Intel-Chipfabrik Magdeburg: Moderne 1,5-nm-Fertigung geplant

Die fortschrittlichste Fab der Welt

Es gibt Neuigkeiten zur geplanten Intel-Chipfabrik in Sachsen-Anhalt. Wie der CEO kürzlich mitteilte, sollen dort Prozessoren mit der fortschrittlichsten Fertigungstechnologie entstehen. Die Rede ist von Chips auf 1,5-Nanometer-Basis.

Intel hat neue, ambitionierte Pläne für die Chipfabrik in Magdeburg enthüllt: Die Anlage wird die modernste Fertigungstechnologie nutzen und Chips in der Größe von „rund 1,5 nm“ produzieren. Diese Ankündigung übertrifft die bisherigen Roadmaps von Intel, die bislang nur bis zu 1,8-nm-Fertigungsprozessen reichen.

Der Intel-CEO Pat Gelsinger gab auf dem World Economic Forum in Davos Einblicke in die zukünftigen Fertigungstechnologien des Unternehmens. Obwohl Intel offiziell noch keine Details zu Technologien jenseits von Intel 18A veröffentlicht hat, deutet Gelsingers Aussage darauf hin, dass solche Pläne bald offengelegt werden könnten. Intel plant, Ende Februar auf einer Foundry-Veranstaltung in den USA eine aktualisierte Roadmap zu präsentieren.

This will be on the order of 1,5 nanometer devices that we will build in Magdeburg, so this will be not only the most advanced manufacturing in Germany, it’ll be the most advanced manufacturing in the world.

Pat Gelsinger, Intel-CEO

Produktionsbeginn voraussichtlich 2027

Der Baubeginn der Fabrik in Magdeburg ist für Ende 2024 angesetzt, wobei die ersten Chips voraussichtlich ab 2027 vom Band laufen sollen. Die Produktion von Intel 18A soll bei anderen Fabriken in der zweiten Jahreshälfte 2024 beginnen. Zuletzt hatte Intel auch die Prozessorserien Lunar Lake und Arrow Lake für 2024 bestätigt. Trotz Verzögerungen im Genehmigungsprozess und einer Verschiebung des Baustarts gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan scheint Intel zuversichtlich zu sein. Die Nutzung von High-NA-EUV-Systemen, wie sie bereits in Intels Forschungsfabrik in den USA installiert werden, unterstreicht die Bedeutung der Magdeburger Anlage für die zukünftige Fertigungstechnologie.

Intel Node-Zeitplan aus 2022.
Node-Roadmap (Bild: Intel)

Hintergrund der Investition in Magdeburg

Die Entscheidung, eine Chipfabrik in Magdeburg zu errichten, wurde von Intel erstmals im Februar 2022 bekannt gegeben. Diese Fabrik soll mehr als 1.000 Arbeitsplätze schaffen und auf einem über 300 Hektar großen Grundstück im Industriegebiet Eulenberg, südlich von Magdeburg, errichtet werden. Die zentrale Lage zwischen den Autofabriken von Volkswagen und Tesla sowie die Nähe zur Otto-von-Guericke-Universität wurden als vorteilhaft für den Standort angesehen.

Das Projekt, das ursprünglich mit einer Investitionssumme von 17 Milliarden Euro angekündigt wurde, hat mittlerweile ein Volumen von 30 Milliarden Euro erreicht. Nach der Einigung mit der Bundesregierung im Juni 2023 wurde der Förderbetrag auf 9,9 Milliarden Euro erhöht. Diese Investition gilt als die größte ausländische Direktinvestition in der deutschen Geschichte.

Insgesamt möchte Intel durch die Fabrik in Deutschland und Europa eine führende Rolle im Bereich der Halbleitertechnologie einnehmen. Mit einer Gesamtinvestition von 30 Milliarden Euro und der Aussicht auf die weltweit fortschrittlichste Chipproduktion wird die Magdeburger Fabrik ein Schlüsselelement in Intels globaler Strategie sein.

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Quellen:
Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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