MSI MAG 274UPF im Test: Günstiger UHD-Monitor mit 144 Hertz

Der MSI MAG 274UPF gehört zur Gaming-Reihe von MSI und richtet sich an Spieler, die Wert auf eine hohe Auflösung und eine flüssige Darstellung legen. Er ist mit einem Rapid-IPS-Panel ausgestattet, das in UHD auflöst und eine überdurchschnittliche Helligkeit bietet. Seit Mitte Oktober ist der Monitor für offiziell 599 Euro verfügbar. Zum Testzeitpunkt, rund einen Monat nach Veröffentlichung, bietet der taiwanische Hersteller ihn bereits für 519 Euro an, bei anderen Händlern wird er sogar schon für 499 Euro gelistet.

Das Konkurrenzmodell HP Omen 27k fällt mit rund 530 Euro und nahezu identischer Eigenschaften nur etwas teurer aus. Andere Konkurrenten, etwa von Asus und LG, kosten hingegen eher 700 Euro. Der MSI MAG 274UPF ist zwar kein Schnäppchen, aber in seiner Klasse aktuell die günstigste Option. 32-Zoll-Pendants wie beispielsweise der Asus ROG Swift PG32UQ (Test) gibt es derzeit ab circa 650 Euro. MSI gewährt auf den Monitor 36 Monate Garantie.

Design, Ergonomie und Anschlüsse

Das schlichte und elegante Design des MSI MAG 274UPF fügt sich gut in jede Umgebung ein. Außerdem ist der Rahmen um den Bildschirm ziemlich schmal. Hinten sitzt dezent das MSI-Drachenlogo auf dem mattschwarzen Kunststoffgehäuse. Dezent ist auch der flache Standfuß, denn auf dem Tisch nimmt er wenig Platz ein – anfangs muss er mittels Schrauben am Bildschirm befestigt werden.

Der MSI MAG 274UPF bietet eine gute Ergonomie, die es ermöglicht, den Monitor an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Er lässt sich in der Höhe um bis zu 13 cm verstellen, nach vorn und hinten neigen (-5/+20 Grad), nach links und rechts um je 45 Grad schwenken und beidseitig um 90 Grad für die Hochformat-Nutzung rotieren. Insgesamt gibt es hinsichtlich der Ergonomie-Eigenschaften also nichts zu meckern. Wer lieber einen Monitorarm benutzt, kann den Bildschirm mittels VESA 75 × 75 daran montieren.

Der Monitor verfügt über folgende Anschlüsse:

• 2x HDMI 2.1
• 1x DisplayPort 1.4a
• 1x USB-C (mit DisplayPort Alt. Mode und 65 W. PD)
• 2x USB-A 2.0
• 1x USB-B 2.0 (Upstream)
• 1x Kopfhöreranschluss
• 1x Stromanschluss für externes Netzteil

Die volle Auflösung und Bildwiederholrate lässt sich über jeden Videoeingang erzielen und die Anschlüsse sind gut erreichbar an der Unterseite des Monitors angebracht. Zudem kann der USB-C-Port nicht nur als Videoeingang genutzt werden, sondern auch als 65-Watt-Ladeanschluss für kompatible Geräte wie Smartphones oder Laptops.

Über die Ports USB-Typ-B und USB-Typ-C kann die KVM-Switch-Funktion genutzt werden. Peripheriegeräte (Mäuse, Tastaturen), die an den USB-A-Ports angeschlossen sind, können dann durch Umschalten der Eingangsquelle an verschiedenen Geräten betrieben werden, ohne dass sie umgesteckt werden müssen. Picture-by-Picture- und Picture-in-Picture-Modi sind ebenfalls verfügbar.

Eigenschaften und Bildqualität

Die Bildqualität des MSI MAG 274UPF ist hervorragend und eignet sich sowohl für Gaming als auch für andere Anwendungen. Das Wide-Gamut-Panel liefert eine hohe Farbraumabdeckung mit Herstellerangaben von 129 Prozent sRGB sowie 103 Prozent DCI-P3. Wir haben dies mit einem Kalibriergerät überprüft und konnten Volumenwerte von 146 Prozent sRGB sowie 103 Prozent DCI-P3 ermitteln. Bei sRGB beträgt die Überlappung 99 Prozent und bei DCI-P3 knapp 94 Prozent.

Ab Werk ist die Farbgenauigkeit auch im sRGB-Modus nicht optimal, reicht aber für Hobby-Bildbearbeitung (User-Modus oder sRGB-Modus) aus – der Fokus liegt hier schließlich auf Gaming. Optimierungen seitens MSI sind allerdings möglich, da das Modell über USB per MSI Gaming Intelligence (Software) Firmware-Updates unterstützt. Das ist bislang ziemlich selten bei Monitoren.

Helligkeit: Über 500 nits

Die Helligkeit des Monitors ist sehr gut und übertrifft die offizielle Angabe von 400 Nits deutlich. Im sRGB-Modus haben wir maximal 501 Nits gemessen, im HDR-Modus bis zu 513 Nits und im User-Modus waren sogar 532 Nits in der Bildmitte möglich. In den Randbereichen fiel die Helligkeit um maximal 14 Prozent ab. Bei der Helligkeitsmessung im sRGB-Modus schaffte das Panel durchschnittlich 457 Nits, im User-Modus hingegen 481 Nits. Damit ist der Gaming-Monitor auch für helle Umgebungen geeignet.

Laut Datenblatt beträgt der Kontrastwert 1.000:1, was typisch für IPS-Panels ist. Das Modell unterstützt HDR10 und ist VESA DisplayHDR 400 zertifiziert. HDR-Gaming ist also möglich, für einen deutlich spürbaren HDR-Effekt ist die Helligkeit aber zu gering. OLED-Monitore wie der ROG Swift OLED PG27AQDM (Test) oder der MSI MEG 342C (Test) sind bezüglich HDR unerreicht.

Mit an Bord: HDMI 2.1

Ein Highlight stellt die Kombination aus UHD-Auflösung und hoher Bildwiederholrate dar. 3.840 × 2.160 Pixel auf 27 Zoll ergeben eine sehr hohe Pixeldichte von rund 163 Pixeln pro Zoll. Bei gängigen 27-Zoll-Bildschirmen mit WQHD sind es wiederum rund 111 Pixel pro Zoll. Die Bildwiederholrate von 144 Hertz ist bei UHD noch eine Seltenheit und dank HDMI 2.1 lassen sich aktuelle Konsolen übrigens mit UHD und variablen 120 Hertz betreiben. Neben FreeSync Premium ist der Monitor übrigens kompatibel zu G-Sync.

MSI gibt die Grau-zu-Grau-Latenz mit einer Millisekunde an und beim UFO-Ghosting-Test sind tatsächlich kaum Schlieren erkennbar. Bildschirme mit mindestens 240 Hertz oder OLED-Technologie machen dabei zwar noch eine bessere Figur, angesichts des Preises ist die Darstellung von schnell bewegten Objekten jedoch zweifellos gut. Die werksseitig eingestellte Overdrive-Stufe “Schneller” ist bereits optimal, da bei der höheren Stufe sichtbare Artefakte auftreten. Für Gaming in voller Auflösung und bei hoher Bildwiederholrate bedarf es allerdings viel Leistung. Unser Testsystem mit Ryzen 7 7700X, 32 Gigabyte DDR5-RAM und einer RTX 4080 schaffte in Forza Horizon 5 mit Extrem-Preset durchschnittlich 134 Bilder pro Sekunde.

Stromverbrauch und Bedienung

Aufgrund der Helligkeit landet der Monitor in der zweitschlechtesten EU-Energieklasse F. Dem Energielabel zufolge beträgt der SDR-Stromverbrauch 26 Kilowattstunden pro 1.000 Stunden und der HDR-Stromverbrauch 47 Kilowattstunden pro 1.000 Stunden. Mit voller Helligkeit konnten wir in verschiedenen Modi eine Leistungsaufnahme von maximal 45 Watt messen. Bei Nutzung der USB-C-Ladefunktion an einem Huawei MateBook 13s zeigte das Messgerät kurzzeitig 123 Watt und durchschnittlich 116 Watt an. Das externe Netzteil ist relativ kompakt und für 120 Watt ausgelegt.

Über einen kleinen Joystick an der Rückseite erfolgt die Bedienung des Monitors. Damit kann man das On-Screen-Display (OSD) aufrufen, das alle Einstellungen des Monitors enthält. Das OSD ist übersichtlich gestaltet und bietet viele Optionen zur Anpassung des Bildes. Alternativ kann man auch die Anwendung MSI Gaming Intelligence nutzen, die es ermöglicht, den Monitor über den PC zu steuern.

Der Monitor bietet verschiedene Bildmodi, dazu gehören etwa mehrere Gaming-Modi, Office und User. Im Gaming-Menü findet man zusätzlich einige Optionen wie Crosshair oder Optix Scope, aber es gibt ebenso einen Black Tuner, um die Helligkeit von dunklen Bereichen zu erhöhen.

Fazit

Der MSI MAG 274UPF ist ein einwandfreier Monitor für anspruchsvolle Gamer, die ein leistungsstarkes System besitzen und eine 27-Zoll-Diagonale möchten. Er bietet eine insgesamt überzeugende Bildqualität. In UHD mit 144 Hertz sehen Spiele knackscharf aus und laufen butterweich. Positiv ist auch die Helligkeit, die deutlich über der Herstellerangabe liegt.

Nette Extras sind zudem die USB-C-Ladefunktion mit 65 Watt, der KVM-Switch und die Unterstützung von Firmware-Updates. Ebenfalls an der Ergonomie gibt es nichts auszusetzen. Viele Gamer setzen in dieser Preisklasse vermutlich eher auf Ultrawide- oder 32-Zoll-Modelle, doch MSI bietet mit dem MAG 274UPF aktuell die günstigste 27-Zoll-Option mit UHD und hoher Bildwiederholrate an. Zum Preis von 499 Euro können wir den Gaming-Monitor wärmstens empfehlen.

Monitore

11/2023

MSI MAG 274UPF

Empfehlung

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Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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