Glorious Model D 2 Pro Wireless im Test: Ist weniger doch mehr?

Leichter, schneller und diesmal ohne Löcher

Die Glorious-Mäuse gibt es inzwischen in verschiedenen Formen und Farben – mal mit RGB-Beleuchtung, mal ohne: Die symmetrische Model O, die für Rechtshänder ausgelegte Model D und auch die Model I mit Daumenablage und Extratasten sind allesamt mindestens als kabellose Variante erhältlich. Für Spieler und Spielerinnen mit kleinen Händen gibt es sogar einen verkürzten „Minus“-Ableger des Originals Model O.

Glorious Model D 2 Pro Wireless

Kabellose Gaming-Maus mit verbessertem Sensor, optischen Schaltern und bis zu 4.000 Hz kabellose oder 8.000 Hz kabelgebundene Abtastrate.

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Mit der Model D 2 Pro und der Model O 2 Pro erhalten nun zwei dieser Modelle ein großes Leistungsupgrade: Am Kabel wird die Position des verbesserten, und nun optischen Glorious BAMF 2.0-Sensors bis zu 8.000 Mal pro Sekunde übermittelt. Zwar ist 8.000-Hz-Polling seit der Razer Viper 8kHz keine wirkliche Besonderheit mehr, doch die neuen Glorious Models bieten zusätzlich eine Abtastrate von bis zu 4.000 Hz im kabellosen Betrieb.

Design & Verarbeitung

Neben den wichtigen technischen Updates hat sich auch am äußeren Erscheinungsbild der Model D 2 Pro einiges getan. Die offensichtlichste und für viele Nutzer vermutlich entscheidendste Änderung ist der Verzicht auf das Loch-Design auf Mausrücken und Unterseite.

Die Honigwaben sind eine Nebenerscheinung der Lightweight-Mäuse und hat über die Jahre nicht nur Fans gewonnen – entweder man liebt sie, oder man hasst sie. Inzwischen haben viele Hersteller gemerkt, dass ein leichtes Gehäuse auch ohne den Schweizer-Käse-Look funktioniert. Die Model O/D 2 Pro kommt daher trotz geschlossenem Gehäuse auf gerade einmal 60 Gramm, gegenüber 69 Gramm des durchsiebten Vorgängers. Die 4K/8KHZ Edition, denn für diese muss sich beim Kauf zum Aufpreis von 30 Euro entschieden werden, wiegt nur zwei Gramm mehr.

Diese Gewichtsersparnis kann auch am zweiten Verzicht der Pro-Version liegen, denn das Profi-Modell lenkt uns beim Spielen nicht mehr mit blinkenden RGB-LEDs ab. Ob die rein schwarze Maus ohne jegliche Deko-Elemente nun besser aussieht oder nicht, ist natürlich wieder Geschmackssache. Tatsächlich war die unsaubere RGB-Beleuchtung unser einziger Kritikpunkt am Vorgänger, wir werden sie also nicht vermissen.

Im Lieferumfang liegen der gummierte und damit rutschsichere Wireless-Transmitter, ein 2 Meter langes und sehr flexibles USB-C-zu-A-Kabel sowie zusätzliche Gleitfüße für eine größere Rutschfläche bei. Standardmäßig sind bereits vier PTFE-Gleitfüße angebracht.

Eigenschaften

Seit ihrer Gründung hat sich Glorious Gaming der Herstellung professioneller Gaming-Peripherie verschrieben, die ohne zu viel Schnickschnack und zu vernünftigen Preisen auch höheren Ansprüchen gerecht werden soll. Insofern sind die wirklichen Verbesserungen der Model D 2 Pro eigentlich unter der umgestalteten Haube zu suchen.

Geklickt wird nun nicht mehr auf mechanischen, sondern optischen Glorious 100M Optical Speed-Schaltern, mit denen auch die Schalter-Lebensdauer von 20 Millionen (Model D Wired) auf 100 Millionen Klicks anwächst. Erreichbar sind beide Werte erst nach mehreren Jahren exzessiven Klickens, doch mit 100 Millionen Klicks rückt der Neukauf immerhin in beruhigend weite Ferne. Der Vorteil optischer Schalter liegt unter anderem in einer deutlich schnelleren Reaktionszeit, da jeder Klick durch ein Infrarot-Lichtsignal erkannt wird. Da es sich auch hier um Verbesserungen von Bruchteilen einer Millisekunde handelt, ist der Unterschied allenfalls für sehr feinfühlige Spieler zu spüren.

Auch der neue Glorious BAMF 2.0 Sensor bringt einige Verbesserungen mit sich. Mit Version 2.0 erhöhen sich Tracking-Geschwindigkeit auf 650 IPS und Auflösung auf bis zu 26.000 DPI. Die Auflösung kann über eine eigene Taste am Mausrücken geändert werden, die bis zu sechs Stufen werden in der Software festgelegt. Auch die Anzahl der Stufen lässt sich hier anpassen. So wird aus dem DPI-Schalter beispielsweise eine „Sniper-Taste“ zum Umschalten zwischen einer schnelleren und langsameren Einstellung, wie sie etwa an der Seite der Model I zu finden ist.

4.000 vs 8.000 Hz – Vorteil oder Einbildung?

Die große Besonderheit ist außerdem eine Abtastrate von bis zu 8.000 Hz. Der Vorteil gegenüber standardmäßigen 1.000-Hz-Polling sind deutlich flüssigere Mausbewegungen und daher auch präziseres Zielen im Spiel. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, sind neben den offensichtlichen Aiming-Skills auch einige Hardware-Voraussetzungen zu erfüllen.

Damit bereits der Unterschied von 1.000 Hz zu 4.000 Hz zu erkennen ist, werden ein entsprechend leistungsstarkes System und insbesondere ein Monitor mit einer hohen Bildwiederholrate vorausgesetzt. Der Hersteller empfiehlt für 4kHz-Polling mindestens einen 144-Hz-Monitor sowie einen Intel i5-Prozessor der 9. Generation oder besser. Für 8.000 Hz werden sogar 240 Hz und mindestens ein Core i7 vorausgesetzt.

Bei unserem Test mit entsprechend leistungsstarker Hardware war nur der Sprung auf 4.000 Hz wirklich erkennbar – feine Unterschiede zwischen noch höheren Abtastraten fallen in der Praxis nicht mehr wirklich ins Gewicht. Insofern stört es auch nicht weiter, dass 8.000-Hz-Polling nur bei einem angeschlossenen USB-Kabel zur Auswahl steht.

Kabellose Präzision mit Ausdauerproblem

Denn neben all den technischen Verbesserungen, mit denen die Model D 2 Pro rein auf dem Papier in allen Punkten besser als vorherige Versionen ist, ist sie auch noch eine gelungene Wireless-Maus. Und die Kombination aus kabelloser Freiheit, geringem Gewicht, hoher Gleitfähigkeit und guten Sensor-Qualitäten – sei es nun bei 4.000 Hz oder darüber – machen die Glorious Model D 2 Pro zu einem angenehmen Begleiter in allen Spielen, die schnelles und präzises Zielen erfordern.

Wer von sich behaupten kann, die vollen 8.000 Hz zur Entfaltung seiner oder ihrer Gaming-Skills zu benötigen, wird viele Gelegenheiten haben, die feinen Unterschiede auszutesten. Denn die kabellose Akkulaufzeit wurde zwar von 71 auf maximal 80 Stunden verlängert, doch beim Erhöhen der Abtastrate sinkt die Akkulaufzeit drastisch. Wer regelmäßig mit 4.000 Hz spielt, kommt nur noch auf maximal 35 Stunden.

Kein beeindruckender Wert, doch mit einer praktischen Software-Option, bei der für kabellosen und kabelgebundenen Betrieb separate Abtastraten festgelegt werden können, lässt sich ein wenig mit der Akkulaufzeit haushalten. Ein kritischer Akkustand sowie der Ladefortschritt werden über eine farbige LED unter der DPI-Taste angezeigt, der volle Ladevorgang dauert etwa drei Stunden. Eine genaue Prozentanzeige ist ebenfalls in der Software zu finden.

Fazit

Die Glorious Model D 2 Pro verzichtet auf Bienenwaben-Löcher und RGB-Beleuchtung zugunsten eines sehr schlichten, aber zeitlosen Designs. Dennoch wiegt sie weniger als ihr Vorgänger und gleitet mindestens genauso mühelos über das Mauspad. In Kombination mit einem guten Gaming-PC und einem schnellen Monitor lassen sich im Spiel Ergebnisse erzielen, denen nur die Fähigkeiten des Nutzers Grenzen setzen. Und die Akkulaufzeit, denn diese fällt bei erhöhter Abtastrate steil ab und erfordert regelmäßiges Laden.

Auch beim Spielen mit „nur“ 1.000 Hz macht die kabellose Gaming-Maus jedoch einen sehr guten Eindruck. Das 1kHz-Modell ist mit 109,99 Euro nicht übermäßig günstig, für eine kabellose Gaming-Maus aber fair bepreist. 30 Euro Aufpreis für 4K/8K-Polling sind zu verkraften, auch wenn das Akku-Management der eigentlich guten Mischung einen weiteren Wermutstropfen beifügt.

Eingabegeräte

03/2024

Glorious Model D 2 Pro

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Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

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