Übersicht
Die Radeon RX 5700 (XT) Grafikkarten setzen auf den neuen Navi 10-Grafikchip, der wiederum auf AMDs RDNA-Architektur basiert. AMD lässt den Grafikchip bei TSNMC im 7-Nanometer-Verfahren mit DUV-Belichtung (Deep Ultra-Violet) herstellen. Für ungeduldige Leser haben wir die wichtigsten Fakten kurz zusammengefasst. Die AMD Radeon RX 5700 GPUs…
- …basieren auf Navi 10 mit RDNA-Architektur
- …bringen 10,3 Milliarden Transistoren auf 251 mm² unter
- …bieten im Vollausbau 40 Compute Units
- …sind mit 8 Gigabyte GDDR6 Videospeicher ausgestattet
- …takten mit bis zu 1.905 MHz im Boost
- …unterstützen PCI Express 4.0
- …haben eine Leistungsaufnahme von bis zu 225 Watt
Während bei der Radeon RX 5700 XT 40 Compute Units (CUs) aktiv sind, reduziert sich derer Anzahl bei der kleinen Schwester auf 36 Stück. Das schnellere Modell besitzt außerdem mehr Shader-Einheiten (2.560 statt 2.304 Stück) sowie mehre Textureinheiten (160 statt 144 Stück).
Modell | GeForce RTX 2080 Ti | GeForce RTX 2080 | GeForce RTX 2070 | AMD Radeon RX 5700 XT | AMD Radeon RX 5700 | GeForce RTX 2060 |
Chip | TU102-300 | TU104-400 | TU106 | Navi 10 XT | Navi 10 XL | TU106 |
Fertigung | 12 nm | 12 nm | 12 nm | 7 nm | 7 nm | 12 nm |
Transistoren | 18,6 Milliarden | 13,6 Milliarden | 10,8 Milliarden | 10,3 Milliarden | 10,3 Milliarden | 10,8 Milliarden |
Taktfrequenz | 1.350 MHz | 1.515 MHz | 1.410 MHz | 1.605 MHz | 1.465 MHz | 1.365 MHz |
Boost-Takt | 1.635 MHz | 1.800 MHz | 1.710 MHz | 1.905 MHz | 1.725 MHz | 1.680 MHz |
Videospeicher | 11 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 6 GB GDDR6 |
Speichertaktfrequenz | 14 Gbps | 14 Gbps | 14 Gbps | 14 Gbps | 14 Gbps | 14 Gbps |
Speicheranbindung | 352 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 192 Bit |
Speicherbandbreite | 616 GB/s | 448 GB/s | 448 GB/s | 448 GB/s | 448 GB/s | 336 GB/s |
Shader-Einheiten | 4.352 | 2.944 | 2.304 | 2.560 | 2.304 | 1.920 |
RT-Kerne | 68 | 46 | 32 | / | / | 30 |
Tensor-Kerne | 544 | 368 | 288 | / | / | 240 |
Textureinheiten | 272 | 184 | 144 | 160 | 144 | 120 |
ROPs | 88 | 64 | 64 | 64 | 64 | 42 |
Leistungsaufnahme* | 250 W | 215 W | 185 W | 225 W | 180 W | 160 W |
Preise | 1.259 Euro | 849 Euro | 639 Euro | 419 Euro | 369 Euro | 369 Euro |
Weitere Unterschiede sind bei den Taktfrequenzen festzustellen: AMD lässt die kleinere RX 5700 mit 1.465 MHz arbeiten und erlaubt ihr den Takt im Boost-Modus auf bis zu 1.725 MHz anzuheben. Bei der großen Schwester sind 1.605 MHz und per Boost bis zu 1.905 MHz vorgesehen.
Mit Navi 10 unterstützt AMD auch GDDR6 Videospeicher, der bei beiden Grafikbeschleunigern mit 14 Gbit/s arbeitet. Die Anbindung erfolgt über ein 256-Bit-Speicherinterface, wodurch die GPUs eine Speicherbandbreite von 448 GB/s erreichen.
Zudem unterscheiden sich beide Grafikkarten hinsichtlich der Leistungsaufnahme. Dem kleineren Ableger stehen bis zu 180 Watt und der XT-Variante bis zu 225 Watt zur Verfügung. Beide Grafikkarten realisieren die Leistungsaufnahme über einen 8- und 6-Pin-Anschluss.
In diesem Test nehmen wir uns ein Custom-Design von Asus auf Basis der RX 5700 sowie das RX 5700 XT Referenzdesign von AMD vor. Beide Grafikkarten treten gegen die für sie vorgesehenen Kontrahenten an: die GeForce RTX 2060 und GeForce RTX 2070. Bei diesen handelt es sich um die Ende 2018 vorgestellten Modelle und nicht den im Sommer eingeführten Turing-Refresh.
Design & Kühlkörper
TUF Gaming X3 Radeon RX 5700
Die Asus TUF Gaming X3 Radeon RX 5700 ist 269 mm lang und nimmt 2,7 Slots in Beschlag. Das schwarze PCB wird von einer schwarz-grauen Abdeckung mit Streifenmuster bedeckt. Gleiches gilt für die Rückseite, auf der wir eine Backplate mit dem gleichen TUF-Design vorfinden. Optisch gibt sich die Grafikkarte recht zurückhaltend. Auf der Oberseite ist lediglich ein kleiner Beleuchtungsstreifen eingelassen.
Die drei Lüfter der Grafikkarte sind auch bei geringer Last aktiv und schalten sich nie ab.
Zwischen der Abdeckung und dem PCB befindet sich der DirectCU III getaufte Kühlkörper. Dieser wird von vier Heatpipes durchzogen, die im direkten Kontakt mit dem Grafikchip stehen. Zwei Axial-Lüfter sorgen für eine Luftzirkulation zwischen den Kühlfinnen. Die Lüfter sind IP5X-zertifiziert, sodass theoretisch kein Staub in das Gehäuse und somit ins Lager gelangen kann.
Auf der Rückseite hat Asus eine Backplate mit dem gleichen Design wie auf der Vorderseite installiert.
Als TUF-Grafikkarte wurde die Gaming X3 Radeon RX 5700 laut Hersteller auf Kompatibilität mit anderen TUF Gaming Alliance-Produkten getestet. Sie soll sich so nicht nur optisch in einem PC mit TUF-zertifizierten Komponenten einfügen, sondern auch in Kombination mit diesen einwandfrei funktionieren. Anschlussseitig werden drei DisplayPort 1.4-Anschüsse und ein HDMI-2.0-Anschluss geboten.
Monitore können über drei DisplayPort-Anschlüsse oder einen HDMI-Anschluss mit der Grafikkarte verbunden werden.
Bei AMDs Referenzdesign beträgt der Basistakt 1.465 MHz, der per Boost auf bis zu 1.725 MHz angehoben wird. Die Speichergeschwindigkeit des 8 GB großen und über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebundenen GDDR6-Speichers beträgt 14 Gbit/s. Asus erhöht die Taktfrequenz bei der TUF Gaming X3 Radeon RX 5700 auf 1.610 MHz und lässt sie im Boost mit bis zu 1.750 MHz takten, wohingegen die Speichertaktfrequenz unberührt bleibt.
Die RGB-Beleuchtung ist sehr dezent gehalten und besteht lediglich aus einem kleinen Streifen am oberen Rand.
Die hier genannten Taktfrequenzen beziehen sich auf den OC-Modus, der in der GPU Tweak II Software aktiviert werden muss. Zur Stromversorgung vertraut Asus wie beim AMD Referenzdesign auf einen 8- und einen 6-Pin-Anschluss.
AMD Radeon RX 5700 XT Referenzdesign
Das AMD Radeon RX 5700 XT Referenzdesign ist 285 mm lang und benötigt nur zwei Slots. Die Grafikkarte hüllt sich in ein schickes graues Kleid mit roten Akzenten. Im Betrieb leuchtet zudem der Radeon-Schriftzug auf der Oberseite.
Das Direct-Exhaust-Design zieht über einen Radiallüfter Luft an und befördert diese durch den Lamellenkanal.
Das Referenzdesign setzt auf das sogenannte Direct-Exhaust-Design, bei dem ein Radiallüfter die Luft durch einen Lamellenkanal presst und sie auf der Rückseite aus dem Gehäuse hinausbefördert. Mit diesem Kühlkonzept eignet sich die Grafikkarte gut für Gehäuse mit schlechtem Airflow.
Das Referenzdesign ist 285 mm lang und sollte damit problemlos in die meisten Midi-Tower passen.
Allerdings ist diese Art der Kühlung in der Regel lauter und führt zu höheren Temperaturen des Grafikchips – im Abschnitt „Leistung & Temperatur“ gehen wir genauer auf diesen Punkt ein.
Der Radeon-Schriftzug leuchtet im Betrieb rot.
Die Anschlüsse sind identisch zur TUF Gaming X3 Radeon RX 5700, wir finden somit drei DisplayPort-Anschlüsse und einen HDMI-Anschluss vor. Die Taktfrequenzen sind wie im Abschnitt „Übersicht“ unverändert, da es sich um das offizielle Referenzdesign von AMD handelt. Es wird somit ein Basistakt von 1.605 MHz und ein Boost-Takt von bis zu 1.905 MHz geboten.
Leistung & Temperatur
Wir benchen die TUF Gaming X3 Radeon RX 5700 und die AMD Radeon RX 5700 XT wie gewohnt auf unserem offenen Bench-Table und nutzen sowohl synthetische als auch praktische Benchmarks.
Zu den synthetischen Benchmarks zählen die verschiedenen Tests des 3DMark sowie der Superposition Benchmark von Unigine. Bei den Spielen setzen wir auf einen Mix, der die verschiedenen Grafikschnittstellen wie DirectX 11 und DirectX 12 sowie Vulkan berücksichtigt. Zu den Spielen zählen unter anderem Battlefield 1, Wolfenstein 2 und GTA 5.
- Prozessor: Intel Core i7-8700K 3,7 GHz, Turbo Boost aktiv, Hyperthreading aktiviert
- Mainboard: Asus ROG Maximus X Hero
- Kühler: Noctua NH-U14S
- Ram: 16 GB GeiL Evo X 3.000 MHz CL 15-15-15-35
- Systemlaufwerk: Crucial MX500 500 GB
- Grafikkarte: Asus ROG Strix GeForce GTX 1660 Ti
- Betriebssystem: Windows 10 Professional x64
- Netzteil: Enermax Platimax 600W
Verwendete Software & Einstellungen
- GTA V
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, MSAA deaktiviert
- Ultra Details, 2.560 x 1.440 Pixel, MSAA deaktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, MSAA deaktiviert
- Battlefield 1 DX12
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Ultra Details, 2.560 x 1.440 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Battlefield 5
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Ultra Details, 2.560 x 1.440 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Mittelerde: Schatten des Krieges
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 3.840 x 2.160 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Wolfenstein: The New Colossus
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 2.560 x 1.440 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 3.840 x 2.160 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- 3DMark Benchmarks
- 3DMark Fire Strike Ultra
- 3DMark Fire Strike Extreme
- 3DMark Fire Strike Default
- 3DMark Time Spy
- Unigine Benchmarks
- Superposition Full HD Extreme
- Superposition 4K Optimized
- Leistungsaufnahme (gemessen mit Voltcraft Energy Monitor 3000); entspricht dem Leistungsbedarf des gesamten Systems
Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.
In Battlefield 1 überflügelt die Asus TUF Radeon RX 5700 ihre GeForce-Kontrahentin in Form der RTX 2060 (zum Test des Asus ROG Strix RTX 2060 Custom-Designs). Wir möchten an dieser Stelle noch mal darauf hinweisen, dass es sich um die RTX-Grafikkarten aus dem Jahr 2018 handelt und nicht die neueren RTX Super-Modelle. Während der Unterschied in Full HD-Auflösung über 4 fps beträgt und recht gering ausfällt, kann sich die Navi-Grafikkarte in WQHD- und UHD-Auflösung deutlich stärker absetzen und ist jeweils über 10 fps schneller.
Ihre große Schwester unterliegt einem übertakteten GeForce RTX 2070 Custom-Design in Full HD-Auflösung nur knapp und erreicht sehr gute 148,8 fps. Bei höheren Auflösungen kann sie ihre Stärken besser ausspielen und überholt die RTX 2070. In WQHD-Auflösung erreicht sie 116,6 fps und erkämpft sich einen Vorsprung von 6,8 fps. Mit 71,9 fps in Ultra HD wird sie sogar einer GeForce RTX 2080 (72,7 fps) gefährlich.
In Mittelerde 2: Schatten des Krieges schlägt die Asus TUF Gaming X3 Radeon RX 5700 die GeForce RTX 2060, wenngleich der Unterschied in der höchsten Auflösung weniger als 1 fps beträgt. Die Radeon RX 5700 XT ist in Full HD und Ultra HD etwas schneller als ihre kleine Schwester, muss sich aber hinter der GeForce RTX 2070 einordnen. Erst in Ultra HD kommt sie mit 44,1 fps der 47,4 fps schnellen RTX 2070 etwas näher.
Die Vulkan-Schnittstelle scheint den Radeon RX 5700-Grafikkarten aktuell noch nicht zu liegen, zumal es bei uns in Wolfenstein 2 zu Grafikfehlern kam. Der Leistungseinbruch fällt vor allem in Full HD-Auflösung auf, in der die RX 5700 lediglich 164,5 fps erreicht, während die GeForce RTX 2060 auf 189,2 fps kommt. Ihre große Schwester hat ebenfalls keine Chance und muss sich mit 181,3 fps sehr weit hinter der 217 fps schnellen GeForce RTX 2070 einreihen. Bei steigender Auflösung schrumpft der Vorsprung der GeForce-Grafikkarten, sie liegen aber nach wie vor klar vorne.
GTA 5 mit Full HD-Auflösung lässt kaum Unterschiede erkennen, in WQHD schlagen sich die Radeon RX 5700 Grafikkarten hingegen überraschend gut und erreichen 93,7 beziehungsweise 97,9 fps. Die GeForce RTX 2060 und RTX 2070 müssen sich mit 70,2 beziehungsweise 75,4 fps klar geschlagen geben. In Ultra HD-Auflösung haben beide Radeon-Schwestern ebenfalls die Nase vorn, wenngleich der Vorsprung nicht so eklatant wie in WQHD ausfällt.
Im Superposition Benchmark liegen beide Radeon-Modelle hinter ihren GeForce-Kontrahentinnen. In den 3DMark Firestrike Benchmarks wendet sich das Blatt, sodass die TUF Gaming X3 Radeon RX 5700 nur knapp hinter der RTX 2070 liegt. Die Radeon RX 5700 XT agiert sogar auf Niveau der RTX 2080.
Der Stromverbrauch der beiden Grafikkarten fällt recht moderat aus. Im Idle genehmigt sich unser Testsystem 44 Watt (TUF RX 5700) beziehungsweise 42 Watt (RX 5700 XT). Unter Volllast benötigt der PC mit der TUF Radeon RX 5700 maximal 241 Watt und mit dem 5700 XT Referenzdesign 297 Watt.
Die Temperaturen betragen im Idle 30°C beim RX 5700 Custom-Design und 32°C beim 5700 XT Referenzdesign. Das Custom-Design von Asus erweist sich unter Last als das effizientere, da es den Grafikchip lediglich 59°C warm werden lässt, was wir nicht allein auf die geringere Leistung zurückführen. Bei dem Custom Design mit Direct-Exhaust-Design wird der Grafikchip bis zu 75°C heiß.
Asus TUF Gaming X3 Radeon RX 5700 Wärmebild
Die Asus Grafikkarte ist im Idle leise, aber durchaus hörbar und lässt ihre Lüfter mit 960 Umdrehungen pro Minute (RPM) drehen. Der Trend geht zwar zu einer semi-passiven Kühlung, bei der die Lüfter bei geringer Last stillstehen, doch die TUF-Grafikkarte bietet diese Funktion nicht. Bei starker Last erhöht sich die Lüfterdrehzahl auf 1.400 Umdrehungen pro Minute, was zu einem erhöhten Lautstärkepegel führt. Das Custom-Design übertönt klar andere Lüfter wie den des CPU-Kühlers, wir haben die Lautstärke aber noch nicht als störend empfunden.
AMD Radeon RX 5700 XT Wärmebild
Das Referenzdesign wird deutlich lauter und dreht seinen Lüfter bereits im Idle mit 1.200 RPM. Beim Spielen erhöht sich die Drehzahl auf 2.100 RPM, was sich in einem auf Dauer durchaus störenden Rauschen niederschlägt. Für Silent-PCs eignet sich die Grafikkarte mit diesen Eigenschaften nicht.
Fazit
Asus TUF Gaming X3 Radeon RX 5700
Die AMD Radeon RX 5700 und RX 5700 XT bieten viel Leistung fürs Geld. Wer auf Raytracing verzichten kann, dem bieten sich mit Navi-Grafikkarten gute Alternativen zu den GeForce RTX-GPUs. Sie sind schnell genug für flüssiges Spielen in 1.440p und haben zum Teil Reserven zum Zocken in Ultra HD, wenngleich die 60 fps nicht konstant gehalten werden können.
Das von uns getestete Custom-Design in Form der Asus TUF Gaming X3 Radeon RX 5700 überzeugt mit hoher Leistung bei moderater Lautstärkeentwicklung und niedrigen Temperaturen. Asus verzichtet allerdings auf eine passive Kühlung bei geringer Last, sodass die Lüfter stets aktiv sind. Außerdem nimmt die Grafikkarte mit 2,7 Slots etwas mehr Platz in Anspruch.
Leistungstechnisch befindet sie sich auf dem Niveau einer GeForce RTX 2060 Non-Super und schlägt diese in den meisten Spielen. Lediglich die Vulkan-Schnittstelle scheint der Grafikkarte derzeit nicht zu liegen, da sie in Wolfenstein 2 vergleichsweise schlecht abschneidet. Womöglich bringen hier zukünftige Treiber noch Abhilfe.
Die TUF Gaming X3 Radeon RX 5700 hat derzeit allerdings ein Problem: ihren Preis. Im Online-Handel wird die Grafikkarte für rund 410 Euro gelistet, sodass sie sogar teurer als manche RTX 2060 Super Custom-Designs ist, die sicherlich besser abschneiden als das die von uns verwendete RTX 2060 aus dem Jahr 2018. Günstigere Custom-Designs auf Basis der RX 5700 sind immerhin schon ab 360 Euro erhältlich, die zumindest bei reiner Preis-Leistungs-Betrachtung mehr Sinn machen.
Pro
- viel Leistung für 1.440p
- geringe Temperaturen unter Last
- aktuelle Anschlüsse
Contra
- Lüfter immer aktiv
- benötigt 2,7 Slots
AMD Radeon RX 5700 XT
Die AMD Radeon RX 5700 XT attackiert erfolgreich die GeForce RTX 2070 und kann sich häufig vor ihre Kontrahentin setzen. In einigen Spielen wie GTA 5 kommt sie sogar einer GeForce RTX 2080 gefährlich nahe. Das Referenzdesign von AMD kann hingegen nur bedingt überzeugen.
Das Direct-Exhaust-Design führt zu relativ hohen Temperaturen und einem deutlich hörbaren Betriebsgeräusch. Mit einem Preis von 389 Euro liegt die Grafikkarte fast 50 Euro unter den günstigsten Custom-Designs auf Basis der RTX 2070. Custom-Designs auf Basis der großen Navi-Karte starten bereits ab 400 Euro und sind somit ebenfalls eine preiswerte Alternative zu einer RTX 2070.
Pro
- viel Leistung für 1.440p mit Reserven für 2.160p
- aktuelle Anschlüsse
- Preis
Contra
- lauter Lüfter
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