MSI Creator PS321URV im Test: Preiswerter Grafikmonitor?

Scharf, farbgenau und hell für unter 1.000 Euro
Mit dem MSI Creator PS321URV bietet der taiwanische Hersteller einen 32-Zoll-Monitor für Content Creator und Bildbearbeiter mit 4K-Auflösung sowie hoher Farbraumabdeckung an. Entgegen den meisten Konkurrenten in diesem Segment kostet er allerdings unter 1.000 Euro. Wir haben ihn getestet.

Übersicht

Der MSI Creator PS321URV ist ein Monitor für semiprofessionelle Bild- und Videobearbeitung. Neben einer sehr hohen Auflösung und einem farbkalibrierten IPS-Display bietet er eine überdurchschnittliche Helligkeit sowie einige Extrafunktionen. Er erschien im Januar 2021 für rund 899 Euro. Zum Testzeitpunkt schwankte der Preis zwischen 781 und 871 Euro.* Konkurrenten sind beispielsweise der Acer B326HK, BenQ PD3200U oder Eizo FlexScan EV3237, aber Grafikmonitore können auch weit über 1.500 Euro kosten. Die genannten Konkurrenzmodelle bieten im Gegensatz zum MSI-Monitor kein HDR und auch in den höheren Preisklassen ist DisplayHDR 600 recht selten.

Lieferumfang

Design, Ergonomie und Anschlüsse

Nach dem Auspacken muss zuerst der Monitorarm mit der Bodenplatte und anschließend mit dem Bildschirm verschraubt werden. Die Verbindung zwischen Arm und Bildschirm lässt sich mit einer Kunststoffblende kaschieren und zur besseren Kabelführung befindet sich am Arm eine Klammer. Die beiliegende Sonnenblende lässt sich platzsparend zusammenklappen, wirkt hochwertig und haftet magnetisch am Monitorrahmen.

MSI hat sich für ein schlichtes Design entschieden, das eine gute Mischung aus edler Office-Optik und den Gaming-Wurzeln des Herstellers darstellt. Monitor und Standfuß sind überwiegend schwarz gehalten, doch es gibt einige Akzente in Silber. Auffällig sind lediglich das MSI-Wappen mit dem Drachen sowie der RGB-Ring auf der Rückseite. Überwiegend kommt Kunststoff zum Einsatz, der jedoch gut verarbeitet ist und nicht billig wirkt. Obendrein sind die rechteckige Bodenplatte und der Arm mit Metall verstärkt. Größenbedingt wackelt der Monitor beim Tippen dennoch leicht. Bei Betrachtung von oben fällt auf, dass der Bildschirm selbst recht dick ist – dafür wölbt er sich hinten kaum und irgendwo muss die Sonnenblende schließlich aufliegen.

Die Anschlüsse sind allesamt frei zugänglich. Geboten werden zweimal HDMI 2.0, einmal DisplayPort 1.2, ein USB-C-Anschluss (DP-Alt-Modus), drei Klinkenbuchsen und ein USB-3.0-Uplink für die drei USB-A-Ports sowie für den SD-Kartenleser. Der USB-C-Anschluss kann Geräte per Power Delivery mit bis zu 18 Watt laden – für Smartphones ausreichend, für Notebooks allerdings nicht. Hinsichtlich der Ergonomie lässt sich der Monitor um zehn Zentimeter in der Höhe verstellen, um je 35 Grad nach links und rechts drehen sowie um fünf Grad nach unten und 20 Grad nach oben neigen. Diese Werte sind grundlegend in Ordnung, aber ein paar Extra-Zentimeter in der Höhe hätten nicht geschadet. Außerdem ist die Höhenverstellbarkeit anfangs etwas schwerfällig.

Eigenschaften und Bildqualität

Der Creator PS321URV misst diagonal 32 Zoll, weist ein 16:9-Format auf und bietet eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln. Dies ergibt eine hohe Pixeldichte von rund 137 Pixeln pro Zoll. Video-Cutter können somit ihr 4K-Material in nativer Auflösung ansehen. MSI verbaut ein mattes Nano-IPS-Panel mit regulären 60 Hertz. Die Schlierenbildung im UFO-Test ist demnach auf einem unbeeindruckenden Niveau und Angaben zur Grau-zu-Grau-Latenz macht der Hersteller nicht. Schätzungsweise ist mit normalen IPS-Werten zwischen vier und acht Millisekunden zu rechnen. Auf der standardmäßig eingestellten Overdrive-Stufe bilden sich noch keine Artefakte und subjektiv fallen die Schlieren nicht negativ auf.

Das Kontrastverhältnis beträgt IPS-charakteristisch 1.000:1. MSI gibt für den Creator-Monitor eine typische Helligkeit von 400 Nits und eine Spitzenhelligkeit von 600 Nits an. Im SDR-Betrieb mit sRGB-Modus haben wir maximal 472 Nits in der Bildschirmmitte und durchschnittlich 435 Nits gemessen. Der Helligkeitsabfall hielt sich bei unserem Testgerät überwiegend in Grenzen, jedoch betrug die Abweichung im unteren rechten Bildschirmbereich 11 bis 15 Prozent. Im dunkelsten Bereich erreicht der Monitor also noch eine maximale SDR-Leuchtkraft von 397 Nits.

Beim HDR-Test mit Vollbildweiß schaffte der IPS-Bildschirm maximal 675 Nits, doch selbst in den äußeren Bereichen konnten wir stets über 550 Nits messen. Die Hintergrundbeleuchtung braucht allerdings einige Sekunden, um die volle Leuchtkraft zu erreichen. Wenn also nur für zwei Sekunden im HDR-Betrieb Weiß dargestellt wird, leuchtet das Display währenddessen lediglich mit 325 Nits. Bei schnellen Szenen in Videos oder Spielen kann sich der HDR-Effekt demnach nicht voll entfalten, aber während der Bearbeitung von HDR-Material können Nutzer von der höheren Helligkeit trotzdem profitieren.

Den Herstellerangaben zufolge deckt der Creator PS321URV Adobe-RGB zu 89 Prozent, DCI-P3 zu 95 Prozent und sRGB zu 98 Prozent ab. Das Kalibrierungs-Zertifikat unseres Testgeräts attestiert sogar jeweils etwas mehr und gibt einen durchschnittlichen Delta-E-Wert von 1,0 im DCI-P3-Farbraum an. Entsprechende Profile für die verschiedenen Farbräume sind selbstverständlich im OSD auswählbar. Hauptsächlich haben wir den sRGB-Modus verwendet und der Monitor wurde für die Bearbeitung mehrerer unserer Videos für YouTube genutzt.

Bedienung und Stromverbrauch

Wie von MSI gewohnt erfolgt die Bedienung über einen Fünf-Wege-Joystick. Neben umfangreichen Einstellungsmenüs gibt es auch personalisierbare Schnellzugriffe. Zudem befindet sich links an der Unterseite eine Makro-Taste, dessen Belegung sich aber nur über die optionale OSD-Software einstellen lässt. Das OSD bietet sechs Hauptmenüs und diverse Untermenüs. Neben den üblichen Funktionen, darunter PbP/PiP, bietet der Monitor auch besondere Extras wie etwa „Design Assistance“, womit sich verschiedene Referenzlinien anzeigen lassen (Lineal, Drittelregel, Papierformate).

Der Stromverbrauch hält sich insgesamt in Grenzen. Im Normalbetrieb (SDR) mit voller Helligkeit genehmigt sich der Bildschirm circa 56 bis 58 Watt. Mit aktiviertem HDR sind es bei einem kleinen Weißbereich (10-Prozent-Feld) 53 Watt und bei Vollbildweiß höchstens 78 Watt. In Anbetracht der Größe, Helligkeit und Auflösung sind die Ergebnisse in Ordnung.

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Fazit

Insgesamt bietet der MSI Creator PS321URV ein gutes Gesamtpaket für Kreative, die nach einem preiswerten 4K-Monitor für Bild- und Videobearbeitung suchen. Käufer erhalten ein 32 Zoll großes IPS-Display, das eine gute Farbraumabdeckung aufweist und größtenteils überzeugen kann. Die Homogenität könnte noch etwas besser sein, da bei unserem Testgerät in mehreren Bereichen Abweichungen über der 10-Prozent-Toleranz auftraten. Außerdem wäre es wünschenswert gewesen, wenn der USB-C-Anschluss mit 60 statt 18 Watt laden kann, damit die Leistung auch für Notebooks reicht.

Der Monitor punktet außerdem mit Extras wie der Sonnenblende und dem SD-Kartenleser. Wie genau die zertifiziert gute Farbwiedergabe tatsächlich ist, konnten wir jedoch nicht prüfen. Wer nach einem guten 4K-Bildschirm dieser Art sucht, der unter 1.000 Euro kostet*, dürfte mit diesem MSI-Modell glücklich werden.

Monitore
Allround-PC.com Award
03/2021
MSI Creator PS321URVDE
Empfehlung

Pro

  • großer Bildschirm mit hoher Auflösung
  • USB-C, SD-Kartenleser, OSD-Referenzlinien
  • magnetische Sonnenblende und gute Helligkeit
  • kalibrierte Farbraum-Presets

Contra

  • leicht ungleichmäßige Ausleuchtung
  • USB-C-Ladefunktion für Notebooks zu schwach

Beitrag erstmals veröffentlicht am 05.03.2021

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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