Es gibt neue Gerüchte zu den kommenden Prozessoren der AMD Ryzen 9000 Serie. Die “Granite Ridge” CPUs sollen auf der Zen 5 Architektur basieren und noch in diesem Jahr erscheinen. Doch was wissen wir aktuell zu den neuen Desktop Prozessoren? Und wie hoch könnte das Leistungsplus ausfallen?
In diesem Jahr werden wohl die ersten Prozessoren auf Basis der Zen 5 Mikroarchitektur debütieren. Die Ryzen 9000 CPUs sollen die aktuellen Ryzen 7000 Desktop-Modelle (Test) ablösen und einige Upgrades mit sich bringen. Schon seit einiger Zeit kursieren verschiedene Gerüchte zu den Prozessoren, wobei immer wieder neue Details auftauchen. Die neuen Zen 5 CCDs hören auf den Namen „Eldorado“ und verfügen über acht Zen 5 „Nirvana“ Kerne. Das bekannte „On-Package Chiplet Design“ mit seinen einzelnen Dies soll erhalten bleiben.
Wann erscheinen die Ryzen 9000 Prozessoren?
Im Rahmen der Bekanntmachung der Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2023 wurde seitens des Herstellers bestätigt, dass die ersten Zen 5 Consumer-Produkte im späteren Verlauf des Jahres 2024 erscheinen werden. Somit dürfen die Ryzen 9000 Prozessoren in der zweiten Jahreshälfte 2024 den Markt erreichen.
Die Vorstellung könnte jedoch schon im Rahmen der Computex Keynote am 3. Juni um 3:30 Uhr deutscher Zeit erfolgen. Zumindest spricht AMD in der offiziellen Einladung von „Künstlicher Intelligenz und High-Performance-Computing“, was auf neue Prozessoren deuten könnte. Zudem sind verschiedene Präsentationsfolien geleakte worden, auf denen näher auf die neuen Chipsätze eingegangen wird.
Was werden die Ryzen 9000 Prozessoren kosten?
Laut dem Leaker @wxnord werden die verschiedenen Ryzen 9000 Prozessoren ohne Preissteigerung auf den Markt kommen. Entsprechend sollen die MSRP-Preise genauso hoch ausfallen wie bei den aktuellen Ryzen 7000 Modellen. Somit würden sich folgende Preise ergeben:
- Ryzen 9 9950X: 699 $ MSRP / 849 Euro UVP
- Ryzen 9 9900X: 549 $ MSRP / 669 Euro UVP
- Ryzen 7 9700X: 399 $ MSRP / 479 Euro UVP
- Ryzen 5 9600X: 299 $ MSRP / 359 Euro UVP
Leider gibt es noch keine Informationen dazu, ob die UVP-Preise hierzulande ebenfalls erhalten bleiben.
Erste Hersteller bereiten sich auf Release vor
Inzwischen bereiten sich die verschiedenen Mainboard-Hersteller auch schon auf den Release vor. Unter anderem haben Asus und MSI bereits erste BIOS-Updates für ihre AM5 Platinen veröffentlicht, mit denen die kommenden Ryzen 9000 Prozessoren unterstützt werden. Bald dürften noch weitere Hersteller entsprechende Updates an den Start bringen.
Zen 5 mit höherer IPC?
Der YouTuber RedGamingTech mit einer fast schon absurden IPC-Steigerung. So könnte die IPC gegenüber Zen 4 um mehr als 30 % ansteigen. Ein solcher Leistungssprung erscheint jedoch eher unwahrscheinlich, ansonsten würde es sich beinahe schon um einen neuen „Ryzen Moment“ handeln. Zumindest im SPEC-Benchmark sollen die neuen CPU-Kerne laut dem Leaker Kepler_L2 mehr als 40 Prozent schneller rechnen als die aktuellen Zen 4 Modelle.
Die erste Zen Generation übertraf die IPC der Excavator Chips um mehr als 40 Prozent. Mit Zen hatte AMD damals jedoch eine komplett neue CPU-Architektur an den Start gebracht. Realistischer erscheint eine IPC-Steigerungen bei Zen 5 um 15 bis 20 %. Beim Takt wird es voraussichtlich keine größeren Änderungen geben.
Mehr FPU- und ALU-Pipelines
Möglich wird die IPC-Steigerungen auch durch doppelt so viele FPU-Pipelines pro Kern (via Mystical) im Vergleich zu einem Zen-4-Kern, womit die Architektur deutlich breiter ausgelegt wäre und künftig vier statt zwei Befehle pro Takt abarbeiten könnte. Darauf schließt ein Patch für den GCC-Compiler, der Rückschlüsse auf die kommenden Prozessoren geben könnte.
Laut Phoronix soll Zen 5 zudem über eine zusätzliche Einheit zur Adressgenerierung (kurz AGU) verfügen, was die Blockanzahl auf vier statt drei erhöhen würde. Des Weiteren sollen die Kerne sechs statt vier ALU-Pipelines besitzen, um noch mehr Instruktionen pro Takt abarbeiten zu können (sofern die Auslastung der Pipelines effektiv geregelt wird).
AMD Ryzen 7 7700X3D
Beim AMD Ryzen 7 7700X3D handelt es sich um das Gaming-Flaggschiff des Herstellers mit 3D-Cache. Die CPU für den Sockel AM5 bietet 8 Kerne und 16 Threads bei einem Takt von bis zu 5 GHz. Aktuell gibt es die CPU für rund 405 Euro (hier kaufen) zu kaufen.
I/O-Die ohne Veränderungen
Weitere Gerüchte sprechen davon, dass es beim I/O-Die keine Veränderungen geben wird. So soll AMD das I/O-Chiplet von Ryzen 7000 (Raphael) übernehmen, wodurch es allerdings auch kein Upgrade bei der internen GPU geben würde. Dadurch würde die GPU bei Granit Ridge weiterhin auf RDNA 2 basieren. Die Anzahl der PCIe 5.0 Lanes würde ebenfalls unverändert bei 28 liegen.
Die Fertigung der CPUs soll zunächst im N4 Verfahren erfolgen, wobei zu einem späteren Zeitpunkt der Wechsel zu einem N3 Verfahren geplant ist. Vorstellbar wären hierbei N3E oder N3P. Als Fertiger steht erneut TSMC im Raum, Samsung wurde in der Gerüchteküche allerdings auch mehrfach genannt.
News zum Ryzen 9000 und Prozessoren auf Zen 5 Basis
Dem bekannten Tech-YouTuber und Analyst “High Yield” zufolge werden die Ryzen 9000 Prozessoren weiterhin mit dem Sockel AM5 (LGA 1718) kompatibel sein, wobei diese Angabe als gesichert betrachtet werden kann. Immerhin hatte AMD schon bestätigt, dass der Sockel noch einige Jahre mit neuen CPUs unterstützt werden soll. Mit der neuen Generation wird es jedoch auch neue Chipsätze geben, darunter X870E, X870, B850 und B840.
Der interne Speichercontroller der CPUs wird DDR5 Arbeitsspeicher mit bis zu 6.400 MT/s unterstützen. Die TDP wird im Vergleich zu den aktuellen Modellen ebenfalls unverändert bleiben. Entsprechend wird es wohl wieder CPUs in den TDP-Klassen 65 Watt, 105 Watt und 170 Watt geben.
Beitrag erstmals veröffentlicht am 26.01.2024
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