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Samsung Galaxy A55 im Test: Der erhoffte Mittelklasse-König?

Neue Technik in bewährtem Design!
Samsung Galaxy A55 in Gelb auf brauner Ledercouch.

Mit dem Galaxy A55 will sich Samsung durch mehr Leistung, ein größeres Display und ein edleres Design von der breiten Konkurrenz abheben. Doch reichen die kleinen, aber feinen Neuerungen aus, um sich erneut die Krone als bestes Mittelklasse-Smartphone aufsetzen zu können? Wir klären im Test, ob sich der Kauf lohnt.

Samsung bietet das Galaxy A55 5G in Deutschland ausschließlich mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher an. Beim internen Speicher gibt es die Auswahl zwischen 128 oder 256 Gigabyte. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt dabei bei 479 bzw. 529 Euro und somit 10 Euro unter der des Vorgängers. Mittlerweile ist das Gerät bei verschiedenen Anbietern bereits ab 350 Euro zu haben.

Im Lieferumfang des Smartphones befindet sich ein USB-C-zu-USB-C-Ladekabel, ein SIM-Karten-Werkzeug und eine Bedienungsanleitung. Leider verzichtet Samsung seit einigen Jahren komplett auf zusätzliches Zubehör, wie etwa einen Ladeadapter, eine Displayschutzfolie oder eine Schutzhülle.

Man macht das alles, um mehr Geräte in einen Container zu bekommen und um umweltfreundlicher zu sein, aber gleichzeitig wickelt man den Rahmen immer noch in Plastikfolie ein – das ist etwas widersprüchlich.

Design & Verarbeitung

Bevor wir uns den technischen Daten zuwenden, werfen wir zunächst einen Blick auf das Design und die Verarbeitung des Samsung Galaxy A55. Dabei ist von Anfang an klar, dass es sich hierbei um ein Smartphone des südkoreanischen Herstellers handelt. Denn das mit dem Samsung Galaxy S22 Ultra (Test) eingeführte Drei-Linsen-Design kommt seither bei nahezu allen Smartphones des Unternehmens zum Einsatz. Entsprechend wenige Unterschiede sind im ersten Augenblick zum Vorgänger, dem Galaxy A54 (Test), erkennbar.

Direkt beim in die Hand nehmen wird klar, dass Samsung in diesem Jahr etwas verändert hat: Das Galaxy A55 bringt 213 Gramm auf die Waage, während es beim Vorgängermodell noch 202 Gramm waren. Verantwortlich dafür ist vor allem der Rahmen, welcher nun nicht mehr aus Kunststoff, sondern aus Aluminium gefertigt ist.

Dadurch fühlt sich das Smartphone von Beginn an deutlich wertiger und stabiler an als andere Smartphones in diesem Preisbereich. Das gebürstete Finish verleiht ihm zudem einen sehr edlen Look, den Samsung gern auch mal in die Oberklasse bringen darf.

Edler Rahmen aus gebürstetem Aluminium

Der Rahmen ist jedoch deutlich kantiger geworden, wodurch das A55 nicht direkt als Handschmeichler zu bezeichnen ist. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass Samsung die Kanten ein kleines bisschen mehr abrundet, damit das Handy nicht ganz so „spitz“ in der Hand liegt. Für mein Empfinden könnten die Tasten rechts auch etwas weiter unten platziert sein, um diese auch ohne Fingerakrobatik erreichen zu können.

Samsung Galaxy A55 mit Fokus auf den gebürsteten Alurahmen.

Geschützt wird das Display auf der Vorderseite übrigens von Gorilla Glass Victus+, während für die Rückseite Gorilla Glass Victus verwendet wird. Darüber hinaus spendiert Samsung seinem Galaxy A55 eine IP67-Zertifizierung, die besagt, dass das Smartphone für maximal 30 Minuten in 1 Meter tiefen Wasser verwendet werden kann. Demnach sind auch Regen oder der Besuch am See kein Problem.

Auf der Unterseite des Smartphones befindet sich ein USB Typ-C Anschluss, der mit 2.0-Standard leider nicht ganz so flott ist. Zumindest die Stereo-Lautsprecher können überzeugen und bieten einen runden Klang.

Display

Auf der Vorderseite des Samsung Galaxy A55 5G sitzt ein flaches 6,6 Zoll AMOLED-Display (1.080 x 2.340 Pixel) mit einer sehr guten Farbwiedergabe und einer adaptiven Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz (kein LTPO, nur 60 oder 120 Hz). Laut Herstellerangaben soll der Bildschirm eine Spitzenhelligkeit von 1.000 Nits im High Brightness Mode (HBM) erreichen.

In unserem Test unter Verwendung eines Display Profilers (X-rite i1) ließen sich maximal 980 nits bei einer Vollbildweißdarstellung (100 % APL) ermitteln. Bei reduziertem Weißanteil (10 % APL) war hingegen eine maximale Helligkeit von 1.590 Nits möglich.

Das sind ordentliche Werte, mit denen sich Inhalte auch bei direktem Sonnenlicht gut ablesen lassen. Punktabzug gibt es aber bei den Displayrändern, welche sich gegenüber dem Galaxy A54 nicht verändert haben und erkennbar dicker als beispielsweise beim Poco X6 oder dem Poco X6 Pro (Test) sind, welche 50 bis 100 Euro weniger kosten. Das Display ist ohne Frage sehr gut, doch die Konkurrenz hat sich da meiner Meinung nach etwas stärker verbessert.

Zum Entsperren des Smartphones kann ein optischer Fingerabdrucksensor verwendet werden, der sich unter dem Bildschirm befindet und auch mit dem Daumen gut zu erreichen ist. Alternativ dazu lassen sich natürlich auch ein PIN, ein Passwort oder die Gesichtserkennung über die Frontkamera verwenden. Die Gesichtserkennung arbeitet allerdings mit einem 2D- statt 3D-Verfahren, wie etwa beim iPhone 15 Pro Max (Test), und ist daher nicht ganz so sicher.

Leistung & Speicher

Angetrieben wird das Smartphone vom hauseigenen Exynos 1480 SoC, der mit 8 GB LPDDR5 RAM und wahlweise 128 oder 256 GB UFS 3.1 Flashspeicher kombiniert wird. Genügt das nicht, lässt sich der Speicher per microSD-Karte um zusätzlich 1 Terabyte erweitern. Des Weiteren unterstützt das Galaxy A55 neben Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.3 auch NFC zum mobilen Bezahlen – oder bald möglicherweise auch zum induktiven Aufladen von Wearables – sowie den 5G-Mobilfunkstandard.

In alltäglichen Situationen kann das Smartphone mit einer ordentlichen Leistung überzeugen. Auch bei den meisten Spielen gibt es keine Auffälligkeiten. Einzig und alleine bei besonders grafikintensiven Anwendungen kann es zu Rucklern kommen, denn das große Performance-Plus gibt es mit dem Exynos-SoC nicht.

Wie performt der Exynos-Chip?

Laut Herstellerangaben liefert das Galaxy A55 etwa 15 Prozent mehr CPU-Leistung und 32 Prozent mehr GPU-Leistung als das Galaxy A54 mit dem Exynos 1380. Im Geekbench 6 ist tatsächlich eine kleine Steigerung zu verzeichnen, denn hier erreicht das Mittelklasse-Smartphone etwa 15 % mehr Single-Core und 18 % mehr Multi-Core-Performance als sein Vorgänger.

Im Grafiktest des 3D Mark Wild Life Extreme Tests zeigt sich jedoch, dass sich das Samsung Galaxy A55 selbst unterhalb günstigerer Alternativen wie dem Nothing Phone (2a) oder Xiaomi Redmi Note 13 Pro+ (Test) platziert. Bei rechenintensiven Anwendungen kann das Gerät zudem etwas wärmer werden, die Wärmeentwicklung bleibt jedoch moderat.

Akku & Laden

Im Bereich der Ladegeschwindigkeit hängt Samsung der Konkurrenz weiterhin ein gutes Stück hinterher. Während viele Konkurrenten mittlerweile 67 Watt oder vereinzelnd auch schon 120 Watt im Mittelklasse-Bereich anbieten, verharrt Samsung weiterhin bei maximal 25 Watt. Selbst das Galaxy S24 (Test), Samsungs neuestes Flaggschiff, kann nur mit maximal 25 Watt geladen werden.

Das vollständige Aufladen des 5.000 Milliamperestunden großen Akkus im Galaxy A55 kann so mehr als eine Stunde in Anspruch nehmen. Wireless Charging wird allerdings nicht unterstützt – und ist in diesem Preisbereich auch eher die Ausnahme.

Ist der Akku dann geladen, dann hält er dafür aber auch gut durch. Eine Akkuladung reicht im Alltag für etwa sechs bis sieben Stunden aktive Displaynutzung. Im PCMark-Akkutest (300 Nits, adaptive 120 Hz, WLAN + GPS aktiv) erreicht das Galaxy A55 einen Wert von 10 Stunden und 56 Minuten, bis die Restladung noch 20 Prozent beträgt. Damit positioniert sich das Handy im Mittelfeld und erreicht ein minimal besseres Ergebnis als sein Vorgänger, könnte mit einem effizienteren SoC aber wohl noch mehr aus der Kapazität herausholen.

Software

Ausgeliefert wird das Smartphone mit Android 14 und der Benutzeroberfläche One UI 6.1. Bedauerlicherweise verzichtet Samsung beim Galaxy A55 jedoch auf die KI-Features, die es beim Galaxy S24 gibt. Das heißt: Weder eine Live-Übersetzung von Telefonaten, noch die Erstellung eines Hintergrundbildes mittels KI sind auf dem Gerät möglich.

Samsung Galaxy A55 mit aktivem Display und Standardhintergrund.

Abseits davon, sollte jeder, der bereits ein Samsung-Smartphone besessen hat, mit der Benutzeroberfläche vertraut sein. OneUI bietet ein klares, benutzerfreundliches Design und Features wie den Einhandmodus, Dual Messenger sowie Modi und Routinen. Dazu verspricht Samsung dem Galaxy A55 vier Android-Updates und fünf Jahre lang Sicherheitsupdates. Das Gerät ist daher auch für eine langjährige Nutzung bestens geeignet.

Kamera

Die Kamera des Samsung Galaxy A55 ist zumindest auf dem Papier identisch zum Galaxy A54. Demnach kommt eine 50-Megapixel-Hauptkamera, eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera und eine 5-Megapixel-Makrokamera zum Einsatz. Für Selfies steht eine 32-Megapixel-Frontkamera zur Verfügung, die im oberen Bereich des Punchhole-Displays zu finden ist.

Beispielfotos

Hinweis: Die Fotos wurden auf max. 2.000 px reduziert und können daher teilweise etwas „pixeliger“ aussehen, als sie eigentlich sind!

Die Hauptkamera des Samsung Galaxy A55 liefert bei Tageslicht sowie in schlechteren Lichtverhältnissen ausgesprochen lebendige Bilder. Wie bei vielen Samsung-Smartphones üblich, neigt sie jedoch zu einer kontrastreicheren Farbdarstellung im Vergleich zu anderen Marken. Dies kann je nach individuellen Vorlieben als ansprechend oder zu unnatürlich wahrgenommen werden.

Fotos der Hauptkamera

Auffällig ist auch, dass Aufnahmen im Viewfinder meist zu überschärft und wenig einladend wirken, die Endergebnisse aber umso überzeugender sind. Leider dauert die finale Verarbeitung der Fotos jedoch ein bis zwei Sekunden.

Bei der Bildstabilisierung orientiert sich Samsung ganz klar an den eigenen Flaggschiff-Smartphones. Sie ist in der Lage, Bewegungen von 1,5° auf jeder Achse auszugleichen. Das ist besonders nützlich, möchte man Bilder oder Videos in Bewegung aufnehmen. Auch der Nachtmodus profitiert davon, da durch die Stabilisierung das Bild etwas länger belichtet werden kann.

Ordentliche Ultraweitwinkellinse?

Die Ultraweitwinkelkamera erfasst Aufnahmen mit einem Blickwinkel von 123 Grad. Die resultierenden Bilder sind scharf und zeigen viele Details, weisen jedoch farblich signifikante Unterschiede zur Hauptkamera auf. Die Farben erscheinen weniger gesättigt und kontrastreich, was besonders im direkten Vergleich ins Auge fällt.

Dennoch mangelt es den Aufnahmen nicht an Qualität. Im Vergleich zu anderen Geräten dieser Klasse, wie beispielsweise dem Poco X6 Pro, die oft nur mit einem weniger leistungsfähigen 8-MP-Sensor ausgestattet sind, hebt sich das Galaxy A55 ab.

Ultraweitwinkelkamera

Die 5-Megapixel-Makrokamera kann für Nahaufnahmen bis zu vier Zentimeter genutzt werden, was sie ideal für das Fotografieren von kleinen Objekten wie Insekten, Blüten oder Textilstrukturen macht. Die Aufnahmen haben eine solide Qualität, stechen aber auch nicht sonderlich hervor. Besonders die Farbwiedergabe ist ausbaufähig – und häufig gebraucht wird die Kamera vermutlich nicht. Hier hätten wir uns stattdessen eine Telefotokamera mit optischem Zoom gewünscht.

Makrokamera

Denn: Typisch für die Mittelklasse verfügt auch das Samsung Galaxy A55 nicht über eine eigene Zoomkamera, sondern setzt rein auf einen digitalen Zoom, der durch Vergrößerungen der Hauptkameraaufnahmen entsteht. Der 2-fache Zoom ist tatsächlich recht ordentlich und auch die 4-fache Vergrößerung ist noch brauchbar, jedes weitere Reinzoomen lässt die Bilder aber immer stärker zum Ölgemälde werden.

Die Frontkamera sorgt für ansehnliche Selfies, die mit einer guten Schärfe und natürlichen Farbwiedergabe punkten können. Der Weißabgleich könnte jedoch etwas wärmer ausfallen, damit die Bilder lebhafter werden.

Videos lassen sich beim Galaxy A55 in 4K-Qualität mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, Videos in 1080p bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufzuzeichnen – wahlweise auch in Super HDR. Die optische Stabilisierung sorgt dabei für ein ruhiges Bild.

Fazit

Das Samsung Galaxy A55 bietet ein gelungenes Gesamtpaket, kann aber nicht in allen Disziplinen überzeugen. Besonders gut gefallen mir das hochwertige Design mit edlem Aluminiumrahmen sowie das helle OLED-Display mit geschmeidigen 120 Hz Bildwiederholrate. Dazu gibt es einen üppigen 5.000 mAh Akku, der euch wunderbar durch den Tag bringt, und eine IP67-Zertifizierung zum Schutz vor Wasser und Staub.

Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Ladegeschwindigkeit bleibt mit maximal 25 Watt hinter der Konkurrenz zurück und auch die breiteren Displayränder könnten für Einige ein Dorn im Auge sein. Der verbaute Exynos 1480 Prozessor ist zudem nicht unbedingt für sehr grafikintensive Apps oder Spiele geeignet, liefert im Alltag aber eine gute Leistung ab.

Die Kamera liefert unter verschiedenen Lichtbedingungen sehr gute Ergebnisse, insbesondere die Hauptkamera. Etwas Spielraum für eine bessere Abstimmung zwischen den verschiedenen Sensoren ist aber vorhanden. Selfies können mit einer guten Qualität überzeugen.

Mit einem mittlerweile attraktiven Preis ab 350 Euro, was weit unter der UVP von 479 Euro liegt, bietet das Galaxy A55 ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Die langfristige Softwareunterstützung von Samsung sichert zudem eine langjährige Nutzung. Als mögliche Alternativen bieten sich das Xiaomi Redmi Note 13 Pro+ (ab 350 Euro) sowie das Poco X6 Pro (ab 330 Euro) an.

Smartphones
Allround-PC.com Award
04/2024
Samsung Galaxy A55
Empfehlung

Pro

  • edles Design mit Aluminiumrahmen
  • hervorragendes Display
  • gute Haupt- und Ultraweitwinkelkamera
  • gute Akkulaufzeit
  • langes Software-Versprechen
  • IP67-Zertifizierung

Contra

  • langsames Laden
  • vergleichsweise breite Displayränder
  • schwache Grafikleistung des SoC
  • Makrokamera durchwachsen

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Max Jambor @ Allround-PC Max Jambor Redakteur

Als angehender Technikjournalist, ist er hauptsächlich für die Bereiche Mobile und Wearables zuständig und kümmert sich um News sowie Testberichte von Smartphones, Tablets, Smartwatches und Kopfhörern. In seiner Freizeit verfolgt er die neuesten Entwicklungen im Bereich Consumer Electronics und Künstlicher Intelligenz. Wenn er mal nicht am PC sitzt, trifft man ihn im Fitnessstudio, auf Reisen oder beim Feiern mit Freunden.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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