Asus ROG Swift OLED PG27AQDM im Test: Der beste WQHD-Monitor?

WOLED-Display mit 240 Hertz
Asus ROG Swift OLED PG27AQDM Monitor auf einem Schreibtisch, davor Maus und Tastatur.

Asus springt mit dem ROG Swift OLED PG27AQDM auf den aktuellen Trend auf und bietet einen OLED-Gaming-Monitor mit 240 Hertz und einer Helligkeit von bis zu 1.000 Nits an. Aufgrund seiner Premium-Eigenschaften wird er als „Endgame-1.440p-Monitor“ beworben. Im Test haben wir geprüft, ob er diesem Titel gerecht wird.

Der Asus ROG Swift OLED PG27AQDM wurde zur CES 2023 offiziell vorgestellt und im März auf dem deutschen Markt für 1.499 Euro veröffentlicht. Somit erschien er hierzulande wenige Wochen nach dem LG UltraGear 27GR95QE-B, der das gleiche OLED-Panel aufweist und ursprünglich 1.099 Euro kostete. Inzwischen gibt es das LG-Modell ab 930 Euro, während der Preis des ROG-Monitors auf rund 1.170 Euro gesunken ist. Auch Corsair hat mit dem Xenon 27QHD240 einen Monitor mit dem LG-Panel im Portfolio, der für knapp 1.000 Euro angeboten wird.

Im Lieferumfang des Monitors befindet sich eine kleine Zubehörtasche, die neben einem HDMI-, DisplayPort- und USB-Kabel auch etwas Papierkram, Sticker und zusätzliche LED-Einsätze für die Standfußbeleuchtung beinhaltet. Darüber hinaus sind ein Netzteil mit Stromkabel sowie einen Ersatzhalterung zur Wandmontage mit im Karton.

Design

Das Design des Asus ROG Swift OLED PG27AQDM ist unverkennbar Gaming-orientiert. Ein Großteil des Bildschirms ist in Schwarz gehalten, der Standfuß und ein Teil der Rückseite erscheint je nach Lichteinfall auch mal dunkelgrau. Die steuerbare Matrix-RGB-Beleuchtung auf der Rückseite und die rote LED-Projektion im Standfuß mit austauschbaren Schablonen verleihen dem Monitor eine individuelle Note.

Mit seinem besonders dünnen Rahmen sowie dem stabilen Dreibein-Standfuß aus Metall wirkt er modern und hochwertig. Hinter dem herausstehenden ROG-Logo an der Unterkante des Bildschirms verstecken sich die Bedienelemente, doch dazu kommen wir später. Darüber hinaus könnt ihr Kabel durch den Monitorständer führen und auf dessen Oberseite eine Kamera oder ein Ringlicht am Stativgewinde montieren.

Die Abdeckung hinten beherbergt nicht nur die Anschlüsse, sondern ebenfalls einen Kühlkörper. Er soll die Wärme des OLED-Panels effizienter ableiten und somit einem Einbrennen („burn-in“) vorbeugen. Von der niedrigeren Betriebstemperatur profitiert in manchen Szenarien zudem die Helligkeit. Die Verarbeitung ist insgesamt auf einem sehr hohen Niveau.

Ergonomie und Anschlüsse

In puncto Ergonomie lässt der Asus ROG Swift OLED PG27AQDM keine Wünsche offen. Der Monitor ist um 110 Millimeter höhenverstellbar, um +/- 30 Grad drehbar und um 20 Grad nach oben sowie um fünf Grad nach unten neigbar. Zudem lässt er sich um 90 Grad rotieren (Pivot), um ihn im Hochformat zu nutzen.

Für die Konnektivität stehen zweimal HDMI 2.0, einmal DisplayPort 1.4, ein USB-Hub mit drei USB-A-3.0-Anschlüssen und ein USB-3.0-Upstream zur Verfügung. Zudem ist eine Audio-Klinkenbuchse vorhanden. Leider wurde auf USB-C und HDMI 2.1 verzichtet. Letzteres schränkt die Unterstützung von Konsolen (Stichwort: Variable Refresh Rate) und die maximale Bildwiederholrate auf 120 Hertz ein. Für 240 Hertz muss man also zwingend den DisplayPort-Anschluss verwenden. Bei der LG-Alternative gibt es wiederum den neueren HDMI-Standard.

Eigenschaften und Bildqualität

Das flache 26,5-Zoll-Display ist im gängigen 16:9-Format gehalten und mit einem Anti-Glare-Coating versehen. Es minimiert Reflexionen erfolgreich, was man von den glänzenden QD-OLED-Monitoren nicht behaupten kann. Die Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixeln sorgt bei dieser Größe für eine ausreichende Pixeldichte von rund 111 Pixeln pro Zoll. Panel-Hersteller LG setzt bekanntlich auf WOLED anstatt wie Samsung auf QD-OLED, entsprechend gibt es hier eine RWBG-Pixelanordnung (Rot, Weiß, Blau, Grün).

Dies hat wie beim MSI MEG 342C (Test) und Samsung Odyssey OLED G8 (Test) dezente Farbsäume an Textkanten zur Folge. Indem man Microsoft ClearType deaktiviert und stattdessen einen Subpixel-Renderer wie MacType mit passendem Profil nutzt, lässt sich der Effekt zumindest etwas minimieren.

Hell, heller, OLED?

Durch das Mikro-Linsen-Array-Panel (MLA-OLED) sind höhere Helligkeiten als bei früheren WOLED-Displays möglich. Asus gibt eine Maximalhelligkeit von bis zu 1.000 Nits an. Die Vollbildhelligkeit ist OLED-typisch jedoch nicht annähernd so hoch. Wir haben bei Vollbildweiß (100 % APL) maximal 222 Nits gemessen, was dunkler als bei herkömmlichen LCD-Monitoren ist. Bei einem mittigen HDR-Weißfeld (10 % Bildfläche) schaffte der Bildschirm wiederum beachtliche 942 Nits.

Die von uns getesteten QD-OLED-Monitore blieben dabei lediglich im 400-Nits-Bereich und erreichten ihre Peak-Helligkeit nur mit weitaus kleineren HDR-Feldern. LGs Alternativmodell stand uns nicht zur Verfügung, aber anderen Tests zufolge schafft es mangels Kühlkörper in diesem Szenario circa 650 bis 670 Nits.

Die beworbenen 1.000 Nits konnten wir beim Asus-Modell nur mit einem 8.200-Kelvin-Modus nachweisen, was jedoch einen starken Blaustich zur Folge hat. Für die Messungen haben wir den Monitor daher im 6.500-Kelvin-Modus gelassen. Asus gewährt eine dreijährige Garantie, nur deckt diese leider nicht OLED-Burn-in ab. Schutzfunktionen wie Logo-Dimmung, Pixel Cleaning und Pixel Shift sind allerdings vorhanden.

Update (07.02.24): Asus führt bei den Produktseiten der eigenen OLED-Monitore neuerdings auf, dass im zweijährigen Garantiezeitraum Burn-in mit abgedeckt wird.

Ultraknackige Reaktionszeiten!

Der ROG Swift OLED PG27AQDM unterstützt AMD FreeSync Premium und ist G-Sync-kompatibel für eine dynamische Bildwiederholrate bis 240 Hertz. Im OLED-Monitorsegment gibt es derzeit keine höheren Bildwiederholraten, denn auch die QD-OLED-Alternativen bieten maximal 175 Hertz. LG produziert übrigens auch 45 Zoll große Ultrawide-OLED-Panels mit 240 Hertz (UltraGear 45GR95QE).

Wie bei anderen OLED-Bildschirmen gibt Asus die Grau-zu-Grau-Latenz mit 0,03 Millisekunden an, was sicherlich etwas übertrieben ist. Dennoch sind OLED-Displays für nahezu sofortige Reaktionszeiten bekannt, wodurch Schlieren bei schnell bewegten Bildinhalten effektiv nicht erkennbar sind. Kombiniert mit der hohen Bildwiederholrate von 240 Hertz ist die „Smoothness“ subjektiv sogar gleichauf mit 360-Hertz-LCD-Monitoren wie dem MSI Oculux NXG253R (Test).

Hinsichtlich der Farbraumabdeckung wirbt der Hersteller mit 99 Prozent DCI-P3 und einer werksseitigen sRGB-Kalibrierung. Das Kalibrierungszertifikat lag unserem Testmodell leider nicht bei, aber wir haben 99,9 Prozent sRGB-Abdeckung und eine DCI-P3-Abdeckung von 95,7 Prozent nachgemessen.

Stromverbrauch und Bedienung

Der ROG-Monitor ist in der Energieeffizienzklasse G eingestuft, was der hohen Helligkeit geschuldet sein dürfte. Der typische Stromverbrauch beträgt laut Datenblatt 38 Watt, der SDR-Energieverbrauch wird mit 33 Kilowattstunden pro 1.000 Stunden angegeben und der HDR-Energieverbrauch legt nochmal eine Kilowattstunde obendrauf. Wir haben bei voller Helligkeit maximal 66 Watt gemessen, was zwar überdurchschnittlich in der 27-Zoll-Klasse ist, aber von einem vergleichbaren Samsung Odyssey G7 (Test) ebenso erreicht wird.

Die Bedienung erfolgt übrigens über einen Joystick und zwei Tasten hinter dem vorderen ROG-Logo. Alternativ gibt es die Software DisplayWidget Center, um Einstellungen vorzunehmen, sofern der USB-Uplink verbunden ist. Das On-Screen-Display ist wie bei vielen anderen ROG-Monitoren aufgebaut und intuitiv bedienbar. Es bietet viele Funktionen, wie verschiedene HDR-Profile oder ein Farbraumwechsler. Zu den Sonderfunktionen zählen etwa ein Blaulichtfilter, GamePlus-Features wie eine FPS-Anzeige, und die Aura-RGB-Steuerung.

Fazit

Der Asus ROG Swift OLED PG27AQDM ist ein High-End-Monitor, der speziell auf die Bedürfnisse von Gamern zugeschnitten ist. Mit seiner hervorragenden OLED-Bildqualität, schnellen Reaktionszeit und hohen Bildwiederholrate bietet er ein erstklassiges Gaming-Erlebnis. Die HDR-Helligkeit und Farbraumabdeckung sind beachtlich, auch die Anti-Glare-Beschichtung weiß gegenüber anderen OLED-Monitoren zu gefallen.

Weniger gut sind die vergleichsweise geringe Vollbildhelligkeit und die dezenten Text-Farbsäume. Zudem wären in dieser Preisklasse aktuelles HDMI 2.1 sowie USB-C zu erwarten. Trotz dieser Mankos verdient der ROG Swift OLED PG27AQDM die WQHD-Monitor-Krone. Die OLED-Vorteile haben jedoch auch ihren Preis, schließlich fallen LCD-Monitore mit gleichen Eckdaten weitaus günstiger aus.

Monitore
Allround-PC.com Award
08/2023
Asus ROG Swift OLED PG27AQDM
Empfehlung

Pro

  • erstklassige Farben und Kontraste
  • 240 Hertz und besonders niedrige Latenz
  • hohe HDR-Helligkeit
  • hochwertige Verarbeitung mit extrem dünnem Design
  • Stativgewinde für Kamera oder Ringlicht

Contra

  • kein HDMI 2.1 und USB-C
  • Farbsäume bei Text
  • Vollbildhelligkeit eher niedrig
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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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