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Test: be quiet Dark Power 12 mit 750 Watt

Auch als "Non-Pro" eine gute Wahl für leistungsstarke Systeme?
be quiet! Themen

Die Dark Power Serie von be quiet richtet sich ganz bewusst an sehr leistungsfähige Systeme, die Pro-Varianten gibt es dabei für besonders hungrige Rechner mit bis zu 1.500 Watt. Mit dem Dark Power 12 bringt das deutsche Unternehmen nun ein „Non-Pro“-Modell auf den Markt, welches zwar ein klein wenig abspeckt, dafür aber preislich etwas attraktiver wird. Wir haben das Netzteil mit 750 Watt und 80 Plus Titanium Zertifizierung für euch getestet.

Während das Dark Power Pro 12 preislich bei etwa 380 Euro (mit 1.200 Watt) startet, so sind die Dark Power 12 Modelle schon ab 190 Euro (mit 750 Watt)* im Handel erhältlich. Das Topmodell der Non-Pro-Varianten mit 1.000 Watt kostet aktuell etwa 270 Euro, mit 850 Watt Leistung werden momentan ca. 240 Euro fällig. Die Herstellergarantie beträgt 10 Jahre, darüber hinaus gibt es im ersten Jahr einen Express-Austauschservice.

Im Lieferumfang sind neben dem Netzteil, den modularen Kabeln und einem Kaltgerätekabel (C13/C14 Stecker) noch Kabelbinder, Klettbänder und Befestigungsschrauben enthalten. Dazu gibt es den Overclocking-Key, den OC-Jumper und eine Bedienungsanleitung. Weitere Details erhaltet ihr auf der be quiet Webseite.

Design & Eigenschaften

Das Design orientiert sich ganz bewusst am be quiet Dark Power Pro 12 (Test) und übernimmt das kantige Format. Während das Pro-Modell jedoch ein Außenkleid aus gebürstetem Aluminium erhält, so verwendet be quiet beim „normalen“ Dark Power 12 ein klassisches Chassis aus Stahl. Zwar wirkt der Look dann nicht mehr ganz so, als wäre das Netzteil aus einem Guss gefertigt, die Verarbeitungsqualität verbleibt dennoch auf einem hohen Niveau. Sofern ihr das Netzteil mit dem Lüfter nach unten verbaut, ist seitlich weiterhin der Modellname groß und glänzend zu sehen – ein schönes Detail. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein großer Sticker mit weiteren Details und Spezifikationen zum Netzteil zu finden.

Mit 175 x 150 x 86 mm ist das Dark Power 12 im direkten Vergleich zum Pro-Modell nicht nur etwas kürzer, sondern mit 1,96 Kilogramm auch um 400 Gramm leichter. Damit zählt es zwar nicht zu den kompaktesten Netzteilen, sollte in eurem Midi-Tower jedoch mehr als genug Platz für Kabelmanagement übrig lassen. Zur Kühlung setzt be quiet erneut auf einen hauseigenen 135 mm Silent Wings Lüfter (max. 1.800 rpm) mit Fluid-Dynamic-Lager und 6-Pol-Motor.

Kantiges Design, schwebender Lüfter, vollmodulare Anschlüsse

Ein optisches Highlight ist hierbei auch wieder das feinmaschige Gitter sowie die rahmenlose Integration des Lüfters sorgen für einen eleganten Look. Der trichterförmige Lufteinlass soll laut be quiet für einen besseren Luftdurchsatz sorgen. Einen semi-passiven Modus gibt es nicht, allerdings soll der Lüfter auch unter Last noch angenehm leise sein.

Die Kabel für die Komponenten im Rechner werden vollmodular angeschlossen, was besonders dem Kabelmanagement im Gehäuse zugutekommt. Überschüssige und nicht gebrauchte Kabelstränge können so direkt im Karton verbleiben. Die Kabel selbst sind durchgehend schwarz, mit Stoff ummantelt und bis zu 120 Zentimeter lang. Für leistungshungrige Grafikkarten hebt be quiet vor allem die sechs PCIe-Anschlüsse hervor (acht Stück beim 1.000 Watt Modell).

Im Inneren setzt be quiet, identisch zur Pro-Variante, auf eine Full bridge + LLC + SR + DC/DC Topologie. Zudem kommen ausschließlich hochwertige, japanische 105 °C Kondensatoren zum Einsatz. Diese Kombination soll für eine hohe Effizienz, bessere Regulation und niedrigere Restwelligkeit sorgen. Auf die volldigitale Steuerung müsst ihr beim Dark Power 12 jedoch verzichten, stattdessen ist ein aktiver Gleichrichter (Active Rectifier) auf der Wechselstromseite integriert. Die Effizienz soll laut Hersteller bei bis zu 95,9 Prozent (bei 50 % Last) betragen, damit erfüllt das Netzteil die 80 Plus Titanium Zertifizierung.

Overclocking-Key: Multi- oder Single-Rail?

Mit dem beiliegenden Overclocking Key lässt sich das Netzteil vom standardmäßigen Multi-Rail zu einem Single-Rail-Betrieb umschalten. Hierzu wird das „Accessoire“ mit dem Netzteil verbunden und bei Bedarf in einem Gehäuse-Erweiterungsslot installiert. Anschließend lassen sich die vier unabhängigen 12 Volt Leitungen zu einer massiven 12 Volt Leitung bündeln, was besonders beim (extremen) Übertakten von Vorteil ist. Darüber hinaus besitzt das be quiet Dark Power 12 natürlich alle wichtigen Schutzschaltungen und Sicherheitszertifikate, beispielsweise den Überspannungs-, Kurzschluss- und Überlastschutz.

Leistungstest

Für unseren Leistungstest haben wir ein neues Netzteil-Testsystem zusammengestellt, welches wir ab sofort für zukünftige PSU-Testberichte einsetzen werden. Das Auslesen der Leistungsaufnahme erfolgt dabei mit einem Voltcraft Plus Energy Monitor 3000 Verbrauchsmessgerät. Wir testen dabei die drei Betriebszustände Windows-Standby, Leerlauf (Idle) und Last (Load). Der Prozessor wird dabei mit dem Tool Prime95 ausgelastet, für die Auslastung der Grafikkarte kommt der Benchmark Furmark zum Einsatz. Des Weiteren haben wir die Leistungsaufnahme mit den Spielen Control und Shadow of the Tomb Raider gemessen.

Unser Netzteil-Testsystem:

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.

Einordnung der Testergebnisse

Zur Vergleichbarkeit haben wir direkt auch noch das neue be quiet Pure Power 11 FM (weitere Details) mit 80 Plus Gold Zertifizierung hinzugezogen. Im direkten Vergleich zeigt sich, dass das Dark Power 12 mit der besseren Effizienz ein paar Watt weniger verbraucht. Mit einer Leistungsaufnahme von knapp 386 Watt ist das Netzteil etwa bei 52 Prozent Auslastung und sollte somit nahezu den maximal möglichen Wirkungsgrad erreichen. Das Pure Power 11 FM, ebenfalls mit 750 Watt Leistung, verbraucht hingegen einen Tick mehr. Der Unterschied ist jedoch, vor allem unter Volllast (Prime 95 + Furmark) eher marginal.

Im Leerlauf ist der Abstand hingegen wieder etwas deutlicher zu erkennen. Wird der PC in den Energiesparmodus (Windows) versetzt, verbrauchen beide Netzteile lediglich 2,2 Watt. Im kompletten Standby erreicht sowohl das Dark Power 12 als auch Pure Power 11 FM die angegebenen 0,0 Watt (nach ErP-Standard), kleiner können wir den Verbrauch mit unserem Messgerät nicht ermitteln.

Stabile Leistung bei leisem Betrieb

Beim Zocken von Control erreichte das Dark Power 12 einen maximalen Verbrauch von 348 Watt, im Benchmark von Shadow of the Tomb Raider ließen sich bis zu 355 Watt messen. Beide Games wurden dabei mit folgendem Setting gespielt: 1.440p, Ultra Details, Raytracing aktiviert, ohne DLSS. Die Spannungswerte liegen sowohl bei +3,3V als auch +5V und +12V unter Volllast auf einem stabilen Niveau.

Der „schwebende“ Lüfter arbeitet allgemein überraschend ruhig. Im Leerlauf ist er so gut wie nicht hörbar, auch unter Last ist das Lautstärkeniveau ausgesprochen angenehm. Komponenten wie CPU-Kühler oder Grafikkarte werden den Geräuschpegel des Lüfters wohl durchgehend übertönen. Laut Hersteller soll die maximale Lautstärke unter Volllast bei 19,6 dB(A) liegen und sich bei 50 % Last auf lediglich 8,4 dB(A) verringern.

Allround-PC Preisvergleich

Fazit

Das be quiet Dark Power 12 verzichtet zwar auf das extravagante Aluminium-Gehäuse der Pro-Variante, kann dafür aber trotzdem mit dem robusten Stahlgehäuse und der eleganten Integration des Lüfters bestechen. Dazu gibt es ein vollmodulares Design, was besonders dem Kabelmanagement im Gehäuse zugutekommt. Die Verarbeitung ist dabei nach wie vor auf einem hohen Niveau, auch im Inneren scheint be quiet auf hochwertige Komponenten zu setzen. Zudem gibt es eine Herstellergarantie von 10 Jahren und einen Express-Austauschservice im ersten Jahr.

In unserem Leistungstest konnte das Dark Power 12 mit einer guten Performance bei einem angenehmen Geräuschpegel überzeugen. Mit einer Effizienz von bis zu 95,9 % (laut Hersteller) wird sogar das Pro-Modell um wenige Prozentpunkte geschlagen. Wird das Netzteil zum (extremen) Übertakten genutzt, ist der Overclocking Key eine praktische Ergänzung, um vom Multi- auf den Single-Rail-Betrieb umschalten zu können.

Gegenüber dem Dark Power Pro 12 (Test) gibt es zwar ein paar Abstriche, so unter anderem keine Single-Sleeve-Kabel oder die fehlende digitale Steuerung, dafür ist der Preis jedoch auch um einiges attraktiver. Mit knapp 180 Euro bewegt sich das Netzteil zwar nach wie vor auf einem vergleichsweise hohen Niveau, ist dabei allerdings gleichauf mit der Konkurrenz.

Mit den drei Leistungsstufen 750W, 850W und 1.000W deckt das Dark Power 12 vor allem den Bereich für gehobene High-End-Systeme ab. In Zeiten, in denen besonders Grafikkarten und Prozessoren immer energiehungriger werden, genau der richtige Leistungsbereich. Eine nach wie vor gute Alternative ist das be quiet Straight Power 11 Platinum (Test), welches mit bis zu 1.200 Watt erhältlich und preislich noch ein Stück günstiger ist. Dort gibt es dann jedoch fünf Jahre Garantie und keinen Overclocking-Key im Lieferumfang.

Netzteile
Allround-PC.com Award
05/2021
be quiet! Dark Power 12
Empfehlung

Pro

  • erstklassige Verarbeitungsqualität
  • hochwertige Komponenten im Inneren
  • sehr leiser Betrieb (besonders im Leerlauf)
  • vollmodular + sauberes Kabelmanagement möglich
  • Overclocking-Key für Umschaltung von Multi- auf Single-Rail
  • 10 Jahre Herstellergarantie

Contra

  • hochpreisiger (aber auf Konkurrenzniveau)

Jetzt seid ihr gefragt: Was sagt ihr zum be quiet Dark Power 12? Welche Leistungsklasse würdet ihr in eurem System einsetzen? Schreibt eure Meinung doch gern mal in die Kommentare, ganz unten hier in diesem Testbericht. Wir sind auf euer Feedback gespannt! ?

Beitrag erstmals veröffentlicht am 05.05.2021

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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