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(Update) Upgrade-Check für Windows 11: Viele PCs sind nicht bereit

TPM sorgt für Kompatibilitäts-Schranke
Windows 11 startet gegen Jahresende 2021 als kostenloses Upgrade für Windows-10-Systeme. Das neue Betriebssystem hat jedoch höhere Mindestanforderungen und setzt TPM 2.0 voraus, womit vor allem vielen Selbstbau-Computern der Wechsel verwehrt bleibt.

Update 2 vom 2. August:

In einer Fragerunde hat sich Microsoft nochmal zu den Systemanforderungen geäußert. Man wisse, dass es schade ist, dass einige Systeme nicht für Windows 11 geeignet sein werden. Es sei aber wichtig, den Grund dafür in Erinnerung zu halten. Man tue dies, um Geräte produktiver zu halten und sicherzustellen, dass sie sicherer als je zuvor sind, sodass sich in der neuen Arbeitswelt geschützt bleiben. Das Unternehmen beharrt also auf den strikten Systemanforderungen.

Microsoft möchte nicht, dass sich Admins oder alle Konsumenten sich dauernd Gedanken über die Kompatibilität machen müssen. Im Gegensatz zu Windows 10 sollen Nutzer diese Restriktionen nicht umgehen können. Die TPM-Voraussetzung ist per Registry-Modifizierung umgehbar, aber an den CPU-Mindestanfoderungen führt wohl kein Weg vorbei. Das kostenlose Tool WhyNotWin11 zeigt konkret auf, welche Anforderungen erfüllt oder nicht erfüllt werden. Seit Ende Juli steht außerdem die erste Beta-Version von Windows 11 zur Verfügung.

Ursprüngliche Meldung vom 25. Juni:

Microsoft rollt ab Ende 2021 die neue Windows-Version als kostenloses Upgrade aus und Windows 11 bietet zahlreiche Neuerungen. Ein wiederholtes Lizenz-Debakel wie einst beim Wechsel zu Windows 10 bleibt zwar aus, jedoch sorgen die veränderten Mindestanforderungen für Unmut in der DIY-Community. Wer seinen PC eigens zusammengebaut hat, besitzt mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Trusted Platform Module, kurz TPM.

Update: Der TPM-Zwang dürfte für viele Systeme nicht das größte Problem werden, da Windows 11 auch ältere Prozessoren ausschließt. Konkret muss mindestens ein Intel-Prozessor der achten Generation (Coffee Lake) oder mindestens eine Ryzen-2000-CPU von AMD verbaut sein. Laut The Verge handelt es sich dabei um ein „soft floor“-Limit, also kann womöglich trotz einer Warnmeldung bei der Installation ein älteres Prozessormodell genutzt werden. Wie stark die Einschränkungen in der Praxis ausfallen und ob sie sich umgehen lassen, bleibt vorerst abzuwarten. Über den Link gelangt ihr zu den vollständigen CPU-Listen von Microsoft.

Was ist TPM und kann man es nachrüsten?

Dieser Chip dient vor allem als Sicherheitsmaßnahme und kann Verschlüsselungs-Keys, Zertifikate und Passwörter vor externen Software-Angriffen schützen. Aktuelle Notebooks und Fertig-PCs der letzten Jahre beinhalten zum Großteil bereits TPM 2.0, besonders Business-Geräte. Windows 11 setzt TPM 2.0 voraus, weshalb primär Besitzer*innen von Rechnern aus 2015 oder älter sowie welche mit (auch aktuellen) Selbstbau-PCs in die Röhre gucken.

Ein TPM-Chip von Asus

Bei Systemen ab circa 2016 besteht die Chance, dass ein TPM-Chip vorhanden, aber deaktiviert ist oder sich zumindest ein entsprechender Anschluss auf dem Mainboard befindet. In ersterem Fall lässt es sich einfach über das BIOS einschalten und wenn nur ein TPM-Header vorhanden ist, kann ab rund 15 Euro ein TPM-Chip online erworben werden – das Modul muss jedoch explizit für das Mainboard ausgelegt sein. Ob eine TPM-Nachrüstung möglich ist und wie aufwändig sich dies gestaltet, hängt wohl vom jeweiligen Fall ab. Im Ernstfall hilft nur der Austausch des Mainboards, sowie ggf. weiterer Komponenten wie der CPU, durch ein neueres Modell mit TPM.

Prüfen, ob der PC mit Windows 11 kompatibel ist

Über Windows + R und den Befehl tpm.msc kann man prüfen, ob ein Trusted Platform Module von Windows erkannt wurde. Sinnvoller ist in diesem Fall aber der Weg über die PC-Integritätsprüfung, die nun mit einem Klick überprüft, ob das System für Windows 11 bereit ist. Abseits von TPM 2.0 muss Secure Boot aktiviert sein. Das offizielle Check-Tool könnt ihr bei Microsoft kostenlos herunterladen.

So fällt der Windows-11-Check ohne TPM aus.

Des Weiteren hebt Windows 11 die Mindestanforderungen bei der Hardware an. Vier Gigabyte Arbeitsspeicher sind nun das Minimum, während bislang ein oder zwei langten. Außerdem setzt das Betriebssystem nicht mehr mindestens 16 GB (32 Bit) oder 32 GB Speicherplatz, sondern 64 Gigabyte voraus. Die Grafikkarte muss außerdem DirectX 12 unterstützen, weshalb sehr alte Modelle inkompatibel sind. Windows 11 funktioniert zudem nur mit einer Anzeige über neun Zoll und mit HD-Auflösung (720p) oder höher. Im Gegensatz zu Windows 10 werden ein Microsoft-Konto und eine Internetverbindung bei der neuen Version für die Ersteinrichtung erforderlich. Windows 10 wird weiterhin halbjährlich mit Funktionsupdates bis zum 14. Oktober 2025 versorgt.

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Quellen:
Foto von Tim Metzger Tim Metzger Redakteur

Schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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