MSI Modern MD271UL im Test: Schlanker UHD-Monitor fürs Büro

Scharfer Office-Bildschirm mit USB-C

Der MSI Modern MD271UL ist ein 27 Zoll großer Office-Monitor mit UHD-Auflösung, breiter Farbraumabdeckung und relativ günstigem Preis. Kann der Bürobildschirm in der Praxis überzeugen? Wir haben den Test für euch gemacht.

Die Modern-Produktserie von MSI, welche es seit 2020 gibt, ist vor allem auf die Themen Produktivität und Business ausgerichtet. Sie umfasst Notebooks, All-in-One-PCs (AM241P im Test) und Monitore. Vor zwei Jahren haben wir mit dem MSI Modern MD271QP eines der ersten Monitormodelle getestet. Der im Mai gestartete Modern MD271UL ist nun das erste UHD-Modell der Serie, welches für 349 Euro UVP an den Start geht.

Damit zählt der Bildschirm aktuell zu den günstigeren UHD-Optionen im 27-Zoll-Segment. Vergleichbare Alternativen sind etwa der LG 27UP850 (~330 Euro) und der Samsung ViewFinity S8 (~360 Euro). Wie der MSI Modern MD271UL bieten sie USB-C und zielen mit ihrem schlichten Design auf den Business-Einsatz ab.

Die Modern-Monitore liegen im breiten MSI-Portfolio übrigens zwischen den Pro-Modellen (MP341CQ im Test) und der Summit-Serie. Letztere umfasst bislang nur den MS321UP, ebenfalls mit UHD-Auflösung, und in der Pro-Serie gibt es nur FHD- und WQHD-Modelle. Anzumerken ist, dass der Hersteller hier eine dreijährige Garantie gewährt.

Lieferumfang

Design, Ergonomie und Anschlüsse

Anders als bei den bisherigen Modern-Monitoren hat MSI einen um 64 Grad angewinkelten Aluminiumstandfuß gewählt. Dies lässt den MD271UL zeitgemäßer und edler wirken, da die anderen Serienmodelle ehrlich gesagt etwas langweilig aussehen. Der Monitor ist generell schlank und schlicht, die leichte Wölbung der Rückseite fällt kaum auf. Farblich überwiegt Anthrazit, während der Standfuß hellgrau gehalten und ein Teil des dünnen Rahmens schwarz ist.

Nicht nur das Design ist minimalistisch, sondern leider auch die Ergonomie-Eigenschaften. Der Bildschirm ist weder schwenk- noch drehbar und lässt sich ebenfalls nicht in der Höhe verstellen. Man kann ihn lediglich um fünf Grad nach unten und um 20 Grad nach oben neigen. Im Büroalltag haben wir den Monitor leicht nach oben geneigt benutzt und nur gelegentlich eine Höhenverstellbarkeit vermisst. Außerdem ist er selbst mit Standfuß relativ leicht auf dem Tisch drehbar.

MSI hat auf der Rückseite neben DisplayPort 1.2, USB-C und zweimal HDMI 2.0 auch einen Kopfhöreranschluss verbaut. Der USB-C-Port unterstützt den DisplayPort-Alt-Modus und Power Delivery mit bis zu 65 Watt. Angeschlossene Notebooks geben via USB-C also nicht nur ein Bildsignal an den Monitor aus, sondern werden gleichzeitig noch geladen und können Bildeinstellungen via MSI-Display-Kit-Software vornehmen.

Der MD271UL kann automatisch Quellgeräte erkennen (Auto Scan) und beherrscht auch HDMI CEC. Die Anschlüsse sind leicht erreichbar und die Kabel können entlang der Standfußrückseite geführt werden. Eine Abdeckung zum Verstecken der Ports oder Kabel gibt es jedoch nicht.

Bildqualität

Mit einer diagonalen Bildfläche von 27 Zoll und einem Seitenverhältnis von 16:9 kommt das matte IPS-Panel daher. Die Auflösung entspricht 3.840 × 2.160 Pixel, was eine gute Pixeldichte von rund 163 Pixeln pro Zoll ergibt. Damit ist die UHD-Anzeige nicht nur schärfer, sondern hat außerdem Vorteile für Multitasking. Bei nativer Windows-Skalierung lassen sich somit drei Programmfenster problemlos nebeneinander legen, während bei niedrigerer Auflösung lediglich zwei Fenster gut leserlich nebeneinander funktionieren.

MSI gibt eine Helligkeit von 300 Nits für das Modell an, während viele Konkurrenten in diesem Segment maximal 320 bis 400 Nits erreichen. Die Helligkeitsmessungen konnten allerdings positiv überraschen. Das Testgerät erzielte maximal 398 Nits und durchschnittlich 365 Nits. Bei 50-prozentiger Helligkeitseinstellung waren es bis zu 299 Nits und im Schnitt 276 Nits.

Die bereits vielversprechenden Farbraum-Angaben hat der zur Verfügung gestellte Modern MD271UL ebenfalls übertroffen. Laut Datenblatt deckt das Wide-Gamut-Display DCI-P3 zu 99 Prozent, Adobe RGB zu 95 Prozent und sRGB zu 139 Prozent ab.

Farbraum-Messung:

Im sRGB-Modus begrenzt der Monitor den Farbraum etwas, laut dem Messergebnis deckt er dabei den sRGB-Farbraum zu 97 Prozent ab. Insgesamt bietet das Modell sogar eine bessere Farbraumabdeckung als der semiprofessionelle MSI Creator PS321URV (Test), aber hier gibt es natürlich keine werksseitige Kalibrierung und das Creator-Modell wird zusätzlich weitaus heller.

Eine erhöhte Bildwiederholrate wird nicht geboten, was angesichts des Preises und Einsatzgebiets jedoch nicht schlimm ist. Im UFO-Test von Blur Busters fielen mit deaktivertem Overdrive deutliche Schlieren bei den schnell bewegten Objekten auf. Sie sind auf üblichem Standard-IPS-Niveau bei 60 Hertz.

Minimal weniger Schlierenbildung fiel bei geringer Overdrive-Stufe auf, aber dies sorgte bereits für leichte Bildartefakte. Starke Artefakte und keine nennenswerte Verbesserung gab es mit der hohen Overdrive-Einstellung. Ich empfehle demnach die Standard-Einstellung bei der Reaktionszeit (abgeschaltetes Overdrive) – eine Schlierenbildung ist für die Office-Nutzung ohnehin nicht sonderlich relevant.

Bedienung und Stromverbrauch

Interessanterweise unterscheidet sich das On-Screen-Display (OSD) des MD271UL optisch vom MD271QP. Es zeigt die Untermenüs eines Hauptmenüpunkts direkt an, wodurch man nicht erst nach bestimmten Einstellungen suchen muss. Generell bietet das OSD einen ausgewogenen Funktionsumfang – kaum Schnickschnack und zugleich nicht spartanisch.

Wie beim erwähnten MD271QP sitzen zur Bedienung vier Tasten an der Unterseite neben einer Ein-/Aus-Taste. Die ganz linke Taste schaltet das OSD an und aus oder geht in Untermenüs zurück ins Obermenü. Mit der zweiten und dritten Taste steuert ihr Regler oder innerhalb von Menüs, daneben sitzt die Enter-Taste. Man gewöhnt sich nach einiger Zeit an die Tastenfunktionen, eine Joystick-Steuerung ist aber wesentlich intuitiver. Als Alternative steht immerhin noch die Software Display Kit zur Verfügung, falls ihr einen PC per USB-C verbunden habt.

Der Herstellerangabe zufolge verbraucht der Monitor etwa 26 Kilowattstunden pro 1.000 Stunden. Ohne Verwendung der Power-Delivery-Funktion haben wir maximal 41 Watt gemessen. Das externe Netzteil ist für maximal 110 Watt ausgelegt, was gerade noch genügt, wenn man die USB-Ladefunktion ausreizt. Angesichts der Auflösung und Helligkeit ist die Leistungsaufnahme vollkommen in Ordnung. Die Messungen seht ihr nachfolgend:

Farbe/Helligkeit100 % Helligkeitsstufe50 % Helligkeitsstufe
Weiß36,5 W29 W
Rot40,5 W32,5 W
Grün40 W32 W
Blau41 W33 W

Fazit

Der MSI Modern MD271UL ist ein überzeugender UHD-Monitor für den Büroeinsatz. Vorteile sind neben dem schlanken Design die USB-Ladefunktion mit bis zu 65 Watt und die breite Farbraumabdeckung. Zudem fiel bei unserem Modell die Helligkeit nennenswert höher als die Herstellerangabe aus. Die hohe Auflösung sorgt bei der 27-Zoll-Diagonale für eine scharfe Darstellung und gute Multitasking-Voraussetzungen.

Kritik gibt es für die stark eingeschränkte Ergonomie und die unintuitive Tastenbedienung. In dem Marktsegment zählt der Monitor zu den günstigeren Optionen und bietet dafür ein gutes Gesamtpaket. Der dreijährige Garantiezeitraum ist ein nettes Extra. Verfügbar ist der Modern MD271UL derzeit ab 349 Euro.

Monitore
Allround-PC.com Award
07/2023
MSI Modern MD271UL
Empfehlung

Pro

  • hohe Pixeldichte
  • Helligkeit über der Herstellerangabe
  • breite Farbraumabdeckung
  • schlankes Design
  • USB-C mit 65-W-Ladefunktion

Contra

  • schlechte Ergonomie-Eigenschaften
  • gewöhnungsbedürftige Tastenbedienung
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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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