be quiet Pure Loop 2 im Test: Schlichte Wasserkühlung mit ordentlich Leistung

Be quiet bietet die Pure Loop 2 in vier Versionen an, die sich lediglich in ihrer Radiator-Größe unterscheiden. Im Folgenden schauen wir uns das 360 mm Modell genauer an, welches ab 119,90 Euro verkauft wird. Die kleinere 280 mm Variante gibt es ab 104,90 Euro, während für das 240 mm Modell 94,90 Euro aufgerufen werden. Für die Version mit 120 mm Radiator werden wiederum 80,90 Euro fällig.

be quiet Pure Loop 2 mit 360 mm Radiator

Die Pure Loop 2 (hier kaufen) bildet bei be quiet den neuen Einstieg in die Welt der Wasserkühlungen. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es eine verbesserte Pumpe sowie die neuen Pure Wings 3 Lüfter.

be quiet Pure Loop 2 kaufen

Der Lieferumfang enthält neben der eigentlichen Wasserkühlung samt Radiator noch drei Pure Wings 3 Lüfter, passendes Montagezubehör sowie eine 100 ml Flasche mit Kühlflüssigkeit zum Nachfüllen. Auch ein Y-PWM-Splitterkabel mit drei Anschlüssen für die Lüfter ist dabei. Laut Hersteller eignet sich die Wasserkühlung für alle gängigen AMD und Intel Sockel. Unterstützt werden etwa LGA 1700, 1200, 115x sowie AM4 und AM5.

Design

Beim Design hat sich im Vergleich zum Vorgänger nur wenig getan. Im Wesentlichen haben wir es hier weiterhin mit einer äußerst schlichten Wasserkühlung zu tun, deren schwarzer Look eher unscheinbar ist. Einzig die Aluminium-Platte auf dem CPU-Block sticht mit ihrer silbernen Farbgebung hervor.

An dieser Stelle gibt es eine kleine Änderung, die jedoch erst im Betrieb auffällt. Sobald der Rechner eingeschaltet ist, wird das silberne Cover mit be quiet Schriftzug durch einen bunten RGB-Ring umrandet. Bei der ersten Pure Loop gab es nur eine weiße Beleuchtung. Ganz ohne RGB kommt die Pure Loop 2 also nicht aus.

Technik: Pumpe mit PWM-Steuerung

Technisch unterscheidet sich die Pure Loop 2 kaum von der bunten Pure Loop 2 FX (Test). In beiden Fällen nutzt be quiet eine doppelt entkoppelte Pumpe, die im Vergleich zur originalen Pure Loop leicht überarbeitet wurde. Neu ist dabei vor allem die PWM-Steuerung, denn die Pumpe lässt sich nun in einem Bereich von 4.000 bis 5.500 RPM betreiben.

Unverändert ist wiederum die Positionierung der Pumpe, die sich weiterhin an den rund 400 mm langen Schläuchen mit Stoffummantelung befindet. Hierdurch sollen in erster Linie Vibrationen minimiert werden, um die Betriebslautstärke zu verbessern. Die Lebenszeit der Pumpe soll ebenfalls profitieren, denn der größere Abstand zur CPU verringert die Hitzeeinwirkungen auf die Pumpe.

Radiator mit „Refill Port“

Die Kupfer-Bodenplatte ist darüber hinaus vernickelt, sodass auch Flüssigmetall als Wärmeleitmittel genutzt werden kann. Des Weiteren wird ein Aluminium-Radiator genutzt, der über eine kleine Besonderheit verfügt. Am Wärmetauscher befindet sich ein eher unscheinbarer „Refill Port“, über den sich Kühlflüssigkeit nachfüllen lässt. Demnach sollen alle zwei Jahre etwa 15 ml Flüssigkeit nachgefüllt werden, um eine gleichbleibende Kühlleistung zu gewährleisten. Mit der beiliegenden 100 ml Flasche kommt ihr also einige Jahre aus.

Pure Wings statt Light Wings

Den größten Unterschied gibt es bei den verwendeten Lüftern. Statt Light Wings (Ersteindruck) kommen hier Pure Wings 3 PWM zum Einsatz, die es separat ab 14 Euro pro Stück zu kaufen gibt. Hierbei handelt es sich um 120 mm Lüfter, die mit maximal 2.100 Umdrehungen pro Minute (High-Speed-Variante) drehen können.

Im Vergleich zu den Pure Wings 2 wurde der Lüfterrahmen optimiert und neu gestaltet, um Luftlecks zu minimieren. Dadurch soll die Kühlperformance, besonders in Kombination mit Radiatoren, besser ausfallen. Daneben wurden die Lüfterblätter überarbeitet, wobei ein neu ausgerichteter Anstellwinkel für einen höheren Luftdruck sorgt.

Montage

Bei der Pure Loop 2 kommt das gleiche Montagesystem zum Einsatz, das auch beim Dark Rock Elite (Test) und bei der FX-Version genutzt wird. Die Montage geht entsprechend, wie bei den anderen Kühllösungen, schnell und einfach von der Hand. Somit dauert es nicht allzu lang, bis die Wasserkühlung ihren Betrieb aufnehmen kann. In der mitgelieferten Anleitung sind die einzelnen Einbauschritte anschaulich und verständlich erklärt.

Testsystem

Um eine möglichst große Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wird die Raumtemperatur während des Tests über eine Klimaanlage bei 21 °C gehalten. Nach einer rund 20-minütigen Aufwärmphase startet die eigentliche Belastungsprobe. Hierfür wird die CPU mittels Prime 95 (Small FTT-Test) unter Last gesetzt.

Anschließend werden die Temperaturen in einem Zeitraum von 30 Minuten bei fixierten 1.000 RPM Lüfterdrehzahl und maximaler Lüfterdrehzahl gemessen. Letztlich wird dann der Median aus den Werten gebildet. Zum Auslesen der Temperaturwerte verwendeten wir HWInfo.

Kühlleistung & Lautstärke

Bei 1.000 RPM schafft es die Pure Loop 2, die Performance-Kerne auf 68 °C herunterzukühlen, während die Effizienz-Kerne mit 64 °C ebenfalls relativ kühl bleiben. Damit schneidet die Wasserkühlung besser ab, als die mächtigsten Luftkühler des Herstellers bei selber Geschwindigkeit. In diesem Testszenario blieb die Kühlung zudem angenehm ruhig und beinahe unhörbar. Auch die Pumpe ist bei 5.500 RPM nur minimal wahrnehmbar.

Sobald die Lüfter voll aufdrehen dürfen, zeigt sich das wahre Kühlpotenzial. Die Performance-Kerne heizen sich auf gerade einmal 61 °C auf, womit der Dark Rock Elite um knapp 4 °C unterboten wird. Somit steht genügend thermischer Spielraum zur Verfügung, um die CPU ordentlich hoch takten zu lassen. Die niedrigen Temperaturen kommen allerdings mit einem Preis, denn die Lüfter werden bei 2.100 RPM deutlich hörbar. Silent-Liebhaber sollten die höheren Geschwindigkeitsstufen also eher meiden.

Pure Wings 3: Besser als die Light Wings?

Interessant ist außerdem der Vergleich zur be quiet Pure Loop 2 FX. Die Light Wings Lüfter dürfen in der verwendeten 120 mm PWM High-Speed Variante mit bis zu 2.500 RPM und somit etwa 400 RPM schneller drehen als die Pure Wings 3 PWM High Speed. Trotz allem erreicht die unbeleuchtete Pure Loop 2 zwischen 4 °C (1.000 RPM) und 2 °C (max. RPM) bessere Werte.

Der Grund hierfür ist schnell gefunden: Die Light Wings erzeugen einen geringeren AirFlow als die Pure Wings 3. Laut Hersteller erreichen die beleuchteten Lüfter bis zu 88,86 m³/h, während die Pure Wings 3 bis zu 101,2 m³/h bewegen.

Fazit

Rund ein Jahr nach der Pure Loop 2 FX bringt be quiet nun den richtigen Nachfolger der 2020 veröffentlichten Pure Loop auf den Markt. Technisch unterscheidet sich das neue Modell zwar kaum von der FX-Version, die neuen Pure Wings 3 Lüfter sorgen jedoch aufgrund der fehlenden Beleuchtung für einen insgesamt schlichteren Look. Der Umstieg auf RGB LEDs am Kühlerdeckel wirkt zudem zeitgemäß.

Die neue AiO-Wasserkühlung kann mit einer ordentlichen Kühlleistung überzeugen, die es locker mit den gleich teuren Luftkühlern aus demselben Haus aufnehmen kann. Allerdings bleibt die Kühllösung nicht frei von kleineren Schwächen. Allen voran werden die Lüfter bei maximaler Drehzahl ziemlich laut, womit sich die Kühlung nicht unbedingt für Silent-Liebhaber eignet. Mit etwas Feintuning lässt sich dennoch ein guter Mittelweg aus Lautstärke und Kühlleistung finden.

Aktuell ruft be quiet für die Pure Loop 2 mit 360 mm Radiator knapp 120 Euro auf. Wer eher nach einer kunterbunten Wasserkühlung Ausschau hält, sollte sich das entsprechende FX-Pendant zur Pure Loop 2 anschauen. Die Pure Loop 2 FX (Test) kostet als 360 mm Variante derzeit ca. 140 Euro. Wer noch ein wenig sparen möchte, findet mit der Sharkoon S90 (Test) eine günstige Alternative mit auffälliger RGB-Beleuchtung für knapp 111 Euro.

Kühlung

11/2023

be quiet Pure Loop 2

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Arian Krasniqi

…ist seit 2021 Teil des Teams und befasst sich vor allem mit Hardware-Komponenten sowie mit weiteren technischen Neuheiten. Auch aktuelle Spiele auf PC und Konsole gehören zu seiner Leidenschaft.

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