Packt Besen und Wischmopp in den Schrank, denn der neue Narwal Freo X Ultra reinigt eure Wohnung so lange, bis wirklich alles vor Sauberkeit strahlt – zumindest verspricht er das. Doch, wie gut ist der Saugroboter mit speziellen Dreiecks-Wischaufsätzen und smarter DirtSense-Technologie wirklich? Wir haben den Test für euch gemacht.
Narwal ist noch eine recht junge Marke und konnte mit dem Freo bereits einen gelungenen Auftakt feiern. Nun geht mit dem Freo X Ultra ein stärkeres Modell mit mehr Saugkraft, verbesserter Navigation und ein paar Funktionen mehr an den Start. Die UVP liegt bei 1.199 Euro, doch zum Marktstart bekommt ihr den Sauger inklusive Geschenkpaket bereits für 969 Euro. Hierfür müsst ihr jedoch einen Couponcode für 10 Euro erwerben, der euch dann 240 Euro Rabatt gewährt und das Geschenkpaket dazupackt.
Lieferumfang
- Saugroboter mit Reinigungsstation
- Staubbehälter + 3x Einwegbeutel
- 2x Seitenbürsten
- Reinigungsmittel Zitrone-Basilikum
- Netzkabel + Bedienungsanleitung
Saugroboter: Leistungsstark und Smart
Narwal hat sich beim Design des Freo X Ultra am „normalen“ Freo orientiert, jedoch ein paar Kleinigkeiten verändert. Der weiße, runde Saugroboter erhält eine Tri-Laser-Sensorik, die an Front, Seite und auf der Oberseite platziert wurde. Zusammen mit Infrarot und Ultraschall soll der Sauger so Gegenstände mit einer Größe von bis zu 1 cm³ erkennen und Kabelstränge vermeiden.
Bis zu 8.200 Pascal ziehen Staub und Schmutz in den riesigen Staubbehälter, der unter der glänzenden Abdeckung sitzt. Ab Werk ist hier ein Einwegbeutel eingesetzt, was vor allem für Allergiker von Vorteil ist – ihr habt hier also die Wahl. Spannend ist dabei auch eine Kompression des gesammelten Staubs am Ende der Reinigung. So schafft der Sauger mehr Platz im Behälter und reduziert das manuelle Ausleeren. Auch eine größere Station mit Absaugfunktion wird dadurch nicht mehr nötig.
Im Fokus: Anti-Haar-Bürste
Neu ist darüber hinaus auch die „aerodynamische Anti-Haar-Bürste“ mit einem Borsten-Gummilamellen-Mix auf der Unterseite. Durch die einseitige Befestigung sollen Haare effektiver – und ohne zu verheddern – eingesogen werden, was besonders bei Haustieren von Vorteil ist. Begleitet wird die Hauptbürste von zwei Seitenbürsten, diversen Sensoren und gefederten Rädern.
Im Heck sitzen dann zwei anhebbare Wischaufsätze in Dreiecksform mit 12 Newton Anpressdruck und 180 rpm Drehzahl. Da kein Wassertank im Sauger integriert ist, fährt er immer wieder (entweder nach jeden Raum oder einer bestimmten m²-Zahl) an die Station und lässt die Mopps reinigen und nachfeuchten – doch dazu gleich mehr.
Reinigungsstation: Wäscht, trocknet und riecht gut
In der schicken Station mit den zwei riesigen Wassertanks (4,5 L Frischwasser + 4,1 L Schmutzwasser) werden die beiden Mopps dann immer wieder richtig schön sauber. Die duale Trocknung mit 40 °C heißer Luft nach der Reinigung hemmt zudem die Bildung von Bakterien. Und durch das beiliegende Reinigungsmittel riecht eure Bude dann sogar sehr frisch nach Zitrone-Basilikum.
Wirklich praktisch finde ich die entnehmbare Bodenplatte, über der die Wischaufsätze gereinigt werden. Hier sammelt sich nach einiger Zeit etwas Schmutz an, der so deutlich einfacher als bei anderen Saugroboter-Stationen entfernt werden kann – denn dort müsst ihr tief in den Saugroboter-Carport krabbeln.
Auf der Oberseite der Station ist eine runde Anzeige. Leider hat Narwal das runde Display, wie es noch beim Freo zum Einsatz kam, entfernt und stattdessen vier Touch-Buttons integriert. Ein Downgrade ist das aber nicht wirklich, denn die Reinigung lässt sich so auch sehr einfach, und ohne das Smartphone zu greifen, starten. Gewünscht hätte ich mir nur noch ein Kabelmanagement für das überschüssige Netzkabel auf der Rückseite.
Narwal-App
Alle Funktionen des Saugroboters findet ihr in der Narwal-App, die sowohl für Android im Play Store als auch iOS im App Store verfügbar ist. Die Einrichtung verläuft unkompliziert und ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Ihr benötigt zwar einen Account, doch in dem wird euer Saugroboter dann geräteunabhängig abgespeichert.
Sobald eine Internetverbindung steht, wird euch vermutlich ein Software-Update angeboten – das solltet ihr zunächst installieren. Wir haben den Freo X Ultra mit Software-Version v01.02.01.22 getestet. Die App wurde in Version 2.4.29 auf einem Samsung Galaxy S24 Ultra (Test) genutzt.
Die wichtigsten Funktionen:
- Mehrfachkartenspeicherung für bis zu vier Stockwerke
- virtuelle Grenzen und Verbotszonen
- Teppicherkennung und Bodenbelag-Identifizierung
- Sprachassistenten: Alexa, Google Assistant oder Siri
- Reinigungsaufträge erstellen + Protokolle einsehen
Bevor ihr den Robi auf die erst Reinigung schickt, empfehlen wir euch die Erstkartierung. Hierbei erkundet der Narwal Freo X Ultra eure Räumlichkeiten und erstellt eine erste, grobe Karte, die ihr im Anschluss bearbeiten könnt. So lassen sich unter anderem Räume zusammenfügen, trennen und umbenennen, Möbel hinzufügen und Verbotszonen hinterlegen. Ein Reinigungsablauf so wie bei Roborock, wodurch der Sauger die Räume nach einer Reihenfolge durchsaugt, fehlt leider.
Saugleistung & Navigation
Mit bis zu 8.200 Pascal bietet der Narwal Freo X Ultra eine stattliche Saugkraft, die aktuell nur von Roborock mit dem S8 MaxV Ultra und Ecovacs mit dem T30 Pro (jeweils 10.000 Pa) überboten wird. Doch die Pascal-Angabe allein muss nicht unbedingt zu einer guten Saugleistung führen, ähnlich wie eine hohe Megapixel-Auflösung bei Kameras nicht direkt für ein besseres Foto sorgt. Entscheidend ist vor allem die Navigation.
Wir haben den Narwal Freo X Ultra mehrmals durch unser Redaktionsbüro düsen lassen. Hierbei reinigte der Saugroboter im manuellen Saugen + Wischen Modus durchschnittlich 80 m² in etwa 100 Minuten. Das ist ein gutes, aber nicht perfektes Ergebnis – hier sind Roborock und Ecovacs einen Tick schneller unterwegs. Doch dafür hat der Freo X Ultra immerhin eine sehr zufriedenstellende Reinigung abgeliefert.
Überzeugt auf Hartboden und Teppich!
Denn in unserem Testparkour sammelte der Saugroboter auf Hartboden starke 98 % von unseren 100 g Testschmutz, bestehend aus Reis, Katzenstreu und Konfetti, ein. Selbst auf Teppichuntergrund kann sich das Ergebnis von 97 % wirklich sehen lassen. Der Staubbehälter ist zudem ausreichend groß, um ein derartiges Volumen ohne Probleme aufnehmen zu können.
Dank umfangreicher Sensorik mit dreifachem Laser, Infrarot und Ultraschall navigiert der Freo X Ultra präzise durch die Räume und umfährt sogar Gegenstände, die größer als ein Kubikzentimeter sind. Auch von herumliegenden Kabeln nahm der Sauger häufig, aber nicht immer, Abstand. Den Stuhlbein-Dschungel unter unserem großen Esstisch hat er ebenfalls ohne Probleme durchquert.
Teppiche hat der Sauger stets präzise erkannt und mit angehobenen Wischaufsätzen sowie erhöhter Leistung gereinigt. In der App könnt ihr jedoch einstellen, ob diese überhaupt mitgesaugt oder einfach ignoriert werden sollen (hier ist viel Individualisierung möglich). Nur recht leichte Teppiche, beispielsweise eine Bodenschutzmatte für Gaming-Stühle, wurden ab und an mitgezogen.
Wischen
Durch die besondere Dreiecksform der Wischaufsätze und den vergleichsweise hohen Anpressdruck von 12 Newton sorgt der Freo X Ultra für eine ausgesprochen gute Wischleistung. Praktisch ist dabei vor allem die EdgeSwing-Kantenreinigung. Hierdurch kann der Robi durch einen Hüftschwung auch Ecken und Kanten abdecken.
Auch etwas hartnäckigere Verunreinigungen werden zufriedenstellend entfernt. Doch selbst, wenn sich der Schmutz zu fest am Boden festhält und nach einem Durchlauf nicht entfernt werden konnte, erkennt der Saugroboter dies durch seine KI-gesteuerte „DirtSense“-Technologie und reinigt den Bereich so lange, bis wirklich alles sauber ist.
Das zeigte sich auch in unserem Testparkour, denn hier schrubbte der Freo X Ultra was das Zeug hält. Der über nacht eingetrocknete Kaffee wurde vollständig entfernt, vom Ketchup blieben noch ein paar Reste übrig. Für diese doch recht große Herausforderung kann sich das Ergebnis jedoch sehen lassen.
Hierbei fährt der Sauger aber immer wieder zur Station, um die Mopps waschen und frisch befeuchten zu lassen. Abschließend werden die Mopps auch in der Station so lange gereinigt, bis sie wieder sauber sind. Zwei Ventilatoren trocknen die Wischaufsätze abschließend mit 40 Grad Celsius heißer Luft.
Akkulaufzeit
Während unserer Testläufe verbrauchte der Sauger durchschnittlich 40 bis 50 % seiner Akkukapazität. Hochgerechnet entspricht das einer theoretischen Laufzeit von bis zu 160 m² oder 200 Minuten, was fast an die Herstellerangabe heranreicht. Natürlich ist die reale Laufzeit auch immer abhängig von euren Räumlichkeiten. Doch je öfter der Sauger seine Runden dreht, desto besser kann der Algorithmus die Route optimieren.
Der automatische Freo-Modus zieht jedoch etwas mehr Saft aus dem Akku und dreht auch öfters seine Runden. Denn hierbei passt der Sauger seine Leistung immer wieder dynamisch an den Verschmutzungsgrad an. Je schmutziger eure Bude, desto länger braucht der Sauger also. 😉
Lautstärke
Eine offizielle Herstellerangabe zur Lautstärke gibt es leider nicht. Wir haben daher mal nachgemessen und konnten im Standardmodus, jeweils für Saugen und Wischen, etwa 53 bis 55 dB erreichen. Im Leisemodus war der Sauger nur kaum leiser, da hier das Abrollgeräusch und die Bürste im Vordergrund sind, bei maximaler Leistung waren es jedoch bis zu 67 dB. Das Moppwischen in der Station kommt auf bis zu 55 dB, die Lufttrocknung ist dagegen nur kaum wahrnehmbar.
Fazit
Der Narwal Freo X Ultra vereint nicht nur eine hohe Saugleistung mit einer effizienten Navigation inklusive Hindernisumfahrung, sondern verfügt auch über ein paar smarte Funktionen für eine noch effektivere Reinigung. So wischt der Bereiche mit der automatischen Schmutzerkennung so lange, bis die Verunreinigungen (natürlich in gewissem Maße) vollständig entfernt sind. Dazu könnt ihr den Sauger wahlweise mit dem großen Staubbehälter oder einem 1 Liter Einwegstaubbeutel nutzen. Die umfangreiche App mit vielen Funktionen, die gute Akkulaufzeit sowie das beiliegende Reinigungsmittel mit Duft runden das Gesamtpaket ab.
Durch die etwas gründlichere Reinigung braucht der Sauger durchschnittlich jedoch auch einen Tick länger als die Konkurrenz. Zudem könnte die Hindernisumfahrung noch etwas Feintuning vertragen, da vorr allem schmale Gegenstände wie Tischbeine nicht immer erkannt – und vor allem oftmals nicht vermerkt – werden. Den permanent dastehenden Esstisch vergisst der Sauger gern mal und rast beim Weg in die Küche einfach mit voller Geschwindigkeit dagegen. Wünschenswert wäre zudem ein Kabelmanagement auf der Rückseite der Station.
Alles in allem bietet der Narwal Freo X Ultra ein komfortables Gesamtpaket, tummelt sich zur UVP von 1.199 Euro jedoch in heiß umkämpften Gewässern, in denen sich beispielsweise ein Roborock Q Revo (Test) und Ecovacs T20 Omni (Test) bewegen – beide jeweils nochmal 100-200 Euro günstiger, dafür aber mit weniger Saugleistung und deutlich größerer Station.
Pro
- starke Saugkraft
- effiziente Navigation mit Hindernisumfahrung
- umfangreiche App mit vielen Funktionen
- gute Akkulaufzeit
- starke Wischleistung
- mit Behälter und Beutel nutzbar
- besondere Bürste für Haare/Tiere
Contra
- Hindernisumfahrung noch nicht perfekt
- (Station ohne Absaugfunktion)
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