Übersicht
Täglich grüßt die Mi 9 Serie – Der chinesische Hersteller schickt erneut ein Smartphone-Modell der neunten Mi-Generation ins Rennen. Der erste Ableger, das Xiaomi Mi 9 (Testbericht), konnte uns bereits begeistern, indem es die Konkurrenz und deren teure Flaggschiffe mit Top-Features zum Kampfpreis alt aussehen ließ.
Der (eher namentliche) Nachfolger Xiaomi Mi 9T (Testbericht) gab uns dagegen zunächst Rätsel auf: Der niedrigere Preis und der schwächere SoC deuten auf die übliche Lite-Version des Flaggschiffs hin. Doch auf der anderen Seite verfügt die T-Version über einen stärkeren Akku und eine schicke Popup-Kamera, die aus dem Gehäuse ausfährt. Somit war das Gerät also weder unter, noch oberhalb des ersten Mi 9 anzuordnen, sondern auf einer anderen, horizontalen Ebene.
Nun liegt uns das Mi 9T Pro vor und soviel vorab: Das Pro-Modell kombiniert einige Stärken beider Vorgänger. Bevor es mit dem Test losgeht, könnt ihr in der folgenden Tabelle einen schnellen Überblick der drei Mi-9-Versionen und ihren stellenweise nur marginalen Unterschieden erhalten:
Modell | Xiaomi Mi 9 | Xiaomi Mi 9T | Xiaomi Mi 9T Pro |
Bildschirm | 6,39 Zoll AMOLED, 600 cd/m² | 6,39 Zoll AMOLED, 600 cd/m² | 6,39 Zoll AMOLED, 600 cd/m² |
Auflösung | Full HD+ (2.340 x 1.080 Pixel) | Full HD+ (2.340 x 1.080 Pixel) | Full HD+ (2.340 x 1.080 Pixel) |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 855, 7nm, Octacore | Qualcomm Snapdragon 730, 8 nm, Octacore | Qualcomm Snapdragon 855, 7 nm, Octacore, bis zu 2,84 GHz |
GPU | Adreno 640 | Adreno 618 | Adreno 640 |
Arbeitsspeicher | 6 GB | 6 GB | 6 GB / 8 GB |
Interner Speicher | 64 GB / 128 GB, nicht erweiterbar | 64 GB / 128 GB, nicht erweiterbar | 64 GB / 128 GB / 256 GB UFS2.1, nicht erweiterbar |
Akku | 3.300 mAh, fest verbaut | 4.000 mAh | 4.000 mAh |
Quick-/Wireless-Charging | Ja (QC 4.0) / Ja (bis zu 20W) | Ja (18 Watt) / nein | Ja (18 Watt-Gerät enthalten, bis zu 27W unterstützt) / nein |
Kamera | Hinten: 48 MP, f/1.75 + 16 MP, f/2.2 (Ultrawide) + 12 MP, f/2.2 (2x Telephoto) Vorne: 20 MP, f/2.0 | Hinten: 48 MP, f/1.75 + 13 MP, f/2.4 (Ultrawide) + 8 MP, f/2.4 (2x Telephoto) Vorne: 20 MP, f/2.2 | Hinten: 48 MP, f/1.75 + 13 MP, f/2.4 (124,8° Ultrawide) + 8 MP, f/2.4 (2x Telephoto) Vorne: 20 MP, f/2.2 (pop-up) |
Fingerabdrucksensor | Ja, im Display | Ja, im Display | Ja, im Display |
Betriebssystem | Android 9 | Android 9 | Android 9 |
Konnektivität | WiFi 5, Bluetooth 5.0, NFC | WiFi 5, Bluetooth 5.0, NFC | WiFi 5, Bluetooth 5.0, NFC |
SIM | 2x Nano-SIM | 2x Nano-SIM | 2x Nano-SIM |
Anschlüsse | USB Typ-C | USB Typ-C, 3,5-mm-Klinke | USB Typ-C, 3,5-mm-Klinke |
Abmessungen | 157,5 x 74,6 x 7,6 mm | 156,7 x 74,3 x 8,8 mm | 156,7 x 74,3 x 8,8 mm |
Gewicht | 173 g | 191 g | 191 g |
Farben | Schwarz, Blau, Violett | Schwarz, Blau, Rot | Schwarz, Blau, Rot |
Preis | 449 / 499 Euro | 359 / 399 Euro | 425 Euro |
Lieferumfang
- Xiaomi Mi 9T Pro
- matte Kunststoffhülle
- SIM-Tool
- Bedienungsanleitung
- Lade-Netzteil
Design & Verarbeitung
Zum Glück liegen uns das Mi 9T und das Mi 9T Pro in zwei verschiedenen Farben vor, sonst könnten wir die beiden wohl nicht mehr auseinander halten. Denn optisch gleichen sich die Geräte wie ein Ei dem anderen, auch was die äußerliche Ausstattung betrifft. Das bedeutet auch, dass das Mi 9T Pro im Gegensatz zum ersten Mi 9 einen 3,5-mm-Klinkenanschluss aufweist, was viele Musikfans erfreuen dürfte. Anstelle einer Notch samt Frontkamera, befindet sich am oberen Gehäuserand ein Mechanismus, der für Selbstportraits oder bei der Gesichtsentsperrung aus dem Gerät fährt. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es einen USB-C Anschluss, eine Dual-Nano-SIM-Schublade sowie die Lautsprecheröffnung. Wie alle übrigen Mi-9-Geräte kommt auch das Mi 9T Pro lediglich mit einem Mono-Lautsprecher aus. Auch einen SD-Kartenanschluss suchen wir vergebens.
Xiaomi hält weiterhin an Samsungs Displayexpertise fest und übernimmt das schicke 6,39 Zoll AMOLED-Display im 19:9 Format auch für die Pro-Version. Bildinhalte werden mit knackiger Full HD+ Auflösung (2.340 x 1.080 Pixel) wiedergegeben und nicht durch eine Notch in jeglicher Form beeinträchtigt. Farbdarstellung und Kontrastverhältnis können sich in dunklen wie hellen Umgebungen sehen lassen, zumal der Bildschirm homogen und kräftig ausgeleuchtet wird. In der Redaktion konnten wir eine durchschnittliche Helligkeit von 403 cd/m² ermitteln.
Das Mi 9T Pro ist in den gleichen Farboptionen wie sein 9T-Vorgänger erhältlich. Das rote oder blaue Laser-Finish macht nach wie vor einen sehr schicken Eindruck und soll an Flammen oder splitterndes Eis erinnern. Wer es lieber etwas schlichter mag oder einfach nur (berechtigterweise) befürchtet, das glatte Gerät könnte ihm aus der Hand rutschen, findet im Lieferumfang eine mattschwarze und recht dünne Hülle. Diese Kunststoff-Abdeckung kann das Smartphone zwar nicht großartig vor Schäden im Falle eines Sturzes bewahren, aber durch die griffige Oberfläche zumindest dem Sturz selbst vorbeugen.
Technik & Features
Mit der ersten T-Version machte Xiaomi große Abzüge bei der Leistung des Mi 9, indem der schnelle Snapdragon 855 einem schwächeren Snapdragon 730 weichen musste. Obwohl es sich bei beiden Modellen um Octacore-SoCs handelt, zog der 730er deutlich den Kürzeren. Nun ist wieder ein Snapdragon 855 mit an Bord, der größte Schwachpunkt des Mi 9T wäre also durch die Pro-Version bereits ausgemerzt.
Modell | Xiaomi Mi 9 | Xiaomi Mi 9T | Xiaomi Mi 9T Pro |
3DMark | Sling Shot Extreme OpenGL ES 3.1: 5526 Sling Shot Vulkan: 4812 | Sling Shot Extreme OpenGL ES 3.1: 2175 Sling Shot Vulkan: 2039 | Sling Shot Extreme OpenGL ES 3.1: 5694 Sling Shot Vulkan: 4978 |
AnTuTu | 372207 | 208898 | 365609 |
Helligkeit | Ø357 cd/m² | Ø406 cd/m² | Ø403 cd/m² |
Erwartungsgemäß fallen die Benchmark-Ergebnisse ähnlich positiv wie jene des Mi 9 aus: Das Mi 9T Pro spielt leistungstechnisch in der obersten Liga mit. In Kombination mit den verbauten 6 Gigabyte Arbeitsspeicher bewältigt das Smartphone auch aktuelle Spiele mühelos und ohne Perfomance-Einbrüche. Ausreichend Speicherplatz für Anwendungen, Fotos, Videos und sonstige Dateien ist trotz fehlendem SD-Kartenslot mit wahlweise 64, 128 oder 256 GB durchaus gegeben. Letztere Version ist aktuell allerdings hierzulande noch nicht erhältlich.
Das mitgelieferte 18-Watt-Netzteil vermag das Mi 9T Pro in einer knappen Stunde um 50 Prozent wieder aufzuladen. Mit einem separat erworbenen Netzteil ist noch deutlich mehr rauszuholen, denn das Smartphone unterstützt Laden mit bis zu 27 Watt. Wireless Charging ist diesmal nicht mit von der Partie, obwohl dieses Feature beim ursprünglichen Mi 9 angeboten wurde. Dafür hat der Akku des Mi 9T Pro mit 4.000 mAh eine deutlich größere Kapazität vorzuweisen. Unterm Strich erbt die Pro-Variante also die Akkueigenschaften des Mi 9T, mit der Option auf 27W-Laden aufzurüsten.

Die Popup-Kamera kommt auch bei der Gesichtsentsperrung zum Einsatz – diese geht folglich ein wenig langsamer vonstatten
Das Mi 9T Pro setzt auf die gleichen Entsperrmöglichkeiten seines T-Schwestermodells, es darf also der Fingerabdruck unter dem Display ausgelesen und die Gesichtsdaten für „Face Unlock“ eingespeichert werden. Wie zuvor bereits bemängelt, scheint jedoch der Fingerabdruckleser unter dem Display nicht immer auf Anhieb zu funktionieren. Zudem fährt bei der Gesichtsentsperrung erst die Kamera aus, diese Methode dauert also einen Moment länger als bei vergleichbaren Modellen. Ein paar spannende Tipps und Tricks zum Xiaomi Mi 9T Pro haben wir übrigens in einem separaten Artikel für euch zusammengefasst.
Kamera
Für viele Smartphone-Käufer ausschlaggebend und daher für unseren Test nicht zu vernachlässigen: die Kameraleistung. Durch die Bank konnten bisher alle Mi-Geräte mit beachtlichen Aufnahmen angesichts ihrer Preisklasse aufwarten. Das Mi 9 war mit einem Triple-Kamera-Setup ausgestattet, angeführt von einem 48-Megapixel-Sensor (IMX586) aus dem Hause Sony. Letzteren übernimmt auch das Mi 9T Pro, verwendet allerdings die minimal schwächere Version IMX582. Die Ergebnisse des Hauptsensors können sich dennoch mehr als sehen lassen, wie die nachfolgenden Beispiele belegen.
Die anderen beiden Sensoren sind direkt vom Mi 9T übernommen, fallen also etwas schlechter als beim Mi 9 aus. Große Motive lassen sich einfacher mit der 13 Megapixel Ultraweitwinkellinse knipsen, während weit entfernte Objekte mit einem 8-MP-Teleobjektiv herangeholt werden.

Der Portraitmodus weist die gleichen Schwächen wie beim Vorgänger auf (man beachte die fehlerhaften Ränder links am Auto)
Während die Hauptkamera des Mi 9T Pro ganze Arbeit leistet und Aufnahmen aus der Hand in der Regel ohne mehrere Anläufe oder Nachjustieren gelingen, setzen die beiden weiteren Linsen etwas mehr Geduld voraus. Zwar können sich Weitwinkel- und Tele-Fotos bei Tag durchaus sehen lassen, doch bei Nacht werden die Ergebnisse schnell verwackelt. Auch der Portraitmodus liefert je nach Motiv und Umgebung mal bessere, mal schlechtere Aufnahmen. So scheint der künstliche Bokeh-Effekt in manchen Fällen nicht richtig auf die tatsächlichen Tiefenverhältnisse abstimmen zu können. Das Ergebnis sind stellenweise unnatürlich scharfe Umrisse, die eigentlich mit dem gesamten Hintergrund unscharf erscheinen sollten.
Fazit
Das Xiaomi Mi 9T Pro kombiniert, wie eingangs erwähnt, einige der Stärken seiner Vorgänger, erbt jedoch auch deren Schwächen. So wird die Pro-Version vom pfeilschnellen Snapdragon 855 angetrieben und hält auch aufwändigeren Anwendungen mühelos Stand. Mit dem 4.000-mAh-Akku des Mi 9T (Test) schafft es das sogar noch ein ganzes Stück länger als das originale Mi 9 (Test). Auch die Fotoqualität kann annähernd mit der des regulären Mi 9 mithalten, während für Selfies und zur Gesichtsentsperrung die coole Popup-Cam ausfährt. Auch Bildinhalte werden auf dem hellen und hochauflösenden AMOLED-Display hübsch präsentiert.
Kleinere und, angesichts des Gebotenen vielleicht eher verzeihbare Abstriche, werden jedoch weiterhin in der allgemeinen Ausstattung gemacht. Zwar ist, im Gegensatz zum Mi 9, ein Klinkenanschluss vorhanden, doch die Musikwiedergabe über die Gerätelautsprecher erfolgt weiterhin in Mono. Zudem lässt sich der Speicher nicht per SD-Karte erweitern. Wireless Charging wird nicht unterstützt und auch Quick Charge 4 hat es nicht mehr bis zur Implementierung in der Pro-Version geschafft. Doch das mitgelieferte 18W-Netzteil lädt das Smartphone via Quick Charge 3 ebenfalls zügig wieder auf. Wer das volle 27-W-Ladepotential des Mi 9T Pro ausschöpfen möchte, muss allerdings ein separates Ladegerät kaufen.
Unterm Strich fällt das Fazit zum Xiaomi Mi 9T Pro fast identisch zu denen seiner Verwandten aus: ein leistungsstarkes Smartphone mit High-End-Features ohne allzu gravierende Nachteile – und das auch noch zu einem mehr als fairen Preis. Denn die UVP des Xiaomi Mi 9T Pro liegt bei 425 Euro* und ist damit sogar niedriger angesetzt als der damalige Startpreis des Mi 9.
Pro
- tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
- scharfes AMOLED-Display mit knackigen Farben
- superschneller Snapdragon 855
- großer Akku und Quick Charge
- Popup-Kamera
- Vielseitige und leistungsstarke Triple-Kamera
- Klinkenanschluss
Contra
- keine Stereolautsprecher
- kein SD-Kartenslot
- kein Wireless Charging
- keine optische Bildstabilisierung für Fotos
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