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Roborock Q8 Max+ im Test: Super Saugroboter für unter 600€

Mit Absaugstation, Dual-Bürste und Hindernisumfahrung!
Roborock Q8 Max Plus Saugroboter mit Absaugstation

Die nächste Generation des preislich attraktiven Mittelklasse-Saugroboters ist da und verspricht neben einer gesteigerten Saugkraft auch eine bessere Navigation inklusive Hindernisumfahrung. Kann der Roborock Q8 Max+ für unter 600 Euro überzeugen? Wir haben den Test gemacht und überprüft, ob freiliegende Kabel weiterhin die Leibspeise des Saugroboters bleiben.

Roborock hat die neue Q8-Serie auf der IFA 2023 in Berlin enthüllt und kurz darauf auf den Markt gebracht. Für den Q8 Max+ wurden damals noch 599 Euro UVP fällig, doch mittlerweile gibt es den Saugroboter mit Absaugstation schon ab 530 Euro – unter anderem bei Amazon. Wer auf die Station verzichten möchte, kann zum baugleichen Roborock Q8 Max ab 430 € (statt 499 € UVP) greifen.

Roborock Q8 Max+ mit Absaugstation vor weißem Hintergrund.

Roborock Q8 Max(+)

Roborock hat seinem Mittelklasse-Saugroboter ein paar feine Upgrades spendiert: Mehr Saugkraft, die Doppelbürste der S8-Serie, eine Hinderniserkennung sowie ein aufgefrischtes Design. Die Plus-Variante verfügt zudem über eine komfortable Absaugstation.

Neben Saugroboter und Station, die fix zusammengeschraubt werden muss (Schraubendreher ist unter der Bodenplatte zu finden), befinden sich ein Ersatzstaubbeutel, ein Stromkabel sowie eine Bedienungsanleitung im Lieferumfang. Auch der Wischaufsatz ist mit dabei und kann bei Bedarf genutzt werden – mehr Infos dazu später.

Saugroboter im Detail

Roborock hat sich das Design der Q7-Serie geschnappt und für die neue Generation leicht aufgefrischt. Die Oberseite glänzt nun nicht mehr vollständig und ist im hinteren Bereich zu einem Drittel matt gestaltet. Der Ring um den Laserturm, unter dem sich die Lidar-Sensorik zur Raumerkennung befindet, wurde zudem etwas schlichter gestaltet.

Auch bei farblichen Akzenten hat sich Roborock beim Q8 Max+ zurückgehalten. Je nach Lichteinfall treten kleinere Details in einem teils silbernen, teils messingfarbenen Ton hervor. Beim schwarzen Modell fallen diese Akzente etwas stärker ins Auge. Das Design mag Geschmackssache sein, die Verarbeitung ist jedoch Roborock-typisch auf einem hohen Niveau.

Der Saugroboter wird zwar primär über die App gesteuert (dazu später mehr Details), kann aber auch über die drei Knöpfe auf der Oberseite gestartet werden. Neben dem Powerbutton befinden sich hier noch ein Home-Button für die Rückkehr zur Station sowie ein Sportclean-Button für eine Bereichsreinigung zur Verfügung.

Neu mit dabei: Eine Hinderniserkennung

Auf der Front gibt es ganz klassisch einen Bumper, welcher nun auch über eine TÜV-zertifizierte ReactiveTech-Hinderniserkennung verfügt. Hinter dem kleinen, schwarzen Fenster verbirgt sich ein Kamerasensor, der Objekte zusammen mit strukturiertem Licht erkennen soll. Diese Technik kommt bereits im Roborock Q Revo (Test) und S7 Max Ultra zum Einsatz und funktioniert dort recht gut – ob das beim Q8 Max+ auch so ist, klären wir später.

Reactive Tech Schriftzug auf dem Frontbumper.

Vervollständigt wird die Sensorik von einem Seitensensor sowie diversen Absturzsensoren auf der Unterseite. Auf einen Ultraschallsensorn zur Teppicherkennung verzichtet Roborock, stattdessen wird der Widerstand der Walzen und Gummiräder überwacht. Auch der Lidarturm verfügt über eine Kollisionserkennung, falls der 96,5 mm hohe Saugroboter doch mal nicht unter ein Möbelstück passen sollte

Eine weitere Neuerung befindet sich auf der Unterseite, denn hier hat Roborock dem Q8 Max+ die DuoRoller-Bürste der S8-Serie spendiert. Die beiden Vollgummibürsten rotieren gegenläufig und sollen Schmutz so noch effektiver einsammeln. Zudem ist die Saugleistung mit bis zu 5.500 Pascal deutlich höher als beim Q7 Max+ (hier im Test) mit 4.200 Pa. Der gesammelte Schmutz wird dann in den Kombitank geführt, der 470 ml Staub und 350 ml Wasser aufnehmen kann.

Absaugstation RockDock Plus

Damit ihr den Staubbehälter nicht nach jeder Reinigung herausnehmen, entleeren und wieder einsetzen müsst, verfügt der Roborock Q8 Max+ über das RockDock Plus. Die automatische Absaugstation lädt den Sauger nicht nur auf, sondern – der Name verrät es bereits – saugt auch den vorher gesammelten Schmutz in seinen 2,5 Liter großen Einwegstaubbeutel. Leider sorgt das Einwegformat für mehr Müll, ist aber auf der anderen Seite auch besser für Personen mit Allergie.

Das Design der Station orientiert sich, wie auch der Saugroboter selbst, am Vorgänger. Mit 305 mm Breite, 440 mm Tiefe und 448 mm Höhe fällt das RockDock Plus zwar vergleichsweise kompakt aus, ihr solltet euch vor dem Kauf jedoch einen geeigneten Platz aussuchen. Eine nette Neuerung ist die Lasche für die Abdeckung des Staubbeutels, welche zudem eine geriffelte Struktur erhalten hat. Auf der Rückseite der Station befindet sich der Stromanschluss. Das überschüssige Kabel könnt ihr hier komfortabel verstauen.

App mit Karten, Saugmodi und Feintuning

Zur Einrichtung des Roborock Q8 Max+ müsst ihr die Roborock-App herunterladen. Die App ist sowohl für Android-Geräte im Play Store als auch iOS-Geräte im App Store verfügbar. Bei unserem Test haben wir die App in Version 4.0.120 auf einem Google Pixel 8 Pro (Test) genutzt. Ihr benötigt zwar einen Account, doch in dem wird euer Saugroboter dann geräteunabhängig abgespeichert.

Anschließend lässt sich der Sauger über den QR-Code auf der Oberseite innerhalb von 5 bis 10 Minuten einrichten. Wer möchte, kann den Sticker natürlich abnehmen und zur Sicherheit auf dem Karton oder der Bedienungsanleitung anbringen. Sobald der Q8 Max+ mit dem Internet verbunden ist, wird euch höchstwahrscheinlich ein Software-Update angeboten – das solltet ihr zunächst installieren. Roborock stattet seine Saugroboter stets mit feinen Verbesserungen oder gar neuen Funktionen aus. Wir haben unser Modell mit der Software-Version 02.06.62 getestet.

Die wichtigsten Funktionen:

Bevor ihr mit der ersten Reinigung beginnt, empfehlen wir euch die Erstkartierung durchzuführen. Hierbei erkundet der Roborock-Saugroboter grob eure Räumlichkeiten und erstellt eine erste Karte, die ihr im Anschluss bearbeiten könnt. So lassen sich beispielsweise Räume zusammenfügen, trennen und umbenennen. Ihr könnt zudem einen Reinigungsablauf hinterlegen, wodurch der Sauger die Räume nach einer Reihenfolge durchsaugt.

Erkannte Hindernisse werden in der App ebenfalls markiert, allerdings ausschließlich als Symbol auf der Karte und ohne „Beweisfoto“. Ihr werdet also nicht erfahren, wenn der Sauger eine schon lang verschollene Socke in den unerforschten Tiefen eurer Räumlichkeiten wiederfindet.

Saugleistung & Navigation

Mit einer maximalen Saugkraft von bis zu 5.500 Pa bietet der Roborock Q8 Max+ eine ordentliche Leistung. Selbst das aktuelle Roborock-Flaggschiff, der S8 Pro Ultra (hier im Test), bietet mit bis zu 6.000 Pa nur unwesentlich mehr Power. Das spiegelt sich auch in unserem Testparcours wider, denn dort macht der Sauger seinem größeren Geschwistermodell ordentlich Konkurrenz.

In unserem 2,8 m² großen Testareal konnte der Q8 Max+ auf Hartboden mit maximaler Saugkraft knapp 96 % vom „Testschmutz“ (100 Gramm, bestehend aus Reis, Müsli, Katzenstreu und Konfetti) einsammeln. Ein wirklich gutes, aber nicht perfektes Ergebnis, denn leider hat er eine Ecke als Hindernis erkannt und diese immer wieder umfahren – etwas Schmutz blieb also liegen. Auf Teppichuntergrund zeigte sich dieses Verhalten hingegen nicht, hier reinigte der Saugroboter jedoch die komplette Fläche und sammelte sogar 99 % ein.

Hartboden
Teppich

Für das alltägliche Reinigen zu Hause ist der Standardmodus vollkommen ausreichend. Die höheren Leistungsstufen solltet ihr nur dann wählen, wenn sich der Sauger in stärker verschmutzte Bereiche begeben soll. Bei Teppichen hat der Q8 Max+ seine Leistung übrigens konsequent gesteigert.

Sinnvoll: Die Hinderniserkennung

Die Hindernisumfahrung ist darüber hinaus eine praktische Ergänzung, um für eine durchgängige Reinigung ohne euer Eingreifen zu sorgen. Objekte wie Schuhe, kleinere Kartons oder auch herumliegende Socken wurden gut erkannt und automatisch umkurvt. Selbst die flachen Beine unserer höhenverstellbarer Schreibtische nutzte der Sauger nicht als Rampe.

Nur in den Stuhlbein-Dschungel unter unserem Esstisch wollte sich der Sauger nicht wagen. Andere Sauger haben sich hier stets versucht und mit etwas Geduld auch wieder herausgefunden. Am Ende kann aber auch der Q8 Max+ bei Kabeln nicht widerstehen und zieht diese gern mal mit. Hier zeigt sich dann der Unterschied zum Reactive 3D System von Roborock, dass Objekte präziser erkennen und zudem identifizieren kann.

Wischen

Zum Wischen verfügt der Roborock Q8 Max+ über einen breiten Aufsatz, der sich bei Bedarf im Heck einsetzen lässt und einfach mitgezogen wird. Der Wasserdurchfluss lässt sich zwar elektrisch in 30 Stufen einstellen, eine Vibrationstechnik (wie z.B. beim Roborock S8) oder rotierende Wischaufsätze (wie z.B. beim Roborock Q Revo) gibt es beim Q8 Max+ nicht.

Zudem kann der Sauger den Wischaufsatz nicht anheben. Wer also nicht möchte, dass Teppiche mal eben mitgewischt werden, muss diese entweder beiseite legen oder eine Nicht-Wischen-Zone in der App hinterlegen. Praktisch wäre eine automatische Markierung dieser Bereiche in der App, so dass man den Bereich „Pi mal Daumen“ auf der Karte platzieren muss.

Um einen Eindruck der Wischleistung zu bekommen, haben wir etwas Ketchup und Kaffee in unserem Testparcours über Nacht antrocknen lassen. Den Kaffee hat der Roborock Q8 Max+ mit maximaler Wischintensität ausgesprochen gut abgetragen, doch auch den Ketchup konnte das Wischpad einigermaßen gut aufnehmen.

Dieses Ergebnis hätten wir vorab tatsächlich nicht erwartet, da wir dem Sauger hier schon eine eher große Herausforderung gestellt haben, die sonst eher von richtigen Wischhandsaugern (wie z.B. dem Roborock Dyad) erledigt werden sollte. Andere Sauger, zum Beispiel der Roborock Q Revo oder Roborock S8 Pro Ultra wischen da noch etwas hartnäckiger. Bedenkt jedoch, dass Randbereiche nicht mitgewischt werden, da der Aufsatz mit einem Abstand von etwa drei bis vier Zentimeter zur Seite arbeitet.

Tipp: Feuchtet den Wischaufsatz vor der Reinigung an, damit das Wischen schon zum Start der Reinigung möglichst effektiv ist!

Da die Absaugstation den Wischaufsatz jedoch nicht reinigen kann, müsst ihr ihn händisch vom Sauger abnehmen, waschen und trocknen lassen. Eine Trocknung durch Heißluft ist ebenfalls nicht mit an Bord und beispielsweise erst beim Roborock Q Revo dabei. Schlussendlich muss dann natürlich auch der Wassertank aufgefüllt werden. Nach 71 m² Reinigungsfläche im mittleren Wischmodus hat der Sauger etwa 250 ml verbraucht.

Akkulaufzeit

Der 5.200 mAh große Akku soll laut Roborock für eine Laufzeit von bis zu 240 Minuten respektive maximal 300 m² im Leise-Modus sorgen. Nach diversen Testdurchläufen in unserer Redaktion reinigte der Roborock Q8 Max+ durchschnittlich 76 m² in 85 Minuten und verbrauchte dabei knapp 38 % seines Akkus. Somit wäre theoretisch eine maximale Laufzeit von 220 Minuten bzw. 200 m² im Standard-Modus möglich – ein wirklich gutes Ergebnis.

Roborock Q8 Max Plus fährt auf dunkelgrauen Fliesen.

Natürlich ist die reale Laufzeit auch immer abhängig von euren Räumlichkeiten. Doch je öfter der Sauger seine Runden dreht, desto besser gewöhnt sich der Algorithmus an die Karte und optimiert die Route. In vier bis sechs Stunden ist der Sauger aufgeladen. Das ist zwar kein grandioser Wert, doch angesichts der guten Akkulaufzeit zu verkraften. Wer möchte, kann in der App noch das Laden außerhalb von Spitzenzeiten aktivieren. Dann wird der Saugroboter in den frühen Morgenstunden aufgeladen und ist direkt bereit für die nächste Tour.

Lautstärke

In den Spezifikationen gibt Roborock eine maximale Lautstärke von 67 dB im „balancierten Modus“ an. Wir haben daher mal mit einem Pegelmessgerät nachgeprüft und konnten maximal 66 dB auf maximaler Saugkraft erreichen. Im Standardmodus erreicht der Q8 Max+ hingegen etwa 57 dB, wobei hier besonders das Rollgeräusch im Vordergrund liegt – was zugegeben jedoch auch etwas an der rauen Beschaffenheit von unserem Laminatboden liegt. Im Leise-Modus konnten wir durchschnittlich 54 dB messen. Das Absaugen dauert beim RockDock Plus knapp 15 Sekunden und sorgt somit kurzzeitig für ein Niveau von über 70 dB.

Fazit

Der Roborock Q8 Max+ bietet ein gelungenes Gesamtpaket und kann besonders mit seiner guten Saugleistung, der präzisen Lasernavigation und der komfortablen Absaugstation punkten. Auch die neue DuoRoller-Bürste ist eine erfreuliche Verbesserung und sorgt für eine noch effektivere Aufnahme von Verunreinigungen. Dazu gibt es eine Hinderniserkennung, die zwar noch nicht perfekt arbeitet, aber dennoch eine sinnvolle Ergänzung ist. Abgerundet wird der Saugroboter von der umfangreichen Roborock-App, die eine individuelle Reinigung ermöglicht.

Auf der anderen Seite ist die Wischfunktion vergleichsweise einfach gestaltet. Zwar konnte der Sauger in unserem Härtetest mit einem guten Ergebnis überraschen, doch ohne Vibration oder Rotation handelt es sich hier eher um ein Staubnachwischen statt einer aktiven Reinigung. Zudem kann der Q8 Max+ seinen Wischaufsatz nicht anheben und fährt damit auch über Teppiche – sofern ihr manuell keine Nicht-Wischen-Zone auf der Karte hinterlegt. Eine automatische Erkennung und Markierung auf der Karte wäre wünschenswert.

Alles in Allem ist der Roborock Q8 Max+ für derzeit 479 Euro (Angebot zu Black Friday) ein empfehlenswerter Saugroboter mit automatischer Absaugstation. Wer sich eine stärkere Wischfunktion wünscht, sollte zum Roborock Q Revo (aktuell für 649 Euro) wünschen, dessen Station die Wischmopps sogar noch trocknet, den Wassertank nachfüllt und das schmutzige Wasser aufsammelt.

Saugroboter
Allround-PC.com Award
11/2023
Roborock Q8 Max+
Empfehlung

Pro

  • sehr hohe Saugleistung
  • effiziente Laser-Navigation
  • praktische Hindernisumfahrung
  • umfangreiche App mit vielen Funktionen
  • gute Akkulaufzeit
  • Wassertank mit elektrischer Dosierung

Contra

  • Wischt ohne manuelle No-Mopp-Zone auch Teppiche mit
  • Hindernisumfahrung noch nicht perfekt
  • Absaugfunktion leider nur mit Einwegbeuteln nutzbar

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja stellv. Chefredakteur

Ist vor allem für den Bereich Smartphones zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights und beschäftigt sich gern mit Elektroautos. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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