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Poco F3 vs. X3 Pro Vergleichstest: Ringen um die Preis-Leistungskrone

Neuer Geheimtipp von Poco?

Nach einem eher enttäuschenden F2 Pro könnte sich die Marke Poco mit dem F3 und dem X3 Pro wieder zu einem Geheimtipp mausern. Die Ausstattung beider Modelle deutet auf zwei Preis-Leistungskracher hin, doch bei rund 100 Euro Preisunterschied gilt es herauszufinden, welches der Geräte mehr für euer Geld bietet.

Beim Poco F3 handelt es sich eigentlich um ein Redmi K40, das womöglich wegen des großen Erfolgs der Poco-Marke hierzulande unter neuem Namen vermarktet wird. Das erste „Pocophone“ F1 war 2018 ein echter Geheimtipp, der für damals 360 Euro einen Top-Prozessor, eine solide Kamera und schnelles Laden bot. Umso enttäuschender war das Poco F2 Pro, welches zwar ebenfalls eine gute Ausstattung bot, aber zu einem deutlich höheren Preis verkauft wurde. In Deutschland fiel der Preis zum Verkaufsstart sogar noch höher aus, als zunächst in Pressemitteilungen angekündigt. So war das F2 Pro zwar ein solides Mittelklasse-Gerät, nur eben kein besonders günstiges mehr.

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Die günstigen Preise der dritten Poco-Generation stellen die Weichen für den nächsten Preis-Leistungs-Knaller – bleibt nur die Frage, welches der Geräte mehr fürs Geld bietet. Das Poco F3 ist immer wieder im Angebot, auch die große Speichervariante mit 256GB ist immer wieder für 330€ zu haben – beispielsweise bei MediaMarkt* oder Saturn*.

Design & Verarbeitung

Nebeneinandergelegt sind die beiden Geräte fast identisch, Verwechslungen lassen sich nur durch einen Blick auf die Rückseite vermeiden: Während das X3 Pro erneut auf das runde Kameramodul des X3 NFC oder F2 Pro setzt, werden die Kameralinsen beim Poco F3 vertikal angeordnet. Beide Kameras stehen recht weit aus dem Gehäuse hervor, chronische Pechvögel sollten also über eine entsprechend dicke Hülle zum Schutz der Linsen nachdenken.

Grundlegenden Schutz bringen beide Geräte in Form von Gorilla Glass mit. Das Display des Poco X3 Pro wird von Gorilla Glass 6 geschützt, die Rückseite ist aus Kunststoff. Beim Poco F3 kommt dagegen auf beiden Seiten Gorilla Glass 5 zum Einsatz. Dennoch ist das X3 Pro ein ganzes Stück schwerer, was wohl am größeren Akku liegt.

Trotz Glasrückseite wiegt das Poco F3 weniger als das X3 Pro, weil letzteres einen größeren Akku besitzt

Seitlich befindet sich bei beiden Poco-Geräten rechter Hand eine Lautstärkewippe und eine Power-Taste, die gleichzeitig als Fingerabdrucksensor herhält. Auf der linken Seite befindet sich beim X3 Pro ein Schubfach für die Hybrid Dual SIM, von denen ein Slot für eine Speichererweiterung per microSD-Karte verwendet werden kann. Beim F3 sitzt das Schubfach unten und nimmt nicht nur keine Speicherkarte auf, sondern verdrängt hier auch den Klinkenanschluss. Die Option, Kopfhörer per 3,5-mm-Kabel anzuschließen, besteht nur beim X3 Pro.

Die Verarbeitungsqualität beider Geräte kann überzeugen, wobei das F3 mit seiner schimmernden Glasrückseite und der besseren Tastenhaptik insgesamt ein Stück wertiger daherkommt. Erwähnenswert für jene, die darauf Wert legen, ist zudem der feinere Vibrationsmotor des F3, der mir ohne den Hinweis meines feinmotorischen Kollegen Tim fast entgangen wäre.

Display

Auch nach dem Einschalten wird schnell deutlich, welches der beiden Geräte 100 Euro mehr kostet. Die Rede ist natürlich vom schicken AMOLED-Display des Poco F3, das mit charakteristisch starken Kontrasten sowie knackigen Farben punktet und auch ein stromsparendes Always-On-Display ermöglicht. In allen anderen Belangen sind die Bildschirme von F3 und X3 Pro ebenbürtig: 6,67 Zoll, 20:9-Format, Full HD+ Auflösung (2.400 x 1.080 Pixel) und bis zu 120 Hertz – in jedem Fall ordentliche Eckdaten.

Dennoch erscheint das IPS LCD-Display des Poco X3 Pro gerade bei Sonnenlicht im Freien sehr matt, Inhalte sind teilweise schwer abzulesen. Das AMOLED-Display des Poco F3 trifft nicht nur die perfekten Schwarztöne, sondern hängt den IPS-Bildschirm auch bei Helligkeitsmessungen mühelos ab. Mit 100 Prozent APL konnten wir 812 Nits beim Poco F3 messen, mit 20 Prozent APL, also mit einem weiß leuchtenden Bildbereich von 20 Prozent, erreichten wir sogar 951 Nits. Das Poco X3 Pro hingegen erreichte in unserem Test maximal 475 Nits.

Leistung und Software

Neben dem schicken AMOLED-Display mit 120 Hz stellt der starke Prozessor den zweiten dicken Pluspunkt für das Poco F3 dar. Das Smartphone ist zwar preislich im gehobenen Mittelklasse-Segment angesiedelt, wird aber von einem ehemaligen Flaggschiff-SoC angetrieben. Beim Snapdragon 870 handelt es sich um einen Snapdragon 865+ mit gesteigerter Grafikleistung, womit das Poco F3 auch problemlos für Mobile Gaming geeignet ist. Der gleiche Prozessor kommt beispielsweise auch im Black Shark 4 von Xiaomis hauseigener Gaming-Marke zum Einsatz.

Kopf an Kopf: Die Leistung beider Geräte kann sich sehen lassen

Auch das Poco X3 Pro muss sich mit seinem Snapdragon 860 nicht verstecken. Beide SoCs sind im 7-Nanometer-Verfahren gefertigt und liefern bei alltäglichen Anwendungen und aktuellen Spielen ordentlich Leistung. Performance-Unterschiede werden in der Regel erst durch den direkten Vergleich in Benchmark-Ergebnissen deutlich, das 5G-Modem hat der Chip des Poco F3 seinem günstigeren Verwandten allerdings voraus. Wenn ihr mehr über die Prozessoren wissen möchte und wie sie sich im Qualcomm-Portfolio einordnen, kann sich unsere Snapdragon-Übersicht ansehen.

Beide Poco-Smartphones sind mit den gleichen Speicherkonfigurationen erhältlich, entweder 128 GB oder 256 GB schneller UFS-3.1-Gerätespeicher und 6 oder 8 GB Arbeitsspeicher. Auch hier erhält das Poco F3 mit schnellerem LPDDR5-RAM einen Leistungsvorteil gegenüber dem X3 Pro, das LPDDR4X-Arbeitsspeicher verwendet.

Softwareseitig nehmen sich die beiden Pocos nichts, beide laufen mit aktuellem Android 11 und Xiaomis MIUI 12. Poco nutzt hier jedoch ein leicht abgewandeltes Design, welches sich durch leicht veränderte App-Icons äußert. Die Vorteile und praktischen Funktionen von MIUI 12 haben wir euch in einem separaten Beitrag zusammengefasst.

Akku

Der größere und schwerere Akku des Poco X3 Pro mit 5.160 mAh bringt ihm im direkten Vergleich Poco F3 mit 4.520 mAh Akku nur einen marginalen Vorteil ein. Der PCMark Akku-Benchmark, bei dem über einen längeren Zeitraum verschiedene mehr oder weniger leistungsfordernde Anwendungen getestet werden, quittiert dem X3 Pro mit 120 Hz eine Akkulaufzeit von 13 Stunden und 15 Minuten.

Dem Poco F3 geht beim gleichen Test zwar „schon“ nach 12 Stunden und 57 Minuten die Puste aus, doch hier zeigt sich die bessere Effizienz durch das OLED-Display und den etwas sparsameren Prozessor. Trotz 640 mAh weniger kann das Poco F3 immer noch mit einem exzellenten Ergebnis punkten. Natürlich spiegeln diese Ergebnisse nicht unbedingt reale Verhältnisse wider, da das Smartphone für jede Stunde unter Volllast in der Regel noch etliche Stunden im Standby-Modus in der Hosentasche verweilt.

Mit dem beiliegenden 33-Watt-Netzteil werden beide Geräte sehr schnell wieder aufgeladen. In nur 15 Minuten Ladezeit gelangte das Poco F3 von 68 Prozent wieder auf 95 Prozent Akkustand, das X3 Pro immerhin von 55 Prozent auf 69 Prozent. Beide Smartphones lassen sich in etwa einer Stunde wieder vollständig aufladen.

Kamera

Während das Poco X3 Pro erneut eine Quad-Kamera mit 48 MP Hauptsensor, 8 MP Ultraweitwinkelsensor, 2 MP Makrokamera und einem separaten Tiefensensor verwendet, kommen beim Poco F3 „nur“ drei Linsen zum Einsatz. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass das X3 Pro beim Knipsen automatisch die Nase vorn hat – Haupt- und Ultraweitwinkelsensor sind bei beiden Modellen identisch, der Tele-Makrosensor des F3 fällt mit 5 Megapixeln und Autofokus sogar ein wenig potenter aus.

Bei Tageslicht gelingen mit beiden Geräten schöne Aufnahmen mit kräftigen, aber nicht überbetonten Farben. Der AI-Modus steigert die Farbsättigung dafür wie erwartet meist ins Surreale. Bei schlechteren Lichtverhältnissen nimmt die Bildqualität ab, was vor allem an einer fehlenden Bildstabilisierung im Nachtmodus liegt.

F3
X3 Pro
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X3 Pro
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X3 Pro

Bilder wirken im Dämmerlicht trotz ruhiger Hand schnell verrauscht und setzen ein wenig Geduld voraus, dafür stimmen auch hier die Farben. Für die Preisklasse von 250 bis 350 Euro sind die Hauptkameras beider Poco-Modelle durchaus brauchbar. Die Ultraweitwinkelkameras liefern annehmbare Ergebnisse mit zuweilen verrauschten Bildrändern.

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X3 Pro
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Der separate Tiefensensor des X3 Pro entpuppt sich als Marketing-Dreingabe, denn die Portraitaufnahmen fallen bei beiden Modellen fast identisch aus – wenn nicht sogar ein bisschen besser beim F3 da farbtreuer. Die Tiefenschärfe wirkt auf den ersten Blick solide, aber ein zweiter Blick offenbart fehlerhafte Schärfeeffekte an den Kanten, besonders in den Räumen zwischen Arm und Körper.

Die Makroaufnahmen des X3 Pro werden mit geringerer Auflösung geschossen und lassen etwas Schärfe missen. Das F3 schlägt sich hier Dank Tele-Makro etwas besser, liefert aber in vielen Fällen verzerrte Hintergründe. In beiden Fällen sind die Nahaufnahmen also eher eine nette Spielerei, beim F3 bereitet dieses Herumspielen allerdings etwas mehr Freude.

F3
X3 Pro
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X3 Pro

Mit den Frontkameras beider Geräte gelingen gute Selfies mit hohem Detailgrad und knackigen Farben. Durch den größeren Bildwinkel sind Gruppenselfies mit dem F3 deutlich einfacher gemacht. Videos werden mit 30 FPS in bis zu 4K-Auflösung oder mit 60 FPS in 1080p angefertigt. Die Videostabilisierung funktioniert in beiden Fällen gut und liefert ruhige Aufnahmen.

 

Preisvergleich

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Fazit

Für 250 Euro und 350 Euro liefern sowohl das Poco X3 Pro als auch das Poco F3 einiges für ihr Geld. Mit starken Prozessoren, brauchbaren Kameras, langen Akkulaufzeiten, schnellen Displays und hochwertiger Verarbeitung verhelfen die neuesten Poco-Ableger der Serie zu neuem Glanz.

Für 100 Euro Aufpreis bietet das Poco F3 einen besseren AMOLED-Bildschirm, weniger Gewicht, eine dezent bessere Kamera, ein höherwertiges Gehäuse und 5G. Derzeit gibt es das F3 sogar schon für 300 Euro bei Amazon* zu kaufen, weitere Preisfälle sind in Zukunft nicht auszuschließen. Die Vorzüge des X3 Pro beschränken sich – neben dem je nach Angebot nur geringfügig günstigeren Preis – auf Details wie den Klinkenanschluss und die Möglichkeit zur Speichererweiterung via microSD-Karte. Wen diese beiden Faktoren nicht vollends abschrecken, ist also in fast jedem Fall mit dem F3 besser beraten.

ANGEBOT: Das Poco F3 mit 6+128GB Speicher ist heute bei Amazon* für gerade einmal 269,90 Euro inklusive kostenloser Kopfhörer* in Schwarz oder Blau zu bekommen. Im Vergleich zur UVP von 349,90 Euro definitiv ein Schnapper-Deal!

Smartphones
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05/2021
Xiaomi Poco F3
Preis-Leistung

Wie sich das Poco F3 gegen das ähnlich günstige Xiaomi Mi 11 Lite schlägt erfahrt ihr außerdem in folgendem Video. Marcel zieht einen detaillierten Vergleich inklusive Kameracheck:

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg Redakteur

Robin schreibt seit 2014 News und Artikel für Allround-PC und ist hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte zuständig, berichtet aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen. Für unsere Kanäle auf YouTube, TikTok und Instagram schneidet er regelmäßig Videos und ist hin und wieder auch vor der Kamera zu sehen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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