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Ecoflow Powerstream im Test: Balkonkraftwerk mit Speicher

Ecoflow Powerstream Solarspeicher mit Delta 2 Max Powerstation

Das Ecoflow Powerstream ist ein Balkonkraftwerk-Set inklusive Powerstation zum Speichern überschüssiger Solarenergie. Wir haben die Komplettlösung mit der Powerstation Delta 2 Max getestet.

Balkonkraftwerke sind eine zunehmend beliebte Methode, um ohne allzu viel Aufwand nachhaltig Energie zu erzeugen und den eigenen Stromverbrauch zu reduzieren. Ecoflow bietet mit Powerstream ein Solarsystem an, das ein Balkonkraftwerk mit einer tragbaren Powerstation kombiniert. Damit verfolgt der Hersteller einen ähnlichen Ansatz wie Ankers Solix-Solarbank (Test) oder das SolarFlow-System von Zendure (Test). Allerdings lässt sich der Ecoflow-Energiespeicher aufgrund zahlreicher Stromanschlüsse flexibler nutzen, während die erwähnten Konkurrenzsysteme den Strom nur ins Hausnetz einspeisen können.


Ecoflow Powerstream Solarspeicher mit Delta 2 Max Powerstation

Das Powerstream-Set präsentiert sich in einem modernen Design und ist als modulares System rund um den smarten Wechselrichter von Ecoflow konzipiert. Es bestehen vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten mit verschiedenen Powerstations und Solarpanels, was eine Anpassung an individuelle Bedürfnisse ermöglicht.

Die uns zur Verfügung gestellte Delta 2 Max fällt angesichts der hohen Kapazität von 2.048 Wattstunden relativ kompakt aus (497 × 242 × 305 Millimeter), wiegt aber mit einem Gewicht von 23 Kilogramm entsprechend viel. Sie ist das aktuellste Modell von Ecoflow und nach der Delta Pro (3,6 kWh) der teuerste Energiespeicher auf der Powerstream-Produktseite.

Aufbau und Montage

Die Montage des Systems ist dank der klar bebilderten Anleitung sowie der Standardanschlüsse (MC4) unkompliziert und auch für Laien problemlos umsetzbar. Im Testbetrieb konnte das zur Verfügung gestellte Testkit mit vier flexiblen 100-Watt-Modulen und der Powerstation Ecoflow Delta 2 Max effizient eingesetzt werden. Die Anschlussstränge der Solarmodule lassen sich leicht mit dem Wechselrichter verbinden, der bis zu 800 Watt unterstützt.


Ecoflow Powerstream Solarspeicher mit Delta 2 Max Powerstation
Mit diesem kleinen Tool könnt ihr die Kabel einfach wieder entfernen

Kurz vor Fertigstellung des Testberichts hat der Hersteller darüber informiert, dass ein Firmware-Update verteilt wird, welches gleichzeitiges Laden über den Wechselrichter und die Powerstation ermöglicht. Man kann also bei Bedarf noch Solarpanels direkt an die Delta 2 Max anschließen, um zusätzlichen Strom zu erzeugen.

Angesichts des hohen Preises sollte jedoch mehr Zubehör mitgeliefert werden. Für starre Solarmodule sind zusätzliche Halterungen erforderlich (optional bestellbar) und das Kabel zwischen Wechselrichter und Energiespeicher ist relativ kurz. Daher ist es nicht möglich, den Wechselrichter außen an den Solarmodulen zu befestigen und gleichzeitig mit der Powerstation im Inneren zu verbinden.


Ecoflow Powerstream Solarspeicher mit Delta 2 Max Powerstation

Zudem werden spezielle MC4-Flachbandkabel benötigt, die sich durch geschlossene Türen und Fenster zum Wechselrichter führen lassen. Diese sind bereits im Lieferumfang enthalten aber mit knapp 50 cm ebenfalls recht kurz geraten. Somit müssen sich Käufer MC4-Verlängerungskabel separat besorgen.
Für die Montage der flexiblen Solarpanels werden starke Kabelbinder benötigt. Entsprechende Ösen an den Seiten sind vorhanden.


Ecoflow Powerstream Solarspeicher mit Delta 2 Max Powerstation

Leistung

Trotz der Einschränkungen durch die (zum Testzeitpunkt) maximal zulässige Einspeiseleistung von 600 Watt liefert das System eine solide Leistung. Unsere flexiblen Module wurden flach auf einem nach Südwesten ausgerichteten Balkon am Redaktionsstandort in der Nähe von Köln montiert. Die Anlage war von Anfang Dezember bis Anfang März in Betrieb – wettertechnisch leider sehr ungünstige Monate für eine Mini-PV-Anlage.

Sowohl die flexiblen 100-Watt-Panels als auch die starren 400-Watt-Panels bieten einen guten Wirkungsgrad von 23 Prozent. Die bei uns mitgelieferten flexiblen Panels wiegen nur jeweils 2,3 Kilogramm und lassen sich einfach mit Kabelbindern fixieren. Generell eignen sich solche Panels auch gut für unterwegs oder auf einem Camper.

Die erzeugte Energie kann direkt im Haushalt verbraucht oder in einem kompatiblen Ecoflow-Akku gespeichert werden. Der Powerstream ist mit folgenden Powerstations bestellbar:

Die Speicherkapazität der Akkus variiert zwischen 250 Wh und 3.600 Wh. Die meisten Powerstations lassen sich zudem mit Zusatzakkus erweitern. So sind bei der Delta 2 Max mit zwei Zusatzakkus bis zu 6.144 Wattstunden möglich.

Während des Testzeitraums produzierten die Solarpanels rund 9,8 kWh, davon gingen knapp 2,7 kWh direkt ins Hausnetz und etwas über 7,1 kWh in die Powerstation. Ende Januar war mit ein paar wenigen Sonnentagen am ertragreichsten, doch im Frühling und Sommer sieht das natürlich deutlich besser aus. Sofern möglich, sollte man aber stärkere Panels nutzen, etwa zwei starre Glaspanels mit mindestens 400 Wp pro Stück. Erst dann bekommt man mit guter Ausrichtung an einem sonnigen Tag die Delta 2 Max auch voll und hat noch etwas Strom für den Grundbedarf übrig.

Wechselrichter

Der Powerstream verfügt über einen integrierten Wechselrichter mit einer Leistung von 600 bzw. 800 Watt. Bald lassen sich auch in Deutschland die vollen 800 Watt ausschöpfen, da Bundestag und Bundesrat zuletzt das dafür notwendige „Solarpaket 1“ auf den Weg gebracht haben.

Zur Effizienz macht der Hersteller keine Angabe, in der Regel liegt der Wirkungsgrad bei anderen Wechselrichtern zwischen 96 und 98 Prozent. Der Wechselrichter verfügt über zwei MPPTs und folgende Anschlüsse:

Der Wechselrichter ist mit folgenden Schutzfunktionen ausgestattet:

Er lässt sich via Bluetooth und WLAN (nur 2,4 GHz) mit der EcoFlow App koppeln. Das Gewicht beträgt circa drei Kilogramm und mit den Maßen von 242 × 169 × 33 Millimeter fällt dieser durchaus kompakt aus. Im Betrieb wird er jedoch ziemlich warm, was der kompakten Bauweise und mangelnden Kühlrippen geschuldet sein dürfte – ein weiterer Grund, warum der Wechselrichter lieber drinnen stehen und nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden sollte.

Energiespeicher und mobile Powerstation in einem Gerät

Die bei unserem Kit mitgelieferte Delta 2 Max weist eine Kapazität von 2.048 Wattstunden auf, was eine Energiedichte von 89 Wattstunden pro Kilogramm ergibt. Laut Hersteller überstehen die LPF-Akkuzellen 3.000 Ladezyklen, bis sie eine Restkapazität von 80 Prozent erreicht haben. Anders als beim Wechselrichter hat Ecoflow hier auf eine IP-Zertifizierung verzichtet. Somit ist die Powerstation nicht vor Regen geschützt und muss im Innenraum aufgestellt werden. Bei Schiebetüren könnte dies selbst mit den superflachen MC4-Kabeln eventuell problematisch sein.


Ecoflow Powerstream Solarspeicher mit Delta 2 Max Powerstation

Info: Im März 2024 hat der Hersteller eine neue PowerStream Generation mit IP54-Zertifizierung und Heizfunktion vorgestellt. Wer sich nicht mit den Zusatzkabeln auseinandersetzen oder den Speicher nicht im Wohnzimmer herumstehen haben möchte, sollte daher vielleicht zum neuen Modell greifen. Die neue Generation mit 800 Watt Wechselrichter ist sogar schon rabattiert und für 1.116 Euro (hier kaufen) erhältlich. Einziger Nachteil: Der Speicher kann nicht mehr als mobile Powerstation genutzt werden.

Tim Metzger

Eine Besonderheit der Delta 2 Max ist der X-Boost, um am AC-Ausgang, der normalerweise bis zu 2.400 Watt ausgeben kann, eine Output-Leistung von 3.100 Watt zu erreichen. Zusätzlich zu den am Wechselrichter angeschlossenen Solarpanels lassen sich direkt an der Powerstation noch Solarpanels verbinden. Da es sich um eine vollwertige Powerstation handelt, sind zahlreiche Stromanschlüsse vorhanden: viermal Schuko-Steckdose, viermal USB-A, zweimal USB-C, zweimal DC5521, einen Auto-Stromausgang und die erwähnten Solaranschlüsse.

Bei einem Stromausfall kann die Powerstation zwar nicht Strom ins Hausnetz einspeisen, aber immerhin mehrere direkt angeschlossene Geräte mit Energie versorgen. Dank der Tragegriffe lässt sich der Speicher kurzerhand dorthin bringen, wo er benötigt wird – etwa in die Küche zum Kühlschrank.

App-Funktionen

Nachdem man das System montiert und miteinander verkabelt hat, muss der Wechselrichter und die Powerstation über die Ecoflow-App mit dem WLAN-Netzwerk verbunden werden. Die App-Anbindung ermöglicht die komfortable Steuerung und Überwachung der Anlage. In der App lässt sich der aktuelle Stromverbrauch mittels Smart Plugs und des eingestellten Einspeisungswerts (Grundlast) überwachen, ebenso die Stromproduktion und wie viel Energie in den Akku geht oder wie viel darüber ausgegeben wird.

EcoFlow Powerstream App Erzeugung
EcoFlow Powerstream App Erzeugung
EcoFlow Powerstream App Erzeugung

Die Leistungsstatistiken geben Aufschluss über die tägliche, wöchentliche oder monatliche Stromproduktion und es lassen sich allerlei Priorisierungen und Grenzwerte in der App festlegen. Praktisch ist unter anderem, dass sich die Grundlast aufs Watt genau einstellen lässt, während wir vom Anker-System noch 50-Watt-Schritte in Erinnerung haben.

Über die optional erhältlichen Smart Plugs (smarte Steckdosen) können Nutzer Automatisierungen erstellen. Wenn zum Beispiel abends die Solarpanels kein Sonnenlicht mehr erhalten, kann das System etwa den Smart Plug für die Gartenbeleuchtung aktivieren. Leider hatten wir im Testzeitraum sehr oft Verbindungsprobleme, da der Wechselrichter regelmäßig den WLAN-Zugang verlor und sich nicht automatisch wieder verbinden konnte – das sorgte für unnötigen Frust.

Preise

Auf der Ecoflow-Webseite kann man sich ein Powerstream-System individuell zusammenstellen oder ein empfohlenes Komplettset bestellen. Die Preise schwanken aufgrund regelmäßiger Angebote relativ oft, aber wichtig ist vor allem das Häkchen für die umsatzsteuerfreie Lieferung. Zum Fertigstellungszeitpunkt des Testberichts ergeben sich folgende Preise:

Der Preis für unser Test-Kit beträgt entsprechend rund 2.525 Euro, was für ein Balkonkraftwerk schon ziemlich teuer ist, doch Energiespeicher kosten aktuell relativ viel. Die Preise der Ecoflow-Panels fallen ebenfalls recht hoch aus, daher lohnt sich das Powerflow-System eher, wenn man bereits ein Balkonkraftwerk besitzt und man es um den smarten Wechselrichter und einen Energiespeicher ergänzen möchte. Ohne Panels und mit der kleineren Delta 2 kommt man auf unter 1.050 Euro, was sich wesentlich schneller amortisiert als unser Test-Kit.

Angesichts der hohen Kosten und der Lebenszeit der Akkuzellen ist ohnehin fraglich, ob sich das große Set mit 2-kWh-Speicher überhaupt in einem sinnvollen Zeitraum amortisiert. Viele Interessenten werden sich das aber vermutlich eher aus Freude an der Technik und an der eigenen Stromproduktion zulegen. Zu wissen, dass der eigens produzierte Strom komplett daheim verbraucht und nicht einfach so ins Stromnetz „verschenkt“ wird, hat schon einen gewissen Reiz.

Fazit

Das Ecoflow Powerstream ist ein interessantes Balkonkraftwerk-System mit einigen Besonderheiten, aber auch einigen Nachteilen. Durch die Nutzung einer vollwertigen und erweiterbaren Powerstation stellt sich das System flexibler dar als die Alternativen von Anker und Zendure.

Dank der optionalen Smart Plugs und der App-Funktionen stehen zudem einige praktische Automatisierungsmöglichkeiten offen. Nervig sind wiederum die Verbindungsprobleme und die Tatsache, dass die Powerstation drinnen stehen muss, was zusätzliche Kabel vonnöten macht. Außerdem ist das Komplettset ziemlich teuer, was den hohen Preisen von Energiespeichern geschuldet ist, doch auch die angebotenen Panels fallen etwas zu teuer aus.

Aktuell werden für das von uns getestete Set rund 2.525 Euro (hier kaufen) aufgerufen. Alternativ könnt ihr direkt zur 2. Generation greifen, die dank IP-Zertifizierung nicht nur draußen aufgestellt werden kann, sondern auch deutlich günstiger ausfällt. Das Set mit 2x 400 Watt Paneelen, 800 Watt Wechselrichter und 2 kWh Batterie wandert aktuell für 1.536 Euro (hier kaufen) über die Ladentheke. Für den reinen Speicher werden wiederum 1.116 Euro (hier kaufen) aufgerufen.

Pro

  • übersichtliche App mit praktischen Funktionen
  • dynamische Einspeisung mit Smart Plugs möglich
  • produzierter Strom mittels Powerstation nach Bedarf verfügbar
  • kompatibel mit diversen Panels

Contra

  • zusätzliche Kabel vonnöten
  • Powerstation nicht wettergeschützt
  • Verbindungsprobleme (App)
  • relativ hohe Preise für Komplett-Sets

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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