Asus ROG Flow Z13 im Test: Gaming-Tablet mit Core i9 & RTX 3050 Ti

Zwar nischig, aber dennoch einen Blick wert!

Entweder Tablet oder Notebook, das Asus ROG Flow Z13 lässt sich als Convertible mit der abnehmbaren RGB-Tastatur sehr vielseitig nutzen. Doch mit einem Intel Core i9-12900H und einer GeForce RTX 3050 Ti steckt auch ziemlich viel Leistung unter der Haube. Wie gut performt das Flow Z13 beim Zocken? Und lässt es sich auch im Alltag etwas länger ohne Steckdose nutzen? Wir machen den Test!

Asus hat das ROG Flow Z13 zusammen mit weiteren Gaming-Notebooks auf der CES 2022 im Januar vorgestellt. So langsam kommen die ersten Geräte auch in die Ladenregale und sind ab 1.899 Euro UVP verfügbar. Für unseren Test hat uns Asus die Topkonfiguration mit Core i9 und RTX 3050 Ti zur Verfügung gestellt, die unter anderem bei MediaMarkt und Saturn für 2.199 Euro erhältlich ist. Im Lieferumfang des Detachables befindet sich lediglich ein 100 Watt starkes USB-C-Ladegerät.

Disclaimer: Asus hat uns das ROG Flow Z13 als Leihgerät für diesen Test zukommen lassen. Der Hersteller hat jedoch keinen Einfluss auf diesen Testbericht.

Design & Features

Das Asus ROG Flow Z13 ist tatsächlich das erste seiner Art: Ein Gaming-Detachable. Diese Art von Notebook wurde vor allem vom Microsoft Surface (Pro) geprägt und nun von Asus in Form des Flow Z13 speziell zum Zocken ausgelegt. Daher erwartet euch nicht nur eine vielversprechende Performance, sondern auch ein auffälliges Design mit Liebe zum Detail.

So weist das 12 mm dicke, anthrazitfarbene Aluminiumgehäuse einige Verzierungen, Beschriftungen und Akzente, mit denen das Convertible-Notebook definitiv hervorsticht. Die volle Aufmerksamkeit bekommt das ROG Flow Z13 jedoch mit einem Feature: Dem Mini-Fenster mit Sicht auf die Platine im Inneren inklusive bunter RGB-Beleuchtung. Als wäre das Design nicht schon Gaming-typisch genug, hat Asus hier einfach nochmal einen draufgesetzt.

Highlights: Mini-RGB-Fenster, Kickstand und Thunderbolt 4

Der rückseitige Kickstand erlaubt eine Neigung von bis zu 170 Grad. Ihr könnt das ROG Flow Z13 also wie ein Notebook auf eurem Schoß platzieren, aber auch zum kreativen Arbeiten (z.B. Zeichnen) etwas flacher auf den Tisch legen. Denn durch den Touchscreen wird auch ein digitaler Stift unterstützt, mit dem sich das Convertible vielfältig einsetzen lässt.

Von einer Anschlussvielfalt kann allerdings nicht gesprochen werden. So stehen auf der rechten Seite ein USB 2.0 Typ-A (vorwiegend für eine Maus) sowie ein 3,5 mm Klinkenanschluss zur Verfügung. Gegenüberliegend gibt es einen schnellen Thunderbolt 4 Anschluss (USB-C, max. 40 Gbit/s) sowie, hinter einer abnehmbaren Gummikappe versteckt, das ROG XG Mobile Interface inklusive USB 3.2 Gen2 Typ-C. Dieser ASUS-eigene, proprietäre Anschluss kann für das externen „ROG XG Mobile“-GPU-Dock genutzt werden, um das System mit weiteren Anschlüssen und mehr Grafikleistung zu erweitern.

Für alltägliche Aufgaben ist dies mehr als ausreichend, für etwas mehr Anschlüsse müsst ihr wohl oder übel mit einem Adapter oder einer Dockingstation arbeiten. Allerdings lässt sich das Gaming-Tablet nicht über Thunderbolt 4 Port aufladen, hierfür wird der USB-C-Anschluss im XG-Interface genutzt.

Wir waren nach dem Auspacken tatsächlich etwas ratlos, nachdem das Flow Z13 über den „offenen“ TB4-Port partout nicht laden wollte. Erst, als wir dann mal die Abdeckung vom XG-Interface abgenommen haben, zeigte sich der dazugehörige USB-C-Port .. und der Akku bekam endlich frische Energie. Dass die dünne Gummiabdeckung vermutlich irgendwann verloren geht, ist wohl eine klare Sache – außer ihr lasst den Anschluss durchwegs offen und die Abdeckung einfach in der Schublade.

Allerdings ist eine Ladefunktion bei Thunderbolt 4 für dessen Zertifizierung verpflichtend, weswegen uns dieses Verhalten durchaus überrascht hat. Es scheint jedoch so, dass aktuell nur die deutschen Varianten des ROG Flow Z13 dieses „Problem“ aufweisen – wir stehen daher mit ASUS ROG in Kontakt.

Darüber hinaus gibt es hinter dem Standfuß noch einen MicroSD-Kartenleser, bei dem die kleine Speicherkarte einfach eingeschoben wird. Hier lässt sich also auch eine permanente Speichererweiterung recht einfach einrichten. Alternativ gewährt Asus den Zugriff auf die integrierte M.2-SSD, übrigens im kompakten 2230-Format, durch eine abnehmbare Klappe auf der Rückseite. Allerdings ist der SSD-Markt für diese Größe noch sehr überschaubar, Geizhals listet aktuell nur vier Modelle von Kioxia mit max. 1 TB Kapazität.

Abnehmbare RGB-Tastatur und Fingerabdrucksensor

Wie für ein Detachable typisch, kann die Tastatur jederzeit abgenommen werden. Sie hält magnetisch an der Unterseite des ROG Flow Z13 und dient hochgeklappt als Schutz für das Display. Während die Außenseite über eine Stoffoberfläche mit Raulederoptik (aber aus Kunststoff) verfügt, so hat sich Asus im Inneren für eine gummierte Oberfläche entschieden.

Das Keyboard verfügt über Chiclet-Tasten mit 1,7 mm Hub, N-Key Rollover und RGB-Beleuchtung. Dazu gibt es ein kompaktes Trackpad, welches eher für simplere Aufgaben im Alltag geeignet ist. Wer möchte, kann das Keyboard noch leicht anwinkeln, was für eine etwas bessere Ergonomie beim Tippen, Zocken und Arbeiten sorgt. Das Schreibgefühl ist solide und steht einer vergleichbaren Notebooktastatur in nichts nach. Ohne Keyboard eignet sich das ROG Flow Z13 wunderbar als handliches Tablet, auch das Gewicht von 1,18 Kilogramm kommt dabei nicht zu sehr zum Tragen.

Zum Entsperren des Asus ROG Flow Z13 empfiehlt sich der im Powerbutton integrierte Fingerabdrucksensor. Zwar klappte die Erkennung nicht immer direkt beim ersten Versuch, dennoch ist solch ein Feature heutzutage durchaus ein wichtiges Sicherheitsmerkmal. Die 720p Webcam lässt sich leider nicht in Verbindung mit Windows Hello zum Entsperren nutzen. Hier ist die Fotoqualität, genauso wie bei der rückseitigen 8 MP Kamera recht überschaubar. Für Videocalls und Zoom-Konferenzen absolut brauchbar, für Fotoshootings lasst ihr das ROG Flow Z13 als Kamera lieber zu Hause.

Etwas enttäuscht sind wir zudem von den Lautsprechern. Zwar wird ein recht guter Stereo-Effekt erzeugt, allerdings ist die Klangqualität etwas dumpf. Ab 70 % Lautstärkeniveau neigen die beiden Speaker außerdem zum Übersteuern. Selbst das Spielen mit Windows-Soundeinstellungen und Dolby Atmos brachte keine Besserung.

Display

Für das 13,4 Zoll große Display im 16:10-Format bietet Asus zwei Optionen an, ganz nach persönlichem Geschmack. Ihr habt dabei die Wahl zwischen einem Full-HD Panel mit 120 Hz Bildwiederholrate oder einem 4K Panel mit 60 Hz. Beide Bildschirme lassen sich jedoch per Touch bedienen und bieten eine maximale Helligkeit von 500 nits.

Mit einem X-rite i1 Pro Display-Profiler konnten wir bei 100 % Helligkeitseinstellung bis zu 509 nits messen, minimal waren es 460 nits. Im Durchschnitt erreicht der Bildschirm bei unserem Test mit neun Messfeldern eine Helligkeit von 489 nits. Eine Reduzierung auf 75 % Helligkeit resultiert in ca. 280 nits, mit 50 % Helligkeit ließen sich 190 nits messen. Zwar besitzt der Touchscreen eine glänzende Oberfläche, doch das Display lässt sich dennoch größtenteils gut ablesen. Die Seitenränder sind einigermaßen schmal und nicht zu dick. Auffällige Lichthöfe konnten wir nicht feststellen.

Prozessor, Grafikkarte und Speicher

Asus verpasst dem ROG Flow Z13 die neusten mobilen Intel Core-Prozessoren (12. Generation) aus der H-Serie. Neben dem Core i9-12900H als Topmodell, steht dabei auch der Core i7-12700H zur Auswahl. Beide Chips besitzen 14 Kerne (6x Performance, 8x Effizienz), 20 Threads und eine maximale Turbo-Power von 115 Watt. Der Core i9, welcher in unserem Testgerät verbaut ist, kann jedoch mit bis zu 5,0 GHz auf den P-Kernen etwas höher takten als der Core i7 mit maximal 4,7 GHz. Was es mit P- und E-Kernen auf sich hat, erklären wir ihr in unserem Alder-Lake-Test.

Für alltägliche Aufgaben sorgt eine in der CPU integrierte Iris Xe Grafikeinheit. Hierbei handelt es sich um die Ausführung mit 96 EUs, die Intel bereits im Core i7-1165G7 verwendete. Wenn es jedoch anspruchsvoller wird, schaltet sich die verbaute GeForce RTX 3050 Ti mit bis zu 1.085 MHz Taktrate (max. 1.777 MHz @ Tomb Raider Benchmark) und 4 GB GDDR6-Speicher dazu. Mit einer TGP von max. 40W TGP (35W Standard + 5W Dynamic Boost) kommt dabei allerdings die langsamste Variante der 3050er-Familie zum Einsatz.

Eine sehr erfreuliche Neuerung ist übrigens der integrierte MUX-Switch, mit dem ein vollständiges Deaktivieren der iGPU (integrierten Iris-Grafikeinheit) möglich wird. Das Display ist dann direkt an die dGPU (dedizierte GeForce-Grafikeinheit) angebunden und umgeht so die Intel-iGPU als Zwischenstation, wodurch besonders die Latenz verringert werden kann.

On top gibt es 16 Gigabyte LPDDR5-Arbeitsspeicher mit bis zu 5.200 MHz sowie eine Micron 2450 PCIe 4.0 M.2 2230 SSD mit 1 Terabyte Kapazität und maximal 3.450 MB/s im Lesen. Hinsichtlich Konnektivität sind Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2 mit an Bord.

Praxis-Check: Leistung

Über die Armoury Crate Software bringt Asus einige Leistungsprofile auf das System, darunter die Modi Leise (Silent), Leistung (Performance) und Turbo. Während sich Leistung und Turbo nur geringfügig unterscheiden, so sorgt das Profil Leise für eine etwas entspanntere Atmosphäre.

Armoury Crate mit Leistungsprofilen und Hardware-Monitoring

Darüber hinaus ermöglicht Armoury Crate das Anpassen der Bildwiederholrate sowie des MUX-Switch mit einem Klick. Für die maximale Grafik-Performance könntet ihr die dGPU beispielsweise dauerhaft aktivieren, wodurch allerdings vor allem die Akkulaufzeit leiden würde. Unter Gerät → System lassen sich noch weitere Einstellungen zur Leistung und Energieeinsparung finden.

Softwareversionen zum Testzeitpunkt: BIOS 308, Windows 11 21H2 (Build 22000.527), Armoury Crate 5.0.22.0, GeForce-Treiber 511.79

Verwendete Benchmarks:

Benchmark-Leistung

Der Core i9-12900H kann besonders im Cinebench r23, sowohl auf Multi-Core- als auch Single-Core-Ebene, mit einer hervorragenden Leistung punkten. Damit übertrumpft das kompakte Gaming-Tablet selbst Zocker-Boliden wie das Alienware x15 oder Asus ROG Zephyrus M16. Mit einer noch üppigeren Kühlung würde die CPU aber wohl noch etwas mehr Leistung freischaufeln können. Dennoch, sowohl die P- als auch E-Kerne des Prozessor erreichen ihre maximalen Turbotaktraten.

Im 3D Mark Time Spy (Extreme) zeigt sich dann jedoch die etwas limitierte Grafikleistung der GeForce RTX 3050 Ti. Allerdings sind die Ergebnisse für ein derart kompaktes Gerät sehr beachtlich und mehr als ausreichend zum Zocken, wie wir gleich noch sehen werden. Nur für Raytracing ist die 3050 Ti dann doch wohl zu schwachbrüstig, wie der 3D Mark Port Royal zeigt.

Benchmark/NotebookAsus ROG Flow Z13 (Core i9-12900H, RTX 3050 Ti Max-Q)Asus TUF Dash F15 (Core i7-11370H, RTX 3070 Max-Q)Asus ROG Zephyrus M16 (Core i9-11900H, RTX 3070 Max-Q)Alienware x15 (Core i7-11800H, RTX 3080 Max-Q)
Cinebench r23 Multi-Core15.495 Punkte7.050 Punkte14.499 Punkte13.757 Punkte
Cinebench r23 Single-Core1.898 Punkte1.543 Punkte1.503 Punkte1.493 Punkte
3D Mark Time Spy4.133 Punkte7.564 Punkte9.631 Punkte10.962 Punkte
3D Mark Time Spy Extreme2.152 Punkte3.724 Punkte4.778 Punkte5.369 Punkte
3D Mark Port Royal1.109 Punkte--6.733 Punkte
UL Procyon Office7.082 Punkte--6.563 Punkte
UL Procyon Video Editing4.741 Punkte--

Der UL Procyon Benchmark zeigt, dass sich das ROG Flow Z13 auch gut für die Bearbeitung von Videomaterial eignet. Der Foto-Benchmark brach zwar leider immer wieder ab, doch auf dem MWC 2022 ließen sich unsere Messefotos stets problemlos und flüssig in Adobe Lightroom Classic sowie Adobe Photoshop bearbeiten.

Die verbaute SSD aus dem Hause Micron erreicht im Crystal Disk Mark eine Leseleistung von max. 3.364 MB/s, beim Schreiben konnten wir max. 3.227 MB/s messen. Das klingt auf den ersten Blick recht wenig für eine M.2-SSD mit PCIe 4.0 Anbindung, ist für das 2230er-Format aber nicht ungewöhnlich und ehrlicherweise auch mehr als ausreichend für Alltag, Zocken & Co. Besonders heiß wurde das kompakte Speicherlaufwerk während unserer Tests übrigens nicht.

Verwendete Spiele:

Spiele-Leistung

Die Kombination aus Core i9-12900H und GeForce RTX 3050 Ti sorgt beim Zocken zwar nicht für eine übermäßig hohe, aber eine grundsolide Performance. So erreicht das Asus ROG Flow Z13 im Shadow of the Tomb Raider Benchmark mit Ultra-Details immerhin 51 fps im Durchschnitt. Im Battle-Benchmark von Total War Three Kingdoms werden durchschnittlich 47,9 fps erreicht.

Darüber hinaus haben wir uns in Forza Horizon 5 hinters Steuer geschmissen und den integrierten Benchmark laufen lassen. Mit hohen Details erreicht das Gaming-Tablet ordentliche 70 fps, bei Ultra-Details sind es dann jedoch nur noch 39 fps. Mit extremen Grafikdetails waren durchschnittlich 31 fps möglich.

Benchmark/NotebookAsus ROG Flow Z13 (Core i9-12900H, RTX 3050 Ti Max-Q)Alienware x15 (Core i7-11800H, RTX 3080 Max-Q)Asus TUF Dash F15 (Core i7-11370H, RTX 3070 Max-Q)Asus ROG Zephyrus M16 (Core i9-11900H, RTX 3070 Max-Q)
Tomb Raider (Ultra)51 fps90 fps76 fps77 fps
Total War Three Kingdoms - Battle47,9 fps
Forza Horizon 5 (Hoch)70 fps-
Forza Horizon 5 (Ultra)39 fps84 fps--
Forza Horizon 5 (Extrem)31 fps73 fps--

Die Hardware reicht also selbst für topaktuelle Games aus, kann dabei jedoch oftmals nicht die bestmöglichen Details rendern. Doch selbst mit hohen Settings sehen Games wie z.B. Forza Horizon 5 schon sehr hübsch aus. Es scheint jedoch, dass beim ROG Flow Z13 vor allem die GPU zu stark einschränkt. Für Ultra bis maximale Grafikdetails sind 4 GB Videospeicher zu wenig. Nichtsdestotrotz ist es beeindruckend, welche Leistung Asus aus solch einem Format herauskitzeln kann.

Wärmeentwicklung und Lautstärke

Asus setzt zur Kühlung auf eine „Vapor Chamber„, also eine Verdampfungskammer, in Kombination mit zwei Lüftern, zwei Wärmetauschern und Flüssigmetall als Wärmeleitmittel. Durch das Tablet-Format hat das ROG Flow Z13 vor allem zwei Vorteile: Die Lüfter können frische Luft direkt von hinten ansaugen und die warme Luft dann ohne große Mühen direkt nach oben entwichen lassen. Allerdings besitzt das ROG Flow Z13 auch gewisse thermische Limits, da das Display direkt auf der Hardware sitzt.

Im Leerlauf ist die CPU im Silent-Modus bei durchschnittlich 35 °C. Beim Cinebench r23 Benchmark wird der Prozessor jedoch ordentlich gefordert und kommt in der Spitze auf bis zu 96 °C, durchschnittlich ließen sich 73 °C messen. Auch in den diversen 3DMark-Benchmarks sowie den getesteten Spielen kommt die CPU ordentlich auf Touren, bleibt dabei aber immer auf einem von der Kühlung kontrollierbaren Niveau.

Effektive Kühleinheit hält CPU & GPU in Schach

Die RTX 3050 Ti war in unseren Tests nicht über 74 °C hinaus und behielt mit durchschnittlich 67 °C einen halbwegs kühlen Kopf. Wenn die dGPU hingegen nicht gefordert wird, muss sie natürlich auch nicht gekühlt werden – wovon am Ende besonders die Lautstärke im Leerlauf und niedrigen Lastbereich profitiert.

Da sich keine Hardware unter der Tastatur verbirgt, bleibt diese selbst im hohen Lastbereich angenehm kühl. Auch das Aluminiumgehäuse erwärmt sich nicht allzu stark. In unseren Tests konnten wir max. 42 °C auf der Rückseite mit einer Wärmebildkamera erfassen. Die Front, also das Display, erwärmte sich im oberen Bereich auf bis zu 39 °C.

Im Alltag ist das ROG Flow Z13 so gut wie lautlos, die Lüfter springen nur selten an (ab 50 °C) und sind dann nur kaum wahrnehmbar. Bei etwas höheren Anforderungen an CPU & GPU ziehen die beiden Lüfter dann jedoch schnell in Richtung 38-43 dB hoch, wobei das „Rauschen“ nicht unangenehm wird. Gemessen haben wir dies mit zwei Smartphones über eine Lautstärke-App und nicht mit professionellem Equipment. Unter Last ist die Kühlung sicherlich nicht die leiseste, wenn auch deutlich leiser als so manch anderes Gaming-Notebook. Asus gibt einen Wert von max. 40 dB an.

Akku und Laden

Zwar sind Gaming-Notebooks üblicherweise keine Laufzeitkönige, doch der 56 Wh Akku im ROG Flow Z13 kann zumindest im Alltag für halbwegs gute Laufzeiten sorgen. Beim Zocken ist jedoch schon nach kurzer Zeit Schicht im Schacht, sofern ihr die volle Leistung abruft. Über die Optimus-Technologie sowie den Battery Boost 2.0 von Nvidia lässt sich die reine Gaming-Akkulaufzeit in Austausch für etwas weniger Leistung jedoch verlängern.

Im PC Mark 10 Modern Office Akkutest (Modus Leise, 50 % Helligkeit = 190 nits, WLAN aktiv) hält das Gaming-Tablet für 5 Stunden und 35 Minuten durch. Beim reinen Abspielen von YouTube-Videos in 4K-Auflösung unter denselben Testbedingungen war der jedoch bereits nach knapp drei Stunden leer gesaugt.

Ein paar Ründchen Forza Horizon 5 ganz ohne Netzteil bei hohen Details, mittlerem Raytracing und 75 % Helligkeit (entspricht ca. 280 nits) hält das ROG Flow Z13 im Leistungsmodus bei ca. 80-90 fps für 45 Minuten durch. Dann waren noch 5 % Restkapazität vorhanden, bei denen die Leistung massiv gedrosselt wurde. Mit einer 30fps-Fixierung wären sicherlich noch ein paar Minütchen mehr drin gewesen.

Im Leerlauf zieht die CPU gerade einmal 1,7 Watt aus dem Akku, doch unter Volllast werden es gern mal über 100 Watt für wenige Sekunden. Dann schraubt sich die Leistungsaufnahme des Prozessors auf 55-60 Watt herunter. Die neuen Core-CPUs der 12. Generation sind nicht gerade die energieeffizientesten, bringen dafür aber viel Leistung mit sich und dürften wohl über Softwareupdates noch für etwas Feintuning erhalten.

In 30 Minuten wieder zu 50 % geladen

Geladen wird das Asus ROG Flow Z13 über das mitgelieferte USB-C-Netzteil, welches maximal 100 Watt in den Akku pumpen kann. Nach 30 Minuten sind bereits 50 % geladen, für die vollen 100 % werden knapp 90 Minuten benötigt. Leider lässt sich das Gaming-Tablet ausschließlich über den im XG-Interface integrierten USB-C-Anschluss aufladen, der Thunderbolt 4 Port ist dazu nicht geeignet.

Tatsächlich ist das 100W-Netzteil in sehr seltenen Fällen etwas zu schwach für die Leistungsanforderungen des Systems. So kann es vorkommen, dass allein die CPU für wenige Sekunden bis zu 114 Watt benötigt (bspw. im Cinebench r23), das Netzteil aber nicht mehr als 100 Watt liefern kann. Daher wird für diesen kleinen Zeitraum auch der Akku, trotzt angeschlossenem Netzteil, angezapft. Ein Szenario, was dem Akku nicht unbedingt gefallen dürfte, jedoch sowohl im Alltag als auch beim Zocken nicht oft vorkommen dürfte.

Fazit

Das Asus ROG Flow Z13 ist definitiv ein einzigartiges Gaming-Tablet mit auffälligem Design und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Es lässt sich sowohl im Alltag als auch für kreative Aufgaben und natürlich zum Zocken wunderbar nutzen. Trotz vergleichsweise hoher Leistung ist das Flow Z13 mit 13 Zoll noch recht kompakt und bekommt CPU sowie GPU bei angenehmem Lautstärkepegel gut gekühlt. Man könnte fast sagen: Hier steht ein Surface Pro auf Steroiden vor uns. Eventuell ist der Core i9-12900H aber ein bisschen zu viel des Guten, eine etwas stärkere GPU wäre da unserer Meinung nach besser gewesen.

Die Akkulaufzeit fällt trotz 56 Wh Kapazität nicht wirklich üppig aus, was jedoch zu erwarten war. Für alltägliche Aufgaben hält das Convertible für gut 5-6 Stunden durch, beim Zocken ist in unter einer Stunde Schluss. Positiv ist jedoch die Schnellladefunktion, mit der 50 % bereits nach 30 Minuten wieder im Akku sind. Auch das Display mit bis zu 500 nits und 120 Hz Bildrate kann überzeugen.

Mit einem Preis ab 1.899 Euro UVP lässt sich Asus das auf Gaming ausgelegte Tablet gut bezahlen, in unserer Konfiguration kostet das ROG Flow Z13 sogar stolze 2.199 Euro UVP. Wer möchte, kann jedoch über das Asus-eigenen XG-Interface eine externe GPU für mehr Grafikpower anschließen. In dieser Kombination wäre der Core i9 dann immerhin kein Flaschenhals, doch dann liegt das Duo bei 3.500 Euro UVP. Am Ende ist das Flow Z13 in einer sehr speziellen Nische zu finden. Solltet ihr also ganz bewusst auf der Suche nach diesem Format sein, ist es aktuell das perfekte Modell für euch.

Mobile
Allround-PC.com Award
03/2022
Asus ROG Flow Z13 (2022)
Technologie

Pro

  • auffälliges Design mit hochwertiger Verarbeitung
  • sehr hohe CPU-Performance
  • gute und leise Kühlung
  • helles IPS-Display mit 120 Hz

Contra

  • Akkulaufzeit ausbaufähig
  • Kein Laden über Thunderbolt 4
  • GPU-Performance könnte höher ausfallen
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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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