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MSI MEG Z790 ACE Max im Test: Beeindruckendes Intel-Mainboard

Refresh-Platine mit Wi-Fi 7
MSI MEG Z790 ACE MAX Mainboard mit unscharfer Lichterkette im Hintergrund.

Für die 14. Core-i-Generation haben Mainboard-Hersteller einige ihrer Intel-Platinen neu aufgelegt. Das MSI MEG Z790 ACE Max zählt zu den Refresh-Modellen und bietet zahlreiche Oberklasse-Eigenschaften, lässt sich diese jedoch auch gut bezahlen. Kann das Mainboard im E-ATX-Format überzeugen? Wir haben den Test für euch gemacht.

Auf der Gamescom 2023 hat MSI die Z790-Refresh-Mainboards präsentiert. Im Herstellerportfolio positioniert sich das MEG Z790 ACE Max mit einem Preis von aktuell knapp 660 Euro unter dem Topmodell MEG Z790 Godlike Max. Die Konkurrenz von Asus, das ROG Maximus Z790 Dark Hero, fällt mit rund 700 Euro nennenswert teurer aus.

MSI MEG Z790 ACE MAX Mainboard

MSI MEG Z790 ACE Max

Das Mainboard mit LGA1700-Sockel weist zahlreiche Anschlüsse, eine starke CPU-Spannungsversorgung und Unterstützung für Wi-Fi 7 auf.

Das direkte Vorgängermodell, MEG Z790 ACE, liegt preislich zurzeit bei 615 Euro. Im Vergleich bietet das Max-Modell ab Werk direkt eine Unterstützung für Intels Raptor-Lake-Refresh sowie Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4. Das ACE ist mit den neuen Prozessoren nach einem BIOS-Update jedoch ebenfalls kompatibel und funkt mit Wi-Fi 6E + BT 5.3. Es gilt anzumerken, dass die 14. Core-i-Generation die letzte Generation für den LGA1700-Sockel ist. Intel Arrow Lake wird somit den Sockel LGA1851 einführen.

Lieferumfang

Design und Eigenschaften

Wie beim Z790 ACE kommt beim ACE Max erneut der große E-ATX-Formfaktor mit Abmessungen von 277 × 304,8 Millimetern zum Einsatz. Das Farbschema mit überwiegendem Schwarzanteil wurde größtenteils beibehalten, allerdings sind die Akzente neuerdings Silber anstatt Gold. Das Drachenlogo auf der I/O-Abdeckung sowie das ACE-Muster über dem Chipsat bieten aber erneut eine schicke RGB-Beleuchtung und bringen die Platine somit etwas zum Leuchten.

Doch nicht nur die Abmessungen sind groß, sondern auch die zahlreichen Kühlelemente. Die CPU-Spannungsversorgung wird unter anderem von einem umfangreichen Kühler in C-Form bedeckt, der sich sogar etwas zwischen CPU-Sockel und M.2-Slot quetscht.Auf der Rückseite sitzt zudem eine massive Metall-Backplate, welche die VRM-Kondensatoren von hinten kühlt.

Die M.2-Slots sind ebenfalls durch hochwertige Abdeckungen geschützt, die nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend sind. Besonders hervorzuheben ist der werkzeuglose M.2-Slot, der eine einfache Installation und Wartung ermöglicht. Neu ist hauptsächlich die Unterstützung von Wi-Fi 7 statt Wi-Fi 6E, was eine deutliche Verbesserung in Sachen drahtloser Konnektivität darstellt.

CPU und RAM

MSI möchte mit dem Oberklasse-Mainboard viel Übertaktungspotenzial bieten, weshalb 27 Leistungsstufen ringsum den Sockel verbaut sind. 24 Phasen sind für VCore, eine Phase für die GT-Spannung und zwei für die AUX-Spannung vorgesehen. Bei den Vcore-Phasen handelt es sich um 105-Ampere-MOSFETs, was eine Leistung von bis zu 2.520 Ampere ergibt. Das Netzteil liefert Strom über zwei Acht-Pin-Anschlüsse, die sich untypischerweise direkt über den Arbeitsspeicher-Steckplätzen befinden.

Vier DDR5-Arbeitsspeichermodule können unweit vom Prozessorsockel verbaut werden, womit maximal 192 Gigabyte möglich sind. Mit zwei Modulen soll das Mainboard Geschwindigkeiten von 7.800 MT/s schaffen. Die derzeit schnellsten Kits schaffen ab Werk 8.200 MT/s, doch der Patriot Viper Xtreme 5 mit 8.000 MT/s wäre demnach schon zu viel für einen stabilen Betrieb. Die kompatiblen Intel-Prozessoren unterstützen als Standard-RAM-Geschwindigkeiten, also ohne XMP, DDR5-5600.

SSD-Slots

Das Mainboard ist mit drei PCIe-x16-Slots ausgestattet, die zwei oberen unterstützen PCIe 5.0 über die CPU, der untere PCIe 4.0 über den Chipsatz. Zusätzlich sind vier PCIe-4.0-Steckplätze und ein PCIe-5.0-Steckplatz für M.2-SSDs vorhanden, jeweils mit Kühlkörper sowie Kühlpad für beide SSD-Seiten.

Beim obersten M.2-SSD-Slot, der auf PCIe 4.0 basiert, ist eine werkzeuglose Montage möglich. Es sei erwähnt, dass sich der mittlere PCIe-x16-Slot die Anbindung mit dem PCIe-5.0-SSD-Slot (M.2-Slot 4) teilt. Wenn man also den mittleren PCIe-x16-Steckplatz nutzt, wird automatisch der M.2-Slot 4 unten links auf der Platine deaktiviert.

Anschlüsse

MSI bietet bei diesem Modell eine beeindruckende Anschlussvielfalt. Die internen Anschlüsse umfassen eine große Anzahl von Lüfter- und Pumpenanschlüssen sowie einen neuen RGB-Anschluss, der durch den JAF1-Header, eine Hybridlösung aus ARGB- und Lüfter-Header, realisiert wird.

Anschlüsse intern:

Auf der Rückseite des Mainboards befinden sich unter anderem zwei 2.5G-LAN-Anschlüsse, zwei Thunderbolt 4-Schnittstellen, und zahlreiche USB-Ports mit 3.2-Gen-2-Standard (10 Gbit/s). Diese umfassende Ausstattung deckt alle modernen Anforderungen an Konnektivität und Leistung ab.

Etwas fragwürdig sind die beiden Mini-DisplayPort-Anschlüsse, mit denen sich das Videosignal über die Thunderbolt-Ports (USB-C) an passende Monitore durchschleifen lässt. Ein normaler HDMI-Anschluss, um ein Bild über die iGPU des Prozessors auszugeben, wäre wohl praktischer gewesen, denn Thunderbolt-Passthrough ist ein ziemlich nischiges Anwendungsszenario.

Anschlüsse hinten:

Hinter den Audiobuchsen verrichtet ein Realtek ALC4082 mit elf Kondensatoren und einem ES9280AQ-Combo-DAC/HPA seine Arbeit. Anstelle von zwei 2.5G-LAN-Anschlüssen wäre zu diesem Preis ein 10G-LAN-Anschluss wünschenswert gewesen. Übrigens lässt sich die Funktion der hinteren Smart-Taste im BIOS anpassen – sie kann etwa als Turbo-Lüfter-Taste dienen oder die RGB-Beleuchtung an- bzw. ausschalten.

Leistung

Testsystem

Verwendete Benchmarks und Einstellungen

Verwendete Spiele und Einstellungen

Disclaimer: Wir haben Werte vom Intel Raptor Lake Refresh Test zum Vergleich herangezogen, die jedoch mit Standard Powerlimits erzielt wurden (und daher niedriger ausfallen können).

Benchmark-Ergebnisse

Mit P-Core-OC liefert der Prozessor in den meisten synthetischen Benchmarks die beste Leistung ab, allerdings mit marginalem Vorsprung. Bei Blender und dem Cinebench-R23-Multi-Core-Test dürfte die Leistung hingegen niedriger ausgefallen sein, da die CPU mit der Übertaktung schneller anfängt zu drosseln.

Gaming-Ergebnisse

Bei Cyberpunk liefern die Leistungsprofile effektiv die gleiche Bildrate, da trotz niedriger Auflösung die Grafikkarte zu limitieren scheint. In Forza Horizon 5 ist das Performance-Ranking sogar genau andersherum, als man vielleicht erwarten würde. Vermutlich muss die CPU mit Auto-Limits oder P-Core-OC hier schon thermisch bedingt drosseln, während sie mit den Intel-Limits ihre Taktrate konstanter halten kann.

Stromverbrauch

Temperaturen

Die Messwerte zeigen auf, dass die Leistungsprofile mit Übertaktung (P-Core OC, Auto-Limits) signifikant mehr Strom verbrauchen und Abwärme erzeugen als die Einstellung mit Intel-Limits. Mit P-Core-OC genehmigt sich der Prozessor in manchen Last-Szenarien nochmal rund 30 Watt mehr als mit Auto-Limits. Wesentlich mehr als 100 Grad erreicht die CPU trotzdem nicht, weil dann die thermische Drosselung einsetzt.

Trotz höherer Leistungsaufnahme sind die Profile mit Übertaktung den Intel-Limits hinsichtlich Performance nicht immer überlegen, wie die Blender- und Gaming-Benchmarks zeigen. In manchen Szenarien kann eine Übertaktung hilfreich sein, doch für Gaming genügen in diesem Fall die ohnehin schon stromhungrigen Intel-Limits.

BIOS und MSI Center

Das UEFI-BIOS des MSI MEG Z790 ACE Max bleibt der Tradition von MSI treu und bietet eine intuitive Schnittstelle, die sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen gerecht wird. Im EZ-Modus präsentiert sich eine übersichtliche Seite mit wesentlichen Informationen zu CPU, Arbeitsspeicher, angeschlossenen Speichergeräten und Lüftern. Zudem gibt es Schnellzugriffe auf wichtige Funktionen wie M-Flash, Favoriten und Hardware-Monitor sowie Optionen zur Steuerung von fTPM 2.0, EZ-LED-Control und CPU-Fan-Warnungen.

Im Advanced-Modus erweitert sich das Angebot um detailliertere Einstellungsmöglichkeiten, darunter der Game-Boost-Button, direkte Aktivierung von XMP-Profilen und eine Anzeige der aktuellen BIOS-Version. Man kann Boot-Prioritäten einfach per Drag-and-drop festlegen und einen Überblick über CPU- und Mainboard-Temperaturen erhalten. Die umfangreichen Menüs umfassen unter anderem Board-bezogene Einstellungen, Sicherheitsfeatures und das M-Flash-Feature zum Speichern oder Aktualisieren des BIOS. Nutzer können auch ihre am häufigsten genutzten Funktionen auf bis zu fünf Favoritenseiten abspeichern, wodurch eine hohe Anpassbarkeit und Benutzerfreundlichkeit gewährleistet wird.

Die Software MSI Center bietet darüber hinaus ein intuitives und funktionsreiches Interface, das die Verwaltung und Optimierung des Systems im laufenden Windows-Betrieb erleichtert. Es ist eine zentrale Anlaufstelle für die Systemüberwachung, die Anpassung der Beleuchtung und weitere Performance-Tuning-Optionen. Auch Treiber-Updates erfolgen über das MSI Center.

Fazit

Zusammenfassend ist das MSI MEG Z790 ACE Max nahezu identisch zum Vorgängermodell Z790 ACE, wobei die wichtigste Neuerung Wi-Fi 7 ist. Dazu gibt es ein kleines Facelift, welches dem Board nochmal einen Design-Feinschliff spendiert. Mit der dezenten RGB-Beleuchtung macht das Board in eurem Rechner definitiv etwas her.

Darüber hinaus besticht das Z790 Ace Max durch seine zwei Thunderbolt-4-Ports, zweimal 2.5G-LAN, eine starke CPU-Spannungsversorgung und eine insgesamt gute Schnittstellenausstattung. Auch die Performance in Kombination mit einem Intel Core i9 ist durch die Auto-Limits und das schnelle OC überragend.

Der hohe Preis könnte jedoch für einige potenzielle Käufer ein Hindernis darstellen. Insgesamt bietet das MSI MEG Z790 ACE Max eine beeindruckende Kombination aus Leistung, Konnektivität und Qualität, was es zu einer guten Wahl für anspruchsvolle Anwender und Enthusiasten mit dem nötigen Kleingeld macht. Wer auf Wi-Fi 7 verzichten kann, sollte eher zum leicht günstigeren Vorgänger greifen.

Pro

  • sehr gute Performance und Stabilität
  • schickes Design mit dezenter Beleuchtung
  • Wi-Fi 7 und zweimal 2.5G-LAN
  • gute Schnittstellenausstattung
  • starke CPU-Spannungsversorgung
  • zwei Thunderbolt-4-Ports

Contra

  • hoher Preis
  • fast keine Unterschiede zum Vorgänger

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger Redakteur

Schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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