Crucial stellt sein mobiles SSD-Angebot neu auf: Mit der Crucial X9 Pro und der Crucial X10 Pro Portable SSD haben wir die zwei schnellsten Vertreter des neuen Portfolios für euch getestet. Wie die beiden externen SSDs abschneiden, erfahrt ihr im folgenden Artikel.
Überblick: Neue externe Optionen von Crucial
Als In-House-Marke des Chipherstellers Micron sitzt Crucial quasi an der Quelle, wenn es um Komponenten für die Entwicklung cleverer SSD-Produkte geht.
Wer von euch auf der Suche nach einer neuen externen SSD ist, hat bei Crucial derzeit die Wahl zwischen fünf verschiedenen Modellen. Zwei davon sind alte Bekannte: Die Crucial X6 und Crucial X8 sind bereits seit 2021 auf dem Markt.
Neu ins Programm wurden die Crucial X9, die X9 Pro sowie die X10 Pro aufgenommen. Leistungstechnisch übernehmen die X9 und die X9 Pro den Aufgabenbereich der bisherigen X8-Reihe. Die X10 Pro stößt hingegen in neue Gewässer vor und setzt erstmals auf eine 20 GBit/s-Anbindung mit beworbenen Transferraten von bis zu 2.100 MB/s. Wir nehmen uns in diesem Test die X9 Pro und die X10 Pro vor. Die X9 unterscheidet sich von der X9 Pro lediglich durch ein anderes Gehäuse.
Crucial X9 Pro & Crucial X10 Pro
Die neuen Portable-SSDs von Crucial überzeugen mit einem hochwertigen sowie kompaktem Gehäuse samt Öse. Beide Modelle schneiden auch in Leistungstests gut ab und unterscheiden sich hauptsächlich beim Preis und dem USB-Standard. Die X10 Pro ist dank USB 3.2 Gen 2×2 rund doppelt so schnell wie die X9 Pro.
Angeboten werden beide Modelle mit Kapazitäten von 1 TB, 2 TB und 4 TB. Wir haben für unseren Test der X9 Pro und X10 Pro jeweils das Modell mit 2 TB verwendet. Zum Veröffentlichungszeitpunkt des Tests kostet die X9 Pro je nach Kapazität 80 Euro, 120 Euro oder 235 Euro. Die X10 Pro kostet wiederum 120 Euro, 210 Euro oder 330 Euro.
Design: Die Farbe macht den Unterschied
Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten, die ihren mobilen High-End-SSDs einen extra auffälligen RGB-Gaming-Look verpassen, spielt Crucial das Design seiner neuen X9- und X10-Laufwerke bewusst subtil.
Beide Pro-Modelle setzen auf ein identisches Gehäuse, welches aus Aluminium gefertigt ist, um die Abwärme der SSD besser an die Umgebung abgeben zu können. Der einzige Unterschied zwischen der X9 Pro und der X10 Pro ist somit die Farbe. Die X10 Pro zeigt sich ganz in Schwarz, bei der X9 Pro bringt Crucial ein mattes Grau-Silber zum Einsatz. Beide Varianten gefallen uns gut und eignen sich ohne Frage auch für den serösen Einsatz im Büro.
Ein besonderer Hingucker der X9 Pro und X10 Pro ist sicherlich die kleine Öse in der rechten oberen Ecke, um die SSDs beispielsweise an einem Schlüsselbund unterzubringen. Mit Gesamtabmessungen von gerade einmal 65 x 50 x 10 mm ist das zwar immer noch ein großer Schlüsselanhänger, praktisch ist die Öse trotzdem. Als kleines optisches Schmankerl wurde die Status-LED außerdem in das Innere der Öse verlegt.
Zusätzlich zu dieser kleinen Spielerei sind beide SSDs nach IP55 zertifiziert und infolgedessen gegen Strahlwasser sowie Staub geschützt.
Die abgerundeten Kanten der gerade einmal 38 g (X9 Pro) bzw. 42 g (X10 Pro) leichten Speicher fühlen sich in der Hand ausgezeichnet an. Die dünne Gummierung soll laut Hersteller für eine Stoßfestigkeit aus Höhen von bis zu 2 m sorgen. Insgesamt hat Crucial bei der Qualität des Gehäuses glücklicherweise nicht gespart und liefert haptisch solide Produkte ab.
Technik: Was steck in der X9 Pro und X10 Pro?
Die Vorgängermodell Crucial X6 und Crucial X8 lieferten insgesamt zwar eine gute Leistung, ein Problem für Anwender mit hohen Workloads ergab sich aber früher oder später durch den verwendeten QLC-NAND.
Das macht Crucial bei den neuen X9 Pro und X10 Pro Laufwerken dieses Mal anders und setzt auf den aktuellen Micron 176 Layer 3D-NAND, welcher im TLC-Verfahren angesprochen wird. Als Controller kommt bei beiden SSDs der Silicon Motion SM2320 zum Einsatz. Im Gegensatz zu einigen anderen Konkurrenten, geht Crucial hier einen smarten Weg und verwendet einen Controller, der den NAND direkt im „USB-Modus“ ansprechen kann. Gemeint ist damit, dass Crucial keinen Bridge-Chip verwendet, der zunächst von USB auf PCIe übersetzen muss.
Bei der Anbindung über die seitlich verbaute USB Type C-Schnittstelle ergibt sich dann der größte Unterschied zwischen der X9 Pro und der schnelleren X10 Pro. Bei der X9 Pro setzt Crucial auf eine USB 3.2 Gen 2×1-Anbindung mit maximal 10 GBit/s. Die Crucial X10 Pro Portable SSD kann hingegen auf USB 3.2 Gen 2×2 mit bis zu 20 GBit/s zurückgreifen und ist damit theoretisch bis zu doppelt so schnell.
Auswirkungen auf die Garantiedauer hat das glücklicherweise nicht. Beide Modelle werden neben einem kurzen USB-C-zu-USB-C-Kabel mit einer beschränkten, fünfjährigen Garantie ausgeliefert.
Leistungstest der Crucial X9 Pro und Crucial X10 Pro
Um die Transferraten der Crucial X9 Pro und Crucial X10 Pro (jeweils 2-TB-Modell) zu ermitteln, haben wir verschiedene Benchmarks an einem geeigneten PC durchgeführt. Verwendete Tools sind Crystal Disk Mark und A.S. SSD Benchmark. Außerdem haben wir 13,2 GB an Dateien mit Dateigrößen zwischen mehreren Hundert MB und einigen GB auf die SSDs geschrieben und davon gelesen.
Vergleichslaufwerke:
- Samsung Portable SSD T9 2 TB
- Samsung Portable SSD T7 Touch 1 TB
- Seagate FireCuda Gaming SSD 1 TB
- Samsung Portable SSD T7 Shield 2 TB
- Samsung Portable SSD T5 2 TB
- Samsung Portable SSD X5 1 TB (Thunderbolt 3)
- Crucial X6 Portable SSD 4 TB
- Crucial X8 Portable SSD 2 TB
Testsystem:
- Prozessor: AMD Ryzen 7 3800X 4,5 GHz, Turbo Boost aktiv, SMT aktiviert
- Mainboard: MSI MEG X570 Godlike
- Kühler: Arctic Freezer 33 eSports One
- RAM: 32 GB Corsair Vengeance LPX DDR4 4.000 MHz
- Systemlaufwerk: Samsung SSD 960 Pro (500 GB)
- Grafikkarte: XFX 5600XT
- Betriebssystem: Windows 10 Professional x64
Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:
- A.S. SSD Benchmark 2
- Crytsal Disk Mark 7 x64
- Windows 11
Chrystal Disk Mark
A.S. SSD Benchmark
Kopiertests unter Windows 11
Bewertung der Ergebnisse
Fassen wir noch kurz zusammen, was wir hier gemessen haben. Bei den maximalen sequenziellen Übertragungsraten trifft die X9 Pro ziemlich genau die beworbenen Transferraten von 1.050 MB/s beim Lesen und Schreiben. Die Crucial X10 Pro übertrifft die angegebenen 2.100 MB/s lesend sogar, erreicht beim Schreiben mit knapp 1.840 MB/s den Wert aus dem Datenblatt jedoch nicht ganz.
Der Vergleich zu den Vorgängermodellen der X6 und X8 Serie geht in jedem Fall mehr als deutlich aus. Die X9 Pro überholt die beliebte Crucial X8 in jedem einzelnen unserer Tests mit meist großem Vorsprung.
Mit Blick auf die Konkurrenz duelliert sich die X9 Pro mit Samsungs T7 Reihe. Bei der Crucial X10 Pro sind die Samsung Portable SSD T9, die WD_BLACK P50 SSD sowie die Seagate FireCuda Gaming SSD die direkten Mitstreiter im 20-GBit/s-Segment. Insgesamt macht die X10 Pro aber auch in diesem Vergleich eine gute Figur, auch wenn sie nicht immer die Leistungsspitze für sich beanspruchen kann.
Schlussendlich bringen beide neuen mobilen SSDs solide Performance und dürften im Alltag treue Begleiter sein – gerade jetzt, wo ihr euch keine Gedanken mehr über verfrühte Aussetzer des früheren QLC-NANDs machen müsst.
Fazit
Das neue mobile SSD-Konzept in Form der X9 Pro und X10 Pro von Crucial konnte im Test überzeugen. Beide Laufwerke teilen sich ein hochwertig verarbeitetes, äußerst kompaktes Gehäuse. Gut gefällt uns die Öse, mit der sich die SSD etwa am Rucksack oder dem Schlüsselbund befestigen lässt.
Im Leistungstests liefern beide Modelle ein gutes Bild ab. Die neuen Komponenten im Inneren verweisen die Vorgängergeneration (X6/X8) auf die hinteren Plätze. Die X9 Pro eignet sich dabei für nahezu alle Anwendungen, denen ihr im Alltag begegnen werdet. Wer es stets eilig hat oder Videomaterial abseits der normalen Codecs direkt von seiner externen SSD schneiden will, für den bringt die schnellere Anbindung der Crucial X10 Pro Vorteile mit sich.
Preislich platziert Crucial die X9 Pro (2 TB) attraktiv. Das Laufwerk bekommt ihr derzeit ab etwa 120 Euro. Die Konkurrenz von Samsung in Form der T7 Shield (2TB) ist mit ca. 140 Euro teurer. Die Vorgängerin Crucial X8 (2 TB) ist mit derzeit knapp 110 Euro zwar etwas günstiger, dafür bekommt ihr mit der X9 Pro aber klar das bessere Gesamtpaket.
Bei der schnelleren Crucial X10 Pro herrscht ebenfalls ein scharfer Konkurrenzkampf. Die 2-TB-Variante der X10 Pro gibt es derzeit ab ca. 210 Euro. Direkter Konkurrent ist unter anderem die Samsung Portable SSD T9, welche mit 2 TB für knapp 200 Euro hart kalkuliert in den Markt geht. Weitere Alternativen in Form der Seagate FireCuda Gaming SSD (2TB) ab etwa 210 Euro oder der WD_BLACK P50 Game Drive SSD (2 TB) ab 356 Euro sind deutlich teurer. Unterm Strich macht das die Crucial X10 Pro zu einer guten Wahl.
Pro
- hohe Transferraten
- gute Verarbeitung
- schickes Gehäuse mit praktischer Öse
- fairer Preis
Contra
- –
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