Nothing Chats: App wegen Sicherheitsproblemen gestoppt

Sicherheitslücken entdeckt

Die Ankündigung von Nothing, iMessage für Android-Nutzer zugänglich zu machen, hat für Aufsehen gesorgt. Nothing Chats warf sowohl hinsichtlich der Benutzererfahrung als auch bezüglich des Datenschutzes Fragen auf. Kurz nach dem Start der Beta wurde die App bis auf Weiteres vom Play Store entfernt.

Am 17. November startete die Beta-Version von Nothing Chats im Google Play Store für das Nothing Phone (2). Bereits einen Tag später hat Nothing die App wieder vom Play Store entfernt. Der Launch sei bis auf Weiteres ausgesetzt, da man mit dem Entwickler Sunbird daran arbeite, „Fehler“ zu beheben. Konkret geht es um Sicherheitsprobleme, da Nachrichten und Dateien entgegen der Aussage von Sunbird unverschlüsselt übertragen wurden. Dylan Roussel, Texts.com und weitere haben detailliert die gravierenden Sicherheitslücken des Dienstes offengelegt.

Nothing Chats stellte den ersten Fall dar, in dem eine Android-Marke Messaging-Funktionen anbot, die denen von Apples iMessage ähneln. Die Unterscheidung in der Chat-Darstellung – blau für iMessage und grün für SMS/MMS – galt oft als ein soziales Distinktionsmerkmal unter Nutzern. Blaue Blasen zeigen, dass sowohl der Absender als auch der Empfänger iOS-Geräte verwenden, was oft mit einem gewissen Status oder einer Gruppenzugehörigkeit verbunden wird. Grüne Blasen hingegen deuten darauf hin, dass die Nachricht über das traditionelle SMS/MMS-System gesendet wurde, was der Fall ist, wenn der Empfänger kein iOS-Gerät verwendet.

Schon vorab Sicherheitsbedenken

Zwar hat die neue Nothing-Chats-App bei der Ankündigung für reichlich Aufsehen in der Tech-Community gesorgt, sie hatte aber auch einige Bedenken hervorgerufen. Sie wird von Sunbird, einem inoffiziellen iMessage-Client, angetrieben und wurde mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beworben. Trotzdem musste man sich für die Verwendung des Dienstes mit seiner eigenen Apple-ID auf einem Gerät anmelden, das man nicht besitzt. Der YouTuber Marques Brownlee erklärte in einem Video, dass die Anmeldung über einen Mac Mini in einer Serverfarm stattfindet. Der Dienst von Sunbird ist nicht der einzige auf dem Markt, der iMessage-Funktionalität anbietet.

Der CEO von Nothing, Carl Pei, erklärte in einem Video, dass die App individuelle und Gruppen-Chats, Tippindikatoren, das Teilen von Medien in voller Größe und Sprachnotizen unterstütze. Funktionen wie Lesebestätigungen, Nachrichtenreaktionen und Antworten sollen später hinzugefügt werden. Die App sollte auch RCS-Nachrichten (SMS-Nachfolger) auf dem Phone (2) unterstützen. Der Digital Markets Act der EU verlangt von Messenger-Diensten, dass sie interoperabel werden. Meta scheint WhatsApp bereits auf Multi-Messenger-Support vorzubereiten. Auch iMessage ist vom Digital Markets Act betroffen, doch bislang gibt es diesbezüglich keine offiziellen Pläne seitens Apple.

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Beitrag erstmals veröffentlicht am 16.11.2023

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Quellen:

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