Huawei führe derzeit primär Verhandlungsgespräche mit der Holding Digital China, welche derzeit Hauptdistributor der Honor-Smartphones ist. Der Verkauf könnte dem chinesischen Mutterkonzern Huawei zwischen 15 und 25 Milliarden Yuan einbringen, was umgerechnet rund 1,9 bis 3,2 Milliarden Euro sind. Welche Teile von Honor Huawei verkauft, ist noch nicht entschieden, laut den Quellen der Nachrichtenagentur könnte es sich aber um die Marke, die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen (R&D) und die Vertriebskette handeln. Huawei und TCL haben laut Reuters ein Statement diesbezüglich abgelehnt und von Xiaomi kam keine Antwort auf die Anfrage der Nachrichtenagentur.
Honor-Smartphones könnten durch Verkauf der Marke überleben
Der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo äußerte zum Bericht, dass der Verkauf einer Win-win-Situation gleichkäme. Honor wäre dann nämlich unabhängig von Huawei und nicht länger von den US-Sanktionen betroffen, was ebenfalls den Zulieferern zugutekäme. Der derzeitige Verhandlungsfavorit Digital China plane, den Großteil der Verkaufssumme mit Bankkrediten zu finanzieren, und möchte dem Bericht zufolge die Finanzierung in den kommenden Wochen sicherstellen.
Durch den Verkauf der Tochtermarke möchte sich Huawei laut Reuters mehr auf die eigenen Oberklasse-Smartphones konzentrieren, da dort die Gewinnmarge deutlich höher als bei Honor-Smartphones ausfällt. Im zweiten Quartal 2020 machten Honor-Modelle 14,6 Millionen (26 Prozent) der 55,8 Millionen von Huawei ausgelieferten Smartphones aus, schätzt das Marktforschungsunternehmen Canalys.
Aufgrund der US-Sanktionen kann Huaweis Halbleiterunternehmen HiSilicon keine Kirin-Prozessoren mehr herstellen lassen und der einzige mögliche Partner in China, SMIC, hat nur die Produktionstechnik für Mittelklasse-Chips wie den Kirin 710A. Im zweiten Jahresquartal verkaufte Huawei 72 Prozent seiner Smartphones in China, während die Nachfrage in Europa wegen der fehlenden Google-Apps stark gesunken ist.
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