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Test: OnePlus Nord 2 5G killt das eigene Flaggschiff

Mittelklasse oder doch Flaggschiff?
Im Jahr 2020 hat OnePlus mit dem OnePlus Nord ein sehr beliebtes Smartphone der gehobenen Mittelklasse auf den Markt gebracht. Mit dem Nachfolger OnePlus Nord 2 5G setzt das Unternehmen noch einmal einen drauf. Was genau sich verändert hat und ob das Smartphone im Alltag überzeugen kann, haben wir ausführlich für euch getestet.

OnePlus hat in den letzten Monaten sein Mittelklasse-Portfolio immer weiter ausgebaut, zuletzt mit dem OnePlus Nord CE 5G (Test). Die ursprünglichen Zeiten des „Flaggschiff-Killers“ sind schon etwas länger vorbei, doch das Nord 2 5G könnte OnePlus wieder zurück auf den richtigen Kurs bringen. Seit dem 28. Juli gibt es das neue Nord-Modell für 399 Euro (8+128 GB) und 499 Euro (12+256 GB) in den Farben Blue Haze und Gray Sierra. Für unseren Test haben wir die größte Speicherausstattung in Blue Haze erhalten. Im stark umkämpften Mittelklassebereich konkurriert das OnePlus Nord 2 5G mit Smartphones wie dem Samsung Galaxy S20 FE (Vergleichstest), Poco F3 (Vergleichstest), Vivo V21 oder Apple iPhone SE (2020).

Im Lieferumfang befinden sich neben dem OnePlus Nord 2 5G auch ein 65-Watt-Ladegerät, ein USB-A-zu-USB-C-Kabel sowie eine durchsichtige Silikon-Schutzhülle. Ebenfalls enthalten sind natürlich ein SIM-Tool für das Entfernen des Dual-SIM-Karten-Schachts sowie die Bedienungsanleitung. Das Display verfügt außerdem über eine vorinstallierte Kunststoff-Schutzfolie.

Design & Verarbeitung

Das OnePlus Nord 2 5G ist ein Mittelklasse-Smartphone, das sich hinter einem Flaggschiff-Design versteckt. Während Konkurrenten mit ihren Mittelklasse-Produkten gerne etwas kreativer werden und die Rückseite teils mit einem Text verzieren, verschiedene Farben und Muster anbieten, hält sich OnePlus etwas zurück. Das OnePlus Nord 2 5G weist ein OnePlus-9-ähnliches Design auf, das im Kamerabereich leicht abgeändert und in zwei bzw. drei schlichten Farben verfügbar ist. Blue Haze stellt dabei die einzige Variante mit einer glatten Beschaffenheit dar, Gray Sierra ist hingegen matt gehalten. Mit Green Woods gibt es sogar eine Variante mit Kunstleder-Rückseite, jedoch bietet OnePlus diese (bisher) nicht in Europa an.

Bei einem Startpreis von 399 Euro ist es verständlich, dass OnePlus an einigen Stellen kleinere Abstriche machen musste. So setzt das Unternehmen zwar auf Gorilla Glass auf der Vorder- und Rückseite, verwendet dafür jedoch Kunststoff beim Rahmen. Diese Entscheidung ist unserer Meinung nach besser, als auf der Rückseite Kunststoff einzusetzen und den Rahmen dafür aus Aluminium zu fertigen. Das Nord 2 5G wirkt alleine durch die Gorilla-Glass-Rückseite deutlich hochwertiger als viele Konkurrenten. Das Smartphone ist nicht nach IP-Standard gegen Wasser oder Staub geschützt, kann jedoch laut Herstellerangaben bei leichtem Regen ohne Bedenken genutzt werden.

Ansonsten verfügt das OnePlus Nord 2 über einen Powerbutton, eine Lautstärkewippe und den OnePlus typischen „Alert-Slider„, mit dem sich das Gerät von „Stumm“ auf „Vibration“ oder „Laut“ schalten lässt. Stereo-Lautsprecher, ein USB-C-Anschluss sowie der SIM-Karten-Schacht sind ebenfalls im Rahmen eingelassen. Das OnePlus Nord 2 ist im Übrigen das erste Mittelklasse-Smartphone des Unternehmens, das über Stereo-Lautsprecher verfügt. Die Klangqualität ist vergleichbar mit dem OnePlus 9 (One Plus 9 Pro im Test) oder dem Galaxy S20 FE.

Display

Auf der Vorderseite des OnePlus Nord 2 5G sitzt ein 6,43 Zoll großes AMOLED-Display, welches neben einer Auflösung von Full-HD+ (2.400 x 1080 Pixel) und einer Helligkeit von etwa 720 Nits bei 20 Prozent APL (= Average Picture Level) noch eine erhöhte Bildwiederholrate von 90 Hertz bietet. Dazu gibt es gleichmäßig dünne Displayränder und einen Fingerabdrucksensor unter dem Display, der schnell und präzise arbeitet. Im oberen Bereich versteckt sich eine 32 Megapixel scharfe Punch-Hole-Kamera. Dank des schmalen Seitenverhältnisses von 20:9 machen auch Videos auf dem Display eine gute Figur.

Prozessor & Speicher

Unter der Haube des OnePlus Nord 2 5G werkelt erstmals kein Qualcomm Snapdragon, sondern ein MediaTek Dimensity 1200 AI. Damit ist das Smartphone auch das erste Handy in Europa, das einen Dimensity 1200 verwendet. Wer schon einmal von MediaTek-Prozessoren gehört hat, war vermutlich bisher etwas skeptisch was die Leistung betrifft. Der Chip im Nord 2 5G konnte jedoch mit einer flaggschiffreifen Performance überzeugen, von der andere Mittelklasse-Smartphones nur träumen können. Im näheren Vergleich liegt der MediaTek Dimensity 1200 AI etwa gleichauf mit dem Qualcomm Snapdragon 870, der zum Beispiel im 799 Euro teuren Vivo X60 Pro (Test) zum Einsatz kommt.

OnePlus Nord 2 5G in Geekbench 5

Gaming sowie die alltägliche Nutzung des Smartphones funktionieren flüssig und ohne Einschränkungen. Je nach Ausstattung stehen 8 oder 12 GB LPPDR4X-Arbeitsspeicher sowie 128 oder 256 GB UFS-3.1-Massenspeicher zur Verfügung, MicroSD-Karten werden nicht unterstützt. Des Weiteren beherrscht das Nord 2 Wi-Fi 6, NFC, Bluetooth 5.2 sowie den 5G-Mobilfunkstandard.

Als Benutzeroberfläche dient OxygenOS 11.3, basierend auf Android 11. Besonders dabei ist, dass die Software im Kern nun auf Oppos ColorOS aufbaut. Die Verstrickung mit Oppo drückt sich ganz leicht im Design der Einstellungen oder der Kamera-App aus. Der Vorteil dieser Partnerschaft ist, dass Software-Updates und Sicherheitspatches in Zukunft schneller und zuverlässiger der Community bereitgestellt werden können. OnePlus verspricht, dass das Nord 2 mindestens zwei Jahre lang Software-Updates und drei Jahre lang Sicherheitspatches erhalten wird.

Akku & Laden

Besonders in der Mittelklasse werben viele Hersteller mit großen Akkus von teilweise über 5.000 mAh, doch wenn es um das Thema Laden geht, hält man sich oft bedeckt. Anders ist das bei OnePlus: das Nord 2 5G bietet einen 4.500 mAh großen Akku, der per Warp Charge 65 aufgeladen werden kann. In unserem Test hat sich herausgestellt, dass der Akku innerhalb von 28-30 Minuten vollständig aufgeladen werden kann. Wireless Charging ist nicht mit an Bord, bleibt in dieser Preisklasse allerdings ohnehin eine Seltenheit.

Die Laufzeit bei eingeschaltetem Display und moderater Nutzung beträgt etwa fünf bis sechs Stunden. Im PCMark-Akkutest hielt das OnePlus Nord 2 5G bei 90 Hertz (50 % Helligkeit, WLAN + GPS, 10 % Lautstärke) knapp 14 Stunden durch, bis die Restladung nur noch 20 Prozent betrug. Das OnePlus Nord CE 5G im Vergleich kam auf etwa 13 Stunden.

Ergebnis des OnePlus Nord 2 5G im PCMark Akkutest

Kamera

Die Kamera eines Smartphones ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Auch Kunden*innen ohne ein besonders großes Budget möchten vernünftige Fotos mir ihren Geräten schießen können. Das OnePlus Nord 2 5G verfügt über eine Triple-Kamera, bestehend aus einer 50-MP-Hauptkamera, einer 8-MP-Ultraweitwinkelkamera und einer 2-MP-Monochromkamera. Die Hauptkamera des Nord 2 findet sich auch in der Flaggschiffreihe des Unternehmens wieder. Derselbe 50 MP scharfe IMX766-Sensor wird in der OnePlus-9-Serie als Ultraweitwinkelkamera verwendet. Auch in Oppos neuestem Flaggschiff, dem Find X3 Pro, kommt dieser Sensor zum Einsatz. Hier wird er sogar für Haupt- und Ultraweitwinkelaufnahmen verwendet.

Die Hauptkamera schießt im Allgemeinen recht gute Bilder. Sie sind kontrastreich, detailreich und satt, jedoch teilweise leicht übersättigt. Dank HDR werden dunkle Bereich gut aufgehellt und zu helle Bereich wieder mit Details befüllt. In guten Lichtverhältnissen lassen sich auch mit der Ultraweitwinkelkamera vernünftige Aufnahmen machen. Wird es dann jedoch dunkler, verlieren die Aufnahmen immer weiter an Qualität. Schon im Nord CE 5G hat OnePlus als dritte Kamera eine 2-Megapixel-Monochromkamera verbaut. Der Sinn oder Nutzen einer solchen Kamera ist uns bis heute nicht ganz bewusst. Laut OnePlus sollen damit zusätzliche Informationen für eine Schwarz-Weiß-Aufnahme gewonnen werden.

Mit der Hauptkamera lassen sich auch bei Nacht überraschend gute Bilder aufnehmen. Hier gibt es sogar einen gesonderten Nachtmodus, der im Hand-Modus über einen Zeitraum von etwa vier Sekunden mehrere Bilder aufnimmt. Diese werden dann übereinanderlegt um somit die Helligkeit zu erhöhen und gleichzeitig die Qualität beizubehalten. Für Hobby-Fotografen gibt es sogar eine Stativ-Option im Nachtmodus. Hier dauert die Aufnahmezeit rund 30 Sekunden, währenddessen darf das Smartphone natürlich nicht bewegt werden.

Die 32-MP-Frontkamera knipst Selfies mit einer vernünftigen Qualität, doch teils können diese leicht übersättigt oder überbelichtet wirken. Videoaufnahmen in 4K und 30 fps bzw. 1080p bei 30/60 fps sind mit dem Nord 2 5G ebenfalls möglich. Dank einer optischen Bildstabilisierung werden auch kleine Wackler ausgeglichen.

Preisvergleich

Allround-PC Preisvergleich

OnePlus Nord vs. Poco F3


Fazit

Das OnePlus Nord 2 5G ist eines der wenigen Mittelklasse-Smartphones, das aus unserer Perspektive aktuell den Namen „Flaggschiff-Killer“ tragen darf. Die Verarbeitung ist hochwertig und das AMOLED-Display zählt zu den besten seiner Preisklasse, da es mit hohem Kontrast und einer Bildwiederholrate von 90 Hertz glänzt. Der 4.500 mAh große Akku sorgt für lange Laufzeiten und kann mit Warp Charge 65 zügig wieder aufgeladen werden. Bei moderater Nutzung reichte im Test eine Akkuladung mindestens für einen Tag aus. Der MediaTek Dimensity 1200 AI sorgt für eine reibungslose Nutzung und flüssiges Gaming. Die 50-MP-Hauptkamera aus der eigenen Flaggschiffreihe rundet das Gesamtpaket ab und wirft gleichzeitig eine Frage auf: Macht es überhaupt Sinn, sich das OnePlus 9 zu kaufen?

Wem 120-Hertz, ein Qualcomm Snapdragon 888, eine 50-MP-Ultraweitwinkelkamera und Wireless Charging wichtig sind, sollte zum OnePlus 9 greifen. Allen anderen kann das rund 300 Euro günstigere OnePlus Nord 2 5G empfohlen werden. Mit einem Startpreis von 399 Euro kann das OnePlus Nord 2 5G klar mit der Konkurrenz mithalten und so manche Flaggschiffe übertrumpfen.

Smartphones
Allround-PC.com Award
08/2021
OnePlus Nord 2 5G
Preis-Leistung

Pro

  • gute Verarbeitung
  • AMOLED-Display mit 90 Hertz
  • ultraschnelles Aufladen mit 65 Watt
  • solide Performance und Akkulaufzeit
  • gute Hauptkamera
  • Stereo-Lautsprecher

Contra

  • keine Speichererweiterung per MicroSD-Karte
  • kein Wireless Charging
  • kein Schutz vor Wasser und Staub
  • Weitwinkelkamera nur OK

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Max Jambor @ Allround-PC Max Jambor Redakteur

Als angehender Technikjournalist, ist er hauptsächlich für die Bereiche Mobile und Wearables zuständig und kümmert sich um News sowie Testberichte von Smartphones, Tablets, Smartwatches und Kopfhörern. In seiner Freizeit verfolgt er die neuesten Entwicklungen im Bereich Consumer Electronics und Künstlicher Intelligenz. Wenn er mal nicht am PC sitzt, trifft man ihn im Fitnessstudio, auf Reisen oder beim Feiern mit Freunden.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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