Der Kampf um die Leistungskrone und den schnellsten Gaming-Prozessor geht fröhlich weiter. Sowohl AMD als auch Intel versuchen jeweils mit einer Sonderedition noch etwas mehr Leistung aus ihren CPUs zu quetschen. Der Core i9-12900KS soll beispielsweise mit bis zu 5,5 GHz nochmal eine Schippe gegenüber dem Core i9-12900K drauflegen. Doch soll das Special-Flaggschiff kosten?
Bereits gegen Ende letzten Jahres gab es erste Gerüchte zum Core i9-12900KS als Antwort auf AMDs Ryzen-Prozessor mit 3D V-Cache. Während der Ryzen 7 5800X3D jedoch am 20. April für 449 US-Dollar startet, so wird Intel die eigene „Special Edition“ am 05. April in den Handel bringen. Dies gab der Chip-Hersteller vor kurzem in einer offiziellen Pressemitteilung bekannt. So soll der Intel Core i9-12900KS für 739 US-$ starten (umgerechnet aktuell ca. 675 Euro), ein 12900K liegt aktuell bei knapp 570 Euro.
„Mit dem neuen Intel Core i9-12900KS Prozessor der 12. Generation setzt Intel neue Maßstäbe im Bereich Desktop-Gaming. Basierend auf Intels leistungsfähiger Hybrid-Architektur der 12. Generation kann dieser Prozessor zum ersten Mal 5,5 GHz auf bis zu zwei Kernen erreichen, was den extremsten Gamern die Möglichkeit gibt, die Leistung zu maximieren.“ (aus dem Engl. übersetzt)
— Marcus Kennedy, General Manager of Gaming, Creator & Esports Segment, Intel
Comeback für den Thermal Velocity Boost!
Hinsichtlich der Performance gibt es einen maximalen Turbo-Takt von 5,5 GHz, der jedoch wohl nur unter bestimmten Bedingungen erreicht wird. Hierfür holt Intel den TVB (Thermal Velocity Boost) wieder aus der Kiste, der mit Rocket Lake zur 11. Generation der Desktop-Prozessoren eingeführt und zu Alder Lake wieder beerdigt wurde. Hierbei muss die Temperatur des Prozessors unter einem bestimmten Niveau liegen (unter 60 bis 70 °C), es braucht also eine leistungsstarke Kühlung.
Prozessor | Kerne / Threads | Basis-Takt / Turbo-Takt (P-Kerne) | Turbo 3.0 / TVB (P-Kerne) | Basis-Takt / Turbo-Takt (E-Kerne) | PBP (TDP/PL1) | MTP (PL2) |
---|---|---|---|---|---|---|
Core i9-12900K | 16 (8P + 8E) / 24 | 3,2 / 5,1 GHz | 5,2 / -- GHz | 2,4 / 3,9 GHz | 125 W | 241 W |
Core i9-12900KS | 16 (8P + 8E) / 24 | 3,4 / 5,2 GHz | 5,3 / 5,5 GHz | 2,5 / 4,0 GHz | 150 W | 241 W |
Ohne den TVB wird der Core i9-12900KS über den Turbo 3.0 mit maximal 5,2 GHz takten, was 100 MHz mehr gegenüber dem 12900K entspricht. Die kleineren E-Kerne arbeiten mit bis zu 4,0 GHz, was ebenfalls eine Steigerung von 100 MHz bedeutet. Damit das möglich wird, steigert Intel allerdings auch die Energieanforderungen. Laut Newegg liegt die PBP (Processor Base Power) bzw. das PL1 des Intel Core i9-12900KS bei 150 Watt (25 W mehr als beim Core i9-12900K). Die MTP (Maximum Turbo Power) bzw. das PL2 soll jedoch weiterhin bei 241 Watt verbleiben, wobei hier teilweise auch von 260 W die Rede ist (was 19W mehr wären).
Enthusiasten-Prozessor zum Enthusiasten-Preis
Am Ende dürfte sich die Special Edition des Core i9 wohl eher an Enthusiasten richten, die den Aufpreis für maximale Performance zahlen möchten. Ob AMDs Ryzen mit gestapeltem L3-Cache zum fast halben Preis noch etwas dazu aufholen kann, wird sich zeigen. Am Ende profitieren allerdings die Nutzerinnen und Nutzer von diesem mittlerweile wieder sehr spannenden Konkurrenzkampf.
Update: Mit MSI bringt ein erster Boardpartner nun ein entsprechendes BIOS-Update für den Core i9-12900KS heraus. Zwar unterstützen die Platinen mit 600er-Chipsatz den neuen Prozessor bereits von Haus aus, doch erst das Update soll die maximale Leistung der Sonderedition herauskitzeln können.
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