Xiaomi Redmi Note 12 Pro+ im Test: Ein echter Konkurrent in der Mittelklasse?

Ultraschnelles Laden in der Mittelklasse!
Xiaomi Redmi Note 12 Pro+ Smartphone Mittelklasse

Samsung ist schon lange nicht mehr der einzige Smartphone-Hersteller in Deutschland, der für viele Nutzer infrage kommt. Auch Xiaomi ist seit einigen Jahren ordentlich am Mitmischen und hat vor wenigen Monaten ein neues Smartphone für die Mittelklasse vorgestellt: Das Xiaomi Redmi Note 12 Pro+. Was hat das Gerät zu bieten? Und kann es im Alltag überzeugen?

Seit dem 14. März ist die aktuelle Xiaomi-Mittelklasse offiziell in Deutschland verfügbar. Die damalige UVP lag bei 499 Euro, das Gerät ist mittlerweile bereits für 359 Euro in Deutschland erhältlich. Das uns zur Verfügung gestellte Smartphone hat die Farbe Polar White und ist ausschließlich mit 8 Gigabyte RAM und 256 Gigabyte internen Speicher erhältlich. Weitere Farben sind Midnight Black und Sky Blue.

Xiaomi Redmi Note 12 Pro+

Redmi Note 12 Pro+ für 349 Euro

Aktuell bekommt ihr das Redmi Note 12 Pro+ im Xiaomi Onlineshop für nur 349 Euro. Damit ist das Smartphone rund 150 Euro günstiger im Vergleich zur UVP.

Bevor es an den eigentlichen Test geht, muss ich mich noch kurz mit dem Namen beschäftigen: Xiaomi tut sich selber keinen Gefallen, das Smartphone Redmi Note 12 Pro+ 5G zu nennen. Klar, es ist damit das klar Flaggschiff der Serie, doch während dem Schreiben des Artikels musste ich mehrmals sicherstellen, dass ich auch den richtigen Namen verwende.

Im Lieferumfang des Redmi Note 12 Pro+ 5G befindet sich ein 120-Watt-Ladegerät, ein USB-A-zu-USB-C-Kabel, ein bereits angebrachter Displayschutz, eine Bedienungsanleitung und ein SIM-Tool für das Entfernen des Dual-SIM-Kartenschachts. Ebenso ist eine kostenlose Silikon-Schutzhülle enthalten.

Design & Verarbeitung

Bevor es an die technische Ausstattung geht, widmen wir uns zuerst dem Design und der Verarbeitung des Smartphones. Xiaomi hat das Design im direkten Vergleich zum Vorgänger komplett überarbeitet. Der Blickfänger des Mittelklasse-Smartphones ist definitiv das große Display. Das Kamera-Design erinnert durch den kantigen Rahmen durchaus leicht an ein iPhone, ist dem Apple-Smartphone gegenüber aber weniger elegant.

In Sachen Verarbeitung setzt Xiaomi auf typische Mittelklasse-Komponenten. Zum Einsatz kommt hier eine Kombination aus Glas Rück- sowie Vorderseite und Kunststoffrahmen. Das gefällt mir persönlich deutlich besser, als wie Samsung das zum Beispiel beim Galaxy A54 (Test) macht. Dort wird eine Kunststoffrückseite und ein Aluminiumrahmen verbaut. Die Variante von Xiaomi lässt das Gerät deutlich hochwertiger wirken. Ebenfalls positiv – zumindest bei der weißen Farbvariante – ist, dass so gut wie keine Fingerabdrücke auf dem Smartphone zu sehen sind.

Kantiger Rahmen mit aufgesetztem Display

Ein Kritikpunkt beim Design ist die Zusammenführung von Rahmen und Display. Für gewöhnlich sitzt das Display direkt im Rahmen des Smartphones, doch beim Redmi Note 12 Pro+ steht dieses nochmals hervor und sitzt daher auf dem Rahmen, was das Gerät meiner Meinung nach unnötig kantig macht.

Im Rahmen befinden sich ein USB-Typ-C-Anschluss, ein 3,5-mm-Klinkenanschluss, ein Infrarot-Sensor sowie zwei vollwertige Stereo-Lautsprecher und der SIM-Kartenschacht. Ebenso vorhanden sind die Lautstärkewippe und ein Power-Button, der zugleich als Fingerabdrucksensor dient. 

Display

Das Display des Xiaomi Redmi Note 12 Pro+ ist ein echter Blickfänger, denn das AMOLED-Display hat eine Größe von 6,67 Zoll bei einer Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixeln (FullHD+). Die Bildwiederholrate liegt bei bis zu 120 Hertz und kann sich je nach Szenario adaptiv regulieren, um den Stromverbrauch zu senken.

Laut Herstellerangaben beträgt die Spitzenhelligkeit 900 Nits. Mit unserem X-rite Display-Profiler konnten wir sogar eine maximale Helligkeit von 980 Nits bei einem Weißanteil von 20 % messen. Das reicht auch bei italienischer Mittagssonne aus, um das Display gut ablesen zu können.

Da es sich bei dem verbauten Display um ein Samsung-Panel handelt, ist dementsprechend auch die Farbwiedergabe überaus zufriedenstellend. In den Einstellungen lässt sich je nach persönlichen Vorlieben das Farbschema zusätzlich anpassen.

Performance

Angetrieben wird das Redmi Note 12 Pro+ vom MediaTek Dimensity 1080, der auch im Samsung Galaxy A34 zum Einsatz kommt. In Deutschland ist das Smartphone ausschließlich mit 8 GB LPDDR4X Arbeitsspeicher und 256 GB UFS 2.2 Flashspeicher erhältlich. Im Gegensatz zu den meisten Mittelklasse-Smartphones, ist hier eine Speichererweiterung per MicroSD-Karte nicht möglich. Darüber hinaus unterstützt das Note 12 Pro+ neben Wi-Fi 6, NFC und Bluetooth 5.2 auch den 5G-Mobilfunkstandard.

Der Prozessor kann im alltäglichen Gebrauch mit einer flüssigen Leistung punkten, stößt aber bei besonders grafikintensiven Anwendungen oder Spielen an seine Grenzen. Für „gelegentliche“ Games dürfte die Performance aber mehr als ausreichend sein. Im 3D Mark Wild Life Extreme Stresstest konnte das Smartphone seine Grafikleistung zumindest lange aufrechterhalten (von 634 auf 632 Punkte)

Software

Besonders bei der Software wird deutlich, dass es sich hier um ein Mittelklasse-Smartphone handelt. Ausgeliefert wird das Smartphone mit Android 12 – ja, das ist kein Tippfehler – und der hauseigenen Benutzeroberfläche MIUI 14. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels befindet sich das Gerät immer noch auf der Sicherheitspatchebene Mai 2023.

Anders als zum Beispiel Samsung, die für ihre Mittelklasse ein Softwareversprechen von 4 Jahren Betriebssystem-Updates und fünf Jahren Sicherheitspatches geben, äußert sich Xiaomi gar nicht darüber, wie viele Updates das Redmi Note 12 Pro + erhalten wird. 

MIUI hat sich zwar über die letzten Jahre ganz gut weiterentwickelt, zählt aber zu den am stärksten angepassten Oberflächen auf dem Markt. Daher ist es auch immer eine Frage des eigenen Geschmacks, ob die Software einem gefällt .. oder eben nicht. Mir ist sie tatsächlich viel zu verschachtelt und macht einfach keinen Spaß zu benutzen. Auch die vorinstallierten Bloatware-Apps nerven, dazu kommen ab und an sogar Werbeanzeigen in diversen Systemapps. Da sollte Xiaomi definitiv dran arbeiten, denn die Software wird immer mehr zum wichtigsten Aspekt eines Smartphones.

Akku & Laden

Unter der Haube des Redmi Note 12 Pro+ 5G sitzt ein 5.000 Milliamperestunden großer Akku, der für insgesamt sechs bis sieben Stunden aktive Displaynutzung ausreicht und euch so problemlos durch den Tag bringt. Im PC Mark Battery Benchmark (300 nits Helligkeit, 120 Hz adaptiv, WLAN + GPS aktiv) erreicht das Smartphone einen Wert von 9 Stunden und 5 Minuten, ehe noch 20 % Restakku vorhanden waren.

Sollte der Akku dennoch mal leer sein, ist er in etwa 24 Minuten dank des mitgelieferten 120-Watt-Netzteils wieder voll. Das ist ein großer Vorteil gegenüber dem bereits erwähnten Galaxy A54, welches mit ausschließlich 25 Watt aufgeladen werden kann. Auf Wireless Charging muss man bei einem Gerät in der 400-Euro-Klasse jedoch verzichten. Einzige Ausnahme: Das Nothing Phone (1), welches mittlerweile ab 370 Euro verfügbar ist.

Kamera

Die Kamera des Redmi Note 12 Pro+ setzt sich aus einer 200 Megapixel Hauptkamera, einer 8 Megapixel Ultraweitwinkelkamera und einer 2 Megapixel Makrokamera zusammen. Zumindest der Hauptsensor besitzt eine optische Bildstabilisierung, um leichte Ruckler beim Aufnehmen von Fotos und Videos auszugleichen. Auf der Front kommt darüber hinaus eine 16 MP Selfiekamera zum Einsatz.

Die Bildqualität ist insgesamt überraschend gut – und das nicht nur bei Tageslicht, sondern auch bei Nacht. Die Bilder sind scharf und haben eine gute Qualität, sind aber, wie bei Xiaomi üblich, ein wenig flach und weniger saturiert. Das kann je nach Motiv und Geschmack aber auch ganz gut aussehen, da Fotos so einen natürlicheren Look haben (für den sonst vor allem Google bekannt ist).

Bilder mit der Haupt- und Ultraweitwinkelkamera

Auffällig ist jedoch, dass die Farbwiedergabe zwischen den einzelnen Linsen nicht konsistent ist. Die Hauptkamera schießt häufig kontrastreichere Aufnahmen, als die Ultraweitwinkelkamera. Hier müsste Xiaomi also noch für etwas Feintuning sorgen.

Makroaufnahmen

Auch bei Nacht lassen sich besonders mit der Hauptkamera und der relativ großen Blende von f/1.65 gute Aufnahmen erstellen. Der einzige Haken ist, dass einige der Bilder schon bei kleinsten Bewegungen verschwimmen. Wir raten euch daher besonders unter schlechten Lichtverhältnissen mehrere Fotos zu knipsen.

Nachtfotos

Auch wenn das Redmi Note 12 Pro+ keinen Bokeh-Sensor oder LiDAR-Technologie besitzt, lassen sich mit dem Smartphone überraschend gute Portrait-Fotos erstellen. Und das nicht nur mit der Hauptkamera, sondern auch mit der Selfiekamera. Zwar knallt der Weichzeichner bei Selfies für unseren Geschmacks etwas zu stark rein, doch dafür sind die Bilder gut belichtet und ausgesprochen scharf.

Selfies und Porträts

In Sachen Video bietet das Redmi Note 12 Pro+ 5G gleich mehrere unterschiedliche Aufnahmemöglichkeiten. Mit rückseitiger Kamera lassen sich Videos in 4K bei 30 fps, 1.080p bei 30/60 fps, 720p bei 30 fps und Slow-Motion-Videos in 1.080p bei 120 fps oder sogar in 720p bei bis zu 960 fps erstellen.

Fazit


Das Xiaomi Redmi Note 12 Pro+ 5G hat sich als solides Mittelklasse-Smartphone erwiesen und kann in vielen Bereichen glänzen. Vor allem die ultraschnelle Ladetechnologie sowie die gute Verarbeitung sind klare Pluspunkte. Dazu gesellt sich eine gute Hauptkamera, die durchaus auch bei Nacht zu gebrauchen ist. Abgerundet wird das Smartphone von einem guten Display mit ordentlicher Farbwiedergabe und hoher Helligkeit.

Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch diverse Aspekte, die das Gesamtbild trüben. Allen voran das fehlende Softwareversprechen, wodurch ihr nicht sicher sein könnt, wie oft und wie lange das Smartphones überhaupt Updates erhält. Konkurrenten wie Samsung geben da eine deutlich klarere und langfristigere Zusage für ihre Geräte. Dazu wird das Smartphone leider mit Android 12 ausgeliefert, was schlichtweg veraltet ist und schon letztes Jahr von Android 13 abgelöst wurde.

Das Fehlen einer IP-Zertifizierung könnte für einige auch ein Ausschlusskriterium sein, ein offizieller Schutz gegen Wasser und Staub ist in dieser Preisklasse aber nicht immer vorhanden. Und ob die Software gefällt, sei euch überlassen – wir sind nicht ganz so der große Fan.

Trotz der vorhandenen Mankos bleibt das Xiaomi Redmi Note 12 Pro+ 5G jedoch eine attraktive Option für alle, die ein solides Smartphone ohne den hohen Preis eines Flaggschiffs suchen. Für diejenigen, die auf der Suche nach einem vergleichbar teuren Gerät auf der Suche sind, wären vielleicht das Samsung Galaxy A54 (Test), das Google Pixel 7a, Nothing Phone (1) oder das Motorola Edge 40 eine gute Alternative.

Pro

  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • großer Akku
  • helles OLED-Display mit 120 Hz
  • gute Verarbeitung
  • superschnelles Laden
  • gute Qualität der Hauptkamera
  • Stereo-Lautsprecher
  • 3,5 mm Klinkenanschluss

Contra

  • veraltete Software
  • fehlendes Softwareversprechen
  • keine Speichererweiterung möglich
  • inkonsistente Farbwiedergabe zwischen Kameras
  • (kein Wireless Charging)
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