Logitech G Pro X Gaming-Gear im Test: Wireless Tastatur, Maus & Headset

Perfekt für ein weißes Gaming-Setup!
Headset, Tastatur und Maus von Logitech in Weiß

In diesem Jahr hat Logitech sein Sortiment an Gaming-Peripherie der G-Pro-Reihe für ambitionierte E-Sportler*innen um einige kabellose Modelle erweitert. Wir haben uns die Tastatur Logitech G Pro X TKL Lightspeed, die Maus Logitech G Pro X Superlight 2 und das Headset Logitech G Pro X 2 Lightspeed als farblich sowie funktionell abgestimmtes Set angesehen und teilen unsere Eindrücke.

Die neuesten Ableger der G-Pro-X-Serie von Logitech sind optisch zunächst nicht allzu leicht von ihren Vorgängern zu unterscheiden. Das Design von Tastatur, Maus und Headset hat sich nur geringfügig geändert, dafür sind alle drei nun in Schwarz, Weiß und Rosa erhältlich. Die Produkte wurden mit USB-C-Anschlüssen aufgerüstet – Logitech gehört mit dieser “Neuerung” eher zu den Nachzüglern – und enthalten mal mehr, mal weniger umfangreiche Feature-Upgrades.

Weißes Gaming-Setup von Logitech, mit Bildschirm und PC

Logitech G Pro X TKL Lightspeed: Gaming-Tastatur im TenKeyLess-Format

Die Logitech G Pro X TKL Lightspeed trägt als einziges Gerät des neuen Line-ups keine Zwei im Namen, da ihr im Grunde ein direkter Vorgänger fehlt. Es gibt zwar bereits eine Gaming-Tastatur mit dem Namen “Pro X” im TenKeyLess-Format, die sich jedoch in Optik, Ausstattung und Preis unterscheidet.

Für 229 Euro bietet die Pro X TKL ein aufgefrischtes Design mit einem Lautstärkerad und den bekannten, runden Medientasten, darunter zwei Tasten für den schnellen Wechsel der Verbindungsmodi und ein Game-Mode, dessen Funktionsweise anpassbar ist. Das Highlight ist aber die neue Wireless-Funktion, mit der die TKL-Tastatur auch auf störende Kabel verzichten kann. Zumindest für bis zu 50 Stunden, denn so lange hält der Akku per Lightspeed-Verbindung über den USB-A-Dongle durch. Die Laufzeit variiert je nach Beleuchtung und Nutzung, kann aber durch anpassbare Energiesparoptionen gut ausgereizt werden.

Es handelt sich um eine sehr kompakte Tastatur ohne Zehnerblock, die simple Form und weiß-silberne Farbgebung tragen zu einem insgesamt sehr sauberen Look bei. Logitech setzt auf abriebfeste PBT-Doubleshot-Tastenkappen im ISO-Format, die sich also durch Drittanbieter-Alternativen austauschen lassen. Helle LEDs leuchten kräftig durch die Tastenkappen und ihr Schein wird von einer Aluminium-Platte zurückgeworfen. Im Endeffekt trifft die Optik der weißen Variante voll ins Schwarze.

Bei QWERTZ-Layout nur mit Brown-Switches

Unter den Tastenkappen sitzen die hauseigenen mechanischen GX-Schalter als blaue, rote oder braune Varianten. In unserem Testmodell sind die braunen Schalter mit taktilem Auslösepunkt und stärkerem Tastenwiderstand verbaut, auf denen es sich beim Schreiben und Spielen sehr angenehm und präzise tippt. Die finale Entscheidung bei der Wahl zwischen den drei Schaltermodellen sollte vor dem Kauf feststehen, denn anders als bei vielen aktuellen Konkurrenzmodellen lassen sich die Schalter hier nachträglich nicht per Hotswap austauschen.

Allein dieser Umstand ist bei satten 230 Euro schon ärgerlich genug, doch hinzukommt, dass das deutsche QWERTZ-Layout zum aktuellen Zeitpunkt ausschließlich mit braunen, taktilen Schaltern erhältlich ist. Wer mit dieser Schaltcharakteristik nicht warm wird, kann sie nicht einmal durch bevorzugte Alternativen ersetzen.

Optik und Features sind an das bisherige Pro-X-Modell angelehnt, neu ist allerdings – wie bereits erwähnt – auch die Option zur kabellosen Verbindung. Hierzu stehen sowohl Bluetooth als auch 2,4-GHz-Funk per Lightspeed-Adapter zur Wahl. Bei Nichtbenutzung versetzt sich die Tastatur automatisch in einen (anpassbaren) Energiesparmodus. Zum Laden kommt ein USB-C-Anschluss zum Einsatz.

Maus und Tastatur kabellos über einen Dongle verbinden

Sehr praktisch ist die Möglichkeit, zwei Logitech-Geräte über einen Lightspeed-Dongle zu verbinden. Im Falle der hier getesteten G Pro X Superlight 2 muss dann aber auf 2.000-Hz-Polling verzichtet werden, was für E-Sportler*innen womöglich keine Option ist. Der Maus-Dongle kann andersherum leider nicht zum Verbinden zweier Geräte genutzt werden.

Der Lieferumfang umfasst ein hochwertiges Transport-Case samt Dongle-Halterung, dieser kann alternativ in einem eigenen Schubfach an der Tastaturrückseite befestigt werden. Ebenfalls enthalten ist ein Adapter für Dongle und USB-Kabel.

Unterm Strich ist die Logitech G Pro X TKL Lightspeed eine solide Gaming-Tastatur im hochwertigen Design. Mit einer UVP von 229 Euro orientiert sich Logitech am Oberklasse-Preis von kabellosen Modellen, zieht in diesem Produktsegment jedoch vor Konkurrenz wie der ROG Strix Scope II 96 Wireless (Test) den Kürzeren. Für 40 Euro weniger hat die ROG-Tastatur vorgeschmierte, gedämmte sowie vor allem austauschbare Schalter, eine Handballenauflage und trotz ähnlicher Abmessungen sogar einen clever platzierten Zehnerblock.

Pro

  • Design und Beleuchtung
  • Schneller Wechsel zwischen Funk- und Bluetooth-Verbindung
  • Intuitive Medientasten inkl. Lautstärkerad
  • Maus und Tastatur per Dongle verbinden

Contra

  • hoher Preis
  • Schalter nicht austauschbar
  • DE-Layout nur mit taktilen Schaltern (Braun) erhältlich

Logitech G Pro X Superlight 2: Wird die ultraleichte Gaming-Maus noch schneller?

Die Logitech G Pro X Superlight 2 setzt auf ein weitestgehend identisches Design zu ihrem Vorgänger (Test), was erst einmal nichts Schlechtes sein muss. Denn die erste Superlight-Maus von Logitech gehörte seinerzeit mit 60 Gramm zu den leichtesten Modellen am Markt und war aufgrund ihrer simplen Form sehr bequem zu handhaben. Der Nachfolger unterbietet dieses Gewicht um wenige Gramm, zieht gegenüber Konkurrenten inzwischen aber den Kürzeren: Razer beispielsweise kann Logitech mit seiner sündhaft teuren Viper Mini Signature Edition deutlich den Rang ablaufen, die High-End-Maus mit 8-kHz-Polling und Magnesium-Gehäuse wiegt gerade einmal 49 Gramm.

Zum Erbe der Superlight-Maus gehören Details wie ein leicht hervorstehendes, gummiertes Mausrad, wabbelige Daumentasten, die für eine Profi-Maus etwas schneller auslösen könnten, und große PTFE-Gleitfüße an der Unterseite. Die Form letzterer wurde minimal angepasst, einen Vor- oder Nachteil dieser Änderungen können wir jedoch nicht feststellen.

Im Innern gibt es einige für den Laien eher unscheinbare Unterschiede, die erst ab einer gewissen Anspruchshaltung der Nutzer*innen ins Gewicht fallen: Mit dem neuen Hero-2-Sensor erhöht sich die Auflösung von 25.000 DPI auf 32.000 DPI, zudem soll die Leistung des Sensors auch beim Anheben oder Anwinkeln der Maus verbessert worden sein. Die Lift-Off-Distanz kann nun für jede DPI-Stufe individuell angepasst werden, außerdem können für Bewegungen auf der X- und Y-Achse unterschiedliche Auflösungen festgelegt werden.

Logitech G Hub Software für G Pro X Superlight 2 Maus

Die Polling-Rate liegt mit 2.000 Hertz über dem Standard, auch hier wird Logitechs neueste Pro-Gamer-Maus jedoch von Konkurrenten wie der Razer Viper 8kHz mit 8.000-Hz-Polling abgehängt. Gelegenheitsspielerinnen werden von dem Unterschied nichts merken, doch in Kombination mit einem leistungsstarken Gaming-PC und einer hohen Monitor-Bildwiederholrate können insbesondere E-Sportler*innen in reaktionsschnellen Shootern von höheren Abtastraten profitieren.

Optisch-mechanische Schalter vermeiden ungewollte Doppelklicks

Bei einer dualen Verbindung über den Dongle der G Pro X TKL Lightspeed-Tastatur stehen nur 1.000 Hz zur Verfügung. Der Lightning-Transmitter der Maus hingegen lässt sich nicht zum Verbinden einer Tastatur verwenden. Im Spiel punktet die Superlight 2 mit nicht spürbaren Latenzen, zudem sitzen unter den Maustasten neue optisch-mechanische “Lightforce”-Schalter. Diese kamen bereits im letzten Jahr in der G502 X zum Einsatz und reduzieren durch ihre optische Signalerkennung versehentliche Doppelklicks. Der optische Teil wird nur bei Benutzung aktiviert, um den Akkuverbrauch zu minimieren. In der Software kann die Sensornutzung auf hybrid oder rein optisch eingestellt werden.

Die Akkulaufzeit fällt mit bis zu 95 Stunden besonders großzügig aus, zumindest wenn man mit 1.000-Hz-Polling spielt. Mit der 2-kHz-Option halbiert sich die Laufzeit nahezu. Optional kann die Maus kabellos über das separat erhältliche Powerplay-Mauspad geladen werden, ansonsten kommt nun das längst überfällige USB-C-Kabel zum Einsatz.

Der Preis wurde von 160 Euro (UVP) des Vorgängers nur geringfügig auf 169 Euro erhöht und hierfür bietet Logitech nach wie vor einiges. In puncto Gewicht und Abtastrate – zwei für Profis nicht unwesentliche Faktoren – hängt die Superlight 2 inzwischen jedoch etwas hinterher. Zumal der Vorgänger mit sehr ähnlichen Features inzwischen schon für unter 100 Euro zu haben ist.

Pro

  • Anpassungsmöglichkeiten für neuen Sensor
  • 2.000-Hz-Polling
  • angenehme Form
  • lange Akkulaufzeit bei 1.000 Hz Abtastrate
  • optisch-mechanische Tastenschalter

Contra

  • schwammige Daumentasten

Logitech G Pro X 2 Lightspeed: Gaming-Headset mit Graphen-Treibern

Das G Pro X 2 Gaming-Headset hatte Logitech bereits im Mai vorgestellt. Ebenfalls in Schwarz, Weiß und Rosa erhältlich, passt das schlichte Headset nicht nur optisch hervorragend zum Peripherie-Set. Denn die drei Geräte lassen sich über die G-Hub-Software verwalten, einzelne Funktionen lassen sich sogar über Tastenbelegungen der anderen Geräte steuern.

Im Vergleich zum Vorgänger G Pro X Wireless (Test) fallen auch hier kaum optische Unterschiede auf. Erfreulich ist der fast identische Lieferumfang, zu dem auch eine Stofftasche und Ersatz-Ohrpolster mit weichem Velours-Bezug gehören. Egal ob Velours oder Kunstleder, das G Pro X 2 liegt in jedem Fall ausgesprochen komfortabel auf, zudem ist das Headset mit 345 Gramm relativ leicht. Zum Abnehmen können die Ohrmuscheln gedreht und bequem um den Hals getragen werden.

Bedienelemente sind allesamt an der linken Ohrmuschel zu finden, darunter ein Lautstärkerad, eine Stummschalttaste für das abnehmbare Mikrofon, der Ein/Aus-Schalter, eine Bluetooth-Taste sowie ein USB-C-Ladeeingang. An der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein zweiter Klinkeneingang für AUX-Verbindungen.

Kabellos wird das Headset per Bluetooth oder Lightspeed-Dongle verbunden, der Modus ist per Knopf am Headset wechselbar. Eine simultane Wiedergabe zweier Wireless-Quellen ist trotz des 270 Euro hohen Preises leider nicht drin – immerhin lässt sich eine zweite Quelle via 3,5-mm-Klinkenkabel an den verbundenen Dongle schließen.

Die Akkulaufzeit beträgt bis zu 50 Stunden, was deutlich länger als die knapp 20 Stunden des Vorgängers sind. Über größere Entfernungen bleibt das Signal stabil, es sei denn, es liegen Wände zwischen Headset und Transmitter. Wer also beim Musikhören etwa eine Spülmaschine beladen möchte, sollte dies per Bluetooth tun.

Das alte Lied: Starker Klang, schwaches Mikro

Der Klang ist wenig ausgeglichen, kann daher jedoch im Spiel mit knackigen Bässen punkten. Ingame-Sounds und -Dialoge werden atmosphärisch wiedergegeben, Audiodetails wie Schritte, entfernte Stimmen oder Schüsse lassen sich sehr präzise orten. Zum Hören mancher Musikgenres müsste man die Bässe dagegen vielleicht im Equalizer ein wenig zähmen. In der Software stehen hierzu einige Voreinstellungen zur Auswahl, alternativ können von anderen Nutzer*innen erstellte EQ-Settings heruntergeladen werden.

Einen durchwachsenen Eindruck hinterlässt leider erneut das Mikrofon, bei dem es keine nennenswerten Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger zu geben scheint. Erneut bietet die Blue-Voice-Technologie der Software umfangreiche Einstellungen und vorgegebene sowie selbst gespeicherte Profile. Es können zudem diverse Optimierungen zur Signalbereinigung vorgenommen, ein Hochpassfilter zugeschaltet und ein Dreiband-Equalizer für Feintuning genutzt werden.

Logitech G Pro X 2

Audeze Maxwell Wireless (ohne Rauschunterdrückung)

JBL Quantum 910 Wireless

Logitech G535 Lightspeed

Auch nach ausgiebigem Herumspielen in den verschiedenen Optionen bleibt das Ergebnis trotzdem allenfalls mittelmäßig und ersetzt kein vollwertiges Standmikrofon. Immerhin lassen sich wieder diverse Stimm-Effekte aktivieren, mit denen wir klingen wie ein Dämon, Roboter oder als hätten wir Helium eingeatmet.

Während Klangqualität und Tragekomfort durchaus dem hohen Preis gerecht werden, sind die mangelhafte Mikrofonqualität und die fehlende Option zur gleichzeitigen Wiedergabe per Bluetooth und Funk Kritikpunkte, die wir bei einer UVP von 269 Euro nur schwer tolerieren können. Wer auf simultane Wireless-Wiedergabe verzichten kann und ein ordentliches Standmikrofon verwendet, erhält mit dem G Pro X 2 dennoch ein gutes, wenn auch teures, Wireless-Gaming-Headset.

Pro

  • simultane Wiedergabe per Funk-Transmitter und AUX-Kabel
  • tolle Klangqualität für Gaming
  • DTS-Surround-Optionen
  • Viele Anpassungsmöglichkeiten für Mikrofon und Klang

Contra

  • keine simultane Wireless-Wiedergabe
  • schwaches Mikrofon
  • hoher Preis
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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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