Test: Corsair A500 CPU-Kühler – Die Rückkehr zur Luftkühlung

Beherrscht Corsair auch das Element Luft?
Corsair A500 Montiert Gelber Hintergrund
Corsair hat seinen Fokus in den letzten Jahren auf All-in-One-Wasserkühlungen zum Kühlen der CPU gelegt. Umso überraschender war die Ankündigung auf der CES 2020, einen Luftkühler für Prozessoren anbieten zu wollen. Wir haben ein Testexemplar des Corsair A500 erhalten und geprüft, ob Corsair das Element Luft genauso gut beherrscht wie Wasser.

Übersicht

Nicht jeder Nutzer möchte zur Kühlung des Prozessors eine Wasserkühlung in seinen PC integrieren. Das hat auch Corsair erkannt, nachdem das Unternehmen die letzten Jahre vor allem auf All-in-One-Wasserkühler wie die H115i Pro (zum Testbericht) gesetzt hat. Mit dem A500 präsentiert der Hersteller einen luftgekühlten CPU-Kühler, der allein schon durch seine schiere Größe eine gute Kühlung verspricht.

Lieferumfang

Design & Eigenschaften

Der Corsair A500 CPU-Kühler ist mit Abmessungen von 144 x 169 x 171 mm und stolzen 1.460 Gramm ein wahres Schwergewicht und fällt sehr wuchtig aus. Es befindet sich auf jeder Seite des Kühlturms ein 120-mm-Lüfter, der in einem Bereich von 400 bis 2.400 Umdrehungen pro Minute (RPM) agieren kann.

Die Lüfter befinden sich in einer speziellen Halterung, die auf den Kühler geschoben wird und sich in der Höhe anpassen lässt. Der Mechanismus ist deutlich praktikabler als die häufig bei Prozessor-Kühlern verwendeten Klammern. Über die Schiebehalterung lassen sich die Lüfter zudem bequem nach oben schieben, falls der Arbeitsspeicher zu hoch ist und der Lüfter ansonsten mit diesem kollidieren würde.

Vier Kupfer-Heatpipes stellen einen direkten Kontakt zur CPU her und sind an der Unterseite geschliffen, sodass eine ebene Fläche entsteht. Sie nehmen die Abwärme des Prozessors auf und verteilen diese auf die zahlreichen Kühlfinnen des Aluminiumkühlkörpers.

Der Kühlkörper ist in der Mitte ausgespart: über diesen gelangen wir bei der Montage an die Befestigungsschrauben und ziehen diese mit einem langen Schraubendreher (im Lieferumfang enthalten) fest. Die Aussparung ist normalerweise nicht zu sehen, da sie von einer leicht zu entfernenden Metallabdeckung verborgen wird.

Corsair A500 Abdeckung offen

 

Corsair hat die Wärmeleitpaste bereits aufgetragen, sodass dieser Schritt bei der Montage entfällt. Im Lieferumfang befindet sich eine Tube mit zusätzlicher Paste, falls der Corsair A500 auf eine andere CPU installiert werden sollte.

Corsair A500 Monitert 2
Corsair A500 Hoehenverstellbar

Der Corsair A500 ist mit den gängigsten Sockeln kompatibel. Zu diesen zählen die Intel-Sockel LGA 115x, 2066, 2011-3 und 2011 sowie AMD FM1, FM2, AM3 und AM4. Corsair bescheinigt dem Kühler eine Kühlleistung von 250 Watt TDP.

Kühlleistung

Der Corsair A500 muss sich, wie alle anderen CPU-Kühler, auf einem Intel Core i9-7900X beweisen. Die CPU wird mithilfe des CPU-Z Stresstest ausgelastet und der Temperaturverlauf mit Core Temp aufgezeichnet.

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.

Betrachten wir zunächst die Werte im Idle: die vom Corsair A500 gekühlte CPU wird bei einer vom Mainboard vorgegebenen Lüftergeschwindigkeit von rund 200 RPM lediglich 36°C warm.

Bei voller Auslastung erhöht sich Lüftergeschwindigkeit auf 1.300 RPM, die Temperatur klettert auf 63°C. Der Corsair A500 setzt sich somit an die Spitze des Testfeldes und schlägt ähnlich große Kühler mit Doppel-Lüfter-Bestückung wie den be quiet! Dark Rock Pro 4 (zum Testbericht). Bei fest anliegenden 1.500 RPM verbessert sich die Kühlleistung minimal, sodass die CPU maximal 62°C warm wird.

Die Lüfter sind ab ca. 1.200 RPM deutlich hörbar und könnten für unseren Geschmack etwas leiser agieren. Wer einen besonders leisen Betrieb bevorzugt, sollte die Lüfter auf rund 1.000 RPM drosseln, da der Corsair A500 in diesem Drehzahlbereich nach wie vor eine sehr gute Kühlleistung bei deutlich geringerer Lautstärke bietet.

Fazit

Corsair beweist mit dem A500, dass das Unternehmen auch luftgekühlte CPU-Kühler beherrscht. In Anbetracht der wuchtigen Abmessungen und der Verwendung von zwei Lüftern verwundern die guten Ergebnisse nicht. Der direkte Vergleich mit ähnlich ausladenden Kühlern wie dem be quiet! Dark Rock Pro 4 zeigt jedoch, dass die guten Temperaturwerte nicht allein den Abmessungen zu verdanken sind.

Ein großer Pluspunkt ist das Montagesystem der Lüfter, die sich deutlich komfortabler befestigen lassen als bei CPU-Kühlern mit Klammerhalterung. Die Lüfter können außerdem leichter nach oben geschoben werden, um großen Arbeitsspeichermodulen Platz zu machen. Bei höherer Drehzahl könnten die Lüfter jedoch leiser agieren. Es kann daher sinnvoll sein, die Drehzahl manuell zu limitieren, zumal der Kühler auch bei geringeren Geschwindigkeiten gute Werte erzielt.

Die Montage des Corsair A500 war auf unserem X299-Mainboard mit LGA 2066-Sockel in wenigen Minuten erledigt und verlief ohne Komplikationen. Gut gefällt uns auch, dass die Wärmeleitpaste bereits aufgetragen ist. Corsair verzichtet aber nicht darauf, eine Tube für zukünftige Montagen beizulegen.

Das gelungene Luftkühler-Comeback hat allerdings auch seinen Preis. Corsair setzt für den A500 eine unverbindliche Preisempfehlung von 99,90 Euro an.

CPU-Kühler
Allround-PC.com Award
02/2020
Corsair A500
Empfehlung

Pro

  • sehr gute Kühlleistung
  • schnelle und einfache Montage
  • verstellbare Lüfter für hohe RAM-Kompatibilität
  • gute Verarbeitung

Contra

  • erhöhte Lautstärke bei höheren Drehzahlen

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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