Apple Watch Bann: Blutsauerstoffmessung wird per Software-Update aus watchOS entfernt

Patentstreit um den Blutsauerstoffsensor!

Nachdem Apple den Verkauf seiner Apple Watch Flaggschiff-Modelle aufgrund eines Patentstreits in den USA eingestellt hat, entfernt das Unternehmen aus Cupertino nun die Blutsauerstoffmessung gänzlich von den Smartwatches, um die Apple Watch Ultra 2 und Series 9 weiterhin verkaufen zu können.

Gegen Ende letzten Jahres musste Apple den Verkauf seiner neusten Smartwatches einstellen. Die Apple Watch Ultra 2 (Test) und Apple Watch Series 9 ließen sich ab Donnerstag, dem 21. Dezember 2023, nicht mehr über den amerikanischen Apple Onlineshop bestellen. Auch in den Apple Stores wurde der Verkauf ab dem 24. Dezember komplett eingestellt.

Patentstreit Grund für Verkaufsstopp

Grund hierfür war ein Urteil der U.S. International Trade Commission (ITC), welches den Verkauf aufgrund einer Patentklage vom Medizintechnikunternehmen Masimo verbot. Allerdings verbot das ITC-Urteil lediglich Apple den Verkauf der betroffenen Modelle. Somit waren die Geräte vorerst weiterhin bei anderen Händlern, wie BestBuy und Amazon, erhältlich. Konkret ging es bei dem Patentstreit um den Blutsauerstoffsensor in den neuen Apple Watch Modellen. Der Sensor wurde erstmals mit der Apple Watch Series 6 im Jahr 2020 eingeführt.

Apple Watch Ultra 2 Unterseite mit Blick auf Sensoren
Blutsauerstoffsensor auf der Unterseite der Apple Watch Ultra 2

Derzeit läuft eine präsidiale Überprüfung für eine Anordnung der U.S. International Trade Commission (ITC) zu einem Streit über technisches geistiges Eigentum im Zusammenhang mit Apple Watch-Modellen, die die Blut-Sauerstoff-Funktion enthalten. Obwohl die Überprüfung nicht vor dem 25. Dezember endet, ergreift Apple vorsorglich Maßnahmen, um der Anordnung nachzukommen, sollte sie Bestand haben. Dazu gehört, dass der Verkauf der Apple Watch Series 9 und der Apple Watch Ultra 2 ab dem 21. Dezember auf Apple.com und ab dem 24. Dezember in den Apple-Läden pausiert wird.

Apple Statement gegenüber 9to5Mac
Apple Watch Series 8

Apple Watch Series 9

Bei der Apple Watch Series 9 (hier kaufen) handelt es sich um die neuste Smartwatch des Herstellers. Die Uhr bietet mehrere Gesundheits- und Fitnessfunktionen sowie ein Notruf-SOS-Feature. Unter der Haube werkelt der Apple S9 Prozessor.

Ausnahmen für Service und Reparatur

Der ITC-Beschluss machte aber eine Ausnahme für den Service, die Reparatur oder Garantiezeit von Produkten, die vor dem 25. Dezember verkauft werden. So können Kunden im Falle einer Beschädigung weiterhin mit Ersatzteilen versorgt werden und müssen nicht befürchten, dauerhaft mit einer kaputten Smartwatch herumzurennen.

Masimo könnte auf Hardware-Änderung beharren

Zwar versuchte Apple den Patentstreit mit einem Software-Update zu entschärfen, doch gegenüber Bloomberg hat Masimo betont, dass Apple auch an der Hardware Änderungen vornehmen muss. Sollten tatsächlich Hardware-Anpassungen notwendig sein, dann würde die Apple Watch über Monate hinweg nicht mehr in den USA verfügbar sein.

Apple Watch Ultra 2 am Handgelenk mit eingeschaltetem Display
Ein Software-Update als Rettung?

Ein US-Gericht hat vor kurzem jedoch entschieden, dass Apple die neusten Modelle der Apple Watch in den USA vorerst weiter verkaufen darf. Laut dem Urteil ist der Verkauf bis zum Abschluss des Berufungsverfahrens möglich. Zuvor hatte die Regierung von US-Präsident Biden entschieden, kein Veto gegen die Entscheidung der Internationalen Handelskommission (ITC) einzulegen.

Entfernt Apple die Blutsauerstoffmessung?

Nach all dem „hin und her“ scheint sich Apple nun doch für eine vollständige Entfernung der Blutsauerstoffmessung entschieden zu haben, um die Watch Ultra 2 und Watch Series 9 weiter verkaufen zu können. Wie Masimo offenlegt, soll der US-Zoll bereits zugestimmt haben. Allerdings wird dabei nicht etwa der Sensor aus der Uhr entfernt, sondern schlichtweg die Software-Funktion vom watchOS-Betriebssystem. Dabei betont das Unternehmen jedoch, dass diese Funktion ausschließlich in den USA deaktiviert wird. Nutzer der Smartwatches in Europa oder anderen Teilen der Welt können weiterhin auf den SpO2-Sensor zugreifen.

Um die Funktion auch zukünftig nutzen zu können, bedürfe es aber wohl einer Lizenzierungsvereinbarung mit Masimo. In den vergangenen Monaten hieß es vom Medizintechnikunternehmen immer wieder, „man sei bereit zu reden„. Auswirkungen auf europäische Nutzerinnen und Nutzer sind von dem Patentstreit in den USA bisher nicht zu erwarten.

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Beitrag erstmals veröffentlicht am 18.12.2023

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Quellen:

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