Asus ROG Phone 6 (Pro) im Test: Euer Gaming-Notebook kann einpacken!

Gaming-Smartphone der Superlative?

Mit dem neuen ROG Phone 6 (Pro) möchte Asus die Rangliste nicht nur beim Spielen, sondern auch hinsichtlich Performance und Kühlung anführen. Doch was hat sich im Vergleich zum Vorgänger getan? Und wie gut ist die Leistung wirklich? Wir haben das extravagante Gaming-Smartphone für euch getestet.

Asus bringt das ROG Phone 6 in drei Varianten auf den Markt: Das Basismodell mit 12 + 256 GB startet ab 999 Euro UVP, mehr Speicher mit 16 + 512 GB gibt es für 1.149 Euro UVP und die Pro-Ausführung mit 18 + 512 GB liegt bei 1.299 Euro UVP. Während die beiden Speichervarianten des ROG Phone 6 bereits Anfang August in den Handel kommen, so lässt die Pro-Variante noch bis Ende August auf sich warten. Für unseren Test haben wir das ROG Phone 6 Pro erhalten.

Wie schon bei den vorherigen Verpackungen hat sich Asus auch beim ROG Phone 6 Pro in der Liebe zum Detail verloren. Der weiße Karton enthält nicht nur das Smartphone, sondern auch ein Netzteil, ein schwarz stoffummanteltes USB-C Kabel sowie ein SIM-Werkzeug. Dazu ist auch etwas Papierkram und eine Schutzhülle mit dabei. Die beiliegende Scheckkarte ist für eine AR-Experience beim Einrichten wichtig (doch dazu wollen wir nicht allzu viel verraten ?).

Design: Wuchtig, aber definitiv ein Hingucker

Wenn ihr das ROG Phone 6 Pro dann das erste Mal in die Hand nehmt, fällt direkt das Gewicht von knapp 239 Gramm auf. Damit gehört es definitiv zu den schwersten Smartphones auf dem Markt, ein Galaxy S22 Ultra mit 229 Gramm ist jedoch nicht allzu weit entfernt. Doch in das etwa 10,3 mm dicke „Sandwich“ aus Gorilla Glass 3 hinten, Gorilla Glass Victus vorne und schwarzem Aluminiumrahmen dazwischen bringt Asus auch einiges an Technik unter – doch dazu später mehr.

Auf der Rückseite erwartet euch erneut ein sehr außergewöhnliches Design, mit dem das ROG Phone 6 Pro definitiv aus der Masse heraussticht. Wie auch schon die Verpackung sorgt die schwarz-weiße Farbgebung inklusive diverser Verzierungen für einen gewissen Raumschiff-Look. Doch das ist noch gar nicht mal das Highlight, denn spätestens mit der RGB-Beleuchtung dürfte klar sein: Jap, das ist ein Gaming-Handy.

Während das „normale“ Asus ROG Phone 6 neben dem bunt beleuchteten „Dare To Play“-Schriftzug auch noch ein Asus ROG Logo mit RGB-LEDs besitzt, so wird letzteres beim Pro-Modell gegen ein schmales OLED-Display ausgetauscht. Dort lassen sich über 60 verschiedene Animationen anzeigen, vom ROG-Schriftzug über kleine Tron-Bikes bis hin zum ausgefallenen Ladebalken.

Doppelte USB-Anschlüsse & Stereo-Lautsprecher

Mit an Bord sind erneut zwei USB-C Anschlüsse: 1x USB 2.0 unten + 1x USB 3.1 Gen2 mit Displayausgabe (DisplayPort 1.4 mit 4K@30Hz, 1440p@75Hz oder 1080p@144Hz) seitlich. Ihr könnt das ROG Phone 6 also problemlos an einen Monitor oder Fernseher anstöpseln, um dann auf mehr Displayfläche zocken zu können. Einziger Hinweis: Mit angeschlossenem AeroActive Cooler 6 ist das leider nicht möglich.

Darüber hinaus erwartet euch ein 3,5 mm Klinkenanschluss und ein knackiger X-Achsen Vibrationsmotor im Inneren. Doch der absolute Knaller sind die vollwertigen, lauten und kraftvollen Stereo-Lautsprecher. Asus verbaut gleich zwei 12x16mm-Treiber mit frontseitiger Ausgabe (also nicht unten/oben im Rahmen) und verpasst dem Duo ein Dirac-Tuning. Wir waren schon lange nicht mehr so von Smartphone-Lautsprechern beeindruckt – Hut ab, Asus.

Die Verarbeitung des ROG Phone 6 ist übrigens erstklassig. Mit dem massiven Rahmen hinterlässt das Smartphone einen sehr robusten Eindruck. Dazu gibt es sogar eine IPX4-Zertifizierung, mit dem das Innere (immerhin) gegen Spritzwasser geschützt ist. Eine Displayschutzfolie ist ab Werk aber leider nicht aufgebracht.

Display: Perfekt zum Zocken

Damit wir Spiele auch richtig genießen können, setzt Asus auf ein 6,78 Zoll großes Display mit AMOLED-Technologie. Das Kinn unten und die Stirn oben fallen in Zeiten von nahezu randlosen Displays zwar etwas dicker aus, doch genau dieser Bereich wird beim Zocken im Querformat zum Halten des Smartphones genutzt.

Das OLED-Panel löst in Full-HD+ auf (2.448 x 1.080 Pixel), bietet eine Reaktionszeit von 1 ms und eine Touch-Abtastrate von 720 Hz – was laut Asus einer Latenz von nur 23 ms entspricht. Doch das Highlight ist die extrem hohe Bildwiederholrate von bis zu 165 Hz, was durchaus mehr als bei so manchem Gaming-Monitor sein dürfte. Durch sie werden Inhalte wie Spiele und Videos, aber auch die allgemeine Bedienung des Smartphones deutlich geschmeidiger. In den Einstellungen lässt sich die Aktualisierungsrate entweder Automatisch oder in fünf feste Stufen einstellen (60, 90, 120, 144, 165 Hz).

Die adaptive Einstellung („Automatisch“) könnte jedoch noch etwas Feintuning vertragen. Zwar schaltet sich das Panel bei einigen Apps auf flüssige 120 Hz, doch z.B. bei YouTube wird die Rate auf 60 Hz reguliert. Bei Spielen hingegen, wie z.B. Apex Legends oder Minecraft, schaltet sich das OLED auf 120 Hz. Doch selbst, wenn Always-On-Display aktiviert ist, werden auch hier 120 Hz genutzt – etwas kurios. Ein Software-Update sollte diese Problematik hoffentlich schnell lösen können.

Nicht nur flott, sondern auch ordentlich hell!

Laut Asus soll der Bildschirm eine Spitzenhelligkeit von bis zu 1.200 nits erreichen, die typische Maximalhelligkeit soll 800 nits betragen. Diese Angaben können wir mit unserem Display-Profiler (X-rite i1 Pro) tatsächlich bestätigen: Bei reduziertem Weißanteil (20 % APL) konnten wir bis zu 900 nits erreichen, mit vollem Anteil (100 % APL) waren maximal 715 nits messbar. Das Display wird also ordentlich hell, womit es sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung im Sommer noch gut zocken lässt (ja, ihr solltet ab und an auch mal raus aus eurer Bude ?).

Mal ganz ehrlich: Ein besseres Display in diesem handlichen Format gibt es zum Zocken einfach nicht. Selbst eine Nintendo Switch oder ein Steam Deck können da getrost einpacken. Zum Entsperren verfügt das Asus ROG Phone 6 (Pro) übrigens über einen optischen In-Display-Fingerabdrucksensor, der recht komfortabel platziert ist und das Smartphone vergleichsweise schnell und präzise entsperrt. Alternativ steht auch eine Gesichtserkennung über die Frontkamera zur Verfügung.

Leistung

Das ROG Phone 6 gehört zu den ersten Smartphones mit Snapdragon 8+ Gen 1 SoC. Für das neue Topmodell wechselt Qualcomm von Samsung zu TSMC als Fertiger, was in erster Linie für eine bessere Effizienz sorgen könnte. Der Chip verfügt über acht Kerne und taktet mit bis zu 3,2 GHz, dazu gesellt sich eine Adreno 730 Grafikeinheit für möglichst viele FPS.

Abgerundet wird das Paket von satten 18 Gigabyte RAM und 512 GB internem Speicher, eine Erweiterung per MicroSD-Karte wird allerdings nicht unterstützt. Mit an Bord sind zudem Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2 sowie NFC zum mobilen Bezahlen. Auch Dual-SIM ist mit dem ROG Phone 6 möglich.

Effektive Kühlung mit Peltier-Element

Damit der Chip seine maximale Leistung möglichst lange halten kann, ist eine effektive Kühlung nötig – wie auch beim Zocken am PC. Asus hat sich daher für einige Neuerungen beim Temperaturmanagement entschieden. Die Platine mitsamt Snapdragon-SoC sitzt nun mittig im Gerät, was in Kombination mit zwei getrennten Akkuzellen (links und rechts davon) besonders im Querformat für eine ausgeglichene Gewichtsverteilung sorgt.

Bild: Asus

Der wärmste Punkt des Smartphones liegt dadurch nun mittig, wodurch sich die Wärme besser auf der 30 % vergrößerten Vapor-Chamber verteilen kann. Den Spalt zwischen der gestapelten Platine hat Asus darüber hinaus mit einer auf Bornitrid basierenden Wärmeleitpaste gefüllt, welche die Wärme deutlich besser als die sonst vorhandene Luft übertragen soll.

Wer möchte, kann noch zum neuen AeroActive Cooler 6 greifen, der optional für 89,99 Euro UVP erhältlich ist. Der Kühler passt perfekt zum sonst schon auffälligen Design des ROG Phone 6 und bringt weitere Beleuchtungselemente dazu. Doch im Fokus steht der kleine Lüfter und ein Peltier-Element – ja, richtig gehört. Durch den Einsatz von Strom wird die Smartphone-Rückseite gekühlt und die Wärme über den Mini-Lüfter an die Umgebungsluft abgegeben.

Armoury Crate: Die Leistungszentrale

Das vorinstallierte Android 12, wahlweise mit gaming-inspirierter ROG UI oder minimalistischer Zen UI, lässt sich besonders mit erhöhter Bildrate sehr flott bedienen. Wir konnten keine Mini-Ruckler oder Verzögerungen feststellen. Asus verspricht dem ROG Phone 6 übrigens zwei große OS-Updates und zwei Jahre Sicherheitspatches. Das ist solide, geht aber durchaus besser in dieser Preisklasse. Erfreulich ist allerdings die Anzahl der Bloatware-Apps, die sich vergleichsweise in Grenzen halten. Lediglich drei Meta-Apps (Facebook, Instagram, Messenger) sind vorinstalliert – und lassen sich schnell wieder deinstallieren.

Wie bei Notebooks hat Asus auch dem ROG Phone 6 einige Leistungsmodi in der Amoury Crate App verpasst. Während „Dynamisch“ vor allem für den Alltag gedacht ist und „Ultra-Haltbar“ für eine möglichst lange Akkulaufzeit sorgen soll, so soll der „X-Modus“ die bestmögliche Leistung abrufen. Sobald der AeroActive Cooler 6 angebracht wird, schaltet sich noch der „X-Modus+“ für ein weiteres Leistungsplus frei.

Für den AeroActive Cooler 6 stehen ebenfalls drei Modi zur Verfügung: Kühl (aktiver Lüfter), Frostig (aktives Peltier-Element, aktiver Lüfter), Gefroren (aktives Peltier-Element, maximale Lüfterdrehzahl). In den ersten beiden Modi ist die Lautstärke des Lüfters noch recht angenehm, im Gefroren-Modus erhöht sich der Pegel jedoch stark – im ICE-Ruhebereich der Bahn solltet ihr diesen Modus also eher nicht aktivieren.

Benchmarks

Wir haben das ROG Phone 6 durch einige Benchmarks gejagt und einige Spiele getestet. Bereits im Geekbench 5 zeigt sich die deutliche Leistungssteigerung des Snapdragon 8+ Gen 1 auf Multi-Core-Ebene gegenüber anderen Flaggschiffen. Im Vergleich zum Snapdragon 8 Gen 1 (z.B. im Realme GT 2 Pro) gibt es über 18 % mehr Punkte. Im Single-Core-Test liegt das Leistungsplus immerhin bei knapp über 4 % gegenüber der Non-Plus-Variante.

Viel spannender ist allerdings, wie der Chip bei längeren Spiele-Sessions performt. Hierfür haben wir den 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test angeworfen, der 20 Loops des Benchmarks durchführt und einen guten Eindruck zum Throttling des Snapdragon-SoCs vermittelt.

Im Dynamic-Modus ohne Kühler muss das ROG Phone 6 die Leistung auf 60 % drosseln und arbeitet dabei im Temperaturbereich von 31 bis 42 °C. Das klingt zwar recht drastisch, doch selbst mit der reduzierten Leistung ist das ROG Phone 6 immer noch flott unterwegs. Das Smartphone kann die Wärme gut über die gesamte Rückseite und den Aluminiumrahmen verteilen, ohne dass eure Finger dabei „verbrennen“.

Mit installiertem AeroActive Cooler 6 (Kühl-Modus) im X-Modus+ sinkt die Leistung dann auf nur noch 95,3 %, das Temperaturfenster liegt hier zwischen 32 und 46 °C. Mit angeschlossenem Ladekabel und ausgewähltem Gefroren-Kühlmodus hält das Smartphone sogar 99 % der maximalen Leistung und wird dabei nicht wärmer als 42 °C. Der Kühler kann also schlussendlich dafür sorgen, dass das ROG Phone 6 die beste Performance für einen längeren Zeitraum aufrechterhalten kann.

SoC (Smartphone)3D Mark Wild Life Extreme Stress Test3D Mark Wild Life ExtremePCMark Work 3.0
Snapdragon 8+ Gen 1
(Asus ROG Phone 6 Pro)
min. 2.767 Punkte
max. 2.793 Punkte
2.772 Punkte18.070 Punkte
Snapdragon 8 Gen 1
(Oppo Find X5 Pro)
min. 1.167 Punkte
max. 2.504 Punkte
2.577 Punkte16.982 Punkte
Exynos 2200
(Samsung Galaxy S22 Ultra)
min. 1.139 Punkte
max. 2.028 Punkte
1.942 Punkte14.873 Punkte
Exynos 2100
(Samsung Galaxy S21 Ultra)
min. 1.172 Punkte
max. 1.804 Punkte
1.797 Punkte13.746 Punkte

Ob sich diese derart starke Leistung im Alltag aber wirklich bemerkbar macht, ist natürlich eine andere Geschichte. Fun Fact: Im 3D Mark Sling Shot Extreme Benchmark kam kein Ergebnis zustande, weil die Leistung des Smartphones zu hoch ist – das haben wir bei einem Benchmark bisher auch noch nicht erlebt.

Spiele

Da Benchmarks jedoch nur synthetische Werte für einen reinen Leistungsvergleich sind, haben wir auch einige Games ausprobiert. Selbst in Spielen wie Apex Legends, Call of Duty Mobile oder Minecraft sorgt der Snapdragon-SoC mit maximalen Details für mindestens 60 Bilder pro Sekunde. Nach 30 Minuten Zocken hat sich das System aufgrund der effektiven Kühlung auf maximal 38-40 °C erwärmt, natürlich je nach Spiel.

Minecraft läuft sogar mit 120 FPS (!)

Es macht wirklich Spaß, mit dem ROG Phone 6 zu zocken. Besonders die AirTrigger im Rahmen sind ein praktisches Feature. Durch den AeroActive Cooler 6 kommen nochmal vier weitere Tasten dazu, doch mit größeren Händen ist es dann nicht mehr ganz so komfortabel das Smartphone zu halten – hier braucht ihr definitiv etwas Übung, auch hinsichtlich Fingerkoordination.

Und wenn ihr keine Lust auf Mobile Games habt, dann bieten sich auch Game-Streaming-Dienste wie Xbox Cloud Gaming oder Nvidia GeForce Now an. Sofern eure Spielebibliotheken in Steam, GOG & Co. groß genug sind und einige unterstütze Spiele dabei sind, könnt ihr auch auf dem ROG Phone 6 selbst AAA-Titel wie Cyberpunk 2077 zocken.

Akku & Laden

Die beiden Akkuzellen sorgen für eine Gesamtkapazität von satten 6.000 mAh. Das sorgt im Alltag für eine sehr üppige Laufzeit, natürlich je nach Nutzungsverhalten. Wir haben die Akkulaufzeit des ROG Phone 6 mit dem PC Mark Work 3.0 Battery-Benchmark bei fixierten 300 nits Helligkeit und aktiviertem WLAN + Standort getestet, der bis zu einer Restkapazität von 20 % durchläuft.

Zum Vergleich: Ein Oppo Find X5 Pro mit Snapdragon 8 Gen 1 und 5.000 mAh Akku hielt mit adaptiven 120 Hz für 8 Stunden und 47 Minuten durch. Beim Samsung Galaxy S22 Ultra mit Exynos 2200 SoC lief der Test für 8 Stunden und 44 Minuten. Es scheint, als sei die Plus-Variante des Snapdragon-Topmodels tatsächlich etwas effizienter unterwegs.

Und damit ihr einen Eindruck bekommt, wie lange es sich wirklich mit dem ROG Phone 6 zocken lässt, haben wir Apex Legends für knapp 30 Minuten (ohne Kühler, im X-Modus, 144 Hz) gezockt. Hierbei hat der Akku etwa 10 % verloren, was einer maximalen Spiele-Akkulaufzeit – zumindest in diesem Szenario – von knapp 5 Stunden entspricht.

Schnelles und vor allem smartes Aufladen

Aufgeladen wird das Asus ROG Phone 6 mit maximal 65 Watt, das Netzteil ist im Lieferumfang enthalten, in unter 45 Minuten. Falls es mal etwas schneller gehen soll, sind bereits 50 % nach 15 Minuten wieder im Akku. Solltet ihr unterwegs, z.B. in der Bahn, beim Zocken aufladen, dann empfehlen wir euch das Lade-Limit. Eine auf 90 % oder gar 80 % eingestellte Grenze erhöht die Lebensdauer des Akkus.

Und zum Aufladen über Nacht solltet ihr das geplante Laden nutzen, welches den Akku schonend und passend zum eingestellten Zeitpunkt („Aufwachen“) volllädt. Kabelloses Laden ist mit dem ROG Phone 6 allerdings nicht möglich..

Kamera

Die Kamera steht bei einem Gaming-Smartphones zwar nicht voll im Fokus, doch in diesem Preisbereich darf man durchaus etwas Qualität erwarten. Asus hat dem ROG Phone 6 daher (endlich!) einen neuen Sensor verpasst und den Sony IMX766 mit 50 Megapixel und 1/1,56″ Fläche verbaut. Dazu gesellt sich eine 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera (125° Sichtfeld) sowie eine 5 Megapixel Makrokamera. Auf der Front steht eine 12 MP Selfiekamera zur Verfügung.

Oppo Find X5 Pro
Asus ROG Phone 6

Tatsächlich hinterlässt besonders die Hauptkamera einen soliden Eindruck. Die Fotos sind farblich etwas natürlicher abgestimmt und nicht ganz so übersättigt. Im direkten Vergleich zum Oppo Find X5 Pro, welches den identischen Sensor besitzt, vermisst das ROG Phone 6 jedoch etwas Bildschärfe. Besonders feinere Details könnten da etwas „knackiger“ aufgenommen werden.

Verstecken muss sich das ROG Phone 6 in Sachen Kamera aber keinesfalls, denn auch die Ultraweitwinkelkamera knipst ordentliche Fotos. Hier fällt jedoch ein farblicher Unterschied zum Hauptsensor auf, wie es bei vielen Smartphones oft der Fall ist. Die Makrokamera eignet sich dann wunderbar für Nahaufnahmen, wenn auch die Qualität mit 5 Megapixel nicht ganz so berauschend ist – praktisch ist diese Linse aber allemal. Die Frontkamera sorgt dann schlussendlich für gut abgestimmte und scharfe Selfies, die sich durchaus sehen lassen können.

Fazit

Das Asus ROG Phone 6 (Pro) ist ein beeindruckendes Stück Technik und kann in vielerlei Hinsicht überzeugen. Zwar spricht Asus hier eine recht spezielle Nische an, doch genau diesen Bereich trifft Asus voll auf den Punkt. Auch andere Smartphones sind ähnlich leistungsstark und dazu imstande Spiele flüssig darzustellen, doch Asus geht da noch einen Schritt, wenn nicht sogar ein paar Schritte, weiter.

Nicht nur das Design ist gaming-typisch recht extravagant gestaltet, auch Features wie die durchdachte und effektive Kühlung, die kraftvollen Stereo-Lautsprecher sowie die AirTrigger-Schultertasten im robusten Aluminiumrahmen lassen das ROG Phone 6 hervorstechen. Und dann wäre da auch noch das große OLED-Display mit ultra-flüssigen 165 Hz Bildwiederholrate und guten Helligkeitswerten, da können Steam Deck und Switch getrost einpacken.

Mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 spendiert Asus dem Gaming-Smartphone die derzeit wohl bestmögliche Performance für ein Smartphone. Spiele laufen, sofern unterstützt, problemlos mit mindestens 60 fps und auch im Alltag lässt sich das ROG Phone 6 flott bedienen. Die Akkulaufzeit fällt durch den effizienten Qualcomm SoC und die satte Kapazität von 6.000 mAh zudem sehr gut aus.

Des Weiteren gefällt uns die sehr cleane und mit nur wenig Bloatware gefüllte Benutzeroberfläche sehr gut. Allerdings spendiert Asus dem ROG Phone 6 nur zwei große OS-Updates und zwei Jahres Patches – das geht in diesem Preisbereich besser. Zudem haben wir uns von der Kamera mit neuem Hauptsensor doch etwas mehr Qualität erhofft, hier ist noch Luft nach oben. Wenn Asus diese beiden Contra-Punkte noch angeht, dann wäre selbst das Gaming-Smartphone ein gefährlicher Kontrahent für andere Flaggschiffe von Samsung, Oppo & Co.

Mobile
Allround-PC.com Award
08/2022
Asus ROG Phone 6 (Pro)
Empfehlung

Pro

  • hervorragendes OLED mit 165 Hz
  • auffälliges, einzigartiges Design
  • robuste und wertige Verarbeitung
  • aktuell beste Performance (im Android-Bereich)
  • effektive Kühlung im Inneren
  • beeindruckende Stereo-Lautsprecher
  • sehr gute Akkulaufzeit

Contra

  • Update-Zeitraum ausbaufähig
  • Kamera fehlt Feinschliff
  • kein Wireless Charging
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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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