Arctic hat mit der Liquid Freezer III die dritte Generation der hauseigenen AiO-Wasserkühlung auf den Markt gebracht. Die neue Kompaktwasserkühlung bricht mit dem Design des Vorgängers und soll mit einigen technischen Raffinessen aufwarten können. Ein besonderes Highlight ist der mitgelieferte Contact Frame für den Sockel LGA 1700, der in dieser Preisklasse ein Novum darstellt. Doch wie schneidet die Liquid Freezer III 360 in der Praxis ab? Wir haben für euch den Test gemacht.
Zum Start mit ordentlichem Rabatt
Bei der Arctic Liquid Freezer III handelt es sich um die neuste AiO-Wasserkühlung des Herstellers. Das neue Modell wird in den Größen 240 mm, 280 mm, 360 mm und 420 mm angeboten und kann sowohl mit als auch ohne Beleuchtung erworben werden. Die RGB-Variante ist außerdem in Weiß oder Schwarz verfügbar.
Wir werden uns im Folgenden mit der Arctic Liquid Freezer III 360 ARGB White beschäftigen. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 136,99 Euro, die Kühllösung wird allerdings schon jetzt deutlich günstiger angeboten. Noch bis zum 20. Mai 2024 könnt ihr die Wasserkühlung im Arctic Onlineshop für 89,04 Euro abstauben. Dieses Angebot ist Teil einer größeren Rabattaktion, mit welcher der 23. Geburtstag des Herstellers gefeiert wird. Folgende Preise werden für die restlichen Modelle aufgerufen:
Modell | UVP | Angebotspreis |
---|---|---|
Liquid Freezer III 240 (Black) | 103,99 Euro | 61,35 Euro |
Liquid Freezer III 280 (Black) | 113,99 Euro | 68,39 Euro |
Liquid Freezer III 360 (Black) | 118,99 Euro | 76,15 Euro |
Liquid Freezer III 420 (Black) | 123,99 Euro | 81,83 Euro |
Liquid Freezer III 240 A-RGB (Black) | 113,99 Euro | 69,53 Euro |
Liquid Freezer III 280 A-RGB (Black) | 123,99 Euro | 81,83 Euro |
Liquid Freezer III 360 A-RGB (Black) | 133,99 Euro | 88,43 Euro |
Liquid Freezer III 420 A-RGB (Black) | 143,99 Euro | 95,03 Euro |
Liquid Freezer III 240 A-RGB (White) | 115,99 Euro | 71,91 Euro |
Liquid Freezer III 280 A-RGB (White) | 125,99 Euro | 83,15 Euro |
Liquid Freezer III 360 A-RGB (White) | 136,99 Euro | 89,04 Euro |
Liquid Freezer III 420 A-RGB (White): | 149,99 Euro | 97,49 Euro |
Lieferumfang: Contact Frame für LGA 1700
Der Lieferumfang umfasst neben der Wasserkühlung eine kleine Tube MX-6 Wärmeleitpaste, zwei PWM-Anschlusskabel sowie Montagezubehör für die Sockel AM4, AM5 und LGA 1700. Wer die Wasserkühlung in Kombination mit einem LGA 1700 System nutzen möchte, stößt jedoch auf eine kleine Überraschung. In der Verpackung lässt sich nämlich ein Contact Frame finden, der einen gleichmäßigeren Anpressdruck ermöglichen soll.
Arctic Liquid Freezer III
Arctic bietet mit der Liquid Freezer III eine leistungsstarke Wasserkühlung an, die durch ihr ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis punkten kann.
Design: Weg vom auffälligen Kühlblock
Das Design der Arctic Liquid Freezer II ARGB (Test) war naja, sagen wir mal Geschmackssache. Mit der dritten Generation wurde das Design allerdings grundlegend überarbeitet. Der neue, kreisrunde Kühlblock fällt deutlich dezenter und moderner aus, wodurch sich die Kühlung leichter in bestehende Systeme integrieren lässt.
Ganz ohne gestalterische Elemente kommt die Liquid Freezer III aber nicht aus. Auffällig ist vor allem die Oberseite des CPU-Blocks mit ihren angedeuteten Rotorschaufeln, die durch eine ARGB-Beleuchtung in Szene gesetzt wird. Dabei erinnert mich das Design in Ansätzen an den Arctic Summair (Test), einen Mini-Ventilator mit Akkubetrieb. Ergänzt wird das Ganze durch ein silbernes Arctic-Logo in der Mitte.
Technik: VRM-Lüfter kühlt den Sockelbereich
Herzstück der Arctic Liquid Freezer III ist die Pumpeneinheit, die laut Hersteller über eine optimierte Coldplate verfügt. Demnach wurde die Lamellenoberfläche vergrößert, um die Wärmeableitung zu verbessern. Die PWM-Pumpe sitzt direkt im CPU-Block und arbeitet mit 800 bis 2.800 RPM. Der CPU-Block umfasst außerdem einen kleinen 60 Millimeter VRM-Lüfter mit bis zu 2.500 RPM, der ebenfalls per PWM gesteuert werden kann. Damit soll der Sockelbereich und somit die Spannungswandler zusätzlich gekühlt werden.
Besonders dicker Radiator
Daneben kommt erneut ein vergleichsweise dicker Aluminium-Radiator mit 38 Millimetern zum Einsatz, der für eine etwas bessere Kühlleistung sorgen soll. Zum Vergleich: Der Wärmetauscher der be quiet! Pure Loop 2 FX (Test) kommt „nur“ auf 27 Millimeter, während die Sharkoon S90 (Test) auf einen 27,5 Millimeter dicken Radiator zurückgreift. Zusammen mit den Lüftern kommt die Liquid Freezer III auf stolze 65,5 Millimeter – prüft also vorher, ob die Wasserkühlung überhaupt in euer Gehäuse passt! Pumpe und Radiator werden durch zwei 450 Millimeter lange und weiß ummantelte Schläuche miteinander verbunden.
Arctic P12 PWM ARGB mit bis zu 2.000 RPM
Die AiO-Wasserkühlung verfügt in der 360 Millimeter Variante über drei Arctic P12 PWM ARGB Lüfter, die bereits auf dem Radiator vormontiert sind. Zusätzlich sind die Lüfter sogar schon verkabelt, sodass ihr nicht erst mühsam alle Lüfter per Daisy-Chain zusammenstecken müsst. Die PWM- und RGB-Kabel werden unter der Schlauchummantelung direkt zur Pumpeneinheit geführt.
Bei den Arctic P12 handelt es sich um 120 Millimeter Lüfter mit 200 bis 2.000 RPM. Daraus ergeben sich ein maximaler Luftstrom von 82,91 m³/h sowie ein hoher statischer Druck von bis zu 1,85 mmH2O. In unserem Fall konnten wir eine maximale Lüftergeschwindigkeit von 1.850 RPM feststellen. Ein hydrodynamisches Gleitlager sorgt außerdem für eine ausreichende Laufruhe.
Montage: Komplizierter dank Contact Frame
Bei der Montage unterscheidet sich die Arctic Liquid Freezer III relativ stark von anderen Wasserkühlungen – zumindest, wenn ein Intel-System genutzt wird. Arctic nutzt nämlich nicht das gängige Montagesystem von Intel, sondern einen sogenannten Contact Frame. Im Normalfall fixiert der von Intel verwendete CPU Montage-Mechanismus die CPU an zwei Punkten, wodurch punktuelle Ungleichmäßigkeiten auftreten können. Dies führt im schlimmsten Fall zu einer Verformung der CPU, wovon auch die Kühlleistung beeinträchtigt werden kann.
Intels Montage Mechanismus muss entfernt werden
Der Contact Frame soll dieses Problem zwar lösen, macht den Montage-Prozess jedoch zeitgleich etwas abenteuerlich. Im ersten Schritt muss nämlich Intels Montage Mechanismus (ILM) entfernt werden. Hierbei handelt es sich um die Halterung, die euren Prozessor im Sockel hält. Vorher soll allerdings die ILM-Backplate mit Kreppband befestigt werden, damit sich diese nicht lösen kann.
Die Schrauben des ILM lassen sich mit dem mitgelieferten T20-Schraubendreher lösen. Diesen Schritt solltet ihr zwingend (!) bei einem liegendem Mainboard ausführen, da euch sonst die CPU aus dem Sockel fliegt. Hier ist also etwas mehr Vorsicht geboten als bei einer Standard-Montage.
Sobald das ILM entfernt ist, kann der Contact Frame mit den mitgelieferten Schrauben befestigt werden. Der eigentliche CPU-Block kann dann, nachdem ihr die Wärmeleitpaste aufgetragen habt, mit zwei Schrauben auf dem Frame montiert werden.
„All-in-One“-Stecker für weniger Kabelsalat
Im letzten Schritt müsst ihr nur noch das ARGB- und das PWM-Kabel anschließen. Im Fall des PWM-Kabels stehen euch allerdings zwei Optionen zur Verfügung. Wer möglichst wenig Kabel anschließen will, kann alle Komponenten (Lüfter, Pumpe, VRM-Lüfter) mit einem “All-in-One”-Anschluss anbinden. Eine individuelle PWM-Steuerung fällt dann aber weg. Alternativ lässt sich ein PWM-Kabel mit drei separaten 4-Pin-Anschlüssen in der Verpackung finden. In beiden Fällen muss das Kabel mit einem proprietären Anschluss am CPU-Block verbunden werden.
Testsystem
Um eine möglichst große Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wird die Raumtemperatur während des Tests über eine Klimaanlage bei 21 °C gehalten. Nach einer rund 20-minütigen Aufwärmphase startet die eigentliche Belastungsprobe. Hierfür wird die CPU mittels Prime 95 (Small FTT-Test) unter Last gesetzt.
Anschließend werden die Temperaturen in einem Zeitraum von 30 Minuten bei fixierten 1.000 RPM Lüfterdrehzahl und maximaler Lüfterdrehzahl gemessen. Letztlich wird dann der Median aus den Werten gebildet. Zum Auslesen der Temperaturwerte verwendeten wir HWInfo.
CPU | Intel Core i7-13700K (P-Kerne: 4,4 GHz; E-Kerne: 3,5 GHz) |
Mainboard | Asus TUF Gaming Z690 Gaming Plus D4 |
Arbeitsspeicher | 16 GB Thermaltake Toughram DDR4-3600 |
Grafikkarte | KFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG |
Netzteil | Thermaltake Toughpower GF3 1.600W |
Gehäuse | Thermaltake Core P3 |
Weitere Lüfter | 3 x Thermaltake Ring Quad 14 |
Wärmeleitpaste | Arctic MX6 |
Betriebssystem | Windows 11 Home |
Praxistest
Selbst bei 1.000 RPM bleiben die CPU-Kerne des Intel Core i7-13700K angenehm kühl. Die Performance-Kerne erreichen gerade einmal eine Temperatur von 68 °C, womit die Liquid Freezer III ähnlich gut abschneidet wie die be quiet! Pure Loop 2 (Test). Sobald die Lüfter voll aufdrehen dürfen (1.850 RPM), sinkt die Temperatur auf 62 °C. Es gibt also genügend thermischen Spielraum, um die CPU ordentlich zu übertakten.
Zumindest bei reduzierter Drehzahl bleibt die Wasserkühlung angenehm leise. Bei maximaler Drehzahl wird die Kühlung zwar hörbar, ist dann aber nicht unbedingt störend. Silent-Liebhaber sollten allerdings sowohl die Lüfter als auch den VRM-Lüfter herunterregeln. In einem geschlossenen Gehäuse dürfte die Liquid Freezer III letztlich nicht großartig auffallen.
Fazit
Arctic hat mit der Liquid Freezer III eine überzeugende neue Wasserkühlung auf den Markt gebracht, die besonders durch ihr sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis punkten kann. Wer also nach einer günstigen, optisch ansprechenden und leistungsstarken Wasserkühlung sucht, kann hier getrost zugreifen. Immerhin fällt das 360 Millimeter ARGB-Modell mit 88 Euro deutlich günstiger aus als vergleichbare Wasserkühlungen. (Aktuell scheint das 360 mm RGB-Modell von Verfügbarkeitsproblemen betroffen zu sein, wodurch die Preise höher ausfallen können.)
Für die ähnliche performante be quiet! Pure Loop 2 360 (Test) muss man aktuell etwa 118 Euro auf den Tisch legen. Auf einen inkludierten Contact Frame oder eine Beleuchtung muss hier jedoch verzichtet werden. Falls ihr noch etwas sparen wollt, solltet ihr euch die unbeleuchtete Version der Liquid Freezer III genauer anschauen. Arctic ruft für die 360 Millimeter Version aktuell nur 76 Euro auf, womit sie zu den günstigsten Wasserkühlungen in diesem Bereich gehört.
Pro
- sehr gute Kühlleistung
- schickes Design
- mitgelieferter Contact Frame für LGA 1700
- Preis
- vormontierte Lüfter
- verschiedene PWM-Anschlussmöglichkeiten
Contra
- komplizierte Montage durch Contact Frame (nur Intel)
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