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Test: Crucial T500 SSD mit 2 TB – Lieber nochmal PCIe 4?

Potenter PCIe-4.0-Speicherriegel mit Phison E25 Chip
Crucial T500 SSD liegt neben ihrer Verpackung flach auf dem Tisch.

Nachdem Crucial zuletzt mit der T700-Serie seinen Vorstoß in das PCIe-5.0-Zeitalter gemacht hat, folgt jetzt mit der neuen Crucial T500 SSD ein weiteres Laufwerk auf PCIe 4.0-Basis. Wir haben die neue Crucial T500 im Detail für euch getestet.

Lange Zeit war die bekannte Crucial P5 Plus (hier im Test) die unangefochtene Leistungsspitze im PCIe-4.0-Segment aus dem Hause Crucial. Das ändert sich ab sofort mit der neuen T500-Serie.

Zwar setzt Crucial bei seinem neuen Laufwerk noch einmal auf eine PCIe-4.0-Anbindung, gibt dem neuen Speicherriegel aber trotzdem den gesamten technischen Fortschritt der letzten 2,5 Jahre mit an die Hand. In der Konsequenz soll die Crucial T500 deutlich potenter sein, als ihre beliebte Vorgängerin.

Damit ist die T500-Familie natürlich auch oberhalb der weiter erhältlichen Crucial P3 und P3 Plus Serie angesiedelt.

Angeboten wird die neue Crucial T500 zunächst in drei Speicherkapazitäten 500 GB, 1 TB und 2 TB. Die Modelle mit ein oder zwei Terabyte sind jeweils mit und ohne Kühlkörper erhältlich. 2024 soll sich der Serie dann noch eine 4-TB-Variante anschließen. Wir hatten für unseren Test die Crucial T500 mit 2 TB ohne Kühler vorliegen.

Crucial T500: Ein Blick unter die Haube

Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Komponenten, lässt sich schnell feststellen: Ein direkter Vergleich mit der Vorgängerin Crucial P5 Plus muss quasi zugunsten der neuen T500 ausfallen: Zu groß ist der Leistungsvorsprung der verbauten Bausteine.

Die Vorderseite der Crucial T500 SSD.
Die Version der Crucial T500 ohne Kühler.

Als Controller kommt der noch relativ junge PS5025-E25 von Phison zum Einsatz, der quasi als „nächste“ Generation der PCIe 4.0-basierten Chips gesehen werden kann. Im Gegensatz zur E20-Variante verlangt dieser Chip nach zusätzlicher Unterstützung durch einen dedizierten DRAM-Cache, welche Crucial bei der T500 in Form von 1 GB pro Terabyte Speicherkapazität gewährt. Unser Testlaufwerk mit 2 TB hat damit also 2 GB Cache zur Verfügung.

Beim NAND setzt Crucial als Marke des Speicherspezialisten Micron wenig überraschend auf den aktuellen 232-Layer 3D TLC NAND und spendiert der T500 SSD damit eine ziemlich flotte Basis für eine hohe sequenzielle Schreibleistung. Natürlich verfügt die SSD über einen SLC-Cache, um Schreibzugriffe insgesamt zu beschleunigen.

Physisch kommt die Crucial T500 in Form eines Standardmoduls in M2280-Bauweise daher. Intern kommuniziert das Laufwerk über das aktuelle NVMe 2.0 Protokoll. Auch hier ist also alles auf dem neusten Stand. Für die maximale Leistung wird selbstredend eine Anbindung via PCIe 4 mit vier Lanes vorausgesetzt.

In Bezug auf die NAND-Haltbarkeit gibt der Hersteller 1,2 PB (TBW) für das 2-TB-Modell an. Damit liegt die Crucial T500 in dieser Disziplin auf Augenhöhe mit ihrer Vorgängerin. Wenig überraschend fällt damit auch die Garantiedauer von 5 Jahren identisch aus.

Das Wichtigste über die Crucial T500 SSD

Hier also in Kürze noch einmal alle wichtigen Details zur neuen Highend-PCIe-4.0-SSD von Crucial im Überblick.

Die Crucial T500…

Leistungstest der Crucial T500 SSD

Im Fokus dieses Artikels steht natürlich hauptsächlich die Leistung, die ein Laufwerk unter verschiedenen Bedingungen an den Tag legt. Daher haben wir die Crucial T500 SSD mit 2 TB verschiedenen Tests unterzogen. Theoretische Benchmarks kitzeln das Maximum aus dem Laufwerk heraus, während praktische Testdurchläufe eine Einschätzung der Laufwerksleistung unter alltäglichen Bedingungen erlauben.

Folgende Laufwerke wurden für den Vergleich herangezogen:

Testsystem:

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

*mit anderem Testystem (Intel Skylake) getestet.

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen in der Legende unterhalb des Diagramms ausblenden.

Synthetische Benchmarks

Synthetische Benchmarks bringen die Laufwerke an ihre Leistungsgrenzen, die dargestellten Situationen entsprechen aber häufig nicht den Alltagsbedingungen, denen eine SSD ausgesetzt ist. Der Vorteil von synthetischen Benchmarks ist ihre genaue Reproduzierbarkeit. Die Ergebnisse lassen sich somit besonders gut zwischen verschiedenen Laufwerken vergleichen.

A.S. SSD Benchmark

Der A.S. SSD Benchmark misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten einer SSD. Darüber hinaus werden Zugriffszeit und Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien gemessen. Ein integrierter Kopier-Benchmark simuliert das Kopieren von ISO-Dateien, Programmen und Computerspielen und misst dabei die Transferraten. Unseren Erfahrungen nach sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

ATTO Disk Benchmark

Wenn es darum geht, die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit einer SSD zu ermitteln, ist der ATTO Disk Benchmark ein zuverlässiges Tool. Die Leistung wird anhand verschiedener Blockgrößen gemessen, die wir in Blöcken von 4 Kilobyte bis 2 Megabyte dargestellt haben. In der Praxis sind die ermittelten Werte allerdings nur selten zu erreichen und werden von den Herstellern gerne als Werbemittel eingesetzt.

Crystal Disk Mark

Der Crystal Disk Mark (CDM) ist ein weiteres Benchmark-Tool, welches die Performance von SSDs analysieren kann. Hier werden unterschiedliche Tests durchgeführt, deren Ergebnisse ähnlich wie beim A.S. SSD Benchmark aus jeweils fünf Testdurchläufen gemittelt werden. CDM hat sich in den letzten Jahren zu einem Standardtest entwickelt und wird von SSD-Herstellern oft selbst zur Bestimmung der beworbenen Leistungswerte eingesetzt.

Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk sind die Real-Tests. Wie der Name schon sagt, überprüfen diese Art von Tests die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Hierzu werden verschiedene Dateien kopiert und die Transferraten ermittelt. Dazu gehört ein 20 GB großes ISO-Image sowie ein Teil des Battlefield 5 Spiele-Ordners mit einer Größe von 20,3 GB. Um eine Limitierung der Leistung der zu testenden SSD durch ein zu langsames Quelle-/Ziellaufwerk zu verhindern, werden alle Test mit einer RAM-Disk durchgeführt.

In einem ersten Test wird eine 20 GB große Image-Datei zunächst von der RAM-Disk auf die SSD geschrieben. Anschließend wird die Datei von der SSD gelesen und auf die RAM-Disk zurückkopiert. In beiden Fällen werden die Zeiten von drei Durchläufen gemessen und ein Durchschnitt gebildet. Anschließend wird die Prozedur mit einem 20,3 GB großen Installationsordner, der mehrere Dateien unterschiedlicher Größen beinhaltet, wiederholt. Am Schluss wird derselbe Ordner zwischen zwei Pfaden auf derselben SSD kopiert. In diesem Fall muss die SSD Dateien gleichzeitig lesen und schreiben. Aus Dauer und Dateigröße wird abschließend die Transferraten in MB/s berechnet.

Leistung im Zeitverlauf

Um die Leistung der SSD mit zunehmendem Füllstand zu simulieren, wird das Laufwerk fast vollständig mit zufälligen Daten (nicht komprimierter) gefüllt. Es verbleiben lediglich 10 GB freier Speicherplatz. Unter diesen Bedingungen werden die Tests mit dem Crystal Disk Mark wiederholt und die Ergebnisse verglichen.

Ab sofort stellen wir auch die durchschnittliche Schreibgeschwindigkeit für euch als Diagramm dar. Dabei handelt es sich um die mittlere Transferrate, die die SSD beim vollständigen Beschreiben des NAND-Speichers benötigt. Lediglich 10 GB Speicherplatz bleiben bei diesem Test frei, damit noch weitere Benchmarks im gefüllten Zustand ausgeführt werden.

Dieser Geschwindigkeitswert wird dabei unter anderem durch den SLC-Cache (langsameres Schreiben im TLC-Modus) und die Reduzierung der Laufwerksleistung aufgrund zu hoher Temperaturen (Throttling) beeinflusst. Um letztere Komponente zu kompensieren, testen wir die Laufwerke ab sofort einmal mit und einem ohne Kühler. Als Kühler kommt der RaidSonic ICY BOX IB-M2HSF-702 mit automatischer Drehzahlregelung zum Einsatz. Diese Ergebnisse tragen das Kürzel (K).

Ergebnisse der Crucial T500 erklärt

Auf dem Prüfstand macht die Crucial T500 bei den sequenziellen Tests direkt klar: Ich meine es ernst.

Beworben werden für das 2-TB-Modell maximal 7.400 MB/s lesend sowie bis zu 7.000 MB/s beim Schreiben. Maximal haben wir in dieser Disziplin mit knapp 7.044 MB/s (lesend) sowie 7.029 MB/s (schreibend) sogar etwas höhere Werte gemessen. Damit ist die T500 trotz gleicher Anbindung deutlich zügiger unterwegs, als die Crucial P5 Plus und gehört beim sequenziellen Schreiben zu den aktuell schnellsten Laufwerken.

Die Rückseite der Crucial T500 SSD.
Insgesamt kommt das Laufwerk im schlichten Design.

Der Blick auf die wahlfreien Zugriffe auf unterschiedliche Blockgrößen bestätigt diesen positiven Eindruck. Auch hier können wir der Crucial T500 (2 TB) eine sehr gute Leistung bescheinigen. Bei der 4K-Leseleistung liegen starke Konkurrenten, wie die MSI M480 Play, die Seagate FireCude 530 und die Kingston Fury Renegade SSD jedoch etwas vor der T500.

Dieses Blatt wendet sich bei unseren praktischen Kopiertests unter Windows wieder. Hier legt die Crucial T500 zu und teilt sich die Leistungsspitze mit der ebenfalls neuen Kingston Viper VP4300 Lite. Vor allem beim gleichzeitigen Lesen und Schreiben ist die T500 aber flotter unterwegs.

Auch nach (fast) vollständigem NAND konnten wir keine nennenswerten Leistungseinbußen ermitteln, was grundsätzlich positiv ist.

Während unseres Dauerschreibtests (2 TB am Stück schreiben) erreichte die Crucial T500 mit 720 MB/s einen lediglich mittelmäßigen Durchschnittswert. Zwar wurde die Leistung im Vergleich zur P3 und P3 Plus mehr als verdreifacht, gute Werte in diesem Test liegen jedoch eher im Bereich zwischen 1,7 und 2 GB/s.

Die eher durchschnittliche Dauerschreibgeschwindigkeit ist dabei auch nicht auf eine Leistungsreduzierung durch zu hohe Temperaturen zurückzuführen (Throttling). Zwar erreichte der SSD-Controller ohne aufgesetzten Kühlkörper schnell bis zu 92° C, die Schreibgeschwindigkeit in diesem Test nahm jedoch auch mit einem aktiven M.2-Cooler lediglich auf durchschnittlich 725 MB/s zu.

Wärmebildfoto der Crucial T500 SSD unter Last.
Unter Dauerlast wurde der Controller maximal 92° C warm.

Für die alltägliche Leistung, zum Beispiel beim Zocken, hat das wenig bis keine Auswirkungen. Wer jedoch häufig große Dateimengen (>200 bis 300 GB) auf das Laufwerk schreiben will, sollte sich dieser Tatsache bewusst sein.

Mit extrem hohen Temperaturen hat die SSD glücklicherweise nicht zu kämpfen. Möchtet ihr das Maximum aus dem Riegel heraus hohlen, spendiert ihr der T500 selbstverständlich eine passende M.2-Kühllösung.

Fazit: Crucial T500, Power zum fairen Kurs?

Nach mehr als zwei Jahren darf die Crucial P5 Plus in Rente gehen und bekommt mit der Crucial T500 eine würdige Nachfolgerin. Crucial bringt seine neue PCIe-4.0-Sperrspitze auf den neusten Stand der Technik und versucht so Gamer und Enthusiasten zu überzeugen, denen der Umstieg auf PCIe-5.0-Massenspeicher derzeit noch zu kostenintensiv ist.

In Bezug auf die Leistung können wir dem Laufwerk grundsätzlich ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Lediglich die durchschnittliche Schreibleistung bei großen sequenziellen Transfers bleibt hinter der aktuellen Konkurrenz zurück. Für die meisten Anwendungsszenarien ist das aber nicht gravierend bzw. ausschlaggebend.

Die preisliche Einordnung fällt aufgrund der noch knappen Marktverfügbarkeit zum Zeitpunkt dieses Tests eher schwer. Die von uns getestete Crucial T500 mit 2 TB (ohne Kühler) ist aktuell zu einem Preis von knapp 140 Euro erhältlich.

Pro

  • sehr gute Performance
  • keine thermischen Auffälligkeiten
  • DRAM-Cache

Contra

  • durchschnittliche Dauerschreibleistung hinter Konkurrenz
  • zu teuer

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Nils Waldmann Redakteur

Seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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