In den vergangenen Jahren haben immer mehr Hersteller die Absicht geäußert, eigene Chips entwickeln zu wollen. Das bekannteste Beispiel dürfte wohl Apple sein, denn der Hersteller aus Cupertino setzt nun schon seit einiger Zeit im MacBook Bereich auf die hauseigenen M-Prozessoren. Auch Google setzt etwa bei den Pixel-Smartphones auf die eigenen Tensor Chips. Nun ist ein Bericht aufgetaucht, laut dem bald auch Xiaomi diesen Beispielen folgen wird.
Dieses Angabe stammt von Rick Tsai, seines Zeichens Chief Executive Officer bei MediaTek. Demnach arbeitet Xiaomi aktuell an einem eigenen Smartphone-Chip, der zusammen mit dem Halbleiterhersteller ARM entwickelt werden soll. Dabei geht er auch auf die Komplikationen ein, auf die Oppo mit ARM gestoßen ist. Bereits 2021 sind Informationen aufgetaucht, laut denen Oppo an eigenen Prozessoren arbeiten soll.
Statement MediaTek CEO
Wir haben gemeinsam mit ihnen Modem-Chips unserer eigenen Marke produziert und dabei eine Kooperationsbeziehung aufgebaut. Ich kann nicht beurteilen, ob sie im Xiaomi-Geschäft erfolgreich sein werden, aber wir wissen, dass Oppo definitiv auf Schwierigkeiten gestoßen ist. In vielerlei Hinsicht glaube ich, dass diese Situation Oppo zu einem stärkeren Partner für uns gemacht hat und wir für sie ebenso. Wenn wir noch einmal über ARM sprechen, verstehen wir, dass ARM ein Geschäftsziel und ein Geschäftsmodell ist, aber wenn man sich die gesamte Branche ansieht, ist MediaTek einer der sehr wenigen AP-Lieferanten, die wirklich führend sind und eine ausgezeichnete Leistungsbilanz haben.
Rick Tsai, CEO bei MediaTek
Xiaomi 13T Pro
Das Xiaomi 13T Pro bietet ein 6,67 Zoll Super-AMOLED-Display, das eine Spitzenhelligkeit von 2.600 Nits erreicht. Unter der Haube werkelt ein MediaTek Dimensity 9200+. Ein Highlight ist außerdem die Leica-Triple-Kamera mit 50 MP Hauptsensor.
Xiaomi bald weg von MediaTek und Qualcomm?
Es bleibt abzuwarten, ob Xiaomi neben Apple, Samsung und Google ebenfalls eigene Prozessoren für ihre Smartphones und andere IoT-Produkte in Partnerschaft mit ARM entwickeln wird. Natürlich kann sich das Vorhaben auch als Pleite herausstellt, wie es einst bei Oppo der Fall war. In den neuesten Produkten des Unternehmens, wie etwa dem Xiaomi 14 oder dem Redmi Note 13 Pro+ (Test) setzt das Unternehmen derzeit auf Prozessoren von Qualcomm und MediaTek.
Zumindest aus wirtschaftlicher Sicht ergibt es durchaus Sinn für Xiaomi, langfristig auf eigene Prozessoren zu setzen. Immerhin gehört der SoC bei einem Smartphone zu den teuersten Bauteilen. Zuletzt wurde immerhin bekannt, dass Qualcomm den Preis für den aktuellen Snapdragon 8 Gen 3 drastisch angezogen hat. Berichte sprechen hier von einer Preissteigerung von 25 % gegenüber dem Snapdragon 8 Gen 2, wodurch der Chip um die 200 US-Dollar kosten soll. Die Reaktion darauf: Höhere Smartphone-Preise im High-End-Bereich oder geringere Margen für den Hersteller. Entsprechend könnten mit einem eigenen Chip die Produktionskosten gesenkt werden.
In der Regel dauert es jedoch einige Jahre, bis ein Chip fertig entwickelt ist. Falls diese Kooperation zwischen Xiaomi und ARM Früchte tragen wird, werden wir wohl in zwei bis drei Jahren Geräte mit entsprechenden SoCs sehen. Bis dahin wird Xiaomi höchstwahrscheinlich weiter auf Prozessoren von Qualcomm und MediaTek setzen.
Mit * markierte Links sind Affiliate-Links. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.
Quellen:
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Kommentieren, Austauschen und Fragen...
Schreibe einen eigenen Kommentar