Qualcomm Snapdragon X Elite soll Apple M3 im Multicore-Benchmarks schlagen

Wie schlägt sich die neue Computing Plattform?

Qualcomm hat mit dem Snapdragon X Elite eine neue Computing-Plattform vorgestellt, bei der erstmals die neuen Oryon CPU-Kerne zum Einsatz kommen. Der SoC soll die Grundlage für künftige Notebooks mit Windows on ARM bilden und eine ordentliche Performance an den Tag legen. Teilweise soll sogar der Apple M2 überboten werden. Nun hat der Hersteller erste offizielle Benchmarks veröffentlicht.

Snapdragon X Elite: Der M2 kann einpacken

Im Geekbench v6.2 ST (Singlethread) erreicht der neue Snapdragon X Elite laut Qualcomm 2.940 Punkte (A) respektive 2.780 Punkte (B). Der Apple M2 erzielt immerhin 2.658 Punkte und wird von der 23-Watt-Konfiguration um knapp 4 Prozent geschlagen. Die Prozessoren von AMD und Intel sind wiederum 3 Prozent (i7-13800H) und 1 Prozent (Ryzen 9 7840HS) langsamer. Im Vergleich zur A-Konfiguration erreicht der M2 etwa 282 Punkte weniger.

Bilder: Qualcomm

Auch im Multicore-Benchmark von Geekbench v6.2 wird der M2 übertrumpft. Qualcomm gibt den Score hier mit 15.130 Punkten (A) und 14.000 Punkte (B) an. Damit unterliegt die 23-Watt-Konfiguration nur knapp dem Intel-Prozessor. Der M2 wird wiederum um etwa 38 Prozent geschlagen.

Bilder: Qualcomm

Des Weiteren wurden einige Cinebench-Tests veröffentlicht, in denen der Snapdragon X Elite einen Singlecore-Score von 132 (A) erreicht. Mit angezogener TDP-Bremse ist die Performance vergleichbar mit der des Apple M2. Im Multicore-Betrieb wird der Apple Chip um 66 Prozent (B) übertrumpft.

Qualcomm Snapdragon X Elite Cinebench Benchmark

Neue Benchmarks: Auch der M3 soll geschlagen werden

Qualcomms PR-Chef Sascha Segan hat gegenüber dem Portal Digital Trends erklärt, dass der kommende Snapdragon Elite X auch den neuen Apple M3 Chip schlagen kann. Demnach soll der Qualcomm Chip im Multicore-Benchmark von Geekbench bis zu 21 Prozent schneller sein. Allerdings ist diese Angabe mit Vorsicht zu genießen, was auch Segan selbst zugibt. Immerhin lässt sich die Performance nur schwer vergleichen, da Apple auf das eigene macOS setzt, während der Qualcomm-Chip für Windows-Systeme bestimmt ist. Es ist außerdem nicht bekannt, mit welchem Leistungsprofil der Benchmark ausgeführt wurde.

Adreno-GPU mit 4,6 TFLOPs

Offenbar soll auch die Adreno-GPU deutlich verbessert worden sein. Die GPU des Snapdragon 8cx Gen 3 kommt auf etwa 3,3 TFLOPs, während der neue Chip 4,6 TFLOPs erreicht. Dies zeigt sich auch im 3DMark Wildlife Extreme, denn hier berechnet die Grafikeinheit in der A-Konfiguration ganze 44,5 FPS. Bei geringerer TDP werden etwa 38,5 FPS auf den Bildschirm gezaubert, womit die Adreno geringfügig langsamer ist als die GPU des Apple M2. Im Aztec Ruins Benchmark liegen beide Chips bei ähnlicher Leistungsaufnahme gleich auf.

Bilder: Qualcomm

Hohe Leistung und hohe Temperaturen?

Wir konnten uns die beiden Referenz-Notebooks live auf dem Launch-Event anschauen. Leider war es jedoch nicht erlaubt, eigenständig Benchmarks auf den Geräten auszuführen, geschweige die Geräte zu berühren. Eine Sache fiel allerdings auf: Beim 80-Watt-Modell musste der Lüfter stark aufdrehen, um die CPU zu kühlen. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die CPU recht warm wird und entsprechend gekühlt werden muss.

Qualcomm Snapdragon X Elite Referenz Notebook

In den letzten Wochen gab es viele Gerüchte rund um die neue Computing Plattform von Qualcomm. Jetzt wurde der Chip offiziell im Rahmen des Snapdragon Summits 2023 auf Hawaii vorgestellt. Allerdings erscheint die Plattform nicht wie zuvor vermutete als „Snapdragon 8cx Gen 4“, sondern unter dem Namen Snapdragon X Elite. Das veränderte Branding soll demnach dafür sorgen, dass sich die Computing-Plattform künftig besser von anderen Snapdragon Produktkategorien abgrenzen kann.

Oryon-CPU feiert Premiere

Der Snapdragon X Elite verfügt über insgesamt 12 Performance-Kerne, die auf der neuen Oryon Architektur von Nuvia basieren. Die Kerne sind in drei Cluster aufgeteilt, wobei jeder Kern regulär mit bis zu 3,8 GHz arbeitet. Im Boost dürfen zwei Kerne sogar mit stolzen 4,3 GHz takten. Deutlich interessanter ist allerdings, wie sich der SoC letztlich gegenüber anderen Chips schlagen kann. Qualcomm hat nun die ersten offiziellen Benchmarks veröffentlicht, die einen ersten Geschmack auf die Performance geben sollen.

Grafik zu CPU und RAM des Snapdragon X Elite
Bild: Qualcomm

Test mit zwei Konfigurationen

Getestet wurde der Prozessor mithilfe von zwei Referenz-Notebooks mit unterschiedlicher TDP. Der SoC darf sich in der A-Konfiguration maximal 80 Watt genehmigen, während Konfiguration-B ein TDP-Limit von 23 Watt aufweist. Vergleichen wurde der Snapdragon X Elite unter anderem mit dem Intel Core i7-13800H (45 W PL1-TDP), dem AMD Ryzen 9 7940HS (35 – 54 W TDP) und dem Apple M2 (22W TDP).

Laut den veröffentlichten Folien wurde der Intel Prozessor mit einem Razer Blade 15 (2023) getestet, während die AMD CPU in einem Asus ROG Zephyrus G14 (2023) verbaut war. Offenbar wurden die beiden Plattformen ohne TDP-Limitation getestet, sodass es sich bei den Werten um Maximalwerte handelt. Trotz allem sollten die folgenden Benchmarks mit Vorsicht betrachtet werden. Die ersten unabhängigen Ergebnisse dürfte es Mitte nächsten Jahres geben. Im Folgenden wollen wir uns auf die Benchmark-Werte der B-Konfiguration fokussieren, da der M2-Chip mit einem ähnlichen TDP-Budget auskommen muss.

Qualcomm Snapdragon X Elite Benchmark Tisch

Snapdragon X Elite Notebooks erst im Sommer 2024

Erste Notebooks mit Snapdragon X Elite Chip werden Mitte 2024 erwartet, die ersten Geräte dürften also auf der computex 2024 ihr Debüt feiern. Alle großen Notebook-Hersteller werden voraussichtlich entsprechende Notebooks auf den Markt bringen, darunter Acer, ASUS, honor, Lenovo, Samsung und Xiaomi. Erwartet werden sowohl leistungsstarke Geräte für kreative Anwender als auch schlanke, lüfterlose Geräte.

Beitrag erstmals veröffentlicht am 30.10.2023

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Marcel Schreiter

...ist Gründer und Chefredakteur von Allround-PC, zudem Fachmann für Social-Media-Marketing und hat sich als Influencer und Blogger in der Tech-Szene einen Namen gemacht. Auch ist er als Moderator vor der Kamera zu sehen. Reisen ist nicht nur seine Leidenschaft, sondern gehört auch zum Beruf. Einen Großteil seiner Zeit verbringt Marcel in seiner zweiten Wahlheimat Taiwan.

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