Test: Xiaomi Mi Band 4

Funktionsreicher Fitness-Tracker zum Schnäppchenpreis
Das Fitness-Armband Xiaomi Mi Band 4 soll umfangreiche Funktionen bei einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Wir haben das Wearable aus China getestet und ziehen ein Fazit.

Übersicht

Der chinesische Hersteller Xiaomi ist inzwischen so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau unter den Technik-Ausstattern. Egal ob im Bereich Smartphone, Smart Home oder E-Mobilität – Xiaomi hat für jede Anwendung eine Lösung parat. Charakteristisches Merkmal der Xiaomi-Produkte ist in der Regel ein besonders ansprechendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die von uns getesteten Geräte reichen vom spaßigen M365 E-Scooter über das günstige Top-Smartphone Xiaomi Mi 9 bis hin zum kuriosen Xiaomi Smart Kettle.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Das Xiaomi Mi Band 4 ist sehr schlicht gehalten und setzt sich aus einer etwa daumengroßen Displayeinheit und einem elastischen Gummi-Armband zusammen. Letzteres lässt sich mit einem schnellen Handgriff entfernen und austauschen, etwa gegen eine der vielen farblichen Varianten.

Xiaomi hat am grundlegenden Design des Mi Band im direkten Vergleich zum Vorgänger nur oberflächliche Änderungen vorgenommen, von dem neuen 24Bit-Farbdisplay einmal abgesehen. Die grundlegende Form des Armbandes bleibt gleich, lediglich die 2,5D-Ränder des Mi Band 4 sind weniger stark abgerundet. Auch der Touch-Button wird nicht mehr durch eine Einbuchtung, sondern einen kleinen Ring unter dem Glas markiert. Insgesamt macht das aufgefrischte Design des vierten Mi-Bands gegenüber dem etwas altbackenen Mi Band 3 einen sehr modernen Eindruck.

Eigenschaften

Das Xiaomi Mi Smart Band 4 ist mit einem 0,95 Zoll (21,6 x 10,8 mm) messenden AMOLED-Display ausgestattet, welches Inhalte mit einer Auflösung von 120 x 240 Bildpunkten darstellt. Hardwareseitig verfügt das Fitness-Band über 512 KB Arbeits- und 16 MB internen Speicher, was für den Anwendungsbereich mehr als ausreichend ist. Der Akku ist mit 135 Milliamperestunden bemessen und soll bis zu 20 Tage im Standby durchhalten. Bei durchgehend aktiviertem Pulsmesser und weiteren, stromfressenden Einstellungen wie Benachrichtigungen bei Anrufen und SMS, entlädt sich der Akku ein wenig schneller. Dennoch machte unser Mi Band 4 auch nach ausgiebiger Nutzung sämtlicher Funktionen inklusive diverser Messungen beim Sport nicht schlapp und kommt zumindest nahe (ca. 14 Tage) an den angegebenen Wert heran.

Zum Laden wird die Displayeinheit aus dem Gummiband entfernt und in eine kleine Ladeschale samt USB-Kabel eingelegt. Beim Entfernen des Armbands wird ein wenig Gewalt benötigt, was jedoch auch bedeutet, dass uns das Mi-Band nicht beim Laufen im Park auseinanderfallen wird. Die kleine Batterie wird zwar in weniger als zwei Stunden vollständig aufgeladen, was angesichts ihrer Größe allerdings schon fast zu lang wirkt. Immerhin hält eine Akkuladung extrem lange, die Akkunutzung des in Funktionsumfang und Darstellung erweiterten Mi Band 4 stellt sich weiterhin als höchst effizient heraus.

Die Verarbeitungsqualität des kleinen Armbands macht einen soliden Eindruck und ließe auf einen weitaus höheren Kaufpreis schließen. Hinzu kommt, dass das Mi Band 4 bis zu einer Tiefe von 50 Metern vollständig wasserdicht ist und problemlos mit ins Schwimmbad genommen werden kann.

Zahlreiche Funktionen – nur einen Wisch entfernt

Das Interface des Mi Smart Band 4 wird standardmäßig durch ein Tippen auf den markierten Touch-Button aufgerufen. Alternativ lässt sich festlegen, dass eine Handgelenkbewegung in Richtung unseres Blickwinkels das Display „aufweckt“. Für diese und viele andere Funktionen lässt sich außerdem ein zeitlicher Rahmen festlegen. So funktioniert diese Weckmethode nach unseren Einstellungen nur zwischen 7 Uhr morgens und 10 Uhr abends, während die reduzierte Bildschirmhelligkeit zum Augenschonen erst nach 22 Uhr einsetzt.

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Der Hauptbildschirm zeigt groß die Uhrzeit als digitale Ziffern an, hinzu kommen das aktuelle Datum, die heutige Schrittzahl, der Herzschlag und der Akkustand. Per Auf- und Abwischen wechseln wir zwischen den weiteren Haupt-Menüpunkten. Zu diesen zählen „Status“ (Schritte, Strecke, Kalorien), Pulsanzeige, Training (verschiedene Sportarten wählbar), Wetter (auch für die nächsten Tage) und Benachrichtigungen. Hinter einem weiteren Menüpunkt verbergen sich etliche Zusatzfunktionen wie Timer, Stoppuhr, Wecker, Handyortung und mehr.

App-Steuerung

Die Koppelung von Mi Band und Smartphone ist selbstredend unumgänglich, stellt das Fitness-Wearable doch im Grunde nur eine Erweiterung der Smartphone-Funktionen dar. In der Mi Fit App lassen sich umfangreiche Einstellungen an nahezu jeder Funktionsweise des Fitness-Bands vornehmen. Dies fängt bei der Wahl der Band-Anzeige an, also des „Watchface“, wie die UI-Gestaltung bei Smartwatches genannt wird. Gewählt werden darf aus einer üppigen Auswahl an verschiedenen Designs, die von kitschigen Bildern chinesischer Sagenhelden über süße Kinderdesigns bis hin zu minimalistischen Anzeigen reicht.

Neben optischen Anpassungen lassen sich über die App nahezu alle Aspekte des Mi Band 4 steuern. An welchem Handgelenk tragen wir das Band? Welche Form der Pulsmessung soll verwendet werden? Welche Informationen sollen bei eingehenden Anrufen oder Benachrichtigungen angezeigt werden? Zu welcher Zeit soll der Nutzer mit Inaktivitätswarnungen zur Bewegung motiviert werden? All diese und weitere Einstellungen erlauben präzises Feintuning, sodass jedes Band genau auf die individuellen Wünsche seines Nutzers angepasst werden kann.

Fazit

Xiaomi hat das Mi Band 4 gegenüber dem Vorgänger optisch deutlich herausgeputzt und mit einem sehr modernen Design versehen. Das Kernstück lässt sich einfach aus dem Gummiband entfernen und lädt zum Ausprobieren der verschiedenen Farboptionen ein. Das AMOLED-Display mit seinen neuen 24Bit-Farben lässt sich auch bei Sonnenschein gut ablesen und bietet zusätzliche Individualisierungsmöglichkeiten. Ein besonders eindrucksvolles Ergebnis liefert der kleine Akku des Mi Band 4, der auch mit regelmäßig aktiviertem Pulsmesser mehrere Tage durchhält. Der Funktionsumfang in Kombination mit der Mi Fit App ist überwältigend und fördert ein durch und durch personalisiertes Nutzererlebnis.

Das i-Tüpfelchen setzt der Preis: Wie für Xiaomi-Produkte üblich, ist das Mi Band 4 nicht bei Amazon, sondern über Umwege wie den chinesischen Onlinehändler TradingShenzhen erhältlich. Dort kostet der Fitness-Tracker 29,00 Euro. Selten fiel uns die Entscheidung für einen Preis-Leistungs-Award derart leicht.

Gadgets
Allround-PC.com Award
07/2019
Xiaomi Mi Band 4
Preis-Leistung

Pro

  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
  • helles und gut ablesbares Farbdisplay
  • modernes Design mit austauschbaren Band-Optionen
  • extreme Akkulaufzeit
  • enormer Funktionsumfang und Anpassungsmöglichkeiten durch App

Contra

  • Aufladen sehr langsam

Beitrag erstmals veröffentlicht am 25.07.2019

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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