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Skagen Falster 3 im Test: schicke Smartwatch mit Wear OS

Lohnt sich die edle Skagen-Uhr?
Die Skagen Falster 3 ist eine hochwertige Wear OS-Smartwatch im klassischen Uhren-Look. Doch sticht sie überhaupt noch aus der breiten Masse der Smartwatches hervor? Und welche Neuerungen gibt es gegenüber dem Vorgänger, der Skagen Falster 2? Wir machen den Test für euch!

Übersicht

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 299 Euro (Amazon Preis ca. 280,- Euro)* erschien die Skagen Falster 3 bereits im Mai auf dem Markt. Aktuell ist sie schon für circa 230 Euro verfügbar. Sie konkurriert etwa mit der Samsung Galaxy Watch Active 2, die zwischen 200 und 300 Euro kostet, sowie mit der Huawei Watch GT 2 für etwa 150 bis 200 Euro. Da Skagen ebenfalls zur Fossil-Gruppe gehört, gibt es viele Ähnlichkeiten zu den Fossil-Smartwatches der fünften Generation (hier zum Test).

Lieferumfang

Design und Ausstattung

Skagens Falster 3 bietet ein 42-Millimeter-Gehäuse aus Edelstahl, welches elf Millimeter dick ist. Wie viele andere Smartwatches konnten wir sie somit stets am Handgelenk spüren. Die Lünette ist übrigens aus Kunststoff. Das Design fällt Skagen-typisch minimalistisch und angenehm unauffällig aus. Wie eingangs erwähnt, ist sie optisch sehr ähnlich zu anderen Smartwatches der Fossil-Gruppe und nahezu identisch zum Vorgänger, der Skagen Falster 2 (Test).

Die Skagen Falster 2 (links) neben der Falster 3.

Klassisch rund kommt die Falster 3 daher und obendrein wirkt sie weniger wuchtig als so manch andere Smartwatch. Insgesamt empfinden wir sie als elegant und passend zu nahezu jedem Anlass. Einzig für Sport würden wir einen Fitness-Tracker bevorzugen.

Die smarte Uhr ist wahlweise mit einem Silikonarmband, einem Lederarmband oder einem Milanaisearmband erhältlich. Uns stand letztere Variante während des Tests zur Verfügung.  Obwohl es Skagen zufolge aus Edelstahl besteht, fühlt es sich nicht sonderlich wertig an. Zudem sorgte die sehr starre und aufwendig verstellbare Dornschließe für Frust. Ein Magnetverschluss wäre deutlich praktischer gewesen. Allgemein hinterlässt das Armband einen minderwertigen Eindruck und ist dem Preis der Uhr nicht wirklich angemessen. Dank eines Schnellverschlusses lässt sich das Armband schnell abnehmen und auf Wunsch gegen ein beliebiges 22-Millimeter-Armband austauschen.

Schickes Gehäuse, aber frustrierendes Armband

Laut dem Datenblatt ist die Uhr bis zu drei ATM wasserdicht. Beim Tragen während des Duschens solltet ihr euch also keine Sorgen machen, allerdings würden wir die Smartwatch zum Schwimmen nicht unbedingt empfehlen. Kurzzeitiges Untertauchen dürfte sie vermutlich überstehen, wir wollten das Schicksal diesbezüglich jedoch nicht herausfordern.

Die Front ist wohl das wichtigste Designelement einer Uhr und bei der Falster 3 setzt Skagen auf ein bewährtes Display. Das runde OLED-Display misst diagonal 1,3 Zoll und löst mit 416 x 416 Pixeln auf und bietet entsprechend eine Pixeldichte von 328 Pixeln pro Zoll. Es ist ausreichend scharf und hell. Die automatische Helligkeitsregulierung funktionierte während des Tests überwiegend gut. Skagen greift auch hier auf ein Panel zurück, das etwa schon in der Fossil Carlyle HR (Test) zum Einsatz kommt.

Technisch ist sie wie viele andere Wear OS-Smartwatches ausgestattet. So werkelt unter der Haube ein Qualcomm Snapdragon Wear 3100 als Prozessor. Derzeit steht allerdings der Wechsel zum neueren Wear 4100 auf dem Smartwatch-Markt bevor. Bereits im September dürften mehrere entsprechende Ankündigungen erfolgen.

Gewohnte  Technik mit schwachem Akku

Dem Prozessor stehen ein Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite – beim Vorgängermodell waren es noch 512 Megabyte. Dies resultierte in weniger Denkpausen der Falster 3 während der Bedienung. Zudem gibt es acht Gigabyte Speicherplatz. Ein Teil davon ist natürlich von Wear OS belegt. Lokales Speichern von Musik ist theoretisch sogar über Google Music möglich, nur wird dieser Dienst in Kürze durch YouTube Music ersetzt. Beim neuen Google-Dienst gibt es diese Option bislang nicht.

Integriert sind ein Umgebungslichtsensor, Herzfrequenzmesser, Gyroskop, Beschleunigungssensor, Höhenmesser und Mikrofon. Zudem gibt es noch GPS, Bluetooth 4.2 Low Energy, WLAN b/g/n und NFC für mobiles Bezahlen. Übrigens: Die Falster 3 ist nicht nur mit Android-Smartphones, sondern auch mit iPhones kompatibel. Im Apple-Ökosystem bleibt allerdings die Apple Watch weiterhin der Goldstandard.

Der verbaute Akku bietet eine Kapazität von 310 Milliamperestunden und benötigt etwas mehr als eine Stunde zum Aufladen. Dies geht mit dem proprietären Magnet-Ladekabel vonstatten, welches sich in beliebiger Positionierung auf der Rückseite anbringen lässt. Der darin enthaltene Magnet ist leider nicht allzu stark. Zwar bleibt das Kabel beim Schütteln der Smartwatch haften, aber schon kleine Berührungen sorgen dafür, dass es abfällt.

Leider ist die Akkulaufzeit insgesamt enttäuschend. Die bereits von der aktuellen Fossil-Serie bekannten Battery Modes gibt es auch bei der Falster 3. Mit dem Modus “Täglich” ist unter anderem das Always-on-Display stets aktiviert. Die Smartwatch war damit schon am frühen Abend leer. Bei gewähltem Modus “Erweitert”, der viele Funktionen einschränkt, schaffte die Skagen-Uhr durchschnittlich eineinhalb Tage.

Besonders mit aktiviertem GPS entleerte sich der Akku rasant – teilweise verbrauchte die Uhr zehn Prozent in wenigen Minuten. Mehrere Tage hält der Akku nur mit dem “Nur-Zeit-Modus” durch. Der Name ist dabei Programm – von einer Smartwatch kann dann nicht mehr die Rede sein. Beispielsweise die Huawei Watch GT 2 (Test) bietet eine um mehrere Tage längere Akkulaufzeit ohne sonderliche Funktionseinschränkungen. Eine Schlaf-Tracking-Funktion hat die Falster 3 zwar ohnehin nicht, jedoch wäre dies mit solch einer kurzen Akkulaufzeit wohl auch schlichtweg nicht möglich.

Bedienung und Funktionen

Auf der Uhr befindet sich zum Testzeitpunkt Wear OS 2.17 ohne besondere Zusatzfunktionen. Insgesamt 16 verschiedene Ziffernblätter (Watchfaces) sind ab Werk vorinstalliert. Skagen bietet diesbezüglich einen guten Mix aus analogen und digitalen sowie minimalistischen und umfangreichen Designs. Weitere lassen sich im Play Store herunterladen oder über Apps wie etwa Facer installieren. Im Play Store stehen zudem eine Vielzahl an Wear OS-Apps zur Auswahl.

Ein Druck auf die Krone öffnet oder schließt das App-Menü, beim Drehen im Uhrzeigersinn zeigt die Uhr die Benachrichtigungen an und beim Drehen in entgegengesetzter Richtung tauchen die Schnelleinstellungen auf. Durch längeres Drücken öffnet sich die Spracheingabe. Auf dem Startbildschirm gelangt ihr links zum Google Assistant und rechts zu einer personalisierbaren Auswahl an Widgets. Mit dem unteren Knopf startet ihr die Google Fit-App und mit dem oberen legt ihr standardmäßig die Menüfarbe fest. Große Unterschiede zum Vorgänger gibt es bezüglich der Software und Bedienung allerdings nicht.

Das Betriebssystem ist nicht gerade für seine gute Performance bekannt und bei der Falster 3 ist dies nicht anders. Zwar lief die Oberfläche relativ oft flüssig, doch regelmäßig traten Ruckler auf oder Eingaben wurden schlichtweg ignoriert. Zuweilen startete sich die Uhr auch grundlos neu. Des Weiteren hatten wir mehrfach Verbindungsprobleme mit dem Smartphone und das Sport-Tracking hing sich einmal im Hintergrund auf. Die Uhr musste für Internet-Funktionen zudem stets per WLAN verbunden werden und konnte nicht auf den mobilen Datenempfang des gekoppelten Smartphones zurückgreifen. Eine LTE-Variante mit eSIM-Unterstützung gibt es leider nicht. Samsungs Tizen und Apples watchOS sind bezüglich Optimierung, Ökosystem und Funktionen Googles Wear OS schlichtweg überlegen.

Skagens Falster 3 bietet das gewohnte Maß an Wear OS-Funktionen. Darunter sind etwa eine Musiksteuerung, Textnachrichten, Google Pay, Pulsmessung, Tracking von rund 100 verschiedenen Aktivitäten und eine Übersetzungsfunktion (Internet vorausgesetzt). Als praktisch erwies sich der integrierte Lautsprecher, über den der Google Assistant Antworten ausgeben kann. Auch Telefonate sind damit problemlos möglich.

Fazit

Die Skagen Falster 3 ist mehr auf Ästhetik als auf Funktionalität ausgelegt. Äußerlich punktet sie mit einem ansehnlichen Design und einem guten OLED-Display. Technisch sticht die Uhr aber nicht aus der breiten Masse hervor und die Akkulaufzeit ist äußerst enttäuschend. Auch das Milanaise-Armband kann nicht so recht überzeugen und besondere Extra-Funktionen gibt es nicht. Einzig der Lautsprecher ist eine nennenswerte Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell. Preislich ist die Falster 3 mit knapp 280 Euro* im Vergleich zur Konkurrenz zu hoch angesetzt.

Pro

  • schickes Design
  • Telefonieren dank Lautsprecher möglich
  • integriertes GPS
  • gutes Display

Contra

  • kurze Akkulaufzeit
  • Spracherkennung und Smartphone-Verbindung funktionieren nur sporadisch
  • keine eSIM-Option und kein EKG
  • kein Schlaf-Tracking

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger Redakteur

Schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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