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Kurz-Test: Honor Play

Das preiswerte Gaming-Smartphone
Honor Themen
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Wohin man auch sieht: überall schießen aktuell Gaming-Smartphones aus dem Boden. Mit dem Honor Play wirft Huaweis Tochtermarke nun den eigenen Hut in den Ring. Wir haben auf dem schicken Smartphone probegespielt.

Übersicht

Hätte man vor einiger Zeit ein Gaming-Smartphone noch nicht allzu ernst nehmen können, haben Hochleistungs-Smartphones wie das Razer Phone oder das kürzlich vorgestellte ROG Phone inzwischen durchaus Existenzberechtigung. Es hat sich viel getan, seit „Handyspiele“ wie Snake, Doodlejump oder Candy Crush das höchste der Gefühle waren. Stattdessen erscheinen immer mehr PC- und Konsolenspiele wie PUBG oder Fortnite auf den mobilen Geräten und buhlen dort um die Gunst der Spieler.

Design & Verarbeitung

Das Honor Play ist in den Farben Schwarz, Blau oder Violett erhältlich, die in diesem Test verwendete „Player Edition“ ist zusätzlich auf der sonst blanken Rückseite mit einem gefrästen Muster versehen. Diese Sonderedition wird in rot oder schwarz-rot angeboten, wobei letztere mit den roten Rahmen um Kamera und Fingerabdrucksensor deutlich schicker wirkt, zumal die roten Tasten an der Seite schicke Kontraste setzen. Anders als die meisten aktuellen Smartphones verwendet das Honor Play keine Rückseite aus Glas, sondern Metall, womit die Überlebenschancen beim gelegentlichen Herunterfallen ein wenig steigen dürften. Das Display misst 6,3 Zoll im 19,5:9-Format und ist mit einer besonderen Beschichtung versehen, welche die Gleitfähigkeit der Finger besonders fördern und dem Spieler somit einen kleinen Vorteil geben soll. Die Auflösung beträgt 2.340 x 1.080 Pixel, was angesichts der Größe ausreichend ist. Uns überzeugt der Bildschirm mit satten Farben, ordentlichen Kontrasten und einer durchschnittlichen Maximalhelligkeit von 382 cd/m².

Der erwähnte Fingerabdrucksensor ist auf der Rückseite platziert, ein wenig in das Gehäuse eingelassen und lässt sich sehr gut ertasten. Auf der Unterseite befindet sich der Typ-C-Anschluss (wohlgemerkt nur USB 2.0) sowie ein 3,5-mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer. Dieser ist auch bitter nötig, denn mit dem nach unten gerichteten Lautsprechern werden Spieler nicht viel Freude haben. Der Klang ist allenfalls passabel, beim Spielen werden die Öffnungen zudem oft verdeckt. Die Verarbeitung des Honor Play ist von hoher Qualität, insbesondere die gefräste Metallrückseite macht mit den sauber eingelassenen und rot umrahmten Komponenten einen guten Eindruck.

Leistung & Kamera

Das Honor Play ist mit einem Leistungsstarken Kirin 970 samt Mali-G72 GPU ausgestattet, was für den veranschlagten Preis ein außerordentlich guter Deal ist. Normalerweise nutzt Huawei den Prozessor in seinen Topmodellen, wie dem Huawei P20 Pro. Hinzu kommen 4 Gigabyte Arbeitsspeicher, hier könnte man bei einem Gaming-Smartphone durchaus mehr erwarten. Die High-End-Konkurrenz von Asus und Razer, das ROG Phone und das Razer Phone, sind jeweils mit satten 8 GB ausgerüstet. Diese beiden Vertreter liegen preislich jedoch auch einige Klassen über dem recht erschwinglichen Honor Play, somit lassen sich solche Abstriche verzeihen. Der interne Speicher beträgt 64 GB und lässt sich per microSD-Karte erweitern, Android kommt in der Version 8.1 zum Einsatz, der 3.750-mAh-Akku hält – je nach Nutzungsverhalten – problemlos einen ganzen Tag durch und lässt sich per Quick Charge schnell laden. Beim Spielen entlädt sich der Akku erwartungsgemäß deutlich schneller als bei normaler Alltagsnutzung, wodurch sich die Laufzeit auf einen halben Tag oder weniger reduziert. Schön und gut, doch warum sollte ich mir nun das Gaming-Smartphone aus China anstelle eines Alltags-Smartphones kaufen? Taugt das Honor Play zum Spielen?

Um diese Fragen zu beantworten, haben wir uns nach Feierabend ein paar Stunden mit dem Gerät auf dem Sofa zurückgelehnt und diverse mobile Titel auf dem Honor Play ausprobiert. Den Anfang machte die auf dem Smartphone heimische Asphalt-Reihe, hier fiel erstmals das längliche und helle Display auf. Trotz zwei Daumen auf der Bildfläche konnten wir noch jeden Aspekt des Rennspiels gut im Auge behalten, der erste Platz fiel letztendlich der mangelnden Rennspiel-Affinität zum Opfer. Als Shooter-Fan an PC und Konsole habe ich zwar immer einen Bogen um das Phänomen PUBG gemacht, doch Honor verspricht erstmals taktiles Feedback am Smartphone, das unter anderem von der mobilen Version des Spiels unterstützt wird. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ging die Bedienung am Smartphone leicht von der Hand, hier konnte besonders das zuvor erwähnte gleitfähige Display überzeugen.

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Wirr ins Mikro schreiende Kinder konnten uns mit dem Honor Play am Ende nicht vom Rundensieg abhalten, soviel können wir schonmal verraten: Mit dem großen und hellen Display, dem flotten Kirin-Antrieb und der schnell gleitenden Oberfläche ist ein solides Sprungbrett für das erste mobile „Chicken Dinner“ gegeben. Das taktile Feedback macht sich während des Spielens durch Vibrationseffekte bei besonderen Spielaktionen bemerkbar. Bisher ist das Spiel jedoch das einzige, das die taktile Rückmeldung unterstützt. Bemerkbar wird ab einer gewissen Auslastung auch die Wärmeentwicklung, allerdings heizte sich das Gehäuse während einer rund 30-minütigen PUBG-Runde nicht im unangenehm auffallenden Maße auf, durch das Metallgehäuse kühlte das Honor Play stattdessen nach der Partie schnell wieder ab. 

Als Gaming-Smartphone liegt der Fokus ganz klar auf der Rechenleistung, insofern ist die schwächelnde Dual-Kamera mit 16 und 2 Megapixeln keine große Überraschung. Wie beim Honor 10 kommt die intelligente Motiverkennung zum Einsatz, mit der diverse Objekte oder Szenen vor der Linse erkannt und das Bild dementsprechend angepasst wird.

Oftmals kommt es so allerdings zu künstlich wirkenden Farben, wem ein realitätsnahes Bild am Herzen liegt, der verzichtet also in den meisten Fällen auf diese Funktion. Im Großen und Ganzen liefert die Kamera gute Ergebnisse, wenn die Lichtbedingungen stimmen.

Fazit

Das Honor Play betritt den Ring der Gaming-Smartphones mit weniger Muskelmasse als die High-End-Schwergewichte von der Konkurrenz, bringt aber den entscheidenden Vorteil mit, für den der chinesische Hersteller bekannt ist: Preislich sticht das Honor Play die Konkurrenz bei weitem aus und bietet für weniger als 350 Euro gerade so viele Abstriche, dass es mit einem zugedrückten Auge mit einer Preis-Leistungs-Empfehlung aus dem Ring steigen kann. Features wie der in diesem Fall erschwingliche Kirin 970 und das hochwertige und gut verarbeitete Gehäuse lassen über die mittelmäßigen Lautsprecher, den knappen Arbeitsspeicher und eine schwächelnde Kamera hinwegsehen.

Honor Play Award

Pro

  • großer Bildschirm mit guter Bilddarstellung
  • starke Performance dank Kirin 970 SoC
  • Kamera mit KI-Unterstützung
  • Klinkenanschluss
  • Quick-Charging
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Contra

  • Typ C-Anschluss nur per USB 2.0 angebunden
  • Bilder mit KI-Unterstützung meist übersättigt

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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