen Strombedarf von etwa 60 Watt (IDLE) bis ca. 550 Watt (Volllast), abhängig vom Netzteil, auf. Der Prozessor wird mit dem Tool CPU-Burn ausgelastet, für die Auslastung der Grafikkarte kommt der Benchmark 3DMark Fire Strike Ultra zum Einsatz. Das Auslesen der Leistungsaufnahme erfolgt mit dem Verbrauchsmessgerät der Firma Voltcraft Plus Energy Monitor 3000. Die Leistungsaufnahmen haben wir in den vier Betriebszuständen Ausgeschaltet, Standby, Idle und Load gemessen. Folgendes Testsystem wurde für die Messung verwendet:

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.


Das Seasonic Prime 600 Titanium Fanless erweist sich bei Betrachtung der maximalen Leistungsaufnahme als das bisher effizienteste Netzteil. Bei voller Auslastung des Prozessors und der Grafikkarte messen wir einen Verbrauch von maximal 456 Watt. Zum Vergleich: das ähnlich leistungsstarke Seasonic Focus Plus Platinum (zum Testbericht) mit 80Plus Platinum-Zertifizierung kommt auf 499 Watt. Im Idle sind es beim Prime 600 Titanium Fanless sehr gute 66 Watt, womit das Netzteil auch in diesem Betriebszustand die Nase vor der Konkurrenz hat. Ist der PC ausgeschaltet benötigt das Netzteil noch 2,5 Watt.

Bei einem passiven Netzteil stellt sich primär die Frage, ob die Kühlung ohne Lüfter effektiv genug ist. Dazu haben wir unser Testsystem komplett ausgelastet und Wärmebildfotos angefertigt. Der Test fand sowohl in offener Testumgebung auf einer Holzunterlage sowie in einem In Win 307 Gehäuse (zum Testbericht) statt. Das In Win Gehäuse dürfte einen Härtefall für das Netzteil darstellen, da es senkrecht in einer Netzteilkammer untergebracht ist. Seasonic empfiehlt hingegen die Installation mit nach oben zeigender offener Fläche. In der Anfangsphase, bei offener Testumgebung, messen wir im Inneren Temperaturen von maximal 43°C. Nach 30 Minuten steigt die Temperatur auf maximal 53°C an.

Im geschlossenen Gehäuse erreichen die Netzteilkomponenten ähnliche Werte, wir messen maximal 51°C. Seasonic hat die Kühlkörper offensichtlich ausreichend dimensioniert und in Kombination mit dem offenen Gehäusedesign scheint keine Gefahr zu bestehen, dass das Netzteil überhitzen könnte.

button_kaufen

Fazit

Das Seasonic Prime 600 Titanium Fanless überzeugt im Test durch seine hohe Effizienz, die sich in einer geringen Leistungsaufnahme widerspiegelt. Das Netzteil eignet sich durch die passive Kühlung für Silent-PCs und ist im Betrieb nicht zu hören. Seasonic hat das passive Kühlsystem ausreichend dimensioniert, wodurch die Temperaturen auch bei langanhaltender Last im grünen Bereich bleiben.

Der Hersteller unterstreicht seine Qualitätsansprüche mit einer zwölfjährigen Garantie, wodurch das Netzteil ein langjähriger Begleiter sein dürfte. Das Seasonic Prime 600 Titanium Fanless ist zu einem Preis von etwa 200 Euro* im Handel erhältlich.

Netzteile
Allround-PC.com Award
04/2019
Seasonic Prime 600 Titanium Fanless
Empfehlung

Pro

  • 80 Plus Titanium zertifiziert
  • vollmodulares Kabelmanagement
  • lüfterlos
  • 12 Jahre Garantie

Contra

  • -

*Das ist ein Affiliate-Link. Mit dem Kauf über diesen Link kannst Du unsere Webseite einfach supporten - Vielen Dank!

Mit * markierte Links sind Affiliate-Links. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.

Niklas Ludwig Niklas Ludwig

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

^