Test: Fossil Sport – Smartwatch mit Google Wear OS

Fossil Sport Titelbild

Die Fossil Sport wurde bereits vor einigen Monaten vorgestellt und ist nun endlich bei uns in der Redaktion angekommen. Die Smartwatch war eine der ersten Modelle mit dem neuen Qualcomm Snapdragon Wear 3100 Prozessor, der letztes Jahr vorgestellt wurde. Er soll mit einer neuartigen Architektur für deutlich längere Akkulaufzeiten sorgen, Fossil paart dies mit sportlichen Features und einem schicken Design – kann die smarte Uhr überzeugen?

Übersicht

Smartwatches von Fossil gibt es mittlerweile schon in der 5. Generation, die neuen Modelle wurden erst vor kurzem vorgestellt. Die Fossil Sport sticht jedoch etwas aus dem Portfolio heraus und gehört nicht zu den „Fossil Q“-Modellen. Sie wird in zwei unterschiedlichen Größen für Herren und Damen angeboten, zudem stehen mehrere Farben zur Auswahl, darunter beispielsweise rot, hellblau, rosa oder neongelb. Preislich liegt die Fossil Sport bei 279 Euro (UVP), ist mittlerweile jedoch schon etwas günstiger zu bekommen.

Lieferumfang

Design & Ausstattung

Wie auch die anderen Smartwatch-Modelle bei Fossil bietet die Sport ein klassisch rundes Uhren-Design. Auf der Oberseite sitzt ein 1,2″ AMOLED-Display, das per Touch gesteuert werden kann und eine knackig, scharfe Darstellung bietet. Das Gehäuse ist auf der Unterseite aus Nylon gefertigt, die Oberseite besteht aus Aluminium. Die beiden hochwertigen Materialien sollen für ein möglichst geringes Gewicht sorgen, damit sich die Uhr beim Sport nur leicht bemerkbar macht.

Der erste Eindruck: schick, modern und hochwertig verarbeitet

Insgesamt hinterlässt die Smartwatch einen modernen und eleganten Eindruck. Gegenüber anderen Modellen ist sie etwas unauffälliger, ein Stück feiner wirkt da beispielsweise die Skagen Falster 2 (Testbericht). Das Gehäuse misst 43 mm im Durchmesser und besitzt eine Dicke von 12 mm. Die Armbänder sind, je nach Modell, 20 mm oder 22 mm breit und aus Silikon gefertigt. Das sorgt zwar für eine schnellere Schweißbildung darunter, ist aber angenehm zu tragen und leicht zu reinigen. Der Nutzer kann die Bänder jedoch jederzeit austauschen, beispielsweise gegen Milanaise- oder Leder-Bänder.

Bedient wird die Fossil Sport primär durch den Touchscreen, hat jedoch auch eine drehbare Krone und zwei programmierbare Buttons auf der rechten Seite. Der Akku leistet 350 mAh und wird über einen magnetischen Adapter auf der Unterseite geladen. Sehr praktisch ist dabei die Schnell-Ladefunktion, die den Akku innerhalb von 60 Minuten auf 80% bringen kann. Eine volle Ladung dauert ca. 70-80 Minuten. Ein USB-Netzteil ist leider nicht im Lieferumfang enthalten. Wie schon bei der Skagen Falster 2 (Testbericht) ist auch bei der Fossil Sport kein Wireless Charging integriert, so hätte die Smartwatch beispielsweise auf der Rückseite eines Huawei P30 Pro (Testbericht) oder Samsung Galaxy S10+ (Testbericht) laden können.

Wie lange hält der Akku wirklich durch?

Die Akkulaufzeit hängt sehr von der Nutzung ab und kann zwischen ein und zwei Tagen variieren. Darüber hinaus gibt es einen „Supersparmodus“, der bei geringem Akkustand aktiviert wird und die reine Uhrzeit für weitere Stunden oder Tage anzeigen kann. Kurz und knapp: wurden viele Features der Smartwatch genutzt, musste sie abends wieder an die Steckdose. Wurde lediglich die Zeit und einige Benachrichtigungen angezeigt, war auch ein zweiter Tag problemlos möglich. Ein schneller Tipp für etwas mehr Akkulaufzeit: ein dunkles Uhrendesign nutzen, denn damit kann das AMOLED-Display deutlich mehr Energie einsparen.

Mit an Bord: der neue Snapdragon Wear 3100

Im Inneren arbeitet der neue Qualcomm Snapdragon Wear 3100 SoC (News), der speziell für Smartwatches konzipiert wurde. Der Vierkern-Prozessor taktet mit bis zu 1,2 GHz und verfügt über ein zusätzlichen Co-Prozessor. Dieser ist deutlich energiesparender und kann für eine größere Akkulaufzeit sorgen. Hierfür schaltet sich die Uhr bei weniger als 9% Akkukapazität in einen gesonderten Modus. Weitere Features sind integriertes NFC, WLAN sowie GPS, ein Barometer, Licht- & Bewegungssensor und ein Herzfrequenz-Messer. Besonders letzterer ist für sportliche Aktivitäten sehr wichtig und kann zusammen mit dem eigenständigen GPS für sehr genaue Aufzeichnungen sorgen. Mit dem NFC-Chip kann der Nutzer unter anderem Mobile Payment nutzen, beispielsweise mit Google Pay.

Unser Testmodell kommt mit schwarzen Silikon-Armbändern daher, der Nutzer kann diese jedoch jederzeit gegen andere Modelle austauschen.

Die Uhr ist übrigens wasserdicht nach dem 5ATM Standard, einem Badegang, Duschen oder Händewaschen steht also nichts im Wege. Eine schnelle Runde Schwimmen sollte ebenso möglich sein, ein Tauchgang ist jedoch nicht empfehlenswert. Darüber hinaus ist ein Mikrofon integriert, mit dem der Google Assistant genutzt werden kann. Für Anrufe bzw. als Freisprecheinrichtung fehlt leider ein Lautsprecher – den gibt es jedoch jetzt mit den neuen Fossil Q Smartwatches der 5. Generation.

WearOS: Bedienung und Einrichtung

Die Smartwatch wird ganz klassisch über Bluetooth 4.2 (Low Energy) oder WLAN (802.11 b/g/n) verbunden. Fossil gibt dabei eine Kompatibilität ab Android 4.4 und iOS 9.3 an. Als Betriebssystem ist Google Wear OS in der Version 2.8 basierend auf Android 8.1.0 installiert, das aktuelle Update enthält die Sicherheitsfeatures vom 5. Mai 2019. Über die Jahre ist WearOS durchaus zu einem intuitiv bedienbaren System geworden, das besonders mit der drehbaren Krone komfortabel genutzt werden kann.

Drückt der Nutzer auf die Krone, öffnet sich eine Übersicht der installierten Apps. Der Startbildschirm kann neben der Uhrzeit auch kleinere Widgets anzeigen, beispielsweise die Herzfrequenz, aktuelle Schrittanzahl oder den Akkustand. Ein Swipe von links öffnet die „Google Now“-Ansicht, ähnlich wie bei Android-Smartphones. Ein Swipe von rechts zeigt die neuen „Tiles“ an, die angepasst werden können und zum Beispiel das Wetter, eine Übersicht der Herzfrequenz oder eine Stoppuhr anzeigen kann. Mit einem Wisch von oben öffnet sich eine Art Statusleiste, die ähnlich wie beim Smartphone praktische Verknüpfungen beherbergt. Für eine Übersicht der eingegangenen Benachrichtigungen wird von unten nach oben gewischt.

Watchfaces und Mehr in der WearOS-App

Wenn die Uhr verbunden ist, können einige Einstellungen auch in der WearOS-App vorgenommen werden. Neben weiteren Watchfaces kann der Nutzer beispielsweise auch Standard-Apps festlegen oder den Speicherplatz der Uhr abfragen. Die Einrichtung erfolgt ganz simpel mit dem eigenen Google-Konto, die Uhr zieht sich dabei alle wichtigen Daten direkt vom Smartphone. Es wird also kein separates Konto benötigt, alles Wichtige synchronisiert sich über das Google-Konto, darunter zum Beispiel Kontakte oder Fitness-Aktivitäten.

Google WearOS App

Obwohl die Einrichtung eigentlich nicht allzu kompliziert ist, so war die Uhr teilweise etwas überfordert damit. Besonders das Tutorial war nicht flüssig bedienbar und raubte einem den letzten Nerv. Selbst die Einstellungen stürzten ab, wenn nur nach dem neusten Update gesucht wurde. Nach der Installation des aktuellsten System-Updates konnten wir derartige Leistungseinbußen jedoch nicht mehr feststellen. Es gab nur hin und wieder eine kurze „Denksekunde“, bis das System die Anfrage umsetzte.

Fazit

Mit der Fossil Sport versucht der Uhrenhersteller die richtige Balance aus Fitness-Tracker und schicker Uhr zu finden. Das Chassis ist hochwertig verarbeitet und kommt mit einem schicken Design daher. Im Inneren steckt der aktuellste Prozessor aus dem Hause Qualcomm, der für genug Leistung sorgt. Zwar gibt es hier und da kleinere Leistungseinbußen, insgesamt kann die Performance jedoch überzeugen.

Die Bedienung von Google WearOS ist intuitiv gestaltet und leicht verständlich, besonders die drehbare Krone ist ein Pluspunkt. Das AMOLED-Display kann mit knackigen Farben und der guten Auflösung punkten. Die Akkulaufzeit kann als gut bezeichnet werden, allerdings hätten wir uns eine bessere Umsetzung der neuen Prozessorarchitektur mit dem energiesparenden Co-Prozessor gewünscht – das Potenzial ist da! Nichtsdestotrotz sind mindestens 24 Stunden drin, teilweise ist auch ein zweiter Tag möglich. Geladen wird über eine Schnellladetechnik, die den Akku innerhalb von 70-80 Minuten voll auflädt.

Die Fossil Sport liegt preislich bei ca. 210-250 Euro – je nach Ausführung und Farbe. Ein Preis, der angesichts der großen Feature-Palette und guten Verarbeitung durchaus in Ordnung geht. Modelle anderer Hersteller können da nochmal ein gutes Stück teurer sein. Erhältlich ist die Smartwatch übrigens auch bei Amazon.de*.

Pro

  • hochwertige & modernes Design
  • schickes AMOLED-Display
  • WearOS mit vielen Apps und intuitiver Steuerung
  • Puls-Sensor, GPS & NFC
  • Schnell-Ladetechnik
  • austauschbare Armbänder

Contra

  • Akkulaufzeit zu kurz
  • alter Chipsatz verbaut

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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