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Roborock S7 MaxV (Ultra) im Test: Der aktuell beste Saugroboter?

Mit komfortabler Absaug- und Waschstation!

Es ist wieder soweit: In unserer Redaktion schlängelt sich ein Saugroboter durch den Schreibtisch-Urwald. Wir haben in den letzten drei Wochen den nagelneuen Roborock S7 MaxV in der Ultra-Ausführung mit Absaug- und Waschstation für euch getestet. Zwar ist der Preis auf den ersten Blick nicht ganz so „heiß“, das Gesamtpaket ist bisher jedoch das umfangreichste und wohl komfortabelste auf dem Markt.

Knapp zwei Jahre nach dem Roborock S6 MaxV hat der Saugroboter-Spezialist den neuen S7 MaxV in drei Varianten zur CES 2022 vorgestellt. Neben dem alleinstehenden Saugroboter für 799 Euro wird dabei auch eine Plus-Variante mit Absaugstation für 999 Euro und die Ultra-Ausführung mit Absaug-Wasch-Station für 1.399 Euro angeboten. Ob sich beide Stationen auch einzeln, beispielsweise als Upgrade für den „Standalone“ S7 MaxV, dazu kaufen lassen, ist aktuell noch unklar.

Für unseren Test hat uns Roborock direkt das Flaggschiff zukommen lassen. Wir waren für unser neues Redaktionsbüro sowieso auf der Suche nach einem Saugroboter, der nicht nur all den Kabeln automatisch aus dem Weg gehen kann, sondern auch gründlich wischt. Ob der Roborock S7 MaxV Ultra diese Anforderungen erfüllen kann? Wir haben den Test gemacht.

Roborock S7 MaxV – Der Saugroboter an sich

Fangen wir zunächst einmal mit dem Design an, denn den S7 MaxV wird es (vorerst) nur in Schwarz geben. Allerdings erhält der Saugroboter rote Akzentstreifen im hinteren Bereich, die ihm eine gewisse Sportlichkeit (?) verleihen. Auf der Oberseite sitzt, wie mittlerweile üblich, der Laser-Turm zur Navigation. Dazu gesellen sich drei Knöpfe zur Steuerung des Roboters, unter anderem zum Starten/Stoppen der Reinigung.

Leicht davor sitzt ein LED-Streifen, der in dieser Form erstmals beim S6 MaxV (hier im Test) zum Einsatz kam. Gewisse Ähnlichkeiten zu KITT aus dem Film Knight Rider sind hier definitiv vorhanden. Mit einer Höhe von knapp 9,7 cm kann es jedoch passieren, dass der Saugroboter nicht mehr unter jedes Möbelstück kommt.

ReactiveAI 2.0: Kamerasystem mit Objekterkennung

Im Fokus des S7 MaxV, und damit wird der Saugroboter seinem Namens-Anhängsel erst gerecht, ist die AI-basierte Kameraerkennung (auch „ReactiveAI 2.0“ genannt) auf der Vorderseite. Waren es beim S6 MaxV „nur“ zwei Kameras, so setzt Roborock nun auf ein aufgemotztes System mit RGB Kamera, strukturiertem 3D-Licht sowie neuer neuronaler Verarbeitungseinheit. Damit soll der Saugroboter auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch Objekte erkennen und effizient umfahren können. Doch nicht nur das, auch eine 3D-Karte lässt sich damit erstellen – das könnte spannend werden.

Wenn ihr jetzt denkt: „Och ne, noch ne Kamera, die mich überwachen kann?“ Der TÜV Rheinland hat den S7 MaxV auf dessen Cybersicherheitsstandards geprüft und ihn als sicheres Smart-Home-Produkt nach ETSI EN 303 645 zertifiziert. Laut Roborock speichert der Saugroboter keine Fotos ab, außer ihr erlaubt dies explizit in der App. Ihr könnt diese Berechtigungen aber jederzeit wieder entfernen bzw. widerrufen.

Kleinere Behälter, allerdings mehr Power

Der 400 ml große Staubbehälter versteckt sich unter einer Klappe auf der Oberseite. Dort ist auch ein kleines Säuberungswerkzeug zu finden. Der Wassertank umfasst 200 ml und sitzt hingegen im hinteren Bereich, von wo aus er direkt entnommen werden kann. Beide Behältnisse sind im Vergleich zum „normalen“ Roborock S7 etwas kleiner geworden, weswegen der Fokus wohl auf der Paarung mit einer Station liegt.

Wenn wir den Saugroboter umdrehen und uns die Unterseite ansehen, dann zeigen sich die Schwebebürste aus Vollgummi in der Mitte sowie eine Seitenbürste. Die Saugleistung gibt Roborock mit bis zu 5.100 Pa an, was gegenüber dem S6 MaxV und S7 etwa doppelt so viel Power entspricht – ob sich das auch im Praxistest bemerkbar macht?

Im hinteren Bereich nimmt dann bei Bedarf der anhebbare Sonic-Wischaufsatz Platz, der mit bis zu 3.000 Bewegungen pro Minute vibrieren kann. Damit sollen zumindest hartnäckige Verschmutzungen etwas besser entfernt werden können. Und warum anhebbar? Damit eure Teppiche nicht „mitgewischt“ werden.

Absaug- und Wasch-Station – das Ultra-Paket

Während ihr beim Roborock S7 MaxV im Einzelpaket immer eigenständig den Staubbehälter leeren müsst, so nimmt euch in der Plus-Variante eine Absaugstation genau diese Tätigkeit ab. Der gesammelte Staub wird dann automatisch in einen größeren Behälter gesaugt, der nur alle paar Tage/Wochen getauscht werden muss. Statt 799 Euro für den Einzel-Roboter zahlt ihr dann jedoch 999 Euro.

Doch es geht noch eine Stufe besser: die Ultra-Variante. Hier erhält die Station neben dem automatischen Staub-Absaugen noch zwei entnehmbare Wasserbehälter und eine elektrische Bürste dazu. Damit wird einerseits der Wassertank im Saugroboter aufgefüllt, andererseits aber auch der Wischmopp gereinigt und dessen verschmutztes Wasser gesammelt. So kann der S7 MaxV bis zu 300 m² automatisch wischen, so Roborock.

Ein Nachteil gegenüber der Plus-Variante, wie wir finden, ist jedoch ein feiner Unterschied: Der Einweg-Staubbeutel. Während der Staub in der Plus-Absaugstation in einen beutelfreien Behälter gesaugt wird, so hat sich Roborock bei der Ultra-Station für eine Umsetzung mit Staubbeutel entschieden. Diesen müsst ihr dann mind. alle sieben Wochen wechseln, je nachdem wie häufig der Sauger fährt.

Allerdings nimmt die Ultra-Station auch einiges an Platz in Anspruch. Ihr braucht also ein passendes Plätzchen für den 42,2 x 50,4 x 42 cm großen Brocken, der zudem noch genug Freiraum nach vorne, links und rechts braucht, damit der Saugroboter ordentlich andocken kann. Allerdings soll der Saugroboter damit dann auch bis zu 30 % schneller aufladen.

App mit Karten, Saugmodi und Kamera-Stream

Zwar lässt sich der Saugroboter auch über die Tasten auf der Oberseite steuern, das volle Potenzial kann der S7 MaxV jedoch erst in Verbindung mit der Roborock-App entfalten. Dort wird er zudem eingerichtet, erhält Software-Updates und bietet vielseitige Einstellungsmöglichkeiten. Die App ist sowohl für Android-Smartphones als auch iOS-Geräte verfügbar.

Für die Einrichtung ist ein Account notwendig, der jedoch in wenigen Schritten erstellt ist. Anschließend führt euch die App durch ein paar Schritte (z.B. WLAN-Verbindung) und erklärt danach die wichtigsten Funktionen. Es ist gut möglich, dass euch dann noch ein Software-Update für den S7 MaxV angeboten wird – installiert das am besten direkt.

Die wichtigsten Features:

Von Vorteil sind besonders die Anpassungsmöglichkeiten der Karte. Räume lassen sich teilen, zusammenfügen, verändern. Ihr könnt virtuelle Sperrzonen hinterlegen oder auch den Ablauf der Reinigung bestimmen. Dazu erkennt der Saugroboter den jeweiligen Bodenbelag und empfiehlt daraufhin unterschiedliche Reinigungsmodi.

Darüber hinaus kann der Saugroboter Möbel erkennen und diese auf der Karte vermerken, darunter beispielsweise ein Wohnzimmersofa oder Esstisch. Bei Bedarf könnt ihr allerdings noch weitere Möbel hinzufügen, die App bietet dafür eine gewisse Auswahl. Solltet ihr mehrere Stockwerke reinigen wollen, könnt ihr diese abspeichern und bei Bedarf für den Saugroboter laden.

Der Gag schlechthin ist allerdings, dass ihr die Kamera des ReactiveAI-Systems auch für Zoom-Konferenzen nutzen könnt. Was auf den ersten Blick nach einer ungewöhnlichen Idee klingt, entpuppt sich tatsächlich als durchaus praktisch – denn die Videoqualität ist vermutlich besser als der Großteil aller Notebook-Webcams.

Praxistest – Saugleistung, Gründlichkeit & Wischen

Wir haben den Roborock S7 MaxV in unserem Redaktionsbüro mit einer Grundfläche von knapp 120 Quadratmetern fahren lassen. Dabei reinigte der Saugroboter laut App eine Fläche von 85 m² – mal etwas mehr, mal etwas weniger. Nach einigen Reinigungsläufen können wir nun sagen: Sowohl Saugleistung als auch Gründlichkeit und Funktionsumfang sind erstklassig.

Die Navigation ist wirklich gut, sogar sehr gut – hat aber noch ein klein wenig Luft nach oben. Die Kombination aus Lasersensor und Objekterkennung per Kamera sorgt für eine gründliche Reinigung, bei der viele Hindernisse erkannt und effizient umfahren werden. Es kann also durchaus passieren, dass der S7 MaxV mal eine lang verschollene Socke unter eurer Kommode wiederfindet.

Hindernisse werden erkannt und umfahren

Im Gegensatz zu Saugrobotern ohne eine Objekterkennung per Kamera wird diese Socke jedoch nicht aufgefressen. Dass der S7 MaxV seine Reinigung aufgrund einer „Verstopfung“ unterbricht, ist daher so gut wie ausgeschlossen. Wir konnten den Saugroboter also immer zuverlässig ganz alleine nach Feierabend fahren lassen.

Allerdings ist die Navigation auch noch etwas ausbaufähig. Zwar wird die Karte inklusive Raumaufteilung sehr präzise gespeichert und bei jeder Reinigung aktualisiert, doch auf der anderen Seite vergisst der Saugroboter nach jeder Reinigung alle zuvor erkannten Hindernisse. Das hat zwar zum Vorteil, dass entfernte Hindernisse nicht mehr umfahren werden. Doch hier könnte der Saugroboter eigentlich, wie man es von einer künstlichen Intelligenz erwarten dürfte, lernen und sich an die neuen Begebenheiten anpassen.

Die Teppicherkennung funktionierte wiederum tadellos, was besonders bei aktiviertem Wischen sehr wichtig ist. Denn nur wenn der Teppichbereich ordentlich erkannt wird, wird der Wischmopp auch angehoben – oder Teppiche ggf. komplett ausgelassen (je nach Einstellung in der App).

Die Akkulaufzeit kann überzeugen

Der 5.200 mAh große Akku soll laut Roborock für bis zu 180 Minuten im Leise-Modus durchhalten. Im Test konnten wir die Herstellerangabe bei normaler Saugleistung und intensivem Wischmodus bestätigen. Für die letzte Reinigung – und somit wohl die effizienteste – wurden 59 % des Akkus bei einer Fläche von 82 m² in 98 Minuten verbraucht. Je nachdem welchen Wischintervall ihr wählt, also nach einer bestimmten Zeit oder nach jedem Raum, braucht der Saugroboter natürlich ein paar Minütchen mehr. Dafür wird der Wischmopp in der Station jedoch gewaschen, was die Reinigungsqualität insgesamt steigert.

Theoretisch könnte der Roborock S7 MaxV in unserem Fall also bis zu 150 m² mit einer Akkuladung reinigen. Zum Aufladen fährt der Saugroboter dann selbstständig zur Ladestation. Waren es früher gern mal sechs Stunden Ladezeit, so braucht der S7 MaxV jetzt knapp 240 Minuten für eine volle Ladung.

Wischen mit Waschmaschine

Während der Wischmodus „Mittel“ eher einem leichten Nachwischen entspricht, so eignet sich der Modus „Intensiv“ für etwas stärkere Verschmutzungen. Durch die Vibrationen wird dabei auch etwas hartnäckigerer Schmutz entfernt, in tiefere Fugen kommt der S7 MaxV allerdings nicht.

Im Übrigen wird der Wischmopp sowohl vor, während und nach jeder Reinigung in der Ultra-Station gewaschen. Eine rotierende Bürste befreit den Wischaufsatz vom aufgesammelten Schmutz, im selben Zug wird der Flüssigkeitsbehälter automatisch mit frischem Wasser aufgefüllt. So richtig ausgewrungen wird der Wischmopp jedoch nicht, weswegen ihr den Aufsatz zum Trocknen durchaus vom Saugroboter abnehmen solltet.

Damit ihr ein Gefühl bekommt, wie das Ganze abläuft – hier einmal das „Heimkommen“ im Detail: Rückwärts einparken, Wischmopp reinigen & Wasser nachfüllen (3-4 min), rausfahren und um 180° drehen, vorwärts einparken, Staubbehälter leeren (20-30 Sekunden, laut und kraftvoll) und aufladen.

Lautstärke beim Saugen und Absaugen

Laut Roborock soll der S7 MaxV mit maximal 67 dB arbeiten. Wir haben mal unser Lautstärkepegel-Messgerät ausgepackt und konnten beim Saugen maximal 65 dBa im Max-Modus messen. Bei ausgewählter Turbo-Saugleistung wurden maximal 58 dBA erreicht, im Normal-Modus waren es maximal 50 dBA. Das Absaugen an der Station erreichte jedoch kurzzeitig (5-10 Sekunden) einen Pegel von bis zu 71 dBA.

Fazit

Der Roborock S7 MaxV ist die neue Referenz für Saugroboter mit Wischfunktion. Besonders im Ultra-Paket mit Absaug- und Waschstation ist es aktuell die wohl komfortabelste und vielseitigste Lösung auf dem Markt. Nicht nur die Saugleistung kann dabei überzeugen, auch die gründliche Navigation und effektive Hindernisserkennung fallen positiv auf.

In der App stehen viele Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung, mit denen sich die Reinigung ganz nach Belieben starten lässt. Ob nun mit Wischen oder ohne, nur ein Raum oder die ganze Bude, eventuell mit Sperrzonen oder virtuellen Wänden – hier stehen einige Optionen zur Auswahl. Dazu kann der Roborock S7 MaxV dann auch noch ein Live-Bild der Kamera übertragen und Fotos von Hindernissen hinterlegen.

Etwas Kritik muss sich der S7 MaxV jedoch auch gefallen lassen, denn leider ist die Absaugfunktion der Ultra-Variante nicht beutellos. Die Station im Plus-Paket verzichtet hingegen auf einen Einwegbeutel. Des Weiteren bleibt der Wischmopp auch nach der Bürsten-Reinigung noch recht feucht, weswegen er zum Trocknen besser vom Saugroboter entfernt werden sollte. Wir hätten uns zudem ein zweites Wischtuch im Lieferumfang gewünscht.

Zu einem Preis von 799 Euro ist der Roborock S7 MaxV nicht gerade günstig angesiedelt, das Plus-Paket mit reiner Absaugstation kostet derzeit 999 Euro. Im Ultra-Paket mit Absaug-Wasch-Station werden sogar 1.400 Euro fällig, das ist schon happig. Doch wer nun mal Mercedes fahren möchte, muss eben auch etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Es ist aktuell einfach das beste und umfangreichste Gesamtpaket auf dem Markt. Alternativ bietet sich der Roborock S7 ohne Kameraerkennung an, den es mittlerweile für 500-550 Euro gibt.

Smart Home
Allround-PC.com Award
04/2022
Roborock S7 MaxV Ultra
Empfehlung

Pro

  • sehr gute Saugleistung
  • umfangreiche App mit vielen Optionen
  • gute Akkulaufzeit
  • präzise Navigation mit effektiver Hindernisserkennung
  • Wischen mit leichtem Schrubb-Effekt
  • komfortable Reinigungshilfe

Contra

  • Absaugfunktion leider mit Einwegbeutel
  • Wischmopp bleibt nach Reinigung feucht
  • Zubehör etwas dürftig (z.B. kein zweites Wischtuch)

Beitrag erstmals veröffentlicht am 06.04.2022

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja stellv. Chefredakteur

Ist vor allem für den Bereich Smartphones zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights und beschäftigt sich gern mit Elektroautos. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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