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Kingston XS1000 im Test: Externe SSD für Schnäppchenjäger?

Nur 29 Gramm leicht und (fast) 1.000 MB/s schnell
Kingston XS1000 in der Draufsicht auf dunklem Hintergrund.

Mit der Kingston XS1000 Portable SSD bringt der US-Speicherspezialist ein kompaktes USB-Laufwerk auf den Markt, das vor allem preisbewusste Käufer ins Visier nimmt. Wir klären im Test, was die kleine externe SSD leistet.

Überblick

Kompakte SSDs mit USB-Anschluss sind durch die insgesamt fallenden Flashspeicher-Preise der letzten Jahre zu einer echten Konkurrenz für herkömmliche mobile Festplatten geworden.

Kingston spielt in diesem Markt schon eine ganze Weile mit und hat zwei Optionen für Anwender im Angebot, die auf der Suche nach einem mobilen Speicher mit SSD-Performance sind.

Das schnellste Modell ist derzeit die Kingston XS2000 (Test) und soll dank einer Anbindung mit 20 GBit/s hohe Transferraten bis zu 2.000 MB/s erreichen. Für diejenigen unter euch, die nicht auf maximale Transferleistung aus sind, soll die kleinere Kingston XS1000 eine Brücke zwischen einem attraktiven Preis und guter Leistung bauen.

Angeboten wird die Kingston XS1000 derzeit mit zwei verschiedenen Kapazitätsoptionen von 1 TB für etwa 73 Euro und 2 TB für knapp 100 Euro. Für unseren Test haben wir die Variante mit 2 TB Speicherkapazität verwendet.

Design & Verarbeitung

Das Äußere der Kingston XS1000 ist mit einem Wort gut beschrieben: Zurückhaltend. Es handelt sich um ein Produkt, bei welchem sich das Design ohne Frage nicht in den Vordergrund drängt.

Das bedeutet nicht, dass die XS1000 nicht gut aussieht, sie wurde bloß maximal einfach gestaltet und ist wirkt damit auf den ersten Blick nicht so aufregend, wie manch bunte Gaming-SSD. Für die einen oder den andere, dürfte jedoch genau das den Geschmack treffen.

Kingston XS1000 in der Schrägansicht
Das Design der externen SSD ist schlicht gehalten.

Das kleine schwarze Gehäuse besteht aus Kunststoff und ist mit Abmessungen von gerade einmal 69 x 32 x 13,5 mm extrem kompakt. Gepaart mit einem Gewicht von nur 28,7 g hat Kingston hier eine ultra-portable SSD im Angebot, die in jede Hosentasche passt.

Die Oberseite des Laufwerkes ist etwas nach innen gewölbt und wird von dem weißen Kingston-Logo geziert, was quasi der einzige Designakzent ist, der sich an der schlichten Außenhaut finden lässt. Die USB-C-Schnittstelle und eine blaue Status-LED haben auf der rechten Stirnseite ihren Platz gefunden.

Der USB-C-Port und die Status-LED der XS1000 in der Nahaufnahme.
Auch eine Status-LED ist vorhanden.

Die Verarbeitungsqualität der SSD ist gut. Von dem geringen Gewicht dürft ihr euch hier somit nicht täuschen lassen. Einen Kritikpunkt müssen wir jedoch in Richtung des Lieferumfangs formulieren: Kingston legt lediglich ein USB-A-auf-USB-C-Kabel bei. Ein reines USB-C-Kabel, wie man es für die direkte Verbindung mit modernen PCs, Notebooks oder Smartphones benötigen würde, fehlt leider.

Auf spezielle Features, wie einen IP-Schutz oder eine besondere Stoßfestigkeit, verzichtet der Hersteller ebenfalls.

Kingston XS1000: Technik im Detail

Auch wenn die XS1000 äußerlich mit einem schlichten Design eher schüchtern wirkt, bringt Kingston im Inneren Technik auf dem neusten Stand zum Einsatz.

Als Gehirn dient der XS1000 ein SM2320G Controller aus dem Hause Silicon Motion, der in der Lage ist, NAND-Flash direkt über USB anzusprechen. Auf eine klassische, separate PCIe-zu-USB-Bridge, wie sie bei vielen anderen externen SSDs zum Einsatz kommt, verzichtet Kingston bei diesem Design.

Die Kingston XS1000 an einem Computer angeschlossen.
Die externe SSD hat natürlich eine USB-C-Schnittstelle.

Der Chipsatz ist laut Datenblatt eigentlich sogar in der Lage, Daten per USB Gen 3.2 x 2 mit bis zu 20 GBit/s auszutauschen. Dieser Modus ist aber der schnelleren XS2000 vorbehalten. Die Anbindung des Flashspeichers erfolgt bei der XS1000 über vier dedizierte Kanäle.

Bei dem 2-TB-Modell verbaut Kingston zwei NAND-Bausteine, die unseren Recherchen zufolge aus der aktuellen BiCS5-Serie von Toshiba stammen. Dabei handelt es sich um TLC-NAND mit 112 Layern.

Kaum anders zu erwarten: Einen dedizierten DRAM-Cache besitzt das Laufwerk nicht. Dafür ist aufgrund der Verwendung von TLC-Speicher aber natürlich ein SLC-Cache mit an Bord.

Über die Lebenserwartung des NANDs schweigt sich Kingston aus. Andere Laufwerke auf Basis desselben NANDs werden mit 2-TB-Bestückung jedoch häufig mit 1,2 PB TBW beworben.

Das Wichtigste in Kürze

Hier die wichtigsten Fakten der Kingston XS1000 noch einmal im Überblick.

Die Kingston XS1000 Portable SSD…

Leistungstest der Kingston XS1000 Portable SSD

Um die Transferraten der Kingston XS1000 mit 2 TB zu ermitteln, haben wir verschiedene Benchmarks an einem geeigneten PC durchgeführt. Verwendete Tools sind Crystal Disk Mark und A.S. SSD Benchmark. Außerdem haben wir 13,2 GB an Dateien mit Dateigrößen zwischen mehreren Hundert MB und einigen GB auf die SSD geschrieben und davon gelesen.

Vergleichslaufwerke:

Testsystem:

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

Chrystal Disk Mark

A.S. SSD Benchmark

Kopiertests unter Windows 11

Bewertung der Ergebnisse

Kommen wir zur Auswertung der im Leistungstest ermittelten Ergebnisse. Hier zeigt sich, dass die Kingston XS1000 grundsätzlich auf Augenhöhe mit anderen 10-GBit/s-SSDs liegt.

Maximal haben wir beim sequenziellen Lesen von Daten 960 MB/s gemessen, was leicht unter dem beworbenen Wert von 1.050 MB/s liegt. Beim sequenziellen Schreiben sieht es ähnlich auch: Hier kommt die XS1000 (2 TB) auf etwa 850 MB/s und liegt damit doch ein Stück vom Wert des Datenblatts entfernt (1.000 MB/s). In den theoretischen Benchmarks liegt die externe SSD von Kingston damit aber im guten Durchschnitt anderer Laufwerke der gleichen Leistungsklasse, wie etwa der Samsung Portable T7 Serie oder der Crucial X8 und X9 Pro.

Bei den praktischen Kopiertests unter Windows fällt die Leistung des Laufwerkes dann tatsächlich ein Stück weiter ab und lässt die Konkurrenz vorbeiziehen. Die Leistung liegt mit knapp 800 MB/s beim Lesen und 580 MB/s beim Schreiben zwar durchweg auf annehmbaren Niveau, andere Produkte sind jedoch klar flotter unterwegs.

Kingston XS1000 Portable SSD liegt auf einem USB-Kabel
Im Lieferumfang vermissen wir ein USB-C-zu-USB-C-Kabel.

Zu erwähnen ist außerdem, dass die durchgängige Schreibleistung der kleinen SSD nach dem Volllaufen des SLC-Caches auf etwa 200 MB/s zurückgeht. Wer also häufiger große Datenmengen (>150 GB) am Stück schreiben muss, wird hier ausgebremst.

Für zügige Backups und das zeiteffiziente Übertragen von Daten eignet sich die Kingston XS1000 aber natürlich trotzdem wunderbar.

Fazit

Die Kingston XS1000 ist eine super kleine und leichte externe SSD, die sich an Käufer richtet, welche SSD-Speicher ohne großen Schnickschnack suchen. Das bezieht sich sowohl auf das schlichte Design als auch den Lieferumfang.

Während uns das einfach gestaltete und schön verarbeitete Gehäuse gut gefallen hat, ist das Fehlen eines USB-C-auf-USB-C-Kabels zu kritisieren.

Bei den Leistungstests liefert die XS1000 mit 2 TB grundsätzlich gute Werte, gehört aber nicht zu den schnellsten Vertretern ihrer Art. Das gilt besonders dann, wenn ihr häufig größere Datenmengen auf das Laufwerk kopieren müsst, denn dann fällt die Schreibgeschwindigkeit teils stark ab. Für alltägliche Arbeiten mit Mediendateien oder für schnelle Backups ist die Kingston SSD aber gut geeignet.

Preislich müsst ihr für die Kingston XS1000 mit 2 TB derzeit etwa 110 Euro einplanen, was in unseren Augen sehr attraktiv ist.

Die Konkurrenz in Form der Crucial X8 (2TB) ist mit circa 123 Euro merkbar teurer und für die Samsung Portable SSD T7 mit 2 TB zahlt ihr zurzeit ab 137 Euro. Auch die Crucial X9 Pro Portable SSD mit 2 TB gibt es erst ab etwa 129 Euro.

Wer einfach nur Daten speichern und gleichzeitig das Budget schonen will, kann ohne Probleme zur Kingston XS1000 greifen. Ihr dürft eben lediglich kein Leistungswunder erwarten – dafür gibt es bessere (aber teurerer) Optionen.

Speicher
Allround-PC.com Award
12/2023
Kingston XS1000 2 TB
Preis-Leistung

Pro

  • gute Verarbeitungsqualität
  • schlichtes Design
  • ultra kompakt und super leicht
  • fairer Preis

Contra

  • kein USB-C-Kabel im Lieferumfang
  • niedrige durchgängige Schreibleistung

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Nils Waldmann Redakteur

Seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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