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Oppo Find X7 Ultra im Kurztest: Mehr Kamera als Smartphone?

Gleich vier 50 MP Sensoren mit doppeltem Tele!
Oppo Find X7 Ultra vor grünen Farnpflanzen.

Oppo stattet sein Find X7 Ultra nicht nur mit der neusten Technik aus, sondern spendiert dem Top-Smartphone auch eine sehr vielseitige Kamera mit vier 50 Megapixel Sensoren, großem 1 Zoll Hauptsensor und einer äquivalenten Brennweite von 14 bis 270 Millimeter. Doch was bedeutet das? Und können Samsung, Xiaomi & Co. deswegen einpacken? Wir haben das Kamera-Handy für euch ausprobiert.

Obwohl Oppo seine Rückkehr auf den deutschen Markt bereits angekündigt hat, ist das aktuelle Topmodell Find X7 Ultra hierzulande leider noch nicht verfügbar – und daher nur über Umwege oder einen Import aus dem Ausland erhältlich. Ob es noch zu einem Marktstart kommt, ist ungewiss. Einen Europreis gibt es daher auch nicht, umgerechnet kostet das Ultra-Modell knapp 900 Euro.

Design & Display

Da besonders die Kamera im Fokus steht, hat sich Oppo beim Find X7 Ultra für einen edlen Dual-Tone-Look entschieden. Wie bei einer echten Kamera, ist der untere Teil mit Kunstleder bezogen, während der obere Bereich aus Gorilla Glass besteht. Vor allem die braune Variante sorgt damit für einen dezenten Vintage-Look, doch auch das blaue sowie schwarze Modell können sich meiner Meinung nach sehen lassen.

Durch die abgerundeten Seiten und das griffige Kunstleder liegt das Smartphone sehr angenehm in der Hand. Trotz der riesigen Kamerabehausung ist das Handy dabei nicht allzu kopflastig. Zwar wird euer Finger immer wieder mal mit dem kreisrunden Element in Berührung kommen, doch der „Bump“ sorgt tatsächlich für einen besseren Halt des Geräts in eurer Hand – es hängt sozusagen an eurem Finger.

Mit an Bord: Der Alert-Slider!

Allgemein macht das Smartphone einen sehr wertigen Eindruck und ist sogar mit IP68 gegen Wasser geschützt. Eine Besonderheit findet sich darüber hinaus noch auf der linken Rahmenseite: ein Alert-Slider. Wie auch bei OnePlus-Smartphones hat Oppo einen kleinen Schieberegler integriert, mit dem ihr das Smartphone fix laut und leise stellen könnt.

Oppo Find X7 Ultra mit aktivem Display vor grünen Pflanzen im Hintergrund.

Auf der Front verbaut Oppo ein 6,82 Zoll OLED mit adaptiven 120 Hz (LTPO), knackiger 1.440p-Auflösung und bis zu 4.500 nits Helligkeit. Die Seiten sind etwas gebogen, was heutzutage nur noch ein paar Hersteller zu umsetzen (z.B. OnePlus 12 und Motorola Edge 50 Serie). Das mag Geschmackssache sein, sorgt aber dafür, dass die seitlichen Ränder etwas dünner erscheinen. Zum Entsperren steht ein optischer Fingerabdrucksensor unter dem Display zur Verfügung, der präzise und schnell arbeitet.

Leistung & Akku

Unter der Haube setzt das Oppo Find X7 Ultra auf einen Snapdragon 8 Gen 3 in Kombination mit 12/16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256/512 Gigabyte internem Speicher. Das sorgt für eine Topleistung, sowohl im Alltag als auch bei grafikintensiven Spielen. Color OS 14, die Oppo-Benutzeroberfläche auf Basis von Android 14, lässt sich so sehr flott bedienen.

Da es allerdings kein globales Modell vom Find X7 Ultra gibt, steht auch nur eine begrenzte Sprachauswahl zur Verfügung – und Deutsch gehört leider nicht dazu. Man muss sich also mit der englischen Sprache anfreunden, die zum Teil nicht zu 100% verwendet wird. Das heißt: Einige Bezeichnungen oder Beschreibungen sind immer noch chinesisch.

Angetrieben wird das Smartphone von einem 5.000 mAh Akku, der sich kabelgebunden mit bis zu 100 Watt und kabellos mit bis zu 50 Watt laden lässt. Wie schon beim Find X5 Pro (Test) könnt ihr euer Smartphone also am Morgen gemütlich mit frischer Energie versorgen, während ihr im Bad seid und frühstückt, denn ein Ladevorgang benötigt knapp 30 Minuten.

Darüber hinaus verfügt das Find X7 Ultra über Bluetooth 5.4, Wi-Fi 7 sowie NFC und Dual-SIM. Auf der Unterseite sitzt ein flotter USB-C 3.2 Anschluss, der von einem der beiden Stereo-Lautsprecher begleitet wird.

Kamera

Was natürlich direkt ins Auge fällt, ist das massive Kameramodul, welches 0,5 Zentimeter aus der Rückseite herausragt. Meinen Geschmack trifft es voll und ganz, denn im Vergleich zum Xiaomi 14 Ultra betont Oppo die einzelnen Linsen stärker und hebt das runde Gehäuse mit Hasselblad Logo, geriffeltem Rand, orangefarbenem Akzentpunkt und konzentrischem Schimmereffekt deutlicher hervor.

Oppo Find X7 Ultra Kamera

Sensoren & Linsen im Überblick:

Die vier Kameras bieten eine äquivalente Brennweite von 14 bis 270 mm (bis zu 120x Zoom), wobei rein optisch maximal bis 6x vergrößert werden kann. Dazu kommt eine Farbkalibrierung vom schwedischen Kameraspezialisten Hasselblad, der auch ein paar Farbfilter und den Xpan-Modus auf das Smartphone bringt. Für Selfies steht eine 32 Megapixel Frontkamera (f/2.4) mit Autofokus zur Verfügung.

Eindruck mit Beispielfotos

Hinweis: Die Fotos wurden auf max. 2.500 px reduziert und können daher teilweise etwas „pixeliger“ aussehen, als sie eigentlich sind.

Die Hauptkamera kann besonders mit ihrem schönen Bokeh hervorstechen, welches den Fotos einen sehr hochwertigen Look verleiht. Trotz großem Sensor ist der Schärfebereich nicht zu eng, wodurch alles Wichtige im Fokus liegt. Apropos: Der Autofokus arbeitet sehr flott und präzise, ohne dabei zu hektisch zu agieren.

Hauptkamera

Gegenüber anderen Smartphones, egal in welcher Preisklasse, kann das Find X7 Ultra das Spielt aus Licht und Schatten wunderbar einfangen. Dadurch wird die Stimmung so realitätsnah wie möglich fotografiert, wodurch dunkle Bereiche gern mal etwas dunkler bleiben – wie bei einer richtigen Kamera eben. Auch die recht kontrastreiche Darstellung sorgt dafür. Doch für meinen Geschmack sind einige Bilder etwas zu dunkel geraten.

Tipp: In den Einstellungen könnt ihr verschiedene Brennweiten auswählen und auch einen Standard für die Hauptkamera wählen (darunter auch 1,5x alias 35 mm – für viele DIE Brennweite)

Eine starke HDR-Nachbearbeitung wie bei Samsung oder Apple gibt es also nicht, dennoch bieten die Bilder einen guten Dynamikumfang. Auch die natürliche Farbgebung gefällt mir persönlich sehr gut und erinnert mich etwas an meine Fuji X100V. Farben sind nicht so übersättigt, kommen aber dennoch gut zur Geltung.

Ultraweitwinkel

Auch die Ultraweitwinkelkamera kann mit einer guten Qualität punkten und bietet dabei sogar eine farbliche Abstimmung zur Hauptkamera. Dazu gibt es kaum Verzerrungen oder unscharfe Randbereiche. Und: Diese Linse wird für den Makromodus genutzt, der die kleine Welt durch einen 2-fachen Digital-Zoom ganz groß werden lässt. Die Qualität ist in Ordnung, aber nicht grandios – da würde ich euch eher die beiden Telefotolinsen empfehlen.

Mein Highlight: Telemakro!

Denn sowohl die 3,2-fache als auch 6-fache optische Vergrößerung der beiden Telefotokameras lassen sich perfekt für Insekten oder Blüten nutzen. Durch eine Naheinstellgrenze von bis zu 25 cm bzw. 35 cm lassen sich zum Beispiel Bienen beim Blütenstaubsammeln fotografieren. Die hohe Sensorauflösung und Tele-Optik sorgen dabei für ein ausgesprochen tolles Ergebnis – oder was sagt ihr?

Durch das Tele-Duo habt ihr übrigens vom Hauptsensor bis zu 10-fachen Vergrößerung eine hohe „lückenlose“ Qualität. Auch die 30-fache Digital-Vergrößerung ist brauchbar, verliert aber schnell an Kontrast. Maximal ist ein 120-facher Zoom möglich, dessen Qualität besser als gedacht, aber erwartungsgemäß nicht ganz detailreich ausfällt.

Von Ultraweitwinkel bis 120x Zoom

Nachtfotos

Bei Nacht sorgt das Find X7 Ultra wieder für eher natürliche Fotos, die nicht stark aufgehellt sind und die Situation so einfangen, wie ihr sie mit den Augen sehen würdet. Das heißt: Vor allem Beleuchtungen, entweder an Gebäuden oder in Form einer Laterne, werden stimmungsvoll aufgenommen. Kaum beleuchtete Gebäude werden hingegen etwas trist dargestellt.

Die Qualität ist deswegen aber nicht schlechter als bei einem Samsung Galaxy S24 Ultra (Test). Oppo hat sich einfach nur für einen anderen Stil entschieden, denn die Fotos sind scharf und rauscharm. Für Wunder kann aber auch das Find X7 Ultra nicht sorgen: Wo kein Licht ist, íst das Bildrauschen nicht weit entfernt.

Starke Videoqualität

Durch die vier Linsen seid ihr auch beim Filmen sehr flexibel. Die Videoqualität ist auf einem sehr hohen Niveau und bietet eine geschmeidige Stabilisierung, insbesondere bei der Hauptkamera. Auch die Farbgebung ist, wie schon bei Fotos, recht natürlich eingestellt. Dazu könnt ihr in 4K 60 FPS mit HDR und Dolby Vision aufzeichnen – das ist schon stark. Nur in 8K kann das Smartphone nicht filmen, falls euch das wichtig ist (und ihr eure Videos unbedingt in 10 Jahren noch ansehen möchtet).

Selfies mit Luft nach oben

Die Frontkamera kann ebenso mit einer ordentlichen, aber nicht perfekten Qualität punkten. Durch den Autofokus ist das Gesicht zwar stets scharf, so wirklich „knackig“ wirken die Selfies aber nicht – hier ist definitiv noch Potenzial vorhanden. Wirklich stark ist allerdings der Portraitmodus, denn hier kann das Smartphone eine nahezu perfekte Abgrenzung zum unscharfen Hintergrund ziehen.

Spezialmodi

Darüber hinaus hat das Find X7 Ultra mit dem Xpan-Modus eine spannende Zusatzperspektive. Hasselblad-typisch nimmt die Hauptkamera dabei ein Foto im extrem breiten Panorama-Format mit 7.872 x 2.912 Pixel auf – wahlweise monochrom.

Oppo Find X7 Ultra Smartphone Kamera Xpan
Xpan Monochrom

Wer möchte, kann sich natürlich auch noch im Pro-Modus mit manuellen Einstellungen und RAW-Format austoben oder den Kino-Modus mit 21:9-Format und verstärkter Software-Stabilisierung ausprobieren.

Fazit

Das Oppo Find X7 Ultra gehört definitiv zu den besten Smartphones des Jahres. Es bietet ein hochwertiges Design, ein super Display mit knackiger Auflösung sowie eine hohe Leistung mitsamt viel Speicher. Besonders im Fokus steht natürlich die Quad-Kamera mit ihren vier 50 Megapixel Sensoren – und was soll ich sagen: Es macht außerordentlich Spaß, damit zu fotografieren.

Meinung: Wer nicht einfach nur Schnappschüsse im Alltag macht, sondern sich auch mal mit manuellen Einstellungen, einer besonderen Bildkomposition oder dem Spiel aus Licht und Schatten beschäftigen will, ist beim Oppo Find X7 Ultra genau richtig.

Leonardo Ziaja

Allerdings ist das Smartphone hierzulande nur über einen Import erhältlich und lässt sich dann leider auch nur mit englischer, französischer oder chinesischer Systemsprache nutzen. Zudem ist der Kamerabuckel beim Nutzen im Alltag nicht immer angenehm. Sofern ihr dem Oppo-Flaggschiff dennoch den Zuschlag geben möchtet, müsst ihr aktuell etwa 900 Euro ausgeben. Für das gebotene Gesamtpaket ein mehr als fairer Preis.

Pro

  • hochwertiges Design
  • exzellente Kamera bei Tag und Nacht
  • super Display
  • gegen Wasser geschützt (IP68)
  • hohe Leistung und viel Speicher
  • lädt sehr schnell auf

Contra

  • nur in Englisch, Französisch oder Chinesisch nutzbar
  • Kamerabuckel könnte stören
  • (nur über Import erhältlich)

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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