Die KFA2 GeForce RTX 2060 nimmt mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 350 Euro insbesondere preisbewusste Gamer ins Visier. Wir haben getestet, inwiefern der geringe Preis die Ausstattung und Leistung der Grafikkarte beeinflusst.
Übersicht
KFA2 zählt häufig zu den günstigsten Grafikkarten-Anbietern, die RTX-Modelle wie die KFA2 GeForce RTX 2080 OC (zum Testbericht) und KFA2 GeForce RTX 2080 EX (zum Testbericht) positionieren sich in der Regel im unteren Bereich der Online-Preisvergleiche an. Unsere Tests haben in der Vergangenheit gezeigt, dass die günstigen Grafikkarten durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, wenn auf einige Funktionen teurerer Custom-Designs verzichtet werden kann. Gelingt KFA2 das Kunststück mit der GeForce RTX 2060 erneut?
Design & Kühlkörper
Die KFA2 GeForce RTX 2060 ist im Vergleich mit der Asus ROG Strix RTX 2060 OC (zum Testbericht) deutlich kompakter. Sie benötigt lediglich zwei Slots und ist mit 228 mm auch kürzer als der 305 mm lange Konkurrent. Im Kühlkörper sind zwei Kupfer-Heatpipes integriert, die diesen gut sichtbar durchlaufen.
Zum Kühlkörper gehören außerdem zwei 90-mm-Lüfter mit teiltransparenten Lüfterblättern. Die Lüfter erlauben einen semi-passiven Betrieb bei geringer Auslastung des Grafikchips. Auf eine RGB-Beleuchtung oder sonstige Zusatzfunktionen verzichtet der Hersteller. Das Design der schwarzen Kunststoffabdeckung ist sehr schlicht gehalten. Wer seine Grafikkarte zur Schau stellen möchte, sollte daher besser zu einem anderen Custom-Design greifen.
Die Anschlussvielfalt geht mit jeweils einem HDMI-, DisplayPort- und DVI-Anschluss in Ordnung. Im Vergleich mit dem Asus-Konkurrent bietet die KFA2 GeForce RTX 2060 jedoch weniger Möglichkeiten Monitore anzuschließen. Dafür gibt sie sich mit einem einzelnen 8-Pin-Anschluss zur Stromzufuhr zufrieden.
Technisch gleicht die KFA2 GeForce RTX 2060 OC anderen Grafikkarten auf Basis des TU106-Grafikchips. Sie verfügt über 1.920 Shader-Einheiten, sowie 30 Raytracing- und 240 Tensor-Kerne. Die Größe des GDDR6-Videospeichers beläuft sich auf sechs Gigabyte.
KFA2 hat seinem Custom-Design jedoch einen etwas höheren Chiptakt spendiert. Wenn die Xtreme Tuner Plus Software installiert ist, kann die Boost-Taktfrequenz mit der 1-Click-OC-Funktion auf 1.710 Megahertz angehoben werden. Laut den offiziellen Nvidia-Spezifikationen läuft die GeForce RTX 2060 normalerweise mit 1.680 MHz im Boost-Modus.
KFA2 hat seinem Custom-Design also etwas zusätzliche Leistung entlockt, verglichen mit anderen Custom-Designs wie dem von Asus (1.860 MHz im Boost-Modus) fällt die Übertaktung jedoch moderat aus.
Leistung & Temperatur
Die Leistungsfähigkeit der KFA2 GeForce RTX 2060 haben wir mittels synthetischer sowie praktischer Benchmarks ermittelt. Alle Messungen wurden mit aktiviertem 1-Click-OC durchgeführt. Mit Battlefield 5 ist inzwischen ein Raytracing-fähiges Spiel erhältlich, wodurch wir die Möglichkeit haben, die Raytracing-Leistung der Grafikkarte zu bewerten. Zudem messen wir die Raytracing-Leistung mit dem synthetischen Port Royal Test des 3DMarks.
- Prozessor: Intel Core i7-8700K 3,7 GHz, Turbo Boost aktiv, Hyperthreading aktiviert
- Mainboard: Asus Prime Z370-A
- Kühler: Noctua NH-U14S
- Ram: 16 GB GeiL Evo X 3.000 MHz CL 15-15-15-35
- Systemlaufwerk: Crucial MX500 500 GB
- Grafikkarte: Asus ROG Strix RTX 2080 Ti
- Betriebssystem: Windows 10 Professional x64
- Netzteil: Enermax Platimax 600W
Verwendete Software & Einstellungen
- GTA V
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, MSAA deaktiviert
- Ultra Details, 2.560 x 1.440 Pixel, MSAA deaktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, MSAA deaktiviert
- Battlefield 1 DX12
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Ultra Details, 2.560 x 1.440 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Battlefield V DX12
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, DRX aus
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, DRX niedrig
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, DRX ultra
- Maximale Details, 2.560 x 1.440 Pixel, DRX aus
- Maximale Details, 2.560 x 1.440 Pixel, DRX niedrig
- Maximale Details, 2.560 x 1.440 Pixel, DRX ultra
- Mittelerde: Schatten des Krieges
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 3.840 x 2.160 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Wolfenstein: The New Colossus
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 2.560 x 1.440 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 3.840 x 2.160 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- 3DMark Benchmarks
- 3DMark Fire Strike Ultra
- 3DMark Fire Strike Extreme
- 3DMark Fire Strike Default
- 3DMark Time Spy
- Unigine Benchmarks
- Superposition Full HD Extreme
- Superposition 4K Optimized
- Leistungsaufnahme (gemessen mit Voltcraft Energy Monitor 3000); entspricht dem Leistungsbedarf des gesamten Systems
Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.
Die geringere Übertaktung des Grafikchips macht sich im Vergleich mit dem, zugegebenermaßen deutlich teureren, Asus Custom-Design teils stark bemerkbar. In Battlefield 1 ist der Leistungsunterschied in Full HD mit fast 6 fps am deutlichsten, in WQHD sind es nur um die 2 fps. Mittelerde: Schatten des Krieges scheint weniger stark von höheren Taktfrequenzen zu profitieren, hier kommt die KFA2 GeForce RTX 2060 auf 1 fps bis 2 fps an das Asus-Modell heran. In Wolfenstein 2 ist die KFA2 hingegen in nahezu allen Auflösungen unterlegen und ist in Full HD fast 8 fps langsamer. Die GTA V-Benchmarks ergeben hingegen recht ausgeglichene Ergebnisse, beide Grafikkarten liegen in etwa auf einem Niveau.
Die synthetischen Benchmarks offenbaren ebenfalls einen Leistungsvorsprung für die Asus-Grafikkarte, was aufgrund der höheren Taktfrequenz zu erwarten war. Im Leerlauf gibt sich das gesamte System mit einer Leistungsaufnahme von 45 Watt zufrieden. Unter Volllast genehmigt es sich mit der KFA2 GeForce RTX 2060 maximal 269 Watt.
Der kompaktere Kühlkörper der KFA2 GeForce RTX 2060 lässt den Chip mit 72°C wärmer werden als es bei der ROG Strix RTX 2060 OC der Fall ist. Die Maximaltemperatur liegt allerdings im grünen Bereich. Die Lüfter drehen hörbar auf, wir empfinden die Geräuschentwicklung jedoch nicht als störend. Was auf unserem offenem Bench-Table jedoch ersichtlich wird, ist das optimierungsdürftige Verhalten beim Übergang vom passiven in den aktiven Modus (auch umgekehrt). An dieser Schwelle laufen die Lüfter sprungartig an, reduzieren ihre Drehzahl, um dann wieder sprungartig anzulaufen. In einer offenen Testumgebung wie der unseren fällt dieser Umstand allerdings stärker auf als in einem geschlossenen Gehäuse.
Fazit
KFA2 versucht es erneut über den Preis und das dürfte dem Hersteller sicherlich einige Kunden bescheren. Das Custom-Design auf Basis der GeForce RTX 2060 ist auch durchaus gelungen, wenn man sich mit geringeren Ansprüchen zufriedengibt. Die Grafikkarte ist flott und stemmt aktuelle Spiele problemlos in Full HD, WQHD und vereinzelt auch in UHD. Der geringere Takt sorgt erwartungsgemäß für ein Nachsehen im Vergleich mit der ROG Strix RTX 2060 OC, die zum Testzeitpunkt aber auch 80 Euro teurer ist.
Dafür passt die KFA2 GeForce RTX 2060 auch in Gehäuse mit geringem Platzangebot. Trotz des kleineren Kühlkörpers bleiben die Temperaturen im grünen Bereich und die Lautstärkeentwicklung hält sich in Grenzen, wenngleich die Lüfter unter Last deutlich hörbar sind. Die Anschlussvielfalt fällt im Vergleich zu manch anderen Custom-Design ebenfalls geringer aus, entspricht jedoch dem, was andere RTX-2060-Modelle in diesem Preisbereich bieten. Die KFA2 GeForce RTX 2060 wird zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 349 Euro angeboten.
Pro
- viel Leistung in WQHD und ausreichend Leistung für UHD
- gute Kühllösung mit semi-passivem Modus
- geringe Abmessungen
- Preis
Contra
- geringere Anschlussvielfalt
- etwas laute Lüfter unter Last
Beitrag erstmals veröffentlicht am 13.02.2019
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Kommentieren, Austauschen und Fragen... 2 Kommentare
Hallo! Ich habe mir genau diese Karte geholt, und sie ist sehr gut. Naja, ich habe auch den Sprung von einer GTX 660 2GB gemacht, also was soll ich erwarten.
World of Warships auf 1080p, alles auf Ultra: 80fps. Pubg hab ich noch nicht genau geprüft, ist aber massiv flüssiger als vorher. Final Fantasy 15, nicht alles auf Ultra, aber mit Hair- und Turf-Works an: 50 fps wenn nicht viel los ist, bei Kampfszenen mal runter auf 35fps (wieder 1080p).
Gut, mein Bottleneck ist derzeit eher der CPU (ich hab eine alte Dell T3500 Workstation mit 4-Kern Xeon 3 GHz).
Aber ansonsten bin ich zufrieden mit der Karte.
Lautstärke geht. Es ist eher der Luftstrom, den man hört. Die Lüfterräder selbst und deren Motoren sind flüsterleise. Einen Strahl lauter als meine alte GTX 660, aber die lief auch selten auf Volllast (dann wurde er schnell zu hakelig).
Und dass sie bei so manch einem Spiel leicht (leicht! wenige Prozente) underperformt: Ihr sagt es ja selbst, für den Preis definitiv gut.
Hallo und vielen Dank für deine Rückmeldung! Es ist immer schön zu hören, welche Alltagserfahrungen unsere Leser mit den getesteten Produkten machen :)
Viele Grüße Niklas
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