Test: JBL Xtreme 3

Dritte Generation des Super-Speakers im Test
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Der JBL Xtreme 3 unterscheidet sich in optischen und technischen Gesichtspunkten kaum vom Vorgänger, hat aber endlich USB-C und Bluetooth 5.1 mit an Bord. Reicht das für ein Upgrade? Wir haben den mächtigen Bluetooth-Lautsprecher getestet, ihn gegen den Vorgänger antreten lassen und verraten, was die dritte Generation besser machen soll.

Übersicht

Der 2015 erschienene JBL Xtreme geht in die dritte Phase, doch optisch gleichen sich alle drei Generationen bis auf wenige Details wie ein Ei dem anderen. Neu sind vor allem die jeweils aktuellen Bluetooth-Versionen und gegebenenfalls moderne Schnittstellen. „Never change a running system“ denkt sich JBL offenbar und belässt das Grundkonzept der Xtreme-Serie seit nunmehr fünf Jahren unangetastet: Ordentliche Lautstärke, gute Klangqualität und das ganze auch noch für unterwegs – mit integrierter Powerbank, Tragegurt und Spritzwasserschutz eignet sich kein JBL-Lautsprecher mehr für die musikalische Untermalung des Camping- oder Strandurlaubs.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Machen wir’s kurz: Der JBL Xtreme 3* greift erneut auf die klassische Pillenform zurück und macht optisch auch sonst nur wenig anders als seine Vorgänger. Ringsum ist die Mantelfläche des Speakers mit einem dichten, hochwertigen Stoffmesh bedeckt, an den Enden sitzen große, schwingende Passivmembranen.

Neu ist die Gestaltung des großen JBL-Logos, das den Xtreme 3 mit dezent-orangen Rändern tatsächlich optisch deutlich aufwertet. Die neuen, dicken Gummi-Stoßdämpfer an den Seiten sind womöglich Geschmackssache, machen jedoch ebenfalls einen hochwertigen Eindruck. Anstelle von zwei seitlichen Standfüßen steht der Xtreme 3 nun auf einer mittig gelegenen Gummifläche, wodurch er auch auf kleineren Untergründen Halt findet.

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Ein Großteil aller Neuerung auf einem Bild: JBL-Logo, Akkustandanzeige und Gummi-Standfuß

Eine schicke Designänderung betrifft die Akkustandanzeige: Wo zuvor vier einzelne LEDs waren, hält nun die längliche LED-Leiste Einzug, die wir bereits von anderen aktuellen JBL-Modellen kennen. Wirklich aussagekräftige Informationen zur verbleibenden Wiedergabedauer liefert diese jedoch nicht. Der Hersteller gibt eine Akkulaufzeit von 15 Stunden, das hängt am Ende des Tages natürlich vom eigenen Nutzungsverhalten ab.

JBL-Xtreme2-9Schon der Xtreme 2 kam mit einem praktischen Flaschenöffner am Gurt

Der dritte Xtreme-Ableger wirkt wieder sehr robust und wird vermutlich auch den einen oder anderen Sturz aus der Hand überleben. Um derlei Missgeschicke zu vermeiden, kann er erneut an zwei Metallösen aufgehängt werden. Mit dem im Lieferumfang enthaltenen Tragegurt schwingen wir uns den Lautsprecher einfach um die Schulter und können unseren Freunden Dank Flaschenöffner sogar das Bier aufmachen. Selbst dieser Tragegurt hat einen ordentlichen Qualitätssprung gemacht und wird nun von mehreren optischen Details im JBL-Orange geziert. Gummi-Stopper am Gurt selbst geben zudem besseren Halt beim Transport.

Der Xtreme 3 ist wieder wasser- und staubdicht, die Anschlüsse sind hinter einer wasserdichten Abdeckung verborgen.

Der Gurt unterstreicht die Outdoor-Tauglichkeit des Speakers, der natürlich auch wasserdicht ist. Während JBL für den Vorgänger lediglich einen Schutz gegen Wasser angab, ist der Xtreme 3 nach IP67 vollkommen staubdicht und gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt. Damit dabei die Anschlüsse nicht zu Schaden kommen, liegen diese hinter einer wasserdichten Gummiabdeckung verborgen.

Beim Tragen fällt uns so ganz nebenbei der wohl größte äußerliche Unterschied zum Vorgänger auf. Denn der Xtreme 3 fällt zwar wieder kaum merklich größer aus (298.5 x 136 x 134 mm), wiegt aber dafür nur fast zwei Kilogramm – also rund ein halbes Kilo weniger als der Xtreme 2 (Test)! Ein Grund hierfür ist aus den verfügbaren technischen Daten nicht ersichtlich und wird wohl mit der inneren Bauweise zusammenhängen. Am verbauten Akku wurde zumindest nicht gespart.

Eigenschaften & Klangqualität

Wie im Abschnitt „Übersicht“ versprochen, hat JBL den Xtreme 3 vor allem in technischer Hinsicht auf einen aktuellen Stand gebracht. Endlich bietet der Xtreme 3 auch USB-C, hierüber wird praktischerweise sowohl der Lautsprecher selbst, als auch das Smartphone aufgeladen. Um den 36,3 Wh Akku wieder vollständig aufzuladen, müsst ihr in etwa 2,5h einrechnen. Die „integrierte Powerbank“ kann also wahlweise per USB-A oder USB-C genutzt werden, womit die Lademöglichkeiten unterwegs noch vielseitiger ausfallen. Wie auch schon beim Vorgänger, stehen auch beim aktuellen Modell nur maximal 1A  zum Aufladen von Smartphone, Tablet & Co. zur Verfügung.

JBL-Xtreme-3-vs-Xtreme-3-Lautsprecher-Vergleich-Test-9Es geht also doch: JBL steigt beim dritten Xtreme endlich auf USB-C um

Auch wird nun Bluetooth in der Version 5.1 unterstützt, womit eine deutlich gesteigerte Reichweite und Signalstabilität einhergehen. Auch mit mehreren Wänden zwischen Quelle und Bluetooth-Speaker bleibt die Verbindung störungsfrei.

Das Stichwort „Verbindung“ hat sich für so manchen JBL-Kunden in den vergangenen Jahren jedoch zum großen Ärgernis entwickelt. Angesichts des inzwischen wirklich enormen Lautsprecher-Portfolios ist es im Grunde sehr zu begrüßen, dass mehrere JBL-Speaker verschiedener Bauart miteinander gekoppelt werden können. Doch nach „Connect“ und „Connect+“ sind wir mit „PartyBoost“ inzwischen beim dritten Verbindungsstandard angekommen – die allesamt untereinander nicht kompatibel sind.

Video: Vergleich mit dem Vorgänge JBL Xtreme 2


Party alleine: Der JBL Xtreme 3 lässt sich nur mit PartyBoost-kompatiblen Speakern koppeln

Wenn ihr andere JBL-Produkte besitzt und diese verbinden wollt, solltet ihr also unbedingt darauf achten, dass diese ebenfalls PartyBoost unterstützen. Zum Zeitpunkt dieses Artikels fallen darunter nur wenige Speaker der aktuellen Generation (beispielsweise JBL Flip 5, JBL Pulse 4 oder JBL Boombox 2). Gerade für Besitzer älterer Connect+-Geräte lohnt sich das Upgrade vom Xtreme 2 also nicht.

JBL-Xtreme-3-vs-Xtreme-3-Lautsprecher-Vergleich-Test-12Passen optisch wunderbar zusammen, lassen sich aber nicht koppeln: JBL Xtreme 3, Xtreme 2 und sogar Xtreme 1 verwenden jeweils einen anderen Standard zur Kopplung mehrerer Lautsprecher

Denn auch wer sich vom Xtreme 3 eine drastisch verbesserte Klangqualität erhofft, wird enttäuscht. Was im Großen und Ganzen nichts Schlechtes sein muss, denn der JBL Xtreme 3 klingt fantastisch. Doch das gleiche lässt sich auch über seinen Vorgänger sagen und ein Unterschied ist mit dem bloßen Ohr nur schwer auszumachen.

Beide Lautsprecher liefern außerordentlich guten Klang, der wohl mit zum Besten gehört, was man in dieser Preisklasse erwarten kann. Der Xtreme 3 weiß im direkten Vergleich mit einem Hauch mehr Tiefgang und luftigeren Höhen zu gefallen. Bei mittlerer bis gehobener Lautstärke punkten beide Modelle mit einer sehr dreidimensionalen Raumabbildung.

Sowohl der Xtreme 2 als auch der Xtreme 3 werden ordentlich laut und können problemlos größere Räume und auch Veranstaltungen im Freien bespielen. Der neueste Ableger wird im kabelgebundenen Modus noch einen Hauch lauter, was in der Praxis jedoch kaum Auswirkungen haben dürfte.

Wer etwas kompaktere Bluetooth-Lautsprecher bevorzugt, sollte sich einmal den Vergleichstest zwischen dem JBL Charge 4 und dem JBL Charge 5 (Test) etwas genauer ansehen.

Preisvergleich

Allround-PC Preisvergleich

Fazit

Der JBL Xtreme 3 ist erneut ein ausgezeichneter Bluetooth-Lautsprecher und in diesem Preissegment möglicherweise eine der besten Optionen für tragbare und wetterbeständige Krachmacher. Ein Upgrade von Xtreme 2 auf Xtreme 3 lohnt sich allerdings kaum, vor allem nicht für Besitzer älterer JBL-Produkte. Denn der neue PartyBoost-Standard bietet zwar eine stabilere Kopplung mehrerer Lautsprecher, unterstützt (nach aktuellem Stand) jedoch nur eine Handvoll JBL-Speaker.

Der nahezu identische Sound und Funktionsumfang, sowie die gleich gebliebene UVP von rund 300 Euro (derzeit für ~ 240 Euro* erhältlich) machen deutlich: Der JBL Xtreme 3 soll die Serie nicht neu erfinden, sondern richtet sich mit aktuellen Schnittstellen an Neukunden. Nur wer es bunter mag, ist mit dem Xtreme 2 besser bedient, der Xtreme 3 ist aktuell lediglich in Blau, Schwarz und Tarnmuster-Optik verfügbar. Eine klare Kaufempfehlung zur dritten Generation gibt es dennoch für jene, die noch kein älteres Modell besitzen.

Audio
Allround-PC.com Award
11/2020
JBL Xtreme 3
Empfehlung

Pro

  • robustes Design, staub- und wasserdicht nach IP67
  • hochwertige Verarbeitungsqualität
  • ausdauernder Akku
  • toller Sound
  • verbesserter Tragegurt mit Flaschenöffner
  • Laden per USB-C (Stromversorgung und Powerbank)
  • integrierte Powerbank

Contra

  • PartyBoost nicht mit Connect(+) kompatibel

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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