Test: Roborock S6 – Saugroboter mit gezielter Raumreinigung

Der Nachfolger des beliebten Roborock S5 im Test
Roborock-S6-Beitragsbild
Der Roborock S5 gilt als Geheimtipp unter den Saugrobotern. Kein Wunder, bietet er zu einem Preis von 400 Euro Funktionen, die bei der Konkurrenz häufig erst ab 600 Euro aufwärts zu finden sind. Wir haben mit dem Roborock S6 den Nachfolger getestet und klären, ob sich der Kauf auch für Besitzer der Vorgängergeneration lohnt.

Übersicht

Den Roborock S5 haben wir bisher nicht getestet, obwohl der kleine Haushaltshelfer seit über einem halben Jahr zuverlässig seinen Dienst bei einem unserer Redakteure verrichtet. Dieser Umstand gibt uns jedoch die Möglichkeit, das alte Modell im direkten Vergleich mit der neuen Generation zu testen.

Roborock S6 Saugroboter LadestationDer Roborock S6 tritt die Nachfolge des aufgrund seines guten Preis-Leistung-Verhältnisses beliebten Roborock S5 an.

Aber welche Unterschiede bestehen eigentlich zwischen dem Roborock S5 und dem Roborock S6? Für Ungeduldige haben wir die wichtigsten technischen Eigenschaften sowie Unterschiede zusammengefasst. Der Roborock S6…

Die Neuerungen klingen zunächst einmal vielversprechend, doch wie machen sich diese im Praxistest bemerkbar? Um das herauszufinden, haben wir den Roboter durch unsere Büroräume gejagt.

Roborock S6 Lieferumfang

Design & Eigenschaften

Der Roborock S6 wird in den Farben Weiß und Schwarz angeboten, unser Testmuster erstrahlt im glänzenden Weiß. Optisch unterscheidet sich der neue Saugroboter nur geringfügig von seinem Vorgänger. Er ist erneut kreisrund und misst knapp 353 x 350 x 96.5 Millimeter. An der Vorderseite und an beiden Seiten befinden sich Sensoren zur Hinderniserkennung. Auf der Oberseite thront erneut der Laser-Distanz-Sensor (LDS), der für die Kartierung der Räume zuständig ist.

Roborock S6 Saugroboter Ladestation 2Der Saugroboter findets stets zuverlässig die Ladestation, der ein etwas längeres Netzkabel gut gestanden hätte.

Im vorderen Bereich der Oberseite befinden sich abermals drei Bedienknöpfe, die zwar etwas anders aussehen, aber die gleiche Funktion erfüllen wie beim S5. Der hintere Teil der Oberseite lässt sich nach oben klappen und bringt den Staubbehälter zum Vorschein.

Roborock S6 Saugroboter SchmutzbehaelterDer Staubbehälter kann zur Reinigung herausgenommen und ausgewaschen werden.

Dieser fasst erneut ein Volumen von 480 Millilitern, was bei Reinigungsvorgängen in einer 70m² Wohnung problemlos für einen Saugvorgang ausreicht. Der Behälter ist an der Rückseite mit einem HEPA-Filter ausgestattet, der sich zusammen mit dem Behälter abwaschen lässt. Im Lieferumfang ist praktischerweise bereits ein Ersatzfilter enthalten.

Im Lieferumfang ist ein Ersatz-HEPA-Filter enthalten, mit der kleinen Reinigungsbürste lässt sich die Hauptbürste reinigen.

Auf der Unterseite des Roborock S6 befinden sich insgesamt sechs Sturzsensoren, die verhindern sollen, dass der Saugroboter Treppen herunterstürzt. Der seitliche Bürstenkopf sitzt vorne rechts, besteht beim neuen Modell allerdings aus Kunststoff. Im vorderen Bereich hat der Hersteller mittig zwei Kontakte untergebracht, über die der Saugroboter auf der Ladestation aufgeladen wird. Die herausnehmbare Hauptbürste befindet sich in der Mitte und wird von den beiden Rädern flankiert.

Die Seitenbürste schaufelt den Schmutz Richtung der Hauptbürste, was in Kombination für gute Reinigungsergebnisse sorgt.

Im Lieferumfang ist wieder ein Wassertank mit einem Volumen von 140 Millilitern enthalten. In diesen lässt sich eines der zwei Mikrofasertücher einfädeln und mit Klettverschlüssen befestigen. Der fertig präparierte Wassertank wird dann im hinteren Bereich des Roborock S6 befestigt.

Zur regelmäßigen Wartung gehört auch das Säubern der Hauptbürste, um beispielsweise lange Haare zu entfernen.

Die Ladestation wird wie bei Saugrobotern üblich an der Wand positioniert. Eine optional anbringbare Kunststoffplatte verhindert, dass der Boden bei installiertem Wassertank nass wird, wenn der Saugroboter für den Ladevorgang an der Ladestation parkt.

Einrichtung & Praxistest

Der Roborock S6 kann theoretisch per Knopfdruck ohne App zum Reinigen geschickt werden, allerdings entfallen dann nützliche Funktionen. Daher empfiehlt sich die Einrichtung mit der kostenlosen Xiaomi Home App. In dieser muss zunächst ein Konto erstellt werden, danach lässt sich der Roboter hinzufügen und fortan per App steuern. In dieser lassen sich simple Einstellungen wie die Saugkraft einstellen, es gibt aber viel interessantere und nützlichere Funktionen.

Roborock S6 App (1) Roborock S6 App (8)Am Anfang der Kartierung lässt sich kaum etwas von den Räumlichkeiten erkennen. Zum Schluss ist die Wohnung sehr genau kartiert.

Hat der Saugroboter die Wohnung einmal komplett abgefahren und vermessen, lässt sich die erstellte Karte abspeichern. Die Karte ist sehr genau, von der automatischen Raumeinteilung kann man dies hingegen nicht behaupten. In unserem Fall wurden teilweise Räume erkannt, die gar keine eigenständigen Räume sind. Immerhin lässt sich die Karte in wenigen Minuten manuell bearbeiten, um dieses Problem zu umgehen.

Roborock S6 App (10) Roborock S6 App (11)Die automatische Raumeinteilung funktioniert nicht ganz zuverlässig, lässt sich aber manuell anpassen.

Bei allen zukünftigen Reinigungsvorgängen lässt sich der Roborock S6 in einen bestimmten Raum schicken, falls keine komplette Reinigung der Wohnung gewünscht ist. Beim Vorgänger war dies nur bedingt mit der Zonen-Reinigungs-Funktion möglich, bei der in der App ein zu reinigender Bereich manuell festgelegt werden muss.

Roborock S6 App (12) Roborock S6 App (7)Räume können zu unterschiedlichen Zeiten separat angefahren werden. Mit virtuellen Wänden lassen sich Bereiche absperren.

Die neue Lösung ist deutlich komfortabler und geht schneller von der Hand. Außerdem können für bestimmte Räume unterschiedliche Reinigungszeiten festgelegt werden. Beispielsweise wird das Wohnzimmer täglich um 9 Uhr angefahren, während das Schlafzimmer nur einmal in der Woche zu einer festgelegten Uhrzeit gereinigt wird.

Roborock S6 App (2) Roborock S6 App (3)In der App stehen zahlreiche Einstellungen zur Verfügung. Es gibt auch eine Übersicht zum Verschleiß der Reinigungsteile wie der Bürste.

Andere Hersteller nutzen häufig externe Gegenstände wie Magnetbänder oder Lichtschranken, um dem Saugroboter den Zutritt zu bestimmten Bereichen zu verwehren. Roborock löst dies komplett über die App, in der ganze Bereiche von der Reinigung ausgeschlossen werden können. Dies geschieht über Sperrzonen oder virtuelle Wände und funktioniert äußerst zuverlässig. So wird beispielsweise verhindert, dass der Saugroboter mit installiertem Wischmodul über den Teppich fährt.

Präzise Navigation dank Kartierung

Der Roborock S6 navigiert dank des LDS zielstrebig durch die Wohnung und kartiert sehr genau die einzelnen Räume. Es ist wirklich beeindruckend, dem Saugroboter in der App beim vermessen der Zimmer zuzuschauen. In Kombination mit den Annäherungssensoren umfährt er geschickt Hindernisse, leichte Kollisionen kommen sehr selten vor.

 

In der Regel ist er vor dem Zusammenstoß schon so langsam geworden, dass keine Schäden am Saugroboter oder Mobiliar zu befürchten sind. Mit seinen fast 9,7 cm Bauhöhe passt er allerdings häufig nicht unter niedrige Möbel. Konkurrenten wie der Eufy Robovac 30c sind mit 7,2 cm deutlich kleiner.

Roborock S6 Saugroboter SeitenbuersteDer Laser-Distanz-Sensor auf der Oberseite kartiert präzise die Wohnung.

Der Motor ist mit einer Saugkraft von 2.000 pa genauso stark wie beim Vorgänger, geht allerdings etwas leiser zu Werke. Die Reinigungsergebnisse können sich sehen lassen: wir sind immer wieder erstaunt, wie viel Dreck der Saugroboter aus einem äußerlich sauberen Teppich holt.

Im Lieferumfang befinden sich Einwegtücher sowie mehrfach verwandbare Mikrofasertücher.

Hartböden profitieren von dem Wischmodul, allerdings ersetzt dieses nicht das manuelle Wischen, insbesondere bei hartnäckigen Verschmutzungen. Mittleren Verschmutzungen wird man Herr, wenn man ihn mehrmals durch den Raum fahren lässt oder die Bereichsfunktion wählt.

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Fazit

Roborock hat den S5 behutsam weiterentwickelt, das Ergebnis ist der Roborock S6. Zu den Verbesserungen zählen eine niedrigere Betriebslautstärke und das Überwinden von höheren Hindernissen. Anstelle der Mikrofasertücher kann die Wischfunktion jetzt auch mit Einwegwischtüchern genutzt werden – die Umwelt wird es uns danken.

Von diesen hardwareseitigen Änderungen abgesehen, hat sich insbesondere im Bereich der Software einiges getan. Der Roborock S6 kann Räume gezielt erkennen und anfahren, was eine durchaus praktische Neuerung ist.

Die Software-Neuerungen ließen sich unserer Meinung nach theoretisch auch beim Vorgänger mittels eines Updates implementieren. Es bleibt abzuwarten, ob Roborock Besitzern des älteren Saugroboters diesen Gefallen erbringen wird.

Für Besitzer des Roborock S5 lohnt sich der Kauf des neuen Modells unserer Meinung nach nicht. Obwohl der Roborock S6 mit 549 Euro fast 150 Euro teurer als sein Vorgänger ist, bietet der neue Saugroboter in Anbetracht des Funktionsumfangs erneut ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Saugroboter
Allround-PC.com Award
06/2019
Roborock S6
Empfehlung

Pro

  • hohe Saugkraft
  • optionale Wischfunktion
  • schnelle und unkomplizierte Einrichtung
  • einfache Steuerung durch App
  • kann Räume gezielt anfahren

Contra

  • automatische Raumerkennung verbesserungswürdig
  • Verbesserungen gegenüber S5 größtenteils Software-seitig

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Beitrag erstmals veröffentlicht am 24.06.2019

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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